Autonomes Fahren: Volkswagen strebt wohl Industrie-Allianz an

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    • Autonomes Fahren: Volkswagen strebt wohl Industrie-Allianz an

      Der Volkswagen-Konzern will einem Bericht zufolge gemeinsame Industriestandards bei der Technologie für das autonome Fahren schaffen. Angeblich laufen bereits Gespräche über eine Allianz.

      Der Volkswagen-Konzern will offenbar eineAllianz mit anderen Herstellern eingehen, um bei der Technologie für das autonome Fahren einen gemeinsamen Industriestandard zu schaffen.
      Wie das Branchenportal "Automotive News Europe" berichtet, gehe es dem Wolfsburger Autobauer dabei auch um eine bessere rechtliche Absicherung bei Unfällen mit Roboterwagen.
      Volkswagen befinde sich demnach bereits in Gesprächen mit bis zu 15 möglichen Partnern, von denen nicht alle Hersteller seien.
      Der Bericht bezieht sich auf Aussagen eines VW-Managers, der jedoch anonym bleiben wolle, weil die Pläne noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien.

      Gleiche Sensoren und Software
      In den Gesprächen gehe es um das Teilen von Kosten, geringeres Risiko für die Hersteller sowie Haftungsfragen.
      "Wenn du [als Hersteller] in einen Unfall verwickelt bist, hast du vor Gericht bessere Chancen, wenn du nachweisen kannst, dass dein Auto dem neuesten technischen Standard entspricht", habe der mit der Sache vertraute Manager gesagt.
      Wie man einen gemeinsamen Industriestandard herstelle? "Am besten, indem man andere dazu kriegt, die gleichen Sensoren und dieselbe Software zu benutzen. Aus diesem Grund ist eine umfassende Kooperation zwischen Herstellern eine der Optionen, die wir prüfen."

      Teilen der Technologie
      Bei den Verhandlungen dürfte es eine Schwierigkeit sein, alle Beteiligten davon zu überzeugen, ihre Technologien den potentiellen Wettbewerbern zur Verfügung zu stellen.
      Einfach nur die "Black Box" einer anderen Firma in die eigenen Autos einzubauen, ohne die Technologie darin zu begreifen, komme dabei nicht in Frage, habe der Manager erklärt.
      Kanzleien brächten sich bereits in Stellung, um Unfälle mit autonom fahrenden Autos für sich zu nutzen. Darauf müsse man sich vorbereiten.

      Robo-Lkw im Lieferverkehr
      Mit Blick auf die bevorstehende IAA Nutzfahrzeuge (20. bis 27. September in Hannover) haben VW-Lkw-Chef Andreas Renschler und Kay Schiebur, für die Logistik verantwortlicher Vorstand des Versandhändlers Otto, dem "Handelsblatt" ein gemeinsames Interview gegeben.
      Darin geht es um autonome Fahrzeuge im Lieferverkehr, der durch E-Commerce immer wichtiger wird. Danach gefragt, wann solche Fahrzeuge eingesetzt würden, sagte Renschler: "Wir testen diese Fahrzeuge noch – die Entwicklung ist technisch sehr anspruchsvoll."
      Man müsse bedenken, dass solche Fahrzeuge nicht nur bei schönem Wetter unterwegs sein würden, sondern auch bei Schneegestöber oder Herbststurm. "Der Einsatz in den realen Betrieb wird Stück für Stück erfolgen. Anfangs wird ein Fahrer am Steuer sitzen müssen, der wird dann im Laufe der Entwicklung entlastet."
      Ein konkretes Datum wolle er dafür nicht nennen. "Das hängt von weit mehr ab als von der technischen Machbarkeit. Klar ist aber: Dem autonomen Lkw gehört die Zukunft."

      Renschler: "Jeder muss nach Partnern Ausschau halten"
      Otto-Manager Schiebur nannte als Ziel, "unsere Flotte bis zum Jahr 2025 in 80 deutschen Großstädten zu elektrifizieren. Im Moment sind wir in der Testphase, mit Modellen von VW und Mercedes. Das Rückgrat unserer Auslieferung ist im Moment der klassische Dieseltransporter."
      Autonome Lkw werde man erst im Fernverkehr sehen, dann in der lokalen Distribution. "Das Thema Fahrer treibt uns als Branche schon seit Jahren um. Bis zum Jahr 2025 wird der Mangel allein in der Innenstadtlogistik bei 100.000 liegen, im Fernverkehr kommt noch einmal ein Bedarf von 200.000 Fahrern hinzu. Dafür müssen wir eine Lösung finden, denn der Kunde verlangt von uns künftig eine größere Flexibilität."
      Zum Thema Partnerschaften mit anderen Firmen sagte VW-Manager Renschler: "Jeder muss in dieser Umgebung nach Partnern Ausschau halten. Wir als Deutsche müssen uns davon lösen, dass wir jedes Thema allein bearbeiten wollen. Mit intelligenten Partnerschaften werden wir schneller und vermeiden es, wichtige Entwicklungen zu verpassen."

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe