Zwei Länder für neues VW-Werk im Ausland in engerer Auswahl

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    • Zwei Länder für neues VW-Werk im Ausland in engerer Auswahl

      Die Deutsche Presse Agentur meldet:

      Zwei Länder für neues VW-Werk im Ausland in engerer Auswahl
      Milliarden könnten fließen, Tausende Menschen Arbeit finden: Seit Volkswagen angekündigt hat, ein neues Werk in Osteuropa zu planen, ist eine Reihe von Ländern immer wieder im Gespräch. Zwei davon können sich jetzt Hoffnungen machen.

      Wolfsburg (dpa) - Die Suche von Volkswagen nach einem Standort für ein neues Werk im Ausland ist auf der Zielgeraden. In der engeren Auswahl sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur das EU-Land Bulgarien und die Türkei. Eine Entscheidung ist demnach noch nicht gefallen - das Thema dürfte aber auch den Aufsichtsrat auf seiner Sitzung nach Ostern beschäftigten. Das Rennen sei offen, hieß es aus gut informierten Kreisen. In beiden Ländern sind die Personalkosten weitaus niedriger als in Deutschland. Es geht um eine Milliardeninvestition. Der Konzern äußerte sich nicht dazu.

      Zuvor hatten die VW-Pläne bereits den Betriebsrat auf den Plan gerufen: Die Arbeitnehmerseite sorgt sich um die Auslastung bestehender Fabriken und rief dazu auf, statt neu zu investieren lieber einen der bisherigen Standorte umzunutzen. Dies könnte eines der Motorenwerke in Salzgitter, im polnischen Polkowice (Polkwitz) oder im ungarischen Györ sein. Nach bisherigen Informationen soll die Entscheidung über ein neues Werk erst in der nächsten Planungsrunde des Aufsichtsrats im November endgültig getroffen werden.

      Vor allem die Bulgaren machen sich Hoffnungen: Am Tag vor dem Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Sofia Anfang April nahm eine Volkswagen-Besuchergruppe nach dpa-Informationen einen deutschsprachigen Kindergarten in der Hauptstadt unter die Lupe. Auch das gehört zu den Standortbedingungen, die Volkswagen vor einer Entscheidung prüft - der Autokonzern will bei der Auswahl des künftigen Standorts nichts dem Zufall überlassen.

      Angesichts hoher Investitionen in die Elektromobilität stehen die Motorenwerke des Autoriesen besonders unter Druck. E-Motoren erfordern nach früheren Angaben von VW-Konzernchef Herbert Diess 30 Prozent weniger Arbeit. Das dürfte sich auf die Beschäftigtenzahl auswirken, allerdings hatte Volkswagen betont, sich an der demografischen Kurve orientieren und auf Altersteilzeit setzen zu wollen. Unlängst allerdings war bekannt geworden, dass bis zu 7000 Stellen etwa wegen der Automatisierung in der Verwaltung zusätzlich gestrichen werden könnten.
      Der Autobauer hatte Mitte November angekündigt, seine Investitionen in Elektromobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren auf knapp 44 Milliarden Euro aufzustocken. Davon seien 30 Milliarden Euro für die Elektromobilität bestimmt, sagte Diess damals. Er kündigte auch an, die Produktion des Skoda Karoq und des Seat Ateca solle in ein neues, zusätzliches Mehrmarkenwerk verlagert werden, ein Standort in Osteuropa werde gesucht. Gleichzeitig soll die Passat-Produktion aus Emden zu Skoda Tschechien verlagert werden, während in den VW-Werken Zwickau, Hannover und eben auch Emden künftig E-Autos gebaut werden.

      Das neue Werk soll auch für Entlastung bei Skoda sorgen: Schon im vergangenen Jahr hatte der Vorstandschef der VW-Tochter, Bernard Maier, gesagt, in Europa seien die Kapazitäten der Skoda-Werke vollständig ausgelastet. Eine mögliche Lösung könne unter anderem der Bau einer neuen Fabrik sein. Der Volkswagen-Betriebsrat verlangte seinerzeit, die Kosten einer möglichen Neuinvestition in Osteuropa sollten mit denen für mögliche Auslastungsprobleme bei den Motorenwerken verglichen werden. Im Motorenwerk Salzgitter entsteht derzeit eine Pilotanlage zur Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos.

      Einem Bericht der „Automobilwoche“ zufolge macht die Türkei Druck auf den Autobauer: „Die türkische Öffentlichkeit erwartet, dass VW das Land nicht nur als Absatzmarkt sieht, sondern auch selbst hier produziert“, sagte Alper Kanca, Chef des türkischen Zulieferverbands Taysad, dem Branchenblatt. VW habe im vergangenen Jahr in der Türkei mit allen Marken rund 120 000 Autos verkauft. „Es sollte ein positives Signal gesetzt werden“, sagte er mit Blick auf die angespannten Beziehungen beider Länder. „Dafür wäre eine neue Investition in der Türkei durchaus ein gutes Mittel.“

      Die Türkei rechnet sich dem Bericht zufolge beste Chancen aus, auch angesichts der verfügbaren Facharbeiter und der Zuliefererstruktur. Darüber hinaus hatten sich VW und Ford Mitte Januar auf die gemeinsame Entwicklung von Transportern und Pick-ups verständigt. Dem Vernehmen nach könnten die Transporter-Varianten des „Bullis“ bei Ford in der Türkei gebaut werden.


      Viele Grüße
      Norbert
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      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


      Teilnehmer e-Golf-Treffen MO (2017), HMÜ (2018/2019/2021)
      , HN (2020), Mühbrook (2022)
    • Bulgarien? Ok. Aber Türkei? Bloß nicht! In nem Land mit einem menschenrechtsverachtenden Diktator, der Leute einsperrt wie es ihm passt sollte man nicht investieren. Wobei es da auch noch einige andere Länder gäbe, in die man nicht gehen dürfte...
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • Wenn ich diesen Bericht wieder lese, könnte ich wirklich :puke:

      Wir sind doch bereits zu einem Billiglohnland verkommen....hat sich das noch nicht bis VW herumgesprochen????

      ...und dann ist auch noch ausgerechnet die Türkei in der näheren Auswahl, ich fasse es nicht :dash:
      LG Michael

      ID 3 "City" seit dem 24.08.2021
      e-Up! seit Dezember 2020
    • Günstige Arbeitskräfte dank anhaltender Inflation, und der türkische Staat ist bei der sich schlecht entwickelnden Wirtschaft sicher bereit, VW bei Vielem entgegenzukommen.
      Wen interessieren da noch diese komischen Menschenrechte?
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • Ja und ein türkischer Minister hat vor kurzem geäußert, dass in der Türkei vom VW Konzern 120.000 Autos pro Jahr verkauft werden also kann man doch auch welche in der Türkei produzieren.

      Ist doch logisch oder?!
      Gruß
      Peter



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