Veränderungsfähigkeit: Deutsche Autoindustrie hat größten Nachholbedarf

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    • Veränderungsfähigkeit: Deutsche Autoindustrie hat größten Nachholbedarf

      Sie steht vor den größten Herausforderungen, tut sich mit Veränderungen aber noch am schwersten. Eine aktuelle Studie einer internationalen Personalberatung zeigt, dass deutsche Pharma-, Technologie- und Handels-Manager besonders veränderungsfähig, die Automanager allerdings leider hinterher sind.

      Die Automobilindustrie hat Nachholbedarf bei der Veränderungsbereitschaft. Das ist das Ergebnis einer Studie der Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry. Die Manager der Autobauer sind demzufolge die am wenigsten agilen in der deutschen Wirtschaft, dabei hätten sie die Veränderungsbereitschaft besonders nötig, schließlich steckt die Branche im größten Umbruch ihrer Geschichte, wie die Manager nicht müde werden zu betonen.
      Elektromobilität, Vernetzung, autonomes Fahren, Industrie 4.0 - diese Begriffe fallen immer wieder, doch die tatsächliche Veränderungsbereitschaft ist der Studie zufolge geringer als die angekündigte. "Agilität wird heute oft als sehr moderne aber leere Worthülse verwandt", sagt Mathias Kesting, Senior Client Partner bei Korn Ferry.

      Mangelnde Führungsqualitäten
      Nachholbedarf bescheinigt er den Automanagern auch bei der Personalführung: "Automanager bei OEMS und Zulieferern führen bisher weniger situativ und dynamisch, sondern einheitlich und hierarchisch." Ihr Durchschnittswert von 39 liege 19 Punkte hinter dem Spitzenreiter Konsumgüter (58). "Eine Erklärung dafür könnte die hohe Standardisierung in der Automobilproduktion und die weit verzweigten Prozess- und Zulieferketten sein. Das hat in der Vergangenheit stets zu sehr hoher Effizienz und Qualität geführt."
      Angesichts der aktuellen Herausforderungen reiche das aber nicht mehr aus: "In einer Zeit, in der durch Elektrifizierung, der Veränderung von Antriebstechnologien und des Geschäftsmodells hin vom Hersteller zum Mobilitätsanbieter die Automobilbranche vor einem großen Umbruch steht, stellen sich jedoch neue Anforderungen an die Führungskräfte." immerhin scheint die Branche das erkannt zu haben: "Aktuell sehen wir, dass dies zunehmend erkannt, benannt und verändert wird", sagt Kesting.

      Mehrfach auf dem letzten Platz
      Trotzdem: Bei der Veränderungsfähigkeit landen die Automanager momentan noch auf dem letzten Platz. Bei der Ergebnisagilität, also der Fähigkeit, neue Wege zu gehen, um Ziele zu erreichen, stehen sie auf dem auf dem vorletzten Platz aller untersuchten Branchen. Wiederum das Schlusslicht bilden Manager der Autobranche, wenn es um Selbstreflexion geht. Das könnte man zwar lernen, sagt Festhing. "Um das tun zu können, müssen sich Führungskräfte ihrer Defizite aber zunächst bewusst sein."

      Für die Studie hat die Korn Ferry die Ergebnisse der Assessment-Verfahren von 1123 deutschen Führungskräften ausgewertet. (swi)

      Quelle: Automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe