AlixPartners Elektrifizierungs-Index - Hersteller-Ranking: Diese Autobauer haben bei der E-Mobilität die Nase vorn

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    • AlixPartners Elektrifizierungs-Index - Hersteller-Ranking: Diese Autobauer haben bei der E-Mobilität die Nase vorn

      Die meisten Elektro-Mobilitäts-Indizes vergleichen lediglich die Fortschritte auf Länderebene. Der Elektro-Index von AlixPartners rankt aber explizit auch die einzelnen Autohersteller. Mit durchaus überraschenden Ergebnissen.

      Es ist so und wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern: China ist Elektro-Auto-Land-Nummer eins. Zu diesem Ergebnis kommt auch der Automotive Electrification Index (APEX) der weltweit tätigen Beratung AlixPartners, der der Automobilwoche vorab vorliegt.

      Spannend dabei: Die Chinesen haben die Grenze von einem Prozent Marktanteil elektrischer Fahrzeuge übersprungen. Das klingt wenig - bei fast 265.000 verkauften Fahrzeugen mit elektrischen Antrieb im vierten Quartal 2017 wird jedoch die schiere Dimension, die dieses "Prozentchen" hat, deutlich. Zumal: Weltweit wurden in diesem Zeitraum rund 446.600 E-Autos verkauft, auf China entfallen also mehr als die Hälfte aller verkauften Autos mit Elektro-Antrieb weltweit!

      Wie aber steht es um den Erfolg der chinesischen Hersteller? Der APEX rankt nicht nur die Fortschritte der Ländern, sondern nimmt auch die Performance der einzelnen Hersteller unter die Lupe.
      Bewertet wird der elektrische Fortschritt der Autohersteller jeweils quartalsweise und nach zwei einfachen Formeln:
      1. Elektrische Reichweite:
      Zahl der verkauften Elektro-Autos des Herstellers x Elektrische Reichweite ohne Unterstützung eines Verbrennungsmotors in Kilometer (für jedes Modell; Durchschnitt) Beispiel: 10.000 x 30 km
      2. Elektrifizierungsgrad:
      Zahl der verkauften E-Autos x (elektrische Reichweite ohne Verbrennermodul in Kilometern / 500 Kilometer) : Gesamtzahl der verkauften Autos des Herstellers
      Beispiel: 10.000 E-Autos x (30 km / 500 km) : 2.000.000 Gesamtabsatz

      Die Gewichtung um 500 Kilometer entspricht dem Industriestandard der Reichweite für Verbrennungsmotoren.
      Und das sind die aktuellen Ergebnisse: Tesla belegt erneut den ersten Platz. Einen der größten Sprünge macht General Motors. Der US-Konzern schafft es auf Rang vier - im vierten Quartal lagen die Amerikaner noch auf Rang 14. Möglich machte diese enorme Entwicklung eine Kooperation mit dem chinesischen Hersteller SAIC. 2017 brachte GM mit SAIC in China den Stadt-Flitzer Baojun E100 auf den Markt. Der verkaufte sich so gut, dass GM seine verkaufte elektrische Reichweite damit im Jahr 2017 um 500 Prozent gegenüber Vorjahr steigerte.
      Erster deutscher Hersteller ist BMW auf Rang 7. Volkswagen folgt auf Rang 10. Daimler belegt Rang 21.


      „Tesla hat eine mächtige Aufgabe vor sich, wenn das Unternehmen seinen großen Vorsprung auch künftig halten will", sagt Marcus Kleinfeld, Ko-Autor der Studie. Die Gefahr, ins Mittelfeld abzurutschen, sei gegeben. "Die Marktposition von Tesla bleibt aber stark", so Kleinfeld.

      "Der Hebel ist umgelegt"
      Der Elektrifizierungstrend in der Autoindustrie sei "unumkehrbar", kommentiert Elmar Kades, Initiator des E-Index und Managing Director bei AlixPartners die Ergebnisse der Studie. „Die Zahlen zeigen eindeutig: Der Hebel ist umgelegt. Der Kunden denken um – und das überall auf der Welt.“



