VW-Aufseher über Preisanstieg Pötsch: E-Autos für manche vielleicht zu teuer

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    • VW-Aufseher über Preisanstieg Pötsch: E-Autos für manche vielleicht zu teuer

      Die E-Autos kommen - doch für Kleinverdiener werden sie wohl unerschwinglich, befürchtet VW-Aufsichtsratschef Pötsch. Bei Einstiegsfahrzeugen sei das heutige Preisniveau nicht mehr zu halten. Schuld gibt er EU-Maßnahmen gegen den Klimawandel.

      Mit dem Umstieg auf Elektroautos droht auch bei VW ein Ende des für Kleinverdiener erschwinglichen "Volkswagens". Das deutete Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch im Gespräch mit der Zeitung "Welt am Sonntag" an. Menschen mit niedrigem Einkommen dürften sich seinen Worten zufolge künftig vor die Frage gestellt sehen, ob sie sich ein Auto überhaupt noch leisten können. "Das könnte ein Thema werden", sagte Pötsch. "Wir haben das klare Ziel, die Elektromobilität auch für breite Bevölkerungsschichten zugänglich, das heißt erschwinglich zu machen." Dies werde bei Einstiegsfahrzeugen aber zweifellos schwierig.

      "Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden", führte Pötsch aus. "Daher wird es im Kleinwagensegment ganz unweigerlich zu erheblichen Preiserhöhungen kommen." Der VW-Aufsichtsratsvorsitzende verwies auf die Folgen strengerer CO2-Grenzwerte für Neuwagen in der EU. So legten die EU-Institutionen im Dezember fest, dass bis 2030 der CO2-Ausstoß von Neuwagen um 37,5 Prozent sinken soll.
      "In unserem Fall bedeuten die Vorgaben aus Brüssel einen Anteil von etwa 40 Prozent E-Fahrzeuge ab 2030", erläuterte Pötsch. Es stelle sich die Frage, ob bei der Festlegung der Abgaswerte alle gesellschaftlich relevanten Aspekte ausreichend berücksichtigt worden seien. "Die EU-Kommission hatte auf diese Entwicklung frühzeitig hingewiesen", sagte Pötsch. "Leider haben EU-Parlament und EU-Rat diese soziale Frage der individuellen Mobilität nicht mehr aufgegriffen."

      Quelle: n-tv.de, kst/rts
      Gruß
      Uwe
    • Lol.
      Jahrzehntelang alles an Entwicklungen in dieser Richtung aussitzen und die schon lange beschlossenen gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte der EU einfach ignorieren.
      Und jetzt sagen die anderen sind schuld.

      Geht's noch?

      Sorry, war gerade mal Zeit für den wöchentlichen Rant... :cursing:
      Euch Uwe

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      01.08.2017 Bestellung
      01.11.2017 Abholung in DD :nummer1:
      15.000 km im ersten Jahr
    • Das liegt ja nicht am Elektromotor, sondern nur am Akku. Wenn dessen Preis auf 20 Prozent des heutigen Tages und die Energiedichte auf die Hälfte fällt, dann wäre das kein Problem mehr. Das Problem ist eben einfach dass 40 Liter Tank im Up das gleiche kosten wie im Arteon, beim Benzin der Tank aber eine zweistellige Summe kostet, die auch beim Preis des Up keine Rolle spielt. Beim Strom kostet der Tank allein aber schon so viel wie der ganze Up. Bei nem teuren Passat mag das noch irgendwie reinzurechnen sein, aber beim Up verdoppelt das halt den Preis.

      Also: der Akku muss sich in den kommenden 10 Jahren 5 mal so viel weiter entwickeln wie in den letzten 20 Jahren, dann wird das was...

      Ich meine mich sogar an ein vor sehr langer Zeit ausgelobtes Preisgeld zu erinnern. Für den ersten der einen Akku mit 10 kWh oder so pro Liter oder kg herstellt. Praktisch das was Benzin oder Diesel haben. Wobei das durch den höheren Elektrowirkungsgrad sogar 4 mal so viel Reichweite bedeuten würde. Leider finde ich gerade keinen Link zu dem Thema wo man darüber lesen könnte. Ich meine das wäre schon vor vielen Jahrzehnten oder gar schon vor über 100 Jahren ausgelobt worden.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • Eine merkwürdige Argumentation, die der Herr Pötsch da anschlägt. Als ob Kleinverdiener auf die Idee kämen, sich ein NEUES Auto zu kaufen. Kleinverdiener in meiner Wahrnehmung fahren eher nen 6+ Jahre alten Opel Astra Kombi oder einen Octavia. Keiner von denn kauft sich nen neuen Up.
      Der gute Mann sieht nur die Spitzenmargen der letzten Jahrzehnte davonschwimmen und sucht Sündenböcke für eigene Versäumnisse.
    • Nathanxm schrieb:

      Jahrzehntelang alles an Entwicklungen in dieser Richtung aussitzen und die schon lange beschlossenen gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte der EU einfach ignorieren.
      Nicht ganz richtig. Jahrzehnte lang waren Batterien viel zu teuer, die Kunden haben dank viel zu billigem Benzin null Interesse gehabt (Golf City Stromer, Audi A2, Lupo 3l, Touareg Hybrid*, Jetta Hybrid um nur ein paar Ladenhüter zu nennen) sparsame oder gar zukunftsfähige Antriebsstränge zu kaufen. Und die Autoindustrie ist in erster Linie daran interessiert Geld zu verdienen, um u.a. die ganzen Mitarbeiter bezahlen zu können. Es wäre also schlicht und ergreifend wirtschaftlich falsch gewesen, zu früh all dies umzusetzen. Dank Tesla (die keinerlei historische Verpflichtung haben und Inhabergeführt sind) ist Bewegung in den Köpfen der Verbraucher angekommen.
      Jetzt zeigt sich, wie unflexibel große Unternehmen sind. Mehr aber auch nicht. Investitionen, wie jetzt in den ID wären vor 10 Jahren noch der sichere Bankrott gewesen. Und die Aussage, dass der e-Up ein wenig zu teuer ist, ist auch nicht von der Hand zu weisen.

      *) an diesem Auto bzw. seinem Zwilling dem Cayenne Hybrid war ich ab 2006 als Planer beteiligt. In diesem Auto hatte ich auch meine ersten 400 elektrischen Meter in Deutschland, seither bin ich angefixed. Wir wollten 15 Stück am Tag absetzen, und haben nicht die Hälfte davon verkauft.
    • Da bin ich nur bedingt bei Dir.
      Sicherlich hast Du recht dass diese großen Unternehmen etwas schwerfällig sind.
      Und wie Du schon geschrieben hast sind sie zum einen verpflichtet Gewinn zu machen und gut aufgestellt zu sein bzw. ihren Verpflichtungen nachzukommen.
      Zum anderen schließt das für mich unternehmerisch sinnvolles Ausrichten für die Zukunft - was fast ausschließlich mit Investitionen und Risiken einher geht - nunmal aber nicht aus. Ganz im Gegenteil, wer sich heutzutage zu lange ausruht bzw. den neuen Herausforderungen mit unangebrachter Arroganz begegnet, wird sich schneller als es ihm lieb ist in einer Abwärtsspirale wiederfinden. - > Kodak anyone?

      Die deutsche Automobilindustrie hat sich zu lange auf die Rückendeckung durch die Bundesregierung verlassen und erlebt jetzt heftigeren Gegenwind als gewohnt.
      Dabei wäre es ein einfaches gewesen eine Marktentwicklung in Richtung emobilität mit Hilfe von staatlichen Hilfen (Abwrackprämie ging ja damals plötzlich auch ganz einfach) zu forcieren. Norwegen hat das ja bisher eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
      Und nicht zu unterschätzen ist natürlich auch die Möglichkeit sich als Vorreiter bei solchen Entwicklungen zu positionieren...
      Und dank einer zweigleisigen Strategie hätte man die in den letzten Jahren/Jahrzehnten durch die Verbrennermodelle erwirtschafteten Gewinne wieder investieren können.

      Nicht falsch verstehen, ich bin bisher mehr als beeindruckt von den Ambitionen und Investitionen von VW und denke auch dass dieses Unternehmen von allen großen (deutschen) Dinosauriern am besten aufgestellt ist bzw. sich aufstellt und bin überzeugt dass VW diese Zeitenwende überstehen wird. Aber bei einigen anderen bin ich mir da mittlerweile nicht mehr so sicher.
      Komme zum Beispiel aus der Münchner Ecke und habe mein e93 6-Ender Cabrio gegen den Stromer ausgetauscht. Bis auf das verschwindende Dach vermisse ich mittlerweile eigentlich nur noch ein paar Kilometer an Reichweite. Ansonsten passt das. Trotzdem schaue ich immer mal gen Süden und verfolge was die Bayern so vorhaben. Und da sehe in naher Zukunft nicht sehr viel erbauliches...

