Mal wieder die Schildkröte gesichtet

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    • Mal wieder die Schildkröte gesichtet

      Gestern Abend machten wir und auf nach Schwyz um einem Konzert beizuwohnen :musicextrem: . Der Plan war im Mythenforumparkhaus zu laden während dem Konzert und dann wieder nach Hause zu fahren. Da die Ladezeit nicht ausreichte (ich habe auf dem Hinweg nicht gegeizt mit Stromgeben :whistling: , es hat kurz leicht getröpfelt vom Himmel und wir haben in Biberbrugg die Spuren des Unwetters inkl. Hagelresten gesehen), sind wir nach dem Konzert noch nach Ibach und haben den dortigen Schnellader in Anspruch genommen. Ich war überzeugt, dass eine Vollladung nicht nötig sei wegen den milden Temperaturen, immerhin hatte es zu Nächtlicher Stunde noch über 14 Grad. Ich wollte bei 81% die Ladung beenden, meine Frau hat mich dann aber überredet noch ein Farmers zu essen :essen: und erst dann die Ladung zu beenden. Also sind wir mit ca. 84% Akku um etwa halb 11 des Nachts gemächlich losgefahren. Wobei ich die Strecke erst heute berechnen liess:

      Auf der Autobahn habe ich in Zuversicht, dass wir es nach Hause schaffen werden die erlaubten 120 km/h ausgereizt. Meine Begleiterin wurde langsam nervös und empfahl mir eine zusätzliche Ladepause zu planen. Ich war mir immer noch sicher, dass wir es ohne Probleme schaffen werden und in Wattwil hätte es zur Not noch Typ 2 zur Verfügung. Beim Anstieg Richtung Hemberg war bei weitem nicht mehr so viel Restkapazität vorhanden wie normalerweise wenn wir diese Strecke fahren. Ich habe noch überlegt, ob ich meine Theorie testen soll (braucht der e-Golf eventuell weniger Energie, wenn die Anhöhen zügig angegangen werden als wenn man mit ECO+ raufbummelt?), habe es aber gelassen und bin in ECO+ gemütlich hinauf gefahren. Die ersten Reichweitenwarnungen waren schon längst hinter uns und ich wollte es bis nach Hause schaffen, also fuhr ich so sparsam wie möglich, habe die Lüftung noch ausgemacht und bin weniger mit Fernlicht gefahren, da ich ohnehin nicht mehr so schnell war und sonst kein Verkehr war, durfte ich das. In Hemberg angekommen war der Akkuzeiger bereits im roten Bereich und es stand uns noch eine Erhöhung vor Urnäsch sowie die Steigung nach Jakobsbad/Gonten bevor. Es war um diese Zeit naturgemäss dunkel, die nächste offizielle Ladestation auf dem Weg wäre der Golfplatz Gonten, wobei wenn wir es bis dort schaffen sollten, würden wir es auch nach Appenzell hinunter und eventuell bis zur KB Appenzell schaffen. So schmiedeten wir während des Hinunterrekuperierens von Hemberg hinunter in die Schlucht vor Bächli fleissig Notfalpläne (wen sollen wir anrufen der uns abschleppt, soll ich zum ersten Mal eine der beiden versprochene kostenlosen Abschleppungen von VW nutzen, sollen wir bei einem Anwohner klingeln und um Strom betteln…) unten angekommen war der Akkuzeiger wieder hauchdünn ausserhalb des roten Bereichs was sich dann auf dem Weg hinauf nach Bächli rasch wieder änderte und noch vor dem Höhepunkt zwischen Bächli und Urnäsch kam wieder eine weitere Reichweitenwarnung. <X Bei einem der letzten Gehöfte vor dem Scheitelpunkt hatte es einen Baustromverteiler welchen ich als Notanker in Betracht gezogen hätte, bin aber daran vorbeigefahren und dann wenige Meter vor dem Scheitelpunkt ist sie erschienen: die orange Schildkröte hat sich aus dem Schutz der Dunkelheit des Displays gekrochen und ist uns mitten in der Nacht in Begleitung eines akustischen Warntones bei 4 km Restreichweite erschienen. :S Nach überqueren des Scheitelpunktes und Rekuperieren gemischt mit möglichst viel „segeln“ hat sie sich wieder verkrochen. :dance: Es war echt eine Herausforderung und für meine Begleiterin noch viel Nerv aufreibender als für mich. Mehrmals liess ich das rechte Pedal los und war überrascht, wie weit der Wagen noch rollt, bevor es wieder steiler hinunter ging, bloss um ein paar Elektronen zu sparen. Von Urnäsch nach Jakobsbad galt es noch ein paar Höhenmeter zu überwinden mit Akkuzeiger im roten Reservebereich. In Gonten bei der Kirche war dann vorläufig der höchste Punkt unserer restlichen Reise überwunden und von dort konnte ziemlich Energiesparend gefahren werden und ab Gontenbad sogar wieder leicht rekuperiert. Das Dorf Appenzell wurde beinahe bis zum Zentrum im Segelmodus erreicht. Meine Frau sagt, dass sie keinesfalls den Wagen aufwärts schieben werde :a070: :s24: :s30: (wir wohnen etwas höher als das Dorfzentrum). Ich versuchte also waghalsig es bis nach Hause zu schaffen, in der Hoffnung, dass ich, falls der Akku vorher leer wäre retour ins Dorf eine Ladestation mit segeln und etwas Körpereinsatz erreichen könnte. Der letzte „Anstieg“ wurde wieder von der Schildkröte begleitet und auf der letzten Geraden habe ich noch erfolglos den „Kickdown“ getestet, das Powermeter war, wie die Akkustandanzeige auch ziemlich am Anschlag.


