Dieses Papier birgt Brisanz für E-Autos

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    • Dieses Papier birgt Brisanz für E-Autos

      Schon wieder so ein Käse von Halbwahrheiten:

      welt.de/print/die_welt/politik…Brisanz-fuer-E-Autos.html

      Diesmal als Vollzitat:

      Dieses Papier birgt Brisanz für E-Autos

      Nach der hitzigen Debatte über Grenzwerte und Diesel legen Leopoldina-Forscher die von Kanzlerin Merkel erbetene Stellungnahme vor. Von Fahrverboten raten sie ab

      Die guten Nachrichten vorab: Die Schadstoffbelastung der Luft nimmt in deutschen Städten seit Jahrzehnten „deutlich“ ab. Und Fahrverbote sind wohl zunächst vom Tisch. Das ergibt sich aus einem Papier von 20 Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina), die auf Bitten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Stickstoffoxiden und Feinstaub Stellung genommen haben. Zuvor hatte eine Hundertschaft führender Lungenärzte um den Pneumologen Dieter Köhler Zweifel an den gültigen Grenzwerten angemeldet.
      In ihrer am Dienstag in Berlin vorgestellten Stellungnahme „Saubere Luft“ betonen die Leopoldina-Forscher, dass Stickstoffoxide, insbesondere Stickstoffdioxide (NO2), sowie Feinstaub neben Ozon zu den „weiterhin problematischen Luftschadstoffen“ gehören. Feinstaub gefährde dabei die Gesundheit weitaus stärker als NO2. Der Schwerpunkt einer bundesweiten Strategie zur Luftreinhaltung müsse darum mehr auf Feinstaub als auf Stickstoffoxiden liegen, sagte Leopoldina-Vizepräsident Martin Lohse.
      Dazu schlagen die Wissenschaftler einen Mix aus kurz- und mittelfristigen Maßnahmen vor: darunter Software-Updates für Dieselfahrzeuge und Hardware-Nachrüstungen insbesondere für Busse und Kommunalfahrzeuge. Außerdem setzen sie auf einen Rückgang des Automobilverkehrs. Das lasse sich „durch sozial ausgewogene Änderungen des Steuer- und Abgabensystems sowie höhere Treibstoffpreise beschleunigen“, heißt es in dem 50-seitigen Papier.

      Zu beachten sei, dass es „viele Quellen für Feinstaub“ gibt. Daher werden „kleinräumige und kurzfristige Beschränkungen“ gegen einzelne Verursachergruppen als „gesundheitlich wenig sinnvolle Maßnahmen“ beurteilt. „Dies gilt unter anderem für Straßensperrungen und isolierte Fahrverbote, die zu einer Verkehrsverlagerung in andere Stadtgebiete führen“, heißt es.
      Wegen der geringen Gesundheitsbelastung durch NO2 erscheint den Forschern eine Verschärfung des geltenden NO2-Grenzwerts von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid „aus wissenschaftlicher Sicht nicht vordringlich“. Stickstoffdioxid entstehe im Straßenverkehr vor allem durch Dieselfahrzeuge unterhalb der neuesten Euro-6-Abgasnorm. Zum Feinstaub hingegen trügen moderne Fahrzeugmotoren, gleich welcher Technologie, „relativ wenig“ bei. Der vom Menschen verursachte Feinstaub stamme „überwiegend aus Kraftwerken, Industrie, Landwirtschaft, Straßenverkehr, Öfen und Heizungen“.
      Brisant ist der Hinweis, dass im Gegensatz zu den Motoren Reifen- und Bremsabrieb „weiterhin von Bedeutung“ für die Feinstaubbelastung seien. Autos mit Elektroantrieb, die vielfach als Lösung des Feinstaub- und Luftverschmutzungsproblem angepriesen werden, dürften darum problematischer als die konventionellen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sein. Denn zum einen haben E-Autos wegen der schweren Batterie ein höheres Gewicht als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das erfordert eine stärkere Bremsleistung und lässt Reifen schneller abnutzen. Zudem wird von Fahrern von E-Autos immer wieder die rasche Beschleunigung gelobt. Gerade das aber belastet die Reifen. So dürfte ein Tesla einen gleich mehrfach höheren, Feinstaub produzierenden Reifenabrieb haben als ein konventionelles Auto. Bereits jetzt, vor einer Marktdurchsetzung mit E-Autos, entstehen den Leopoldina-Experten zufolge jährlich 150.000 Tonnen Staub durch Reifenabrieb.

      Die Autoren sprechen sich gegen die Ausmusterung von Dieselfahrzeugen aus: „Ein kompletter Austausch der Dieselflotte durch Fahrzeuge gleicher Gewichtsklasse und gleicher Motorleistung mit Benzinmotoren ist auch aus Klimaschutzgründen nicht empfehlenswert.“ Das Absenken der Stickstoffdioxidbelastung dürfe nicht zum Anstieg klimaschädlicher CO2-Emissionen beitragen. In dem Papier wird erinnert, dass sich Deutschland dazu verpflichtet hat, seinen CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 – im Vergleich zu 2005 – um 38 Prozent zu verringern. Auch dies spräche „für die rasche Entwicklung eines Konzepts für eine nachhaltige Verkehrswende“.
      Unterschiedlich fielen die Reaktionen der Politik aus. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sah sich sich in der Strategie seines Ministeriums „bestätigt“. Jetzt wolle er „ganz schnell ein Gesetzespaket Elektromobilität auf den Weg bringen, mit dem die bestehenden Hürden beim Aufbau der Ladeinfrastruktur beseitigt und weitere Anreize für Elektromobilität vor Ort geschaffen werden“. Oliver Luksic, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, lobte die Leopoldina. Diese liefere „eine sachliche Antwort auf die in Teilen hysterisch geführte Debatte“. Das Papier zeige, dass die Verschärfung des Grenzwerts unnötig sei. Luksic fordert darum statt „unverhältnismäßigen Fahrverboten“ ein „Moratorium des NO2-Grenzwerts und eine Harmonisierung der Messstellen“ in der EU. Im Papier steht davon nichts.
      Für Bettina Hoffmann, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, ist die Stellungnahme hingegen „ein klarer Handlungsauftrag an die Bundesregierung“. Verkehrsminister Scheuer könne sich „nun nicht mehr länger hinter pseudowissenschaftlichen Thesen verstecken“. Das Papier müsse „zur Grundlage einer konsequenten Luftreinhaltepolitik“ werden. Mit ihrer Forderung nach „Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Pkw“ geht Hoffmann über die Empfehlungen der Wissenschaftler hinaus.
      April 2018 bis März 2022: e-Golf 23.090 km
      ab Februar 2019: Tesla Model ≡ 93.701 km
    • Das ist doch Schmuh ... Ich finde, die Unterzeichner dieser Lungenärzte sollten sich mal 12 Stunden lang hier in Hamburg an die Stresemannstraße stellen und genüßlich und tief einatmen ... Den ganzen Tag lang. Wenn das so unbedenklich ist, dann kann man das ja mal machen.

      Würde mich an die Aktion unseres ehemaligen Umweltsenators Kl. Töpfer erinnern, der dafür warb, dass die Alster gar nicht sooo dreckig ist und zum Beweis (im Neoprenanzug und mit Badekappe) durch die Alster schwamm ...
      Sonnige Grüße – Martin
      -------
      eGolf: 07.12.2018 – 50.000 km
      • ID.4 1st Max: 17.03.2023
      • 5. eAuto-Treffen Heilbronn 2020
      • 6. eAuto-Treffen H.Münden 2021
      • 7. eAuto-Treffen Mühbrook 2022
    • Nicht alles ist dummes Zeug, was in dem Papier steht. Z.B. die Messungen an den Straßen und die daraus resultierenden Sperrungen dieser Abschnitte ist Humbug. Der Dreck wird nur in andere Anschnitte umgeleitet.

      Auch die Feinstaubemissionen sind beim e-Auto gegeben. Aber zu unterstellen, e-Autos produzierten mehr Feinstaub weil jeder Ampelstart ein Kavalierstart wäre, ist schon starker Tobak.
      Gruß Rainer

      Teilnehmer 1., 2., 3., 4. und 6. e-Golf Treffen

      e-Golf 190 von 01.2015 bis 03.2019 Verbrauch ab Steckdose

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DaftWully () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

    • DaftWully schrieb:

      e-Autos produzierten mehr Feinstaub weil jeder Ampelstart ein Kavalierstart wäre, ist schon starker Tobak.
      Ja, wo wir doch meist unsere Bremsen nach ein paar Jahren erneuern, nicht weil sie runter gefahren sind, sondern weil vergammelt.