      Aber vielleicht male ich ja auch ein wenig zu sehr schwarz...
      Euch Uwe

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nathanxm ()

    • Elektroauto: VOLKSWAGEN kommt in der Realität an

      War das bisher Gesagte Dummheit oder Marketing ? Die jahrelangen Ankündigungen von Volkswagen machten zunächst Hoffnung. So sollten Stromer von VW zum Dieselpreis zu haben sein. Jetzt rudert Volkswagen zurück.

      Volkswagen kommt beim Umstieg auf den Elektromotor, nach eigenen Angaben, voran. Das sagt VW Aufsichtsratschef Pötsch. Doch für Autofahrer hat er schlechte Nachrichten: Gerade die bisher günstigen Preise für Kleinwagen werden nicht zu halten sein. Alles wird anders sein.
      Jetzt soll die EU die Schuld haben, aber die jahrelangen Ankündigungen von Volkswagen, die in der nahen Vergangenheit sogar noch zunahmen, waren ohnehin nicht realistisch. Selbst wenn VW mit seiner elektromobilen Plattform Vorteile haben könnte, war klar, das die Akkus immer noch nicht selber hergestellt werden sondern diese technische Wertschöpfung von anderen Herstellern kommt. Das ist teuer und ermöglicht wenig eigene Innovationen.

      Elektroauto als Kleinwagen, wird "schwierig"
      Autos werden nach Informationen von WELT AM SONNTAG mit dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge deutlich teurer und günstige Kleinwagen zunehmend aus dem Programm der Hersteller verschwinden. „Wir haben das klare Ziel, die Elektromobilität auch für breite Bevölkerungsschichten zugänglich, das heißt erschwinglich zu machen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Volkswagen, Hans Dieter Pötsch, der Zeitung.
      „Das Thema Einstiegsfahrzeuge wird in diesem Zusammenhang aber ohne Zweifel sehr schwierig. Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden. Daher wird es im Kleinwagensegment ganz unweigerlich zu erheblichen Preiserhöhungen kommen.“
      Die Frage, ob sich Menschen mit niedrigem Einkommen künftig noch einen eigenen Pkw leisten können, werde „ein Thema werden“, so VW Aufsichtsrat Pötsch. „Das ist einer der Punkte, bei denen wir uns fragen, ob bei der Festlegung neuer CO2-Grenzwerte auch alle gesellschaftlich relevanten Aspekte ausreichend berücksichtigt worden sind“, kritisierte der Aufsichtsratschef.

      Jetzt plötzlich sind EU Vorgaben schuld ?
      Die EU-Kommission habe auf diese Entwicklung frühzeitig hingewiesen. „Leider haben EU-Parlament und EU-Rat diese soziale Frage der individuellen Mobilität nicht mehr aufgegriffen.“ Der erste als Elektroauto entwickelte Pkw von Volkswagen, der I.D., wird ab einem Preis von rund 30.000 Euro zu haben sein. Das entspricht einem vergleichbar ausgestatteten VW Golf. Besitzer von E-Autos müssten aber Abstriche machen, warnte Pötsch.

      VW bemängelt Reichweite und Ladeinfrastruktur
      Elektroautos seien „cool, weil sie leise sind und schnell beschleunigen, also Fahrspaß bieten“, so Pötsch. „Aber wir werden dabei Kompromisse machen müssen, und der Umstieg wird nicht über Nacht gelingen. Die realistische Reichweite von Elektroautos liegt derzeit zwischen 300 und 400 Kilometer, das ist deutlich weniger als bei Benzinern und Dieseln. Hinzu kommt, dass die Ladeinfrastruktur alles andere als zufriedenstellend ist und wohl noch eine Zeit braucht, um sich zu entwickeln.“
      Dabei war Volkswagen einer der Unternehmen, die eine gemeinsame Ladeinfrastruktur, ähnlich wie TESLA sie hat, abgelehnt hatte und man mit anderen Herstellern sehr spät eine Einigung fand, hier aus der Notwendigkeit voran zu gehen und Ladeinfrastruktur aufzubauen.

