Wasserstoff! Der Stoff aus dem Träume sind? Die Lobbyisten nehmen fahrt auf!

Wasserstofftechnik wäre eher ein Zwischenschritt gewesen, vor der reinen Akku-Technik, finde ich.
Macht doch heute nur noch dort sinn, wo Akkus zu schwer sind und Wasserstofftank leichter ist.
Die Zeitdauer von Laden bzw. Betanken kann man ja notfalls durch Akkutausch umgehen, bei Flugzeugen, etc....
Ich vermute, man hat in die Wasserstofftechnik gerne viel investiert um die BEVs zu verhindern, damit noch viel Technik in ein Fahrzeug kommt und wieder viel verdient wird.
Man muss halt mal sehen, was in Zukunft die vielen Akkupacks (auf Lager und in Autos) zwischenspeichern können und wie viel Wasserstofferzeugung man dann noch braucht.
Es ist einfach eine Notlösung, wenn nicht genug Akkus da sind.

Zeit genug hatten die ja.
Ich meine mich erinnern zu können, dass es schon vor rund 20 Jahren Berichte über Wasserstofffahrzeuge gab, BMW hatte z. B. Wasserstoffverbrenner.
Was mir aber auch hängen geblieben ist, ist das Gegenargument der fehlenden Infrastruktur.
Wie man nun für die BEV sieht, wo ein Wille ist, ist ein Weg.

Wenn die wenigstens sagen würden man kann es auch verbrennen und man hätte weiterhin einen kernigen Motorklang.
Ich weiß die Aussage könnte ohnehin nicht jeder treffen, aber es gibt sicherlich mehr Leute die Motor/Auspuffklang mögen als es Leute gibt, die Spaß am tanken haben.

Und Zeit dürfte auch nicht wirklich mehr das Argument sein, wenn man mal überlegt, dass bei 120 kW Ladeleistung nach 15 Min 30 kWh, sprich knapp 200 km Reichweite, im Akku sind.
Die Besuche bei Verwandten dürften damit kaum getrübt werden.

Daimler arbeitet schon seit den 80ern des letzten Jahrhunderts am Brennstoffzellenauto. War die Technik am Anfang so groß, dass man einen Sprinter brauchte, hat sie später in eine B-Klasse gepasst. In dem Zusammenhang hatte ich mal eine Besprechung, in der ein Entwickler sinngemäß meinte "die Technik funktioniert, die Versorgung ist unklar. Stellen Sie sich mal vor, ein Schiff wie ein Öltanker ist mit Wasserstoff gefüllt und es gibt eine Havarie. Da sind Ölkatastrophen im Vergleich dazu harmlos" das war irgendwann in den 90ern. Wir sind heute keinen Schritt weiter. Was daran die Zukunft ist, sehe ich nicht.

Andreas, hat eigentlich irgendwer für die zig Millionen Fördergelder, die seit den 80ern von Vater Staat an die Autohersteller zur Erforschung und serienreifen Entwicklung des Brennstoffzellenautos geflossen sind, jemals Rechenschaft ablegen oder etwas (wegen Erfolglosigkeit) zurückerstatten müssen?

Keine Ahnung, ich bin seit über 12 Jahren nicht mehr bei Daimler

Ich glaube beim Thema "Wasserstoff" (z.B. aus überschüssigem Strom) übersieht man gerne, das Deutschland ein unbedeutender Markt im Weltmaßstab ist.
Wir können uns noch so viele Gedanken über Wasserstoff machen, spätestens an den deutschen Grenzen ist Schluß - von China und den USA als Märkte ganz zu schweigen.

Über diese Thematik wird es sich (zumindest bei PKWs) von selbst erledigen.

Ganz einfach...BOOOOOOOOM, und alles ohne Ölteppich hinterher, find ich persönlich wesentlich harmloser als das Rohöl und seine Derivate. Sowohl der Öltanker als auch der Wassrstofftanker sind hinterher (samt Besatzung) im Jenseits.

So in etwa?

Youtube

Jepp, mit einem 2km tiefen Krater (in Küstennähe). Zuerst die Flutwelle, dann zieht es das Wasser rein. Fische sind im Umkreis von x Kilometer alle tot. Es gibt keine "Langzeitwirkung" die Katastrophe ist kurz und heftig.

... sozusagen eben halt nicht nachhaltig!

