Am 07.07.2018 war es bei mir auch endlich so weit. Am 02.11.2017 bestellt, also etwa 8 Monate gewartet, unglaublich. Bei der Unterschrift des Kaufvertrages war von Anfang April die Rede...

Ich bin früh aufgewacht und konnte deshalb schon den 6:21 Uhr Bus nehmen, der mich zur U-Bahn brachte. Interessanterweise wurde auf der Strecke zwischen den letzten beiden Stopps vor der U-Bahn meine Fahrkarte kontrolliert. Das ERSTE MAL seit ich vor 16 Jahren nach Nürnberg gezogen bin. Nur gut dass ich nicht auf die Idee kam ohne Ticket zu fahren , da hätte ich ja glatt meinen FlixBus verpasst.

Umgestiegen in die U-Bahn, rechtzeitig am Bahnhof um noch ein bisschen Frühstück beim Bäcker und Wegzehrung beim Lidl mitzunehmen und dann noch einige Minuten auf den FlixBus gewartet. Der kam pünktlich und wir kamen auch staufrei super durch. Ab Plauen saß eine sehr nette junge Frau neben mir, mit der ich viel geredet habe und ich mich seitdem frage was ich machen kann um sie zu überzeugen dass es besser wäre sie zieht zu mir und nicht nach Chemnitz zu ihrem Freund

In Dresden angekommen noch etwa ne halbe Stunde Spaziergang zur gläsernen Manufaktur. Erst mal gleich die Schilder abgegeben, Gutscheine für Essen und Werksführung bekommen. Erst mal Essen. 50 Euro Gutschein für eine Person? Ok. Also das 3-Gänge-Menü für irgendwas um 20 Euro. Sowas würde es bei mir sonst ja nie geben. Es tat mir leid um die berühmte VW-Currywurst die ich eigentlich unbedingt essen wollte, aber das wäre nicht so sinnvoll gewesen. Mir wurde gesagt dass ich wählen kann ob ich draußen oder drinnen sitzen will, es draußen aber windig wäre. Wind? Stört mich nicht, also außen. Sie hätten vielleicht dazu sagen sollen, dass der Wind derart stark ist, dass es die Speisekarte vom Tisch und das Salat und die Croutons von der Gabel weht... Naja, die Vögel haben sich gefreut dass sie was auf dem Boden gefunden haben... Wobei im Nachhinein kommt mir gerade was: bei der Führung haben die erzählt, dass so große Glasflächen gefährlich für die Vögel sind und deshalb ringsum Lautsprecher stehen, die Vogelgezwitscher von sich geben die Vögeln klar machen "hier ist schon von jemand besetzt" oder Geräusche von natürlichen Feinden. Scheint also doch nicht so toll zu funktionieren wie die meinen. Die Spatzen standen auf jeden Fall drüber und haben sich mein vom Winde verwehtes Essen geholt.

Hat das Brot von euch schon jemand gegessen? Ich frage mich was in dem dunklen Baguette drin war. Irgendwie hat das für mich nach Neuwagenduft gerochen . Das Weiße nicht.

Das Essen hat insgesamt sehr hochwertig geschmeckt, aber irgendwie für den hohlen Zahn. Ich habe ernsthaft überlegt mich für den Frevel zu entschuldigen, aber gleich noch danach die Currywurst mit Pommes zu bestellen. Da die Zeit aber nicht mehr gereicht hat, habe ich das dann doch nicht gemacht. Hätte ich gewusst dass ich so viel Guthaben und vor allem Zeit habe, hätte ich die Frau vom Bus gefragt. Zu dumm...

Dann gab es eine Erklärung zu den Funktionen vom Auto. Irgendwie hat die Hälfte von dem was er mir zeigen wollte zum Thema mit Smartphone koppeln nicht funktioniert. Ich hab gesagt dass ich mich selbst mal einarbeiten werde, wollte nicht ewig rum machen. Auto geprüft, alles da, keine Schäden entdeckt, soweit ganz gut. Das Uranograu sieht ganz massiv heller aus als alles was man in Prospekten und online sieht. Das hat mich etwas überrascht, aber es ist schon eine interessante Farbe.

