Vierjahresplan zum Ausstieg Fiat wirft Diesel aus der Modellpalette

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    • Vierjahresplan zum Ausstieg Fiat wirft Diesel aus der Modellpalette

      Kaum ein Autohersteller ist so abhängig vom Dieselmotor wie Fiat Chrysler. Ausgerechnet der italienisch-amerikanische Konzern arbeitet einem Bericht zufolge nun an einem Plan zum Komplettausstieg bei Pkw. Dahinter stehen finanzielle Erwägungen.

      Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) will einem Bericht zufolge ab 2022 keine Diesel-Pkw mehr anbieten. Das schreibt die "Financial Times" unter Berufung auf Insider aus dem Konzern. Demnach will der Autobauer im Juni einen Plan vorstellen, den Verkauf von Diesel-Pkw-Modellen in den kommenden vier Jahren auslaufen zu lassen.

      Das Vorhaben betrifft demnach die Pkw aller Marken des Konzerns. Zu FCA gehören neben Fiat und Chrysler die Marken Jeep, Ram, Dodge, Maserati und Alfa Romeo. Nutzfahrzeuge sollen vom Dieselausstieg ausgenommen sein. Das Unternehmen wollte sich laut "FT" nicht offiziell zu dem Thema äußern.
      Damit geht Fiat einen deutlich radikaleren Weg als etwa die deutschen Konkurrenten. Unter den deutschen Autobauern hat bislang lediglich die VW-Tochter Porsche, Dieselfahrzeuge aus dem Angebot gestrichen - allerdings nur vorläufig. Die deutschen und europäischen Autokonzerne betonen stets die wirtschaftliche und umweltpolitische Bedeutung neuer Dieselgenerationen mit weniger Stickoxid- und Feinstaubemissionen. Denn Dieselmotoren stoßen weniger CO2 aus als vergleichbare Benziner und sind damit derzeit für die Autobauer unentbehrlich, um im Durschnitt ihrer Flotten den EU-Grenzwert für das klimaschädliche Gas einzuhalten.

      US-Ermittlungen wegenAbgasbetrug
      Bei Fiat ist der Dieselanteil unter den verkauften Autos im Gegensatz zur Konkurrenz zuletzt sogar noch gestiegen. Denn Fiats mit Abstand wichtigster europäischer Markt ist Italien. Dort ist der politische Druck in Sachen Dieselabgase relativ gering - etwa im Vergleich zu Deutschland, wo der Marktanteil von Dieselmotoren bereits deutlich sinkt und nach der möglichen Bestätigung von innerstädtischen Fahrverboten durch das Bundesverwaltungsgericht am Dienstag weiter fallen dürfte.

      Doch der Preis, den Autobauer dafür zahlen müssen, den Dieselanteil in ihrer Flotte hochzuhalten, steigt aufgrund deutlich verschärfter Abgasnormen. Laut "FT" wird es künftig schätzungsweise 20 Prozent teurer sein als in der Vergangenheit einen EU-konformen Diesel zu entwickeln. Damit werden die einst wegen ihrer angeblichen Klimafreundlichkeit geförderten Diesel-Pkws deutlich unattraktiver für Kunden und Hersteller.
      Zudem ermitteln Behörden in mehreren Ländern gegen FCA wegen möglicher Diesel- Abgasmanipulationen. In den USA hatte das Justizministerium dem Konzern zuletzt einen wohl sehr kostspieligen Vergleich wegen mutmaßlich manipulierter Abgasdaten beim Jeep Grand Cherokee angeboten.
      Quelle: n-tv.de , mbo
      Gruß
      Uwe