      Strenge Grenzwerte setzen die Hersteller zudem unter Druck. Wer die CO2-Vorgaben reißt, muss mit Strafzahlungen rechnen. Die Hersteller haben daher für die nächsten fünf Jahre (bis 2022) weltweit Investitionen in E-Mobilität in Höhe von rund 244 Milliarden Dollar angekündigt. Dabei sind Mittel, die in die Entwicklung von Batterietechnologie fließen sollen, nicht eingerechnet. Chinesische Hersteller stehen für rund 40 Prozent des Investitionsvolumens!
      Dass noch einiges zu tun bleibt, zeigt zum Beispiel auch die Verbesserung der durchschnittlichen Reichweite.
      Kam ein Elektro-Auto Anfang 2013 (im Schnitt!) mit einer Ladung 136 Kilometer weit, waren es Ende 2017 zwar schon 174 Kilometern - ein Plus von rund 30 Prozent. Zum Durchbruch genügt das jedoch nicht. Erst rund 350 Kilometern Reichweite gelten als alltagstauglich.
      Weiteres spannendes Ergebnis der Auswertung: „Die These das Plug-In-Fahrzeuge lediglich eine Übergangstechnologie darstellen, lässt sich anhand unserer Zahlen nicht belegen", erklärt Hannes Weckmann, Autoexperte und Director bei AlixPartners. Es sei bisher weder ein klarer Trend zu reinen Batteriefahrzeugen noch zu Plug-In-Hybriden erkennbar.

      Weiterer Push durch Modelloffensiven erwartet
      2017 haben die Hersteller so viele neue E-Modelle auf den Markt gebracht wie nie zuvor. 84 neue E-Modelle weltweit kamen zu den Händlern - fast so viel wie in den gesamten drei Jahren zuvor.
      Und die Hersteller werden nochmals deutlich nachlegen: 271 neue E-Modelle sind aktuell von 2018 bis 2022 geplant, und es werden ständig mehr. Die europäischen Hersteller und deren Joint Ventures mit chinesischen Partnern machen davon mit 101 Modellen mehr als ein Drittel aus.
      Vor allem der Volkswagen-Konzern investiert massiv in die Entwicklung und den Anlauf neuer Modelle mit elektrifiziertem Antriebsstrang. 55 plant der Konzern in den nächsten fünf Jahren und damit mehr als alle europäischen Hersteller in den vergangenen vier Jahren zusammen. 14 der angekündigten Modelle entfallen übrigens allein auf Premium-Tochter Audi!
      Bei Geely stehen 22, bei Renault/Nissan 12 und bei BMW 11 auf dem Plan.

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • e-golf-dieter schrieb:

      Hm, was sind die restlichen fast 10% an Fahrzeugen, die Tesla nicht elektrifiziert verkauft? :hmm:
      Darauf bin ich auch erst reingefallen ;)
      Der Elektrifizierungsgrad gibt aber nicht an, wie viele der gebauten Autos elektrisch fahren. Sondern es wird ein Faktor berechnet, der von der Reichweite abhängt.
      Wenn also ein Hersteller ein E-Auto verkauft, das weniger als 500 km Reichweite hat, zählt es quasi nicht als 1, sondern nur als 0,x.
      Beispiel: Angenommen, alle E-Autos des Herstellers hätten genau die Reichweite von 500 km und der Hersteller verkauft 100 E-Autos und zusätzlich noch 100 Verbrenner.
      Dann ist die Formel: 100 E-Autos mal (500 km Reichweite geteilt durch 500 km) geteilt durch 200 Autos insgesamt. Elektrifizierungsgrad 50%.

      Erreichen die 100 verkauften E-Auto aber nur eine Reichweite von 250 Kilometern, sieht es so aus:
      100 E-Autos mal (250 km Reichweite geteilt durch 500 km) geteilt durch 200 Autos insgesamt. Elektrifizierungsgrad nur noch 25%, weil jedes E-Auto nur noch mit dem Faktor 0,5 gezählt wird.
      Annahme ist, dass ein E-Auto mit 500km Reichweite ein vollwertiger Ersatz für einen Verbrenner ist. Und da nicht alle Teslas 500 km Reichweite haben, erreichen selbst die keine 100%.
      Grüße
      Lars
      Status E-Mobilität: e-Golf 300 seit 03.02.18 (bestellt am 25.08.17, in Dresden abgeholt).
      Infrastruktur: KEBA Wallbox 97.924 KeContact P30 c-series.
      Winterreifen: Pirelli Cinturato Winter 205/55 R16 94H XL M+S auf Original Astana-Felgen.
    • ... also haben wir e-Golf300-Fahrer nur 0,6 Auto und die armen 190er-Fahrer gar nur 0,38 Auto :censored:
      Es grüßt Martin vom westlichen Ende des Bodensee.
      ---
      e-Golf seit 01.03.18 und i-MiEV seit Juni 16.
      Erneuerbare-Energien-Fan und Kraftwerksbetreiber (3 PV-Anlagen mit insgesamt 22kWp)

      "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." (afrikanisches Sprichwort)