Leider wusste der Mitarbeiter der mir alles erklären sollte recht wenig über Details. Von der Klima Last Mode Thematik hatte er noch nichts gehört, meinte aber dass sie angehalten sind das Auto so zu übergeben und nichts rum zu stellen. Ich müsste mir einen Händler suchen wenn ich so etwas machen will.

Zum Thema Ergänzungsmobilität umschreiben konnte er mir auch nichts sagen.

Die Frage ob ich mit einer Zeitschaltuhr vor dem Schnarchlader den Ladevorgang steuern kann, indem Strom weg- und hin geschaltet wird, konnte er mir auch nichts sagen. die Frage ist, ob das Auto anfängt zu laden, wenn man den Strom einschaltet, also praktisch als würde man nur den Stecker einstecken wenn das Kabel am Auto schon steckt, ohne noch irgendeinen Knopf zu drücken oder so. Er meinte, dass das vermutlich nicht funktionieren wird, da der Lader auch erkennt wenn man ein Verlängerungskabel davor hat und dann lädt er auch nicht. Au weia, was für eine Aussage

Auch auf die Frage welches Modelljahr ich denn nun bekommen habe, konnte er mir keine Antwort geben. Wie weit ich auf der Autobahn wenns warm ist ohne Klima und ohne Licht bei ebener Strecke komme, konnte er auch nicht sagen. Wo ich die Charge&Fuel Karte nutzen kann, hat er nicht so genau sagen können. Er meinte es müsste an allen Tank&Rast gehen, unabhängig davon wer der Betreiber ist. Stimmt das? Er hat mir empfohlen im WLAN online zu gehen bevor ich fahre, um das zu prüfen.

Dann wurde noch ein Bild von mir gemacht und mir auf einem USB Stick übergeben.

Die Werksführung wurde von einem anderen Mitarbeiter übernommen. Da am Samstag keine Produktion läuft, konnte man sogar auf den Bändern herum laufen, was ansonsten nicht ginge. Da alles still stand, war es ziemlich unspektakulär. Ich habe einige Rubinrote in der Fertigung gesehen. Vielleicht werden die ja gerade wirklich mit hoher Priorität abgearbeitet.

Bei unserem Führer hatte ich auch nicht gerade den Eindruck als ob der viel wusste. Die Frage nach Spiegel mit Rahmen und Modelljahr konnte auch er nicht beantworten. Die meisten der Leute dort waren scheinbar nur zur Werksführung da und hatten vom E-Golf wenig Wissen. Er hat erzählt, dass im 190er die Batterie noch über 500 kg schwer war und im 300er dann trotz mehr Energieinhalt nur noch 300 kg. Das ist meines Wissens eine Falschaussage. Außerdem hat er gesagt, dass VW 8 Jahre auf 80 % gibt. Sind das nicht (zumindest beim 300er) nur noch 70% ? Einer der Geführten hat gefragt was der Akku denn kostet, wenn man mal nen neuen braucht. Der Führer meinte das wären höchstens 8000 €. Warum hat mir dann mein Händler gesagt, dass es 16.000 € kostet, wenn ich einen e-Golf ohne CCS kaufe und das dann nachrüsten lassen will. Der Händler meinte, dass der CCS Kabelstrang teil des Akkus ist und deshalb der ganze Akku getauscht werden müsste, was eben diese 16.000 kostet.

Nach der Führung ging es dann los Richtung Autobahn. Ehrlich gesagt hat die gläserne Manufaktur und die Leute dort auf mich keinen guten Eindruck gemacht. Warum muss ich eigentlich ne Menge Geld dafür zahlen obwohl ich mein Auto selbst abholen muss? Für pompöse Gebäude, Essen und Anzugträger die keine Ahnung haben von dem was sie eigentlich erzählen sollten? Da wäre mir lieber dass ich einfach hin gehe, Papiere abgebe, Schlüssel entgegen nehme und wieder abhauen kann und ne Menge Geld gespart habe. Muss da echt ein Mitarbeiter sein, der Bilder vom Kunden macht und die auf einen USB Stick tut? Alles sinnlose Kosten wenn ihr mich fragt. Gut, mag sein dass es Kunden gibt, die das Erlebnis der Abholung mehr schätzen als ich, aber wenn ich die Wahl hätte keine Überführungskosten zu bezahlen, würde ich sofort darauf verzichten.

Nun aber endlich zum Auto selbst. Es dauert ein Weilchen bis man Eins wird damit. Einige Dinge verstehe ich nicht so ganz. Warum rollt das Auto manchmal von selbst los und manchmal nicht? Warum rekuperiert es manchmal, obwohl ich nicht bremse und Rekuperieren nicht aktiv ist? Da muss ich wohl mal die Anleitung richtig gut durchlesen. Die sich übrigens auch darüber ausschweigt wie man den "Tankdeckel" auf bekommt. Da muss man auch erst mal drauf kommen dass der offen ist und man drauf drücken muss...

Nach einer Weile wird einem klar, dass man eigentlich immer ohne rekuperieren fahren sollte, einfach in D Stellung. Da merkt man auch erst wie weit ein Auto rollen würde, wenn es nicht vom Motor gebremst würde. Toll finde ich den Verbrauch in der Stadt. Während man mit dem Verbrenner damit den Verbrauch mehr und mehr hoch treibt, schafft man mit dem E-Auto genau dort den niedrigsten Verbrauch.

Da die Ladestation in Plauen schon wieder als defekt markiert war, hatte ich vorsorglich mal gleich ein paar weitere Standorte von Ladestationen notiert. Ich dachte wenn ich langsam fahre, könnte ich es sogar bis Pegnitz schaffen (260 km). Aber denkste. Obwohl ich nur 91 ohne Klima gefahren bin, wäre das nicht ansatzweise möglich gewesen. Ich habe trotzdem in den als defekt markierten Lader angesteuert, hätte ja sein können, dass er mittlerweile doch wieder geht. Wäre auch kostenlos gewesen. Aber leider hat das Display nur so ne Art Bios Meldung gezeit, als ob die Anlage nicht hoch fahren würde. Na gut, also weiter nach Selbitz wie ich es auf meinem Zettel notiert hatte. Aber zu dumm: ich hatte nicht notiert wo genau. Autobahn? Ausfahrt nehmen? Wo genau? Muss wohl nochmal nachschauen. Aber mist, kein Internet Empfang, na super... Also mal weiter gefahren bis es wieder 4G angezeigt hat, dann mal runter gefahren und nachgeschaut. Etwas abseits der Autobahn, aber nicht weit. Vielleicht sollte man als E-Auto-Fahrer einen teuren Tarif mit T-Mobile LTE Vertrag holen, dass man immer in der Lage ist chargemap und GE anzusteuern um Standorte und Status der Lader abzufragen. Teurer Spass, was die laufenden Kosten fürs E-Auto erhöht.

Aber gut: in Selbitz angekommen, meine Rest-km sind massiv zusammen geschrumpft, weit mehr als ich gefahren bin. Lag wohl an den Höhenmetern, da ist man so bie 550 Meter glaube ich. Den Lader habe ich gefunden. Nahm dummerweise weder die C&F, noch die Maingau Karte. Ich weiß nicht ob die an dem Lader beide nicht gehen, oder ob die Karten nicht richtig registriert waren. Also weiter gefahren. Da ich wusste dass nördlich nochmal ein kostenloser Lader mit etwa 24 km Umweg ein weiterer Standort für kostenlose Lader in Berg-Rudolphstein waren, habe ich die angesteurt. Berg-Rudolphstein-Ost erreicht mit nur noch 20 km Rest. Lader gefunden, sieht inaktiv aus. Keine Knopf, keine Karte, kein Ladekabel stecken haben das Ding irgendwie dazu bewegt irgendwelche Lebenszeichen von sich zu geben. Na herrlich... Also auf Berg-Rudolphstein-West gewechselt, auch da einen Lader gefunden, hat auch am Display was angezeigt, Auto angesteckt: lädt! Gerade nochmal Glück gehabt... Hat auch super gepasst. Zeit fürs Abendessen bei Burger King. Da ging dann gerade das 20-Uhr-Fußballspiel los wo sich viele Menschen vor dem Fernseher versammelt haben.

Als ich wieder raus kam, stand schon ein Ioniq Fahrer neben mir und hat ungeduldig gewartet. Mein Auto war gerade bei etwa 77%, ich hab etwas mit ihm geredet und hab dann bei 87% den Ladevorgang beendet. Wollte ihn nicht noch länger warten lassen und bis Nürnberg hat es dann auf jeden Fall gereicht. Einen Teil der Verlängerung und das Elfmeterschießen konnte ich dann daheim noch sehen. Danach hab ich das Auto noch schnell zu meinem Arbeitgeber gestellt, wo ich kostenlos laden kann. Hab zum Glück nur 4 Minuten zu Fuß dort hin, da bietet sich ein kleiner Abendspaziergang an.

Heute bin ich dann ein wenig in der Stadt gefahren und muss sagen, dass sich das Auto dort einfach viel wohler fühlt als auf der Autobahn, selbst wenn man nur 90 fährt. Mit dem Diesel schaffe ich mit dem Fahrstil über 1800 km mit einem Tank, mit dem e-Golf müsste ich dafür 7 Stunden am Schnelllader stehen und das auch nur wenn es kein Derating gibt. Schon ein ziemlich krasser Unterschied...

Heute kam mir dann noch so eine Idee: bei manchen Stellen gibt es Schuko Steckdosen wo man laden kann, dafür aber mehrere. Wenn die auf verschiedene Phasen verteilt sind, könnte man sich ja für sowas wie den NRGkick einen Adapter bauen und mit 2 Steckern zweiphasig mit z.B. 13 A laden, da käme man schon mal deutlich schneller voran als mit dem Schnarchlader. Werde ich vielleicht mal ausprobieren, wenn ich meine eigene Wallbox gebaut habe. Einen solchen Standort habe ich auch schon in der Stadt entdeckt und heute mal gemessen und festgestellt, dass dort wirklich 2 verschiedene Phasen für 2 verschiedene Dosen genutzt wurden, was ja aber auch irgendwie sinnvoll ist um Schieflast zu vermeiden und den Hausanschluss nicht zu überlasten, während eine andere Phase noch Luft hätte.

So, das solls dann mal für heute gewesen sein. Die km und Verbräuche reiche ich demnächst noch nach wenn ich mal meine Bilder ausgewertet habe.

Das mit dem Navi muss ich mal sehen. Bei der Übergabe hat mir der Mitarbeiter sogar eingestellt, dass DC-Lader angezeigt werden. Wurden sie aber leider nicht. Da muss ich mich wohl mal mit beschäftigen wie man die lädt. Als Neuling ist man da erst mal natürlich ahnungslos und dann aufgeschmissen.

ECO Hinweise, ok. Gut zu wissen. Werde ich mal prüfen. Allerdings fand ich das jetzt vor Ortseinfahrten nicht mal schlimm, da bremst man ja eh. Mich hat es nur gewundert warum er auf einmal rekuperiert obwohl ich es ausgeschaltet hatte. Schien mir inkosistent oder eine Fehlfunktion zu sein. Aber: It's not a bug, it's a feature...


Naja, vielleicht waren meine Fragen auch einfach zu speziell.

Kann man liefern lassen, ja. Aber ich denke es geht vielen wie mir, dass sie die Möglichkeit der Abholung nutzen wollen um Kosten zu sparen. Warum muss man das dem Kunden wieder kaputt machen indem man ihm eine "Erlebnisabholung" zwangsverkauft? Wenn jemand das schätzt, kann man das ja gerne anbieten. Aber ich finde man sollte dem Kunden die Wahl lassen dies zu entscheiden.

Ja, das finde ich schon auch verständlich. Schön wäre es trotzdem. Und der Mitarbeiter dort kannte das Thema noch garnicht, dass sich Leute daran stören jedes mal wieder neu Einstellungen vornehmen zu müssen. Das hat mich schon gewundert.

Ich hab's nicht gefunden. Weiß jemand ob das wo steht? Wo? Bei meinem 4er musste ich auch nen Knopf drücken zur Entriegelung, aber das ist ja wirklich ein altes Auto.

Danach habe ich gesucht, kann die Diskussion aber nicht finden. Hast du einen Link für mich? Würde gerne die vorgbrachten Punkte die dagegen sprechen durchdenken. Dass der FI fällt, falls die Dosen an verschiedenen FI hängen sehe ich als Problem, aber ein Sicherheitsrisiko ist das nicht, nur dass man die Dosen und ggf. andere daran hängende Verbraucher stromlos schaltet.

Stimmt, damit könnte man viele Abholer glücklich machen, die dann nicht ewig warten müssen obwohl das Auto schon fertig herum steht. Aber der Turm war bei der Abholung eh ziemlich leer, vermutlich sind die bei VW froh wenn da etwas mehr drin herum steht zum zeigen.

Also ich finde nicht dass ich nicht ausreichend vorbereitet war. Ok, ich hätte die Standorte der Lader genauer auf meinen Zettel schreiben sollen. Aber ansonsten? Ich hatte 2 Ladekarten und vorher recherchiert wo die Lader stehen. Eine dritte Karte (newmotion) hatte ich als äußerste Reserve noch dabei. C&F verhindert ja dass man vorher prüfen kann welche Lader damit nutzbar sind. Der Mitarbeiter in der GMD war auch keine Hilfe rauszufinden wo man damit denn nun wirklich laden kann. Ich denke das hätte ich eigentlich schon erwarten können. Und dass die Maingau Karte nicht funktioniert hat, ist auch ziemlich doof gelaufen. Wie sollte ich denn ahnen, dass trotz erfolgreicher Registrierung eine zusätzliche Eintragung in der App nötig ist, die ich eigentlich nie nutzen wollte? Und dass von 4 angesteuerten Ladern erst der 4. funktioniert hat, finde ich auch nicht unbedingt vorhersehbar. Aber glücklicherweise, bzw. aus Sicherheitsgründen, habe ich es ja nicht auf die Spitze getrieben und das erste mal schon versucht zu laden, als ich noch 60 km Restreichweite hatte.

Klar weiß man einiges besser wenn man eine Weile elektrisch fährt, aber alle Infos bekommt man als Neuling einfach nicht zusammen.

Gerade festgestellt dass ich die Werte nicht nachgetragen habe, das hole ich hier mit nach:

- immer mit 92 km/h Tacho gefahren
- erste Etappe ab 100% Akku 198 km, 20 km Restreichweite, 396 Höhenmeter hoch, Klima aus, außen geschätzt 27°C, Fenster offen, 14,8 kWh/100 km Schnitt
- geladen von 9 auf 88%, 24,2 kWh
- zweite Etappe 145 km, 117 km Restreichweite, 204 Höhenmeter runter, Klima aus, etwa bei Ankunft 22,5°C, Fahrt mit Licht, 10,8 kWh/100 km Schnitt

Das heißt ich bin wegen 4 nicht nutzbarer Ladestationen einen Umweg von gut 10 km gefahren. Es wäre mehr gewesen, wenn ich nicht am Ende das letzte Stück über Landstraße abgekürzt hätte.

Rechnerisch hätte es also ein Stopp gereicht bei dem ich 11,5 kWh nachgeladen hätte, was etwa 19 Minuten gedauert hätte.

So, hier mal eine Übersicht über meinen Bestellprozess und mein zweites „Erstes Mal“ mit dem e-Golf.



Timeline

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Bestellt: 15.01.2020 (KW03)

Voraussichtlicher Liefertermin laut Rechnung: Quartal 3.2020 unverbindlich

Bestätigter Liefertermin: KW32

Verschiebung Liefertermin von KW32 auf KW41 am 11.06.2020, kurz drauf KW39

Ab dem 11.08.2020 Zusage der Kostenübernahme für einen Mietwagen

Statuswechsel auf „in Produktion“ am 22.08.2020 (Samstag, KW34)

Anruf vom Händler am 26.08.2020 (Mittwoch, KW35), nach Hin- und Her Abholtermin in Dresden für 03.09.2020 bekommen (Donnerstag, KW36)

Statuswechsel auf „auf dem Transportweg“ am 27.08.2020 (Donnerstag, KW35)

Fahrzeugbrief und Abholschein bekommen, nachdem ich unter den Augen des Verkäufers das Geld online überwiesen habe am 31.08.2020 (Montag, KW36)

Fahrzeug zugelassen am 01.09.2020 (Dienstag, KW36)

Spät abends in den Flixbus gesetzt am 02.09.2020 (Mittwoch, KW36)

Abgeholt um 08:30 Uhr am 03.09.2020 (Donnerstag, KW36)

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Nachdem mir der Händler zunächst den 21.10. als Liefertermin andrehen wollte und ich ihn darauf hin gewiesen hatte, dass es im Interesse von VW wäre wenn sie mich früher beliefern, da sie sonst den Leihwagen länger bezahlen müssten, hat er sich mit Dresden in Verbindung gesetzt und mir den 03.09.2020 als Liefertermin angeboten. Ich habe mit der Zulassungsstelle geklärt ob ich das Auto bis dahin noch zulassen kann und als das bestätigt war, habe ich den Termin angenommen. Vielleicht fiel ihnen die Entscheidung auch leichter weil ich sagte ich brauche keinerlei Erklärung und Führung. So konnten sie mit geringem Aufwand ein Auto schnell los werden.



Somit hatte ich schon 3 Arbeitstage nachdem er auf „in Produktion“ war einen Liefertermin nur weitere 6 Arbeitstage später. Montag in der Abholwoche waren erst die Papiere da, dann bekam ich auch erst die Rechnung, auf der seltsamerweise nicht zu sehen ist, was ich tatsächlich zu bezahlen habe. Das liegt angeblich daran, dass bei Kauf mit Schwerbehindertenrabatt der Verkäufer VW ist und nicht der Händler, letzterer aber die Überführung und Briefgebühr in Rechnung stellt und noch seinen eigenen Händlernachlass abzieht. Der Preis hat gepasst, also soll es mir recht sein wenn der Händler es bestätig dass ich gezahlt habe. Um die Sache noch rechtzeitig über die Bühne zu bringen, habe ich direkt an seinem Schreibtisch mit meinem Smartphone das Geld online überwiesen, was er dann direkt als bezahlt bestätigt hat.



Dienstag war ich dann bei der Zulassungsstelle. Mittwoch kam ein Anruf der GMD zwecks Bestätigung und kurzer Absprache. Erst wollte er mich von 9 auf 10 verschieben, aber als er mein Problem mit dem Flixbus und fehlender Schlafmöglichkeit hörte, bot er mir einen Termin gleich um 8:30 an, was ich dankend annahm. Abends ging es schon los mit dem Flixbus. Das Ticket hatte ich sicherheitshalber schon am Sonntag gekauft, nicht dass es am Ende keines mehr gäbe. Das Risiko Stornierungsgebühren zu zahlen falls irgendwas doch nicht klappt, schien mir niedriger bzw. sein Geld eher wert als das Risiko einzugehen am Ende keine Reisemöglichkeit zu haben. Am Tag zuvor musste ich noch arbeiten, und da der Abholtermin am Ende schon um 8:30 Uhr war, hätte ich es am Abholtag nicht mit der Bahn hin geschafft. Deshalb eben Flixbus, auch wenn mir klar war dass das anstrengend werden würde mit einer Fahrt von 23:59 Uhr bis 4:15 Uhr und anschließender Wartezeit bis 8:30 Uhr.



Die Ticketpreise beim Flixbus scheinen kontinuierlich zu steigen desto näher man an den Abfahrtstermin ran kommt. Sonntag habe ich das Ticket für 19,99 Euro gekauft, am Montag wären es schon 24,99 gewesen, Mittwoch tagsüber 34,99 und abends waren alle ausverkauft. Hatte mich schon gewundert. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von 23:59 bis 4:15 Uhr fahren so viele Leute Bus?! Vielleicht liegt es ja daran dass die Busse wegen Corona nur halb besetzt werden? So wohl war mir eh nicht beim Gedanken mit vielen Leuten auf so engem geschlossenen Raum für eine so lange Zeit zu sitzen, aber mit der Bahn wäre das ja auch nicht anders gewesen. Tatsächlich war der Bus dann KOMPLETT voll besetzt. An Schlafen war nicht zu denken. Die guten Erfahrungen mit den Bussen die ich früher gemacht habe, haben sich nicht wiederholt. Der Bus war sehr eng bestuhlt und die Lehnen waren so kurz, das die Kopfstütze an meinem Nacken geendet hat. Da ich keinen Fensterplatz bekommen konnte, konnte ich mich praktisch nirgends anlehen um mal ein bisschen zu schlafen. Toll…



Da die letzte Haltestelle in Polen war, waren offenbar die meisten Passagiere Polen. Beim Zwischenstopp in Bayreuth und Chemnitz stiegen kaum Leute aus und zu. Ebenfalls in Dresden. Von den Passagieren hat etwa ein Viertel die Maskenpflicht völlig ignoriert. Einer davon hat auch noch rum gehustet 2 Sitzreihen hinter mir. Toll… Ich habe mir überlegt ob ich Leute darauf hin weise, aber den Aufstand wollte ich dann doch vermeiden. Mal sehen ob ich in den kommenden Tagen eine Infektion feststelle. 3 Bekannte von mir waren bis vor kurzem noch in Quarantäne, weil sie es aus dem Campingurlaub aus Frankreich mitgebracht haben, seit vor ihrem Urlaub hab ich sie nicht mehr gesehen, denen ging es aber richtig dreckig…



Schlussendlich bin ich kurz nach 4:15 relativ pünktlich angekommen und habe versucht wenigstens auf einer Bank noch ein bisschen zu schlafen, bin aber nach 20 Minuten aufgewacht, war zu kalt und unbequem. Wie bringt man also völlig übermüdet über 3 Stunden rum? Ich habe mich entschieden mal durch die Stadt zu trotten, da ich die vorher eh noch nie gesehen habe. Also 3 Stunden lang zu Fuß unterwegs gewesen und live erlebt wie die Stadt aufwacht. Ziemlich viel Baustellen dort aktuell. Aber das hat mich wach gehalten. Auch dank Unterstützung von Energydrinks.



Dann um kurz vor 8 an der GMD angekommen, direkt davor stand an der Ampel ein Autotransporter mit 5 ID3 1st drauf. 4x Weiß, einmal Mondstein Grau. Ich hab mich außen bei den Tischen vom eh geschlossenen Bistro noch etwas hin gesetzt um zu warten bis es 8 wurde, weil da aufgemacht werden sollte. Um 8:10 war noch immer nicht offen, da fiel mir auf, dass der Eingang ja auf der anderen Seite war Also rum gelaufen und ja, war offen. In dem Moment fährt wieder ein LKW an die gleiche Ampel ran, aus der gleichen Richtung kommend, wieder mit 4 weißen und einem grauen ID3 1st. Was war da denn los? Haben sie ne Spedition engagiert die den ganzen Tag ID3 in der Stadt im Kreis rum fährt um Präsenz zu zeigen? Sehr seltsam… Ich bin dann rein, hab die Frage gestellt und sie lachten und meinten, dass der vmtl. die Einfahrt verpasst hatte und dann um den ganzen Block nochmal rum fahren musste.