      Keine Alternative zu Elektrofahrzeugen
      Klar ist auch: Volkswagen hat keine Alternative zum Bau von Elektrofahrzeugen. Die gerade von der EU beschlossene weitere Absenkung des CO2-Ausstoßes um 37,5 Prozent bis 2030 bedeutet, dass Pkw dann im Schnitt nur noch 60 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer ausstoßen dürfen. „Das ist auch mit den allerbesten Verbrennungsmotoren nicht möglich. Wir brauchen also Elektroautos“, sagte der VW Aufsichtsratschef. In unserem Fall bedeuten die Vorgaben aus Brüssel einen Anteil von etwa 40 Prozent Elektroautos ab 2030. Das ist unser Ziel.“ Das sei zu erreichen, „wenn die Kunden mitmachen“. Dann muss Volkswagen auch liefern und nicht nur versprechen, meinen wir. Mobilität verändert sich – nicht nur bei eigenen Fahrzeugen.

      Digitale Vernetzung wird grosses Thema sein und bleiben
      Pötsch kündigte zudem an, das Volkswagen sich mit der Entwicklung von emissionsfreien, digital vernetzten und autonom fahrenden Autos grundlegend verändern wird: „Volkswagen wird in den nächsten Jahren auch zu einem Softwarekonzern.“ Die entscheidenden Fähigkeiten zur Entwicklung von Fahrzeug-Software müsse das Unternehmen in eigenen Händen halten. „Was die digitale Vernetzung von Autos angeht, sind wir weit vorangeschritten und kooperieren eng mit Microsoft. Und nicht zuletzt wird man beim Thema autonomes Fahren in den nächsten Monaten einiges von uns hören“, erklärte der Chefkontrolleur.
      Das Problem hierbei allerdings, das unser Mobilfunknetz schlecht ist und man bereits heute mit erheblichen Einschränkungen lieben muss, insbesondere im ländlichen Raum. Immerhin lebt die Hälfte unserer Bevölkerung im eher ländlichen Raum. 5G als neuer Mobilfunkstandard soll die notwendige Struktur liefern. Aktuell ist hierbei alles Theorie, denn es ist nichts beschlossen, keine Frequenzen versteigert und schon gar nicht gebaut.

      Gemeinsame Batteriefertigung wird schwierig
      Volkswagen wird, nach VW Aussagen, massiv in den Bau von Antriebsbatterien investieren. „Im Bereich Batteriezellen haben wir in Salzgitter ein Kompetenzzentrum eingerichtet, um diese Technologie in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen. Außerdem sind wir an einem kalifornischen Unternehmen, QuantumScape, beteiligt, das sich mit der nächsten Generation von Batteriezellen beschäftigt“, so Pötsch. „Gemeinsames Ziel ist es, eine Großserienproduktion von Feststoffbatterien zu ermöglichen.“
      Einer Beteiligung an dem von der Bundesregierung geplanten europäischen Konsortium für eine gemeinsame Batteriefertigung stehen die Wolfsburger bislang skeptisch gegenüber. „Bei dem Thema sind unsere eigenen Überlegungen und Aktivitäten schon weit gediehen. Dennoch sind wir für die Idee grundsätzlich offen. Wir müssen abwägen, ob eine Beteiligung für uns vorteilhaft ist“, sagte Pötsch.

      Fazit:
      Wir haben viel erfahren aber wieder Fragen und alte Fragen sind noch nicht beantwortet. Die jahrelangen Ankündigungen von Volkswagen zeigen aber ein anderes Bild, als der VW Aufsichtsrat jetzt verkündet hat.
      Offensichtlich sind die Probleme bei VW grösser, als gedacht, denn die Ankündigungen sind das eine, die Realität eine andere. Viele Fragen der Zukunft scheinen geklärt, andere sind noch offen. Also wird man sehen was schlussendlich zu welchem realistischen Preis von Volkswagen geliefert wird.
      Andere Hersteller haben bereits ein gutes Fahrzeugprogramm auf der Strasse. Hier ist der Alltag und die Realität angekommen. Wir selber fahren elektrische Fahrzeuge asiatische Hersteller zu unserer Zufriedenheit.

      Quelle: emobicon.de
      Gruß
      Uwe