Volkswagen will über den Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) Elektromobilität für möglichst viele Menschen zugänglich machen. Für Christian Senger, Leiter der Baureihe e-Mobility bei VW, ist die Entwicklung der I.D.-Familie daher eines der ambitioniertesten E-Mobilitätsprogramme international.
Wenn es nach Christian Senger geht, wird in naher Zukunft jeder fünfte derzeitige Golf-Fahrer auf ein elektrisch angetriebenes Modell aus der I.D.-Familie umsteigen. „Die VW-Zukunft hängt auch am Erfolg der E-Mobilität“, sagt der Leiter der Baureihe e-Mobility beim Wolfsburger Autobauer.
Senger weiß dabei natürlich um die Bedeutung des chinesischen Marktes. Der sei bei den Planungen ebenso im Blick wie der Rest der Welt. „Wir werden eine umfangreiche Palette von Fahrzeugen, die auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) stehen, für alle Kontinente bauen."
Damit solle diese Art der Mobilität möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Für Senger ist die Entwicklung der I.D.-Familie eines der ambitioniertesten E-Mobilitätsprogramme international.
Allein für China hat Herbert Diess, der neue Vorstandschef des Volkswagen-Konzerns, auf der Messe Auto China in Peking 15 neue Plug-in- und E-Autos bis 2020, bis 2025 sogar insgesamt 40, angekündigt. Sämtliche dieser Modelle würden in China, dem inzwischen wohl wichtigsten Markt des Konzerns produziert.
Vier der batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge werden auf alle Fälle auch in und für Europa produziert. Den Anfang machen 2020 der kompakte I.D. - der derzeit den Arbeitstitel Neo hat - und der mit coupéförmigem Karosseriedesign und SUV-Anleihen gezeichnete I.D. Crozz. Zwei Jahre später folgen der an den T1-Bus erinnernde I.D. Buzz und der limousinenartige I.D. Vizzion, dessen Studie auf dem Genfer Autosalon erstmals zu sehen und jetzt in Peking meist dicht umlagert war.
Das bestärkt Sengers Prognose, dass dieses Modell so etwas wie die Renaissance der Limousineneinläuten könnte. „Die Insassen sitzen leicht erhöht und haben ein enormes Platzangebot - alles wie in einem SUV. Doch die Form ist schnittig und bietet damit weitaus weniger Luftwiderstand.“ Da die Reichweite eines E-Autos aber stark von eben diesem Luftwiderstand abhänge, sage er einen entsprechenden Trend zurück zur Limousine voraus.
Akzeptable Reichweiten zu akzeptablen Preisen
Und das zu Preisen, wie sie derzeit in Europa vom Diesel bekannt seien und mit Reichweite die laut Normzyklus bei 400 Kilometer beginnen. „Das sind Durchbruchseckwerte, mit denen die E-Mobilität funktionieren wird“, ist Senger absolut überzeugt. Er weiß aber auch, dass bei den Kunden bislang noch immer eine gewisse Reichweitenangst vorhanden sei. Doch einerseits werde das Ladenetz immer dichter, auf der anderen Seite könnten mit den neuen Reichweiten sämtliche noch vorhandenen Lücken überbrückt werden.
Die Steigerung der Reichweiten zu überschaubaren Kosten - also mit sinkenden Batteriepreisen - werden nach den Worten des VW-Managers mit dem Einsatz von Energiezellen in den Batterien erreicht. „Anders als bei Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen, deren Akkus mit Leistungszellen ausgerüstet sind, seien es bei Elektroautos Zellen die auf Energieinhalte ausgelegt seien.
Die Einzelzelle könne dabei weniger Energiedurchsatz liefern und es ergebe sich dadurch eine Mindestgröße der Batterie, um auch unter widrigen Bedingungen eine entsprechende Reichweite zu garantieren. „So bieten wir E-Autos an, die ein Spektrum zwischen 400 und 600 Kilometern abdecken.“ Dabei werde der Kunde voraussichtlich in Schritten von jeweils 100 Kilometern wählen können, welche Größenordnung für ihn die richtige ist.
Bei diesem Punkt kommt Senger noch einmal auf das Thema Ladeinfrastruktur zurück. VW werde sowohl Flotten- als auch Privatkunden beraten und unterstützen, um die bestmögliche Form der Stromzufuhr in die Batterien zu erreichen. Mit vernetzten Wallboxen sei es denkbar, die Ladevorgänge beispielsweise in der Tiefgarage einer größeren Wohneinheit intelligent zu steuern, ohne dass es zu einer Überlastung der Stromnetze komme. VW-Experten seien mit Betreibern größerer Fuhrparks bereits in Gesprächen, um entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Dazu gehöre auch das Laden mit Gleichstrom.
Senger will Händler "mitnehmen"
Auf dem Weg der Entwicklung hin zu einem größeren Anteil der E-Mobilität werde VW die Händler mitnehmen, verspricht Senger. „Wir stehen fest zum Handel. Ohne die Partner vor Ort geht es nicht. Die Standorte nahe bei den Kunden mit ihrem Netzwerk sind unser großer Vorteil. Ansätze, die den Handel außen vor lassen, funktionieren vielleicht bei kleineren Stückzahlen. Doch für unseren Anspruch geht das nicht. Wir schauen darauf, dass der Handel auch morgen und übermorgen wichtig ist.“ Gleichwohl werde es natürlich einen Wandel geben. Die neue Technologie biete neue Chancen.“
So könne über Carsharing-Angebote nachgedacht werden oder über die Errichtung von Ladepunkten, um Kunden an zu binden. „Die Transformation, die derzeit jeder Hersteller durchmacht, die auch in jedem privaten Haushalt beim Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb stattfindet, die muss es auch im Handel geben.“ Klar zu erkennen sei, dass die digitalen Kontakte mehr und mehr die persönlichen Besuche im Handel ablösen.
Senger weiß um dessen Sorge, diese Bindung zu verlieren. Auch, weil E-Fahrzeuge so etwas wie Tablets auf Rädern seien. Das Auto kennt dann den Kalender des Fahrers, informiert über Ladepunkte und übernimmt Abrechnungen. „Wenn in Zukunft Updates ähnlich wie beim Smartphone direkt, also ohne einen Besuch beim Händler erfolgen, dann ist – anders als bisher - ein Verbindung zwischen Kunde und Hersteller unabdingbar. Da müssen wir gemeinsam mit unseren Partnern eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung erarbeiten. Letztlich soll der Kunde von allen Neuerungen profitieren.“
Generell sei die Zeit zur Umgestaltung aber gut bemessen, ist Senger überzeugt. „In Deutschland gibt es derzeit 45 Millionen Autos, jedes Jahr kommen etwa vier Millionen hinzu. Bei einem Anteil von zehn Prozent wären das dann 400.000 E-Autos. Damit liegt der Anteil der Verbrenner in zehn Jahren noch immer bei 90 Prozent. Es geht also alles eher langsam voran. Senger unterstreicht nachdrücklich, dass der VW-Konzern alles daran setze, seine Marktführerschaft auch in Zukunft zu behaupten. „Deshalb kann es nicht den kleinsten Grund geben, den Handel zu schwächen.“ Die Sorge vor dem Neuen sein unnötig. „Das Neue passiert. Wir wollen und müssen es gemeinsam gestalten.“
Quelle: automobilwoche.de
Wenn es nach Christian Senger geht, wird in naher Zukunft jeder fünfte derzeitige Golf-Fahrer auf ein elektrisch angetriebenes Modell aus der I.D.-Familie umsteigen. „Die VW-Zukunft hängt auch am Erfolg der E-Mobilität“, sagt der Leiter der Baureihe e-Mobility beim Wolfsburger Autobauer.
Senger weiß dabei natürlich um die Bedeutung des chinesischen Marktes. Der sei bei den Planungen ebenso im Blick wie der Rest der Welt. „Wir werden eine umfangreiche Palette von Fahrzeugen, die auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) stehen, für alle Kontinente bauen."
Damit solle diese Art der Mobilität möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden. Für Senger ist die Entwicklung der I.D.-Familie eines der ambitioniertesten E-Mobilitätsprogramme international.
Allein für China hat Herbert Diess, der neue Vorstandschef des Volkswagen-Konzerns, auf der Messe Auto China in Peking 15 neue Plug-in- und E-Autos bis 2020, bis 2025 sogar insgesamt 40, angekündigt. Sämtliche dieser Modelle würden in China, dem inzwischen wohl wichtigsten Markt des Konzerns produziert.
Vier der batterieelektrisch angetriebenen Fahrzeuge werden auf alle Fälle auch in und für Europa produziert. Den Anfang machen 2020 der kompakte I.D. - der derzeit den Arbeitstitel Neo hat - und der mit coupéförmigem Karosseriedesign und SUV-Anleihen gezeichnete I.D. Crozz. Zwei Jahre später folgen der an den T1-Bus erinnernde I.D. Buzz und der limousinenartige I.D. Vizzion, dessen Studie auf dem Genfer Autosalon erstmals zu sehen und jetzt in Peking meist dicht umlagert war.
Das bestärkt Sengers Prognose, dass dieses Modell so etwas wie die Renaissance der Limousineneinläuten könnte. „Die Insassen sitzen leicht erhöht und haben ein enormes Platzangebot - alles wie in einem SUV. Doch die Form ist schnittig und bietet damit weitaus weniger Luftwiderstand.“ Da die Reichweite eines E-Autos aber stark von eben diesem Luftwiderstand abhänge, sage er einen entsprechenden Trend zurück zur Limousine voraus.
Akzeptable Reichweiten zu akzeptablen Preisen
Und das zu Preisen, wie sie derzeit in Europa vom Diesel bekannt seien und mit Reichweite die laut Normzyklus bei 400 Kilometer beginnen. „Das sind Durchbruchseckwerte, mit denen die E-Mobilität funktionieren wird“, ist Senger absolut überzeugt. Er weiß aber auch, dass bei den Kunden bislang noch immer eine gewisse Reichweitenangst vorhanden sei. Doch einerseits werde das Ladenetz immer dichter, auf der anderen Seite könnten mit den neuen Reichweiten sämtliche noch vorhandenen Lücken überbrückt werden.
Die Steigerung der Reichweiten zu überschaubaren Kosten - also mit sinkenden Batteriepreisen - werden nach den Worten des VW-Managers mit dem Einsatz von Energiezellen in den Batterien erreicht. „Anders als bei Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen, deren Akkus mit Leistungszellen ausgerüstet sind, seien es bei Elektroautos Zellen die auf Energieinhalte ausgelegt seien.
Die Einzelzelle könne dabei weniger Energiedurchsatz liefern und es ergebe sich dadurch eine Mindestgröße der Batterie, um auch unter widrigen Bedingungen eine entsprechende Reichweite zu garantieren. „So bieten wir E-Autos an, die ein Spektrum zwischen 400 und 600 Kilometern abdecken.“ Dabei werde der Kunde voraussichtlich in Schritten von jeweils 100 Kilometern wählen können, welche Größenordnung für ihn die richtige ist.
Bei diesem Punkt kommt Senger noch einmal auf das Thema Ladeinfrastruktur zurück. VW werde sowohl Flotten- als auch Privatkunden beraten und unterstützen, um die bestmögliche Form der Stromzufuhr in die Batterien zu erreichen. Mit vernetzten Wallboxen sei es denkbar, die Ladevorgänge beispielsweise in der Tiefgarage einer größeren Wohneinheit intelligent zu steuern, ohne dass es zu einer Überlastung der Stromnetze komme. VW-Experten seien mit Betreibern größerer Fuhrparks bereits in Gesprächen, um entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Dazu gehöre auch das Laden mit Gleichstrom.
Senger will Händler "mitnehmen"
Auf dem Weg der Entwicklung hin zu einem größeren Anteil der E-Mobilität werde VW die Händler mitnehmen, verspricht Senger. „Wir stehen fest zum Handel. Ohne die Partner vor Ort geht es nicht. Die Standorte nahe bei den Kunden mit ihrem Netzwerk sind unser großer Vorteil. Ansätze, die den Handel außen vor lassen, funktionieren vielleicht bei kleineren Stückzahlen. Doch für unseren Anspruch geht das nicht. Wir schauen darauf, dass der Handel auch morgen und übermorgen wichtig ist.“ Gleichwohl werde es natürlich einen Wandel geben. Die neue Technologie biete neue Chancen.“
So könne über Carsharing-Angebote nachgedacht werden oder über die Errichtung von Ladepunkten, um Kunden an zu binden. „Die Transformation, die derzeit jeder Hersteller durchmacht, die auch in jedem privaten Haushalt beim Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb stattfindet, die muss es auch im Handel geben.“ Klar zu erkennen sei, dass die digitalen Kontakte mehr und mehr die persönlichen Besuche im Handel ablösen.
Senger weiß um dessen Sorge, diese Bindung zu verlieren. Auch, weil E-Fahrzeuge so etwas wie Tablets auf Rädern seien. Das Auto kennt dann den Kalender des Fahrers, informiert über Ladepunkte und übernimmt Abrechnungen. „Wenn in Zukunft Updates ähnlich wie beim Smartphone direkt, also ohne einen Besuch beim Händler erfolgen, dann ist – anders als bisher - ein Verbindung zwischen Kunde und Hersteller unabdingbar. Da müssen wir gemeinsam mit unseren Partnern eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung erarbeiten. Letztlich soll der Kunde von allen Neuerungen profitieren.“
Generell sei die Zeit zur Umgestaltung aber gut bemessen, ist Senger überzeugt. „In Deutschland gibt es derzeit 45 Millionen Autos, jedes Jahr kommen etwa vier Millionen hinzu. Bei einem Anteil von zehn Prozent wären das dann 400.000 E-Autos. Damit liegt der Anteil der Verbrenner in zehn Jahren noch immer bei 90 Prozent. Es geht also alles eher langsam voran. Senger unterstreicht nachdrücklich, dass der VW-Konzern alles daran setze, seine Marktführerschaft auch in Zukunft zu behaupten. „Deshalb kann es nicht den kleinsten Grund geben, den Handel zu schwächen.“ Die Sorge vor dem Neuen sein unnötig. „Das Neue passiert. Wir wollen und müssen es gemeinsam gestalten.“
Quelle: automobilwoche.de
Gruß
Uwe
Uwe