Ich weiss ja nicht, was ihr für Volumina unterstellt, aber ich dachte an ein Äquivalent zu einem LNG Tanker wie diesem hier. Ich kann mir nicht vorstellen (will es aber nicht ausschliessen) dass bei H2 das anders sein sollte, also die Wirkung katastrophaler als bei LNG. Permeation durch Stahlwände betrachte ich jetzt mal als "gelöst durch entsprechende Bauweise". Also muss ich mal rechnen.

Der Tanker hat 85.000 to Nutzlast. LNG wiegt 450 kg/m3, also 0,45 t / m3. Also sind 85.000 t ungefähr 190.000 m3. Jetzt nehmen wir stattdessen 190.000 m3 LH2.

Energieinhalt 2,359 kWh/l LH2 = 2.359 kWh / m3
Energieinhalt 1 m3 LNG = 0,42 t = 580 m3 Erdgas = 6.120 kWh

Wenn ich mich also nicht verrechnet habe, hat LNG mehr als den doppelte Energieinhalt verglichen mit LH2. Dementsprechend muss also LNG gleichen Volumens von 190.000m3 mehr "BOOOOOOM" machen als LH2, die grössere Flutwelle etc.
Dass die Explosionsgefahr insgesamt (wg Permeation etc.) grösser bei H2 ist, ist logisch.
Wasserstoff siedet bei -253 Grad, LNG bei -160 Grad, d.h. austretender LH2 verdampft wesentlich schneller als LNG und brennt über dem Schiff ab. So ganz kann ich mir das mit der Flutwellenhöhe also auch nicht vorstellen, vielleicht kann mich jemand aufklären? Die Wucht der Explosion drückt das Schiff vielleicht unter Wasser (Impulserhaltung/Rückstossprinzip), und das macht dann die Flutwelle...hmmmmm....und nur der Knall kann ja die Fische töten...

Ich kenne das Thema schon seit der zweiten Hälfte der siebziger. Ich habe von 76-80 in Karlsruhe diplomiert und promoviert und kann mich nocht gut an einen Vortrag im physiskalisch-chemischen Kolloquium erinnern, bei dem ein Daimler-Benz-Mitarbeiter vom Wasserstoffauto geschwärmt hat. Ein Bus mit Wasserstoffantrieb im Versuchsbetrieb war der ganze Stolz der Entwickler. Danach war 30 Jahre Funkstille ....

Ich bin kein Chemiker, aber an die Knallgasexplosion erinnere ich mich immer noch. Und so irgendwie stelle ich mir das vor.

Naja zur Knallgasexplosion gehört halt die stöchiometrische Menge Sauerstoff. Reiner Wasserstoff ist nicht so explosiv. Was da kinetisch genau abgeht bei so einem Hochdruckbehälter, weiss ich auch nicht. Könnte sein, dass der Wasserstoff vom "Rand" her (also da wo es Sauerstoff gibt) langsam abbrennt und dann durch die Thermik eine Durchmischung mit der Luft stattfindet und so mit der Zeit eine explosionsfähige Mischung entsteht ...

Wollte aber auf keinen Fall in der Nähe sein

Genau das Thema war eines der übelsten. Ein früherer Mitsegler hatte (2009), war noch sehr besorgt um das Thema.
Stahl war da quasi sein schlechtestes Material (wurde schnell spröde). Glaube, er wollte versuchen, einen Stahltank mit Graphenen aus zu kleiden.
Habe ihn leider nicht mehr gesehen.

Na hoffentlich hat das nichts mit seinen Versuchen zu tun!

Na da hätten wir uns ja fast "getroffen": ich hatte Karlsruhe und Stuttgart zur Auswahl und hatte mich dann für Stuttgart entschieden.

Aus meiner Sicht auch spannend, das weiter zu beobachten. Vor allem, weil Audi auf der BUGA ja auch noch so Werbung für den H-tron gemacht hat...

tagesschau.de/wirtschaft/boerse/wasserstoffautos-101.html

Habe eben einen interessanten Beitrag im NDR zum Thema E-Autos mit Wasserstoff betanken gesehen.
Das könnte in der Tat ein Durchbruch sein:

Schaut mal hier: ndr.de/fernsehen/sendungen/sch…t-E-Motor,shmag69410.html

Ich guck mir das mal nicht an. Das Problem des hohen Energiebedarfs wird ja wohl bleiben, von daher sinnlos.

Gruß,
Burkhard