      Meiner hat >3000km drauf, aber die Bremsen sind immer noch rauh.
      Viele Grüße Jürgen

      Happy elektrisch seit 19.11.18 :D
      Seit 31.12.2013 Model Y Besitzer.
    • DaftWully schrieb:

      e-Autos produzierten mehr Feinstaub weil jeder Ampelstart ein Kavalierstart wäre, ist schon starker Tobak.
      Ich nehme an, daß selbst ein "Kavalierstart" bei einem e-Fahrzeug weniger Feinstaub produziert als beim "normalen" Start mit einem Verbrenner - außer vielleicht die Räder drehen durch. Durch die ruckfreie Übertragung des Drehmoments auf die Räder wird relativ wenig Abrieb erzeugt.
      Der Abrieb insgesamt ist eh niedriger: ich habe nach so vielen Kilometern (gefühlt?) noch nie so viel Profil auf den Reifen gehabt, wie die letzten vier Jahre mit den e-Gölfen. Gut, mag auch mit an der generell niedrigeren Geschwindigkeit liegen, aber mein Fahrstil war schon immer sehr gemäßigt, weil ich mir einen Sport daraus gemacht hatte, wenig Kraftstoff zu verbrauchen.
      Gruß, Jürgen (ab 11/17)
      "Die Dauer um von A nach B zu kommen, wird von Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt, NICHT von der Höchstgeschwindigkeit."
    • Mimikri schrieb:

      Durch die ruckfreie Übertragung des Drehmoments auf die Räder wird relativ wenig Abrieb erzeugt.
      Der Abrieb insgesamt ist eh niedriger: ich habe nach so vielen Kilometern (gefühlt?) noch nie so viel Profil auf den Reifen gehabt, wie die letzten vier Jahre mit den e-Gölfen.
      Dem muss ich leider widersprechen, sorry.

      Beim vollen Beschleunigen bleibt Schlupf, d.h. die Antriebsräder drehen bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit durch, auch wenn man das nicht direkt spürt. Vor vielen, vielen Jahren hat man mal an einer Yamaha XS 1100 gemessen und festgestellt, das bei vollem Beschleunigen erst bei ca. 110 km/h die "Abrollstrecke" des Reifens mit der zurückgelegten Wegstrecke gleich ist. Drehmoment ist da der absolute "Reifenkiller" und verursacht dadurch mit dem Abrieb erheblich Feinstaub. Aber bei moderater Fahrweise natürlich auch nicht mehr als Verbrenner, eher noch weniger.

      Der Reifenverschleiß ist ja abhängig von der Fahrweise, ich habe mit dem E-Golf kaum Bremsverschleiß und eher wenig Reifenverschleiß (noch ca. 60 % nach 30.000 km mit den 4 Seasons). Aber bei den E-uPs im Fuhrpark, die mit wenig ambitionierter Fahrweise genutzt werden, kann ich die Vorderräder nach 6.000 - 10.000 km neu bereifen. liegt im wesentlichen am "in die Kurve hineinbremsen, da schiebt der E-uP über das kurvenäussere Vorderrad und sorgt für erheblichen Abrieb = Feinstaub. Ist ganz stark Fahrerabhängig.

      Sorry fürs "klugscheissen", mußte aber sein :D

      Gruß,
      Lifli
      Es ist besser, schweigend für einen Idiot gehalten zu werden, als den Mund aufzumachen und zu beweisen, das man einer ist !
    • Netsrak schrieb:

      Naja, eigentlich wie immer: Wer die Studie bestellt, bekommt auch das Ergebnis, dass er erwartet.
      Wes´Brot ich eß,
      des´Lied ich sing.

      Fragen?
      De Bergische Jung Wolfgang
      WBL

      Alle sagten: das geht nicht.
      Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.

      Nur Verrückte hier...
      Komm Einhorn wir gehen!

      e-Golf300 seit 22.06.2018
      aktueller km-Stand: 113.606 km am 28.10.2021
      Verbrauch 13,0 kWh im Schnitt langfristig
      die blaue eLise
      Volkswagen Code VKDCJJS7
      Modell-Jahr 2018
      Außenfarbe Atlantic BlueMetallic
      Innenfarbe Puregrey/Titanschwarz/Schwarz/Perlgrau
    • Linksflieger schrieb:

      Sorry fürs "klugscheissen", mußte aber sein
      Dann scheiße ich auch mal ... klug! :blush: Was Du beschreibst widerspricht meiner Aussage ja nicht: natürlich ist da Schlupf. Den gibt's aber ebenso beim Verbrenner. Mein Punkt war, daß es beim Verbrenner eventuell mehr und zusätzlich Schlupf gibt, weil durch die Stöße bei den Schaltvorgängen, kurzfristig zumindest, die Reifen zusätzlich rutschen könnten.
      Egal: für mich ist eine andere Betrachtung wichtiger: ich hatte noch nie so wenig Reifenverschleiß wie mit dem e-Golf (immerhin in Summe rund 50.000km gefahren) und das bedeutet noch nie so wenig Feinstaub produziert. D'accord?
      Gruß, Jürgen (ab 11/17)
      "Die Dauer um von A nach B zu kommen, wird von Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt, NICHT von der Höchstgeschwindigkeit."
    • crewal schrieb:

      Unterm Strich betrachtet ist der Feinstaub durch Reifenabrieb zu vernachlässigen gegenüber dem Feinstaub durch Kaminöfen. Leider werden diese Ursachen ständig ignoriert.
      Kaminöfen haben den absoluten Umweltfreundlichkeitsnimbus, warum auch immer.
      Wenigstens sind sie CO neutral, das war es dann aber auch?
      De Bergische Jung Wolfgang
      WBL

      Alle sagten: das geht nicht.
      Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat´s einfach gemacht.

      Nur Verrückte hier...
      Komm Einhorn wir gehen!

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      aktueller km-Stand: 113.606 km am 28.10.2021
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      Modell-Jahr 2018
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      Innenfarbe Puregrey/Titanschwarz/Schwarz/Perlgrau
    • WBL schrieb:

      crewal schrieb:

      Unterm Strich betrachtet ist der Feinstaub durch Reifenabrieb zu vernachlässigen gegenüber dem Feinstaub durch Kaminöfen. Leider werden diese Ursachen ständig ignoriert.
      Kaminöfen haben den absoluten Umweltfreundlichkeitsnimbus, warum auch immer.Wenigstens sind sie CO neutral, das war es dann aber auch?

      Um den Autoren Gerechtigkeit widerfgahren zu lassen: Sie erwähnen Öfen durchaus als eine der Hauptquellen von Feinstaub.
      Zitat aus dem Artikel: "Der vom Menschen verursachte Feinstaub stamme „überwiegend aus Kraftwerken, Industrie, Landwirtschaft, Straßenverkehr, Öfen und Heizungen“.
      Und bei Feinstaubalarm in Stuttgart werden auch die Betreiber von "Komfortöfen" immer aufgefordert auf diese zu verzichten.
      Es grüßt Martin vom westlichen Ende des Bodensee.
      ---
      e-Golf seit 01.03.18 und i-MiEV seit Juni 16.
      Erneuerbare-Energien-Fan und Kraftwerksbetreiber (3 PV-Anlagen mit insgesamt 22kWp)

      "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." (afrikanisches Sprichwort)
    • MartinKH schrieb:

      Und bei Feinstaubalarm in Stuttgart werden auch die Betreiber von "Komfortöfen" immer aufgefordert auf diese zu verzichten.
      Yep, aber genau da sehe ich ein Problem: während das Fahren z.T. verboten wird, ist der Verzicht auf den Ofen mehr oder weniger freiwillig. ?(
      Gruß, Jürgen (ab 11/17)
      "Die Dauer um von A nach B zu kommen, wird von Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt, NICHT von der Höchstgeschwindigkeit."
    • Und wie auf Zuruf nimmt sich heute die "Stuttgarter Zeitung" dieses Themas in einem längeren Werk an:

      stuttgarter-zeitung.de/inhalt.…1e-875c-1a2442347742.html
      Viele Grüße
      Norbert
      ____________________________________
      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


      Teilnehmer e-Golf-Treffen MO (2017), HMÜ (2018/2019/2021)
      , HN (2020), Mühbrook (2022)