      Geschafft… wir sind erleichtert und mit 3 km „Reserve“ zu Hause angekommen. :pump: :this:

      Als ich den e-Golf an den „Notladeknochen“ angeschlossen habe welcher immer zu Hause bleibt fiel mir der Begriff „Schnarchlader“ wieder ein. :sleeping:

      Am Morgen als die Sonne aufgegangen ist, habe ich dann mit etwas mehr als halbvollem Akku auf den Mennekes Knochen gewechselt und die vollen einphasigen 16 A reingelassen, damit der PV Strom meines Nachbarn nicht zu weit in den Kabeln des Netzbetreibers herumirren muss bevor ihn sonst jemand beansprucht.
      Das nennt man dann wohl Abendgünstig und nicht Abenteuer. :rofl:
      Mit e-Golf Model 2016 in Betrieb seit 28.12.2015 am 1. e-Golf Treffen am Bodensee, am 2. in Moers und am 3. in Hann. Münden dabei gewesen :thumbup: :musicextrem:
    • Kein Angstschweiss (weder bei mir noch bei meiner Frau), im Gedanken habe ich schon vor der Abfahrt eine Dose Pfefferminztabletten gegen Reichweitenangst geschluckt. :saint: Ausserdem war ich gespannt, ob sich der e-Golf mit leerem Akku noch bewegen lässt/erneut starten, das darf nun halt doch ein Anderer testen.
      Ein wenig Abenteuer zwischendurch muss doch auch sein, sonst wäre es ja langweilig. :D
      Mit e-Golf Model 2016 in Betrieb seit 28.12.2015 am 1. e-Golf Treffen am Bodensee, am 2. in Moers und am 3. in Hann. Münden dabei gewesen :thumbup: :musicextrem:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Adi ()

    • AdI, Du bist der Beste! Bei Deinem Bericht hab ich ja fast Reichweitenangstschweiß auf der Stirn bekommen. :thumbup:
      Es grüßt Martin vom westlichen Ende des Bodensee.
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      e-Golf seit 01.03.18 und i-MiEV seit Juni 16.
      Erneuerbare-Energien-Fan und Kraftwerksbetreiber (3 PV-Anlagen mit insgesamt 22kWp)

      "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." (afrikanisches Sprichwort)
    • @Adi, solche Nerven kann nur ein e-Golfer mit schwarzem Umhang haben.

      Die Gesichter der Anwohner möchte ich sehen wenn Du Nachts bei Regen mit schwarzem Umhang an einer Haustüre klingelst und nach Strom fragst, hast Du für solche Situationen auch ein Lichtschwert dabei?

      Spass beiseite, mit der Schildkröte bergauf, da kannst Du nebenher Blumen pflücken.
      Gruß Dieter
      seit 10.02.2015. über 136.000 km mit dem eGolf...….
      seit 02.11.2020 über 20.000 km mit dem ID.3 1st Max

      Wir waren dabei! e-Golf Treffen am Bodensee Oktober 2016 ,in Moers Oktober 2017, Hann.Münden September 2018 und Hann.Münden September 2019, Heilbronn September 2020, Hann.Münden Oktober 2021
    • In der Nacht hatten die Blumen wohl ein verlangsamtes Wachstum. Aber bei Tag und geöffneten Fenstern würde man wohl auch das Gras wachsen hören (zumindest bei e-Golf ohne das künstliche Motorengeräusch). :sleeping:
      Mit e-Golf Model 2016 in Betrieb seit 28.12.2015 am 1. e-Golf Treffen am Bodensee, am 2. in Moers und am 3. in Hann. Münden dabei gewesen :thumbup: :musicextrem: