VW kündigt Ende des Verbrennermotors an

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    • VW kündigt Ende des Verbrennermotors an

      Volkswagen setzt sich konkrete Ziele zum Ausstieg aus der Verbrennertechnologie. "Im Jahr 2026 beginnt der letzte Produktstart auf einer Verbrennerplattform", sagte VW-Chefstratege Michael Jost auf dem "Handelsblatt Autogipfel 2018" in Wolfsburg.
      • VW setzt künftig wie die gesamte Branche vornehmlich auf Elektroantriebe und will sich von Benzinern und Diesel trennen.
      • VW rechne daher damit, die letzten Verbrenner etwa um 2040 zu verkaufen. "Das erste Stoppschild wird dann gesetzt."
      • Demnach dürften die letzten neuen Modelle als Benziner oder Diesel in den frühen 2030er-Jahren auf den Markt kommen.
      Quelle: n-tv.de
      Gruß
      Uwe
    • In weniger als zehn Jahren beginnen bei VW die Arbeiten an der letzten Verbrennergeneration. Nicht alle in der Branche gehen so radikal vor.

      Wolfsburg. Produktstrategie ist nichts Neues für Michael Jost. Schon vor zehn Jahren hat sich der Automanager bei Skoda darum gekümmert. 2015 ist er nach Wolfsburg gewechselt, um dort dieselbe Aufgabe für die Marke Volkswagen zu übernehmen. Doch die Botschaft, die Jost am Dienstag auf dem Handelsblatt Auto-Gipfel verkündete, hat es in sich: Volkswagen bereitet den Ausstieg aus der Verbrennertechnologie vor.
      Autos mit Benzin- oder Dieselmotor werden auf mittlere Sicht in Wolfsburg auf dem Abstellgleis landen. „Im Jahr 2026 beginnt der letzte Produktstart auf einer Verbrennerplattform“, verkündete Jost einem überraschten Publikum. Der Konzern sehe seine Zukunft im Elektroantrieb. Andere Hersteller wie etwa Volvo hatten sich bislang nur zum Ende des Dieselantriebs bekannt.
      Ein Automobilhersteller wie Volkswagen denkt in langen Produktzyklen. Ein einzelnes Modell wird im Durchschnitt etwa sieben Jahre lang produziert, nicht viel kürzer ist die vorgeschobene Entwicklungsphase. Und in Wolfsburg wird jetzt ausgehend vom Jahr 2050 zurückgerechnet.
      Denn für 2050 sieht das Pariser Klimaabkommen von 2015 eine „klimaneutrale Gesellschaft“ vor, in der die Kohlendioxid-Emissionen zurückgedrängt werden und die Erderwärmung bei zwei Grad stoppt. Paris wird so etwas wie das Grundgesetz für die Modell- und Antriebsentwicklung von Volkswagen. „Wir bekennen uns zum Abkommen von 2015“, betonte Chefstratege Jost.
      Die Rechnung von Volkswagen sieht wie folgt aus: Die Klimaziele dürften nur dann erreicht werden, wenn im Jahr 2050 kein einziges Auto mehr mit Verbrennungsmotor auf den Straßen fährt. Das bedeutet, dass das letzte Fahrzeug mit Verbrenner um das Jahr 2040 verkauft wird. „Das erste Stoppschild wird dann gesetzt“, sagte Jost.

      Die letzten neuen Modelle als Benziner oder Diesel dürften in den frühen 2030er-Jahren auf den Markt kommen, nach 2025 beginnen in Wolfsburg die Entwicklungsarbeiten an dieser letzten Modellgeneration mit einem Verbrennungsmotor.
      Das Ende des Verbrennungsmotors soll auch das Innenleben des VW-Konzerns verändern. „Der grüne Ast wird zu unserem neuen Geschäftsmodell“, betonte Jost. Der Betrag der Kohlendioxid-Emissionen werde zum Führungsinstrument im Unternehmen, „die Klimabedingungen bilden den Konsolidierungskreis“. Eine solche Transformation beim „Supertanker VW“ einzuleiten sei nicht einfach, aber machbar. Der Konzern sei jetzt auf Kurs.

      Jost führte die jüngsten Investitionsentscheidungen als Beispiele dafür an, dass das Elektrozeitalter jetzt tatsächlich bei VW begonnen habe. Mitte November hatte der Aufsichtsrat des Konzerns die Umrüstung von zwei weiteren VW-Werken beschlossen: In Emden und Hannover werden nach 2022 fast nur noch Elektrofahrzeuge produziert.

      Neues Bewertungssystem für den Energieverbrauch
      Volkswagen legt sich eindeutig auf rein batteriegetriebene Fahrzeuge fest. Sie bieten aus Sicht des Wolfsburger Herstellers die beste Energiebilanz und -ausbeute. Hybridmodelle spielen deshalb in den Produktplänen von Volkswagen eine untergeordnete Rolle. Nur in einer Übergangszeit besäßen sie eine gewisse Bedeutung, so Jost.

      Mit seinen neuen Elektroautos will Volkswagen auch ein gänzlich anderes Bewertungssystem des Energieverbrauchs einführen. Bislang wird jedes Auto an seinem Kraftstoffverbrauch pro gefahrenen 100 Kilometern gemessen. VW wird nach den Worten seines Chefstrategen Jost jedoch künftig eine Energiebilanz für den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs aufstellen. So werde etwa bereits der Energieverbrauch während der Produktion eines Autos gemessen.
      Auch für den gesamten Lebenszyklus des ersten Fahrzeugs der Marke Volkswagen auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukasten, des ID Neo, verspricht Volkswagen künftig Klimaneutralität. Der Strom, der in der VW-Fabrik in Zwickau verbraucht wird, soll in Zukunft ausschließlich aus erneuerbaren Energieformen bestritten werden. Den Kunden soll ebenfalls ein klimaneutraler Betrieb der Autos möglich gemacht werden – etwa durch den Verkauf von Kohlendioxid-Zertifikaten.
      Die anderen Automobilhersteller und -zulieferer bereiten sich auf die Elektromobilität vor, allerdings mit unterschiedlichen Ansätzen. Auf den Verbrennungsmotor werde nicht der Elektroantrieb als Allheilmittel für alle Fälle folgen, gab sich Alexander Mankowsky überzeugt. „One size fits for all – diese Zeit ist bei Mobilität vorbei“, konstatierte der Zukunftsforscher des Stuttgarter Autokonzerns Daimler auf dem Auto-Gipfel. „Die Batterie hat auch ihre Grenzen“, sagte Mankowsky.

      ZF-Chef Wolf-Henning Scheider sieht den Plug-in-Hybrid als eine Lösung für die kommenden beiden Jahrzehnte, besonders für jene Familien, die sich nur ein Auto leisten könnten. „Nur der Hybrid deckt die individuellen Mobilitätswünsche der Kunden komplett ab“, betonte Scheider in Wolfsburg.
      Der Mischantrieb der nächsten Generation mit einer Reichweite von 100 Kilometern ermögliche das elektrische Fahren in den Städten oder das Pendeln zur Arbeit, und damit seien 85 Prozent aller Fahrten elektrisch.

      Quelle: Handelsbaltt.de
      Gruß
      Uwe
    • Immerhin ist das mal ein strategisches Ziel, und das wird sogar kommuniziert :)
      Über Rente wird immer nur geredet, aber strategisch über 30 Jahre umgesteuert wird nichts - ausser Absenken natürlich :cursing:
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.
    • So deutlich hat sich bislang noch kein deutscher Autobauer zur Kursumkehr geäußert. Man kann wohl davon ausgehen, dass der Zeitpunkt des Ausplauderns (auch mit Blick auf die Gespräche im Weißen Haus) nicht zufällig gewählt wurde.
      Viele Grüße
      Norbert
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      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


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    • Und dazu passt diese Meldung, die gerade über den Ticker lief:

      VW-Chef Diess kündigt nach Besuch im Weißen Haus Allianz mit Ford an


      Washington, 04. Dez (Reuters) - Nach einem Spitzentreffen im Weißen Haus hat Volkswagen-Chef Herbert Diess eine Partnerschaft mit dem US-Autobauer Ford in Aussicht gestellt. Möglicherweise werde der deutsche Konzern Ford-Produktionsstätten zur Fertigung von Autos nutzen, sagte Diess am Dienstag. Zudem werde der Bau eines zweiten Werks erwogen. Die Verhandlungen zum Aufbau einer globalen Auto-Allianz seien ziemlich fortgeschritten. Das Bündnis würde auch die US-Autoindustrie stärken, so Diess.

      Diess, Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter waren in die USA gereist, um in Gesprächen mit der US-Regierung die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Autoimporte aus der EU von bis zu 25 Prozent zu verhindern. Formal liegt die Verhandlungshoheit über das Thema Handel allerdings bei der EU-Kommission. (Reporter: Chris Sanders; geschrieben von Petra Jasper; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030-2888 5168 oder 069-7565 1236)
      Viele Grüße
      Norbert
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    • e-Golf_70794 schrieb:

      VW-Chef Diess kündigt nach Besuch im Weißen Haus Allianz mit Ford an
      Wobei das schon etwas länger durch die Presse wabbert: manager-magazin.de/unternehmen…t-ausbauen-a-1236178.html
      Gruß, Jürgen (ab 11/17)
      "Die Dauer um von A nach B zu kommen, wird von Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt, NICHT von der Höchstgeschwindigkeit."
    • Ende des Verbrennungsmotors VW will sich auf kein Datum festlegen

      Autohersteller wie Volvo machen es vor: Ab 2019 werden neue Modellreihen nur als Elektroautos oder Hybride vom Band gehen. Deutschlands größter Automobilkonzern VW bleibt bei derartigen Zukunftsszenarien dagegen vage.
      Die Debatte über das mögliche Aus für den Verbrennungsmotor gewinnt in der Autobranche an Fahrt. Doch ein konkretes Datum für den Ausstieg von VW aus der Verbrennertechnologie ist aus der Sicht von Betriebsratschef Bernd Osterloh noch offen. "Wann das Ende des Verbrennungsmotors eingeläutet wird, entscheidet auch der Kunde", sagte er der VW-Betriebsratszeitung "Mitbestimmen".

      In einigen Ländern sind schon Neuzulassungs-Stopps für Verbrenner beschlossen: Frankreich will bis 2040 aussteigen, Großbritannien von 2040 an. Jüngst hatte der chinesische Autokonzern Geely als Eigentümer der schwedischen Marke Volvo Cars die Abkehr vom reinen Verbrennungsmotor bei Volvo abgesegnet. Als erste große Traditionsmarke will der schwedische Autobauer ab 2019 neue Modellreihen nur mit elektrifizierten Antrieben fertigen - also Elektroautos und Hybride.

      Dies dürfte vor allem an der Lage in China liegen: Die Regierung in Peking treibt den Ausbau der E-Mobilität voran. Besonderer Kaufanreiz ist die bevorzugte Zulassung von E-Autos in großen Städten. Anfang Dezember hatte VW-Chefstratege Michael Jost angekündigt, 2026 beginne der letzte VW-Produktstart auf einer Verbrennerplattform. Osterloh erklärte nun: "Ob ein solches Enddatum für einen Schlüsselbereich der deutschen Industrie 2026 kommt oder ob das eher 2030 oder 2035 ist, das muss sich erst noch zeigen."
      Osterloh machte klar, dass es bei der Rechnung "eine Menge Fragezeichen" gebe. Dabei gehe es um Ladeinfrastruktur, Rohstoffverfügbarkeit und Rohstoffpreise sowie den Strommix, also regenerative Energie. Zudem arbeiteten die Ingenieure daran, synthetische Kraftstoffe weiterzuentwickeln: "Es steht also auch an dieser Stelle noch gar nicht fest, ob der Verbrennungsmotor nicht noch auf diesem Weg ein viel längeres Leben haben wird", sagte Osterloh. Personalvorstand Gunnar Kilian betonte in dem gemeinsamen Interview: "Ich halte es für falsch, die neue Welt gegen die alte auszuspielen."

      "Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung im Einklang"
      VW setzt künftig wie die gesamte Branche vornehmlich auf Elektroantriebe. Der Autobauer hatte Mitte November angekündigt, seine Investitionen in Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren auf knapp 44 Milliarden Euro aufzustocken. Davon seien 30 Milliarden Euro für die E-Mobilität bestimmt. Ziel sei, auch in schwierigen Zeiten "Wirtschaftlichkeit und Beschäftigung in Einklang zu bringen", sagte Kilian.
      Beim Hochfahren der Elektromobilität sprach Osterloh von einem schwierigen Spagat und mahnte: "Er wird uns nur gelingen, wenn mindestens zwei Faktoren erfüllt werden: Die Kunden müssen unsere neuen E-Fahrzeuge auch kaufen. Das werden sie nur tun, wenn die nötige Ladeinfrastruktur endlich Formen annimmt." Die Rahmenbedingungen seien auch ein politischer Auftrag, betonte er.

      Quelle: n-tv.de, fzö/dpa
      Gruß
      Uwe
    • Welchen Teil von "Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren" hat der Herr Osterloh eigentlich nicht verstanden? Investitionen in synthetische Kraftstoffe sind daher in meinen Augen rausgeworfenes Geld. Schadstofffreie Verbrennung - man möge mich eines besseren belehren - ist für mich ein Widerspruch in sich.
      Viele Grüße
      Norbert
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