Deutschland Stromexport Meister

Maverick78 · 25. November 2017, 11:53

Da jammern die deutschen Netzbetreiber immer rum das man neue Stromtrassen braucht und dann sieht man sowas

Die schweizer bekommen von DE gerade 4,4GW feinsten Atom-/Kohlestrom, 61% des Gesamtsrombedarfes in CH, die Österreicher 2.2GW ... Einfach nur traurig, aber Deutschland braucht neue Trassen die Der Bürger bezahlen soll, damit die Großkonzerne noch mehr exportieren können.

electricitymap.org/?wind=false…ge=country&countryCode=CH

Aragon · 25. November 2017, 12:03

Maverick78 schrieb:

Da jammern die deutschen Netzbetreiber immer rum das man neue Stromtrassen braucht und dann sieht man sowas

Die schweizer bekommen von DE gerade 4,4GW feinsten Atom-/Kohlestrom, 61% des Gesamtsrombedarfes in CH, die Österreicher 2.2GW ... Einfach nur traurig, aber Deutschland braucht neue Trassen die Der Bürger bezahlen soll, damit die Großkonzerne noch mehr exportieren können.

electricitymap.org/?wind=false…ge=country&countryCode=CH

Was denn die bösen Schweizer mit eurem Strom machen, sollte auch angeschaut werden - die exportieren den dann wieder ins EU Land Italien und sind dann auch noch schuld daran wenn dort mal die Lichter ausgehen... Warum muss der ganze Strom durch unser Land? Dann sind wir wieder am Ursprung der Geschichte - die Kohle! Es ist nicht so, dass wir unseren Strom nicht auch selbst erzeugen könnten - aber auch hier wieder der schnöde Mammon...

Maverick78 · 25. November 2017, 12:27

Ganz korrekt ist das nicht.
CH Import 4,5GW DE, 1,45GW AT, 0,5GW F = 6,45GW
CH Export 2,85GW IT

Macht 3.60GW die in CH verbleiben, das sind halt mal 3 komplette AKW oder 2 große Kohlestrommeiler

Aragon · 25. November 2017, 12:30

Maverick78 schrieb:

Ganz korrekt ist das nicht.
CH Import 4,5GW DE, 1,45GW AT, 0,5GW F = 6,45GW
CH Export 2,85GW IT

Macht 3.60GW die in CH verbleiben, das sind halt mal 3 komplette AKW oder 2 große Kohlestrommeiler

Dann stellt den Strom doch endlich mal ab! Nur so machen sich die Konzerne gedanken wie man die Lücke füllen kann.

Maverick78 · 25. November 2017, 12:47

Ja, ich hoffe das hier bald ein Riegel vorgeschoben wird. Denn wie experten ja schon festgestellt haben, drängt der Ökostrom den Kohlestrom nicht aus dem Markt, wie erhofft, sondern er geht in den Export

Damit sind die Klimaschutzziele bis 2020 nicht zu schaffen

stern.de/politik/deutschland/k…ch-verfehlen-7655778.html

Die Exportleistung Deutschlands liegt abzgl des Imports aktuell bei 8,259GW. Das entspricht der kompletten Leistung der beiden größten Braunkohlemeiler in DE, nämlich Grevenbroich (NRW 4,4GW) und Niederaußem (NRW 3,8GW). Beide gehören der RWE. Diese Kraftwerke stehen auf Platz 2 und 3 der Kraftwerke mit dem höchsten CO2 Ausstoß in der EU mit zusammen ~60 Mio to CO2 pro Jahr.

e-Golfer · 25. November 2017, 14:01

Tja, da sieht man wieder was öffentliche Wahrnehmung vs. Realität ist. Bei uns gehen die Lichter aus, ohne Braunkohle, dabei sinds die Lichter anderswo.....

e-golf-dieter · 25. November 2017, 21:02

Also werden wir von den Energieunternehmen nach Strich und Faden veräppelt ... ?! :dash:

Maverick78 · 25. November 2017, 23:04

Ja, vor allem die angeblichen Engpässe nach Süddeutschland existieren nur, weil die Braunkohlekraftwerke nach Süden (CH/AT/IT) exportieren und somit keinen Ökostrom mehr nach Süden aufnehmen können. Selbst in Bayern kommt es seit Mai zu Zwangsabschaltungen von Windkraftanlagen, weil zu viel Kohlestrom die Netze verstopft. Leoder werden beim Stromhandel an den Strombörsen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten missachtet.
Etwas Entlastung gibt es ab Oktober 2018, weil AT ja aus dem deutschen Strommarkt geflogen ist und es eine Engpassbewirtschaftung gibt, d.h. ab diesem Zeitpunkt darf nur noch soviel Strom nach Österreich geliefert werden, wie auch Netzkapazitäten da sind. Das entlastet die Deutschen Netzbetreiber um mehrere Millionen Euro pro Jahr, da weniger Kraftwerke für redispatch Maßnahmen gebraucht werden.

Aragon · 26. November 2017, 11:16

Maverick78 schrieb:

Ja, vor allem die angeblichen Engpässe nach Süddeutschland existieren nur, weil die Braunkohlekraftwerke nach Süden (CH/AT/IT) exportieren und somit keinen Ökostrom mehr nach Süden aufnehmen können. Selbst in Bayern kommt es seit Mai zu Zwangsabschaltungen von Windkraftanlagen, weil zu viel Kohlestrom die Netze verstopft. Leoder werden beim Stromhandel an den Strombörsen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten missachtet.
Etwas Entlastung gibt es ab Oktober 2018, weil AT ja aus dem deutschen Strommarkt geflogen ist und es eine Engpassbewirtschaftung gibt, d.h. ab diesem Zeitpunkt darf nur noch soviel Strom nach Österreich geliefert werden, wie auch Netzkapazitäten da sind. Das entlastet die Deutschen Netzbetreiber um mehrere Millionen Euro pro Jahr, da weniger Kraftwerke für redispatch Maßnahmen gebraucht werden.

Nur befürchte ich, dass dann AT den Strom aus CH kauft und wir (nicht ich und mein Nachbar sondern die grossen Stromkonzerne) noch mehr importieren das ist nur :puke:

so schön konnte ich den neuen noch selten einsetzen!

Maverick78 · 26. November 2017, 11:19

Sonntag 11 Uhr.

Deutschland Exportiert in alle Himmelsrichtungen. EE-Anteil liegt bei 53%

Exportleistung beträgt sagenhafte 14,81GW (23% der Gesamtproduktion)
Die Leistung aller Kohlekraftwerke beträgt 16,4GW

Man könnte also alle Kohlekraftwerke eigentlich abschalten.... und die fehlenden 1,6GW durch Wasserkraft oder Gaskraftwerke ersetzen. Einfach nur traurig

Aragon · 26. November 2017, 11:22

Maverick78 schrieb:

Sonntag 11 Uhr.

Deutschland Exportiert in alle Himmelsrichtungen. EE-Anteil liegt bei 53%

Exportleistung beträgt sagenhafte 14.81GW
Die Leistung aller Kohlekraftwerke beträgt 16,4GW

Man könnte also alle Kohlekraftwerke eigentlich abschalten.... und die fehlenden 1,6GW durch Wasserkraft oder Gaskraftwerke ersetzen. Einfach nur traurig

Schau dir die Seiten nicht zu häufig an - das ärgert uns nur dauernd und besser wird es wohl noch lange nicht.... :thumbdown:

Maverick78 · 26. November 2017, 11:28

Ja es ärgert einen massiv wenn man das sieht wie man eigentlich verarscht wird... Und der dumme ist der deutsche Michel der den angeblich notwendigen Netzausbau zahlen muss :dash:

Maverick78 · 26. November 2017, 11:32

Dazu passend auch die vertikale Netzlast mal beim größten Deutschen Netzbetreiber (Nord/Süd) ...
tennettso.de/site/Transparenz/…6:00:00&zeit_bis=12:00:00

Aus den Höchstspannungsnetz werden gerade mal 518MW entnommen. D.h. die Leitungen bei Tennet sind momentan nur für den Export da.

Zum vergleich 50Hz in Ostdeutschland 50hertz.com/Netzlast/Karte/index.html , kann man leider erst morgen sehen

MartinKH · 28. November 2017, 20:57

Ich finde das auch zum :puke:

. Braunkohlekraftwerke sind nicht nur die größten CO2-Emittenten, sondern bringen auch eine ziemliche Menge Quecksilber in die Umwelt, was allerdings weniger global wirksam, aber deshalb nicht besser ist. Sie sind absolut unflexibekl und können nur Grundlast, auf Spitzen können sie absolut nicht reagieren. Gasturbinenkraftwerke, die schwarzstartfähig und spitzenlastfähig sind, wären die ideale Ergänzung für regenerative Erzeugung.
Im Übrigen sind auch Biogasanlagen meines Erachtens in D falsch eingesetzt, weil sie mit einem kWh-Tarif vergütet werden, der unabhängig vom Einspeisezeitpunkt ist. Als Ergänzungs- und Spitzenlastkraftwerke wären sie wesentlich effizienter. Dazu müsste man aber den Betreibern entsprechende pekuniäre Anreize bieten.

Maverick78 · 7. Dezember 2017, 15:36

Heute mal wieder ein Beispiel für den Exportwahn ... :patsch:

EE-Anteil 56%

Diesmal die Daten von der Bundesnetzagentur via Smard.de

christech · 7. Dezember 2017, 15:43

10 GWh Photovoltaik, 18 GWh Kohle, 10 GWh Export :dash:

, also Kohle abschalten, 10 GWh Gas (Komp für PV, allerdings brauchst Du 20 als Kapazitätsvorhaltung wegen der Nacht) dazu, dann wäre Export = 0 und CO2 top, aber der Strom per Saldo teurer, weil natürlich die Gaskraftwerke erst gebaut/verdient werden müssen, im Gegensatz zu den meisten (nicht allen) Kohlekraftwerken, die abgeschrieben sind und nur Betriebskosten verursachen. Gegenrechnen dann noch das Delta aus verschenktem Strom ins Ausland und den Erzeugungskosten bzw. Abnahmeverpflichtungen an erneuerbare Erzeuger im Inland, wirkt kostensenkend.
Und neue Leitungen bräuchte es auch nicht, sondern Gaskraftwerke am richtigen Ort (Wiederinbetriebnahme Kraftwerk Irsching).

Maverick78 · 7. Dezember 2017, 15:57

Ja Irsching ist echt ein trauerspiel. keine 7 Jahre alt

christech · 7. Dezember 2017, 16:25

Entschuldigt bitte, dasss ich Menschen und ihre Perspektive auf Geld reduziere (und den Tausch eines heimischen Energieträgers durch Import von Erdgas vernachlässige = Abhängigkeit vom Ausland = RUS), aber wenn ich richtig rechne, sind 20.000 Arbeitsplätze Braunkohe betroffen. Zu je 100.000€ pro Jahr. Macht 2 Mrd. € pro Jahr (für 10-15 Jahre). Nun teile ich die 2 Mrd. Euro durch 600 TWh Stromverbrauch p.a., das ergibt einen Betrag von 0,3ct pro kWh. Also zahlt jeder Stromverbraucher im Jahr 0,3ct pro kWh mehr, und die Beschäftigten in der Braunkohleindustrie sind versorgt.

Und noch viel mehr wurmt mich, dass wir uns bei diesem wenigen Geld auf den Klimakonferenzen hinstellen und vorführen lassen und zu Riesenausgleichsbeträgen an Drittländer wegen Klimafolgen verpflichten

sollen.

Maverick78 · 7. Dezember 2017, 16:48

Ich hatte vor kurzem mal so eine Erfahrung mit der Lebensabschnittsgefährtin meines jüngeren Bruders. Typ: 2. Generation Harzt IV, sie selbst auch ohne Schulabschluss und ohne Ausbildung mit 26 Jahren.
Sie schimpfte auf die Grünen in so wüster Art und Weise, wegen der Forderung nach Abschaltung der Braunkohlkraftwerke. Grund für die Beschimpfung, ihre Eltern würden ja dann frieren müssen, weil die Wohnhäuser ja von der Abwärme des Kohlekraftwerks "Schwarze Pumpe" (1,6GW) beheizt werden. Das einzige Argument war, wo denn die Leute sonst Warmwasser und Heizung her bekommen sollten :dash:

Mit solchen Leuten kannst du nicht diskutieren, ich bin aufgestanden und bin gegangen....

de.wikipedia.org/wiki/Kraftwerk_Schwarze_Pumpe

christech · 7. Dezember 2017, 17:00

Dann schenk ihr doch einen Kohleofen und den Pickel zum Selbstabbau, sie darf auch die Bude auf 26 Grad heizen, dann hat sie was sinnvolles getan...und das Kraftwerk ist vom Netz. Sorry....ich hab volles Verständnis für Deine Reaktion.
Substituiere ich Kohle durch Gas, sinkt der CO2 Ausstoss "nur" um 30%. Fernwärme krieg ich beim Gaskraftwerk trotzdem raus. Ist aber nicht nur ein Ostdeutschland-Problem, da gibt es beim RWE welche, die nicht mal Fernwärme auskoppeln. Und die würde ich als erstes angehen. Nicht wie der volkswirtschaftliche Unsinn in München, das hocheffiziente Kohlekraftwerk mit Fernwärmeauskppplung mit Hurra vom Netz zu nehmen.

Im Ernst, viel mehr regt mich die FDP auf (die ich eigentlich wegen Deregulierung gut finde), die ja von massiven Standortnachteilen gesprochen hat, würde man die Kohle stoppen aufgrund dadurch "erheblich" steigenden Energiepreisen. Die Erheblichkeit von 0,3ct kann man in der Pfeife rauchen, wenn wir hinterher 200 Jahre die Folgeschäden kompensieren müssen.

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