Habe eben eine Mail an das ISE geschickt mit allen Argumenten aus diesem Thread (und diesen auch zitiert).
Sehr geehrter Herr Dr. XXXXXX,
zur neuen Studie des ISE zu THG von Brennstoffzellenfahrzeugen dürfen doch einige Zweifel angemeldet werden, was die Aussagekraft samt den Schlüssen daraus anbelangt, die ja der H2 Mobility Verband kräftigst zu seinen Gunsten propagiert.
Was sicherlich korrekt wiedergegeben ist: dass grosse Akkus (Tesla, Audi mit 90-100kWh) tendenziell wesentlich problematischer bzgl. Ökobilanz sind als kleinere Akkus (z.B. e-Golf 35 kWh). Und begrüssenswert ist auch, dass Tank und notwendiger Komprimierungsbedarf des H2 berücksichtigt wurden.
Zusammengefasst hätte ich mir mehr Vergleichbarkeit gewünscht als eine doch tendenzielle Abschätzung scheinbar im Sinne des Auftraggebers. Sicherlich kann man Szenarien beschreiben, unter denen eine Technologie einer anderen überlegen ist. Nur sollte man dies ausgehend von gleichen Startbedingungen tun und erst dann die Szenarien wirken lassen. Oder? Jedenfalls befürchte ich das gleiche wie bei der sog. Schwedenstudie: dass sich die Aussage verselbständigt, FCEV seien besser als BEV. Und das ist nun wirklich nicht der Fall.
Mit freundlichen Grüssen
XXXX
Hinweis: diese Punkte entstammen überwiegend einem Thread aus dem evw-Forum (evw-forum.de/index.php?thread/…ff-schl%C3%A4gt-batterie/), der flugs nach Veröffentlichung der ISE Studie zustande kam.
Sehr geehrter Herr Dr. XXXXXX,
zur neuen Studie des ISE zu THG von Brennstoffzellenfahrzeugen dürfen doch einige Zweifel angemeldet werden, was die Aussagekraft samt den Schlüssen daraus anbelangt, die ja der H2 Mobility Verband kräftigst zu seinen Gunsten propagiert.
- Den FCEV billigen Sie Strom aus Wind mit 11g/kWh CO2 zu, den BEV gönnen Sie jedoch maximal den PV Strom mit 48g/kWh. Gibt es eine schlüssige Erklärung dafür? Stromüberschüsse aus Wind kann man genauso gut direkt in ein BEV laden wie zur Elektrolyse verwenden. Bei Faktor 4 zwischen den THG Emissionen ist kein Wunder, dass das FCEV gewinnt! Ganz unabhängig davon, dass man auch PV Module nicht nur mit Strommix erzeugen kann, sondern ebenfalls aus Windenergie und damit auch zu deutlich weniger als 48g/kWh. Korrekt wäre auch gewesen, wenn Sie Windstrom für das BEV genommen hätten, der erst zur H2 Gewinnung verwendet worden wäre, dann aber in einem zentralen Kraftwerk rückverstromt worden wäre, was zu einer Verdopplung der THG von 11 auf 22g/kWh geführt hätte, aber immer noch halb soviel wie bei PV (48g/kWh).
- Merkwürdigerweise verwenden Sie für die Herstellung des BEV Akkus veraltete Zahlenwerte, die m.E. der sog. Schwedenstudie entstammen, die längst widerlegt ist. Aktuelle Zahlen verwendet z.B. das schweizerische EMPA (Hr. Marcel Gauch) und kommt demzufolge genau zum gegenteiligen Schluss, dass BEV besser abschneiden als FCEV.
- Weiterhin vernachlässigen Sie, dass auch ein FCEV einen Akku benötigt (ca. 2 kWh), der zur Pufferung der Stromspitzen bei Beschleunigung und Abbremsen verwendet wird. Dieser Akku unterliegt einer so hohen Zyklenbelastung, dass er alle 3-5 Jahre ausgetauscht werden