Die Nummernschilder, Abholschein und Brief konnte ich gleich abgeben, bekam die Zusage dass ich eine Feinstaubplakette bekomme, kurz außen an einem anderen Auto geklärt wie ich die Nummernschilder gerne montiert hätte und dann durfte ich noch in den Wartebereich bis das Auto fertig war. Positiv hier: es gab Club Mate. Perfekt für mich mit Schlafdefizit… Lange hat es nicht gedauert, dann kam der Angestellte, der mir das Fahrzeug übergab. Da ich keine Erklärungen brauchte, ging das schnell. Die meiste Zeit beantwortete er mir Fragen zum ID.3. Hier ein paar der Aussagen:



- die Auslieferung der ID.3 1st beginnt am Freitag den 11.9.

- Leute die VW bestellt haben, die erst in Q1 2021 geliefert werden, bekommen einen zusätzlichen Bonus um den MwSt Nachteil ausgeglichen zu bekommen, wodurch bei ihnen der Auslieferungsdruck etwas rausgenommen werden konnte. Wie er das verstanden hat, gilt das für alle VW, nur nicht für neu bestellte e-Up!

- die Hälfte aller Übergabetermine ist für ID.3 reserviert



Ich habe das Auto dann vor das Tor ins Freie gefahren um bei Tageslicht besser beurteilen zu können ob ich Mängel sehe. Einige Flecken stellten sich als Wachs heraus, also kein Problem. Unter dem hinteren Türgriff waren Striche, bei denen ich nicht sagen konnte ob das Kratzer oder Rückstände eines Aufklebers waren. Mit einem frischen Taschentuch konnte ich es nicht weg wischen. Er rief sofort einen Aufbereiter an, der kam und es mit Politur entfernt hat. Ich glaube die fanden es etwas pingelig, haben sich aber nicht negativ darüber geäußert und ich finde das darf man als Kunde ruhig ansprechen wenn nicht klar ist ob das nun Kratzer sind oder nicht. Am Ende war alles gut und ich fuhr ziemlich genau um 9 mit vollem Akku los.



Das Wetter war ziemlich gut, etwa 18 Grad, perfekt um ohne Klima und ohne Heizung zu fahren, nur Lüftung auf niedriger Stufe, Fenster zu. Da ich Fan von langsamer fahren und dafür seltener stoppen bin, hab ich wie bei meiner letzten Abholung wieder LKW-Geschwindigkeit gewählt, also um die 90 km/h. Übernommen habe ich das Auto mit 235 km Restreichweite und 3 km auf dem Tacho. Mein Ziel war es mit der ersten Ladung Münchberg zu erreichen. Falls möglich das Kaufland, wo ich auch mal was essen wollte, oder falls ich da nicht laden kann den Lader an der Autobahn. Viel Strom sollte ich nicht nachladen müssen. Die erste Etappe war 201 km lang und von 113 m üNN auf 532 m üNN, zwischendurch mal auf bis zu 649 Meter hoch. Die Höhenanzeige des Navi ist da wirklich gut um einschätzen zu können wie weit man noch kommt. So wurden z.B. beim zwischenzeitlichen Anstieg 15 km abgezogen, die später wieder kamen.



Der Verbrauch entwickelte sich recht gut. Nach 8 km Fahrt war die Restreichweite auf 241 km gestiegen. Auch dann auf der Autobahn war ich trotz steigendem Höhenprofil angenehm überrascht über den niedrigen Verbrauch. Das war ich von meinem letzten anders gewohnt. Da hatte ich zwar auf meiner ersten Fahrt die Fenster teilweise geöffnet, aber einen so hohen Nachteil bei so niedrigen Geschwindigkeiten konnte ich mir nicht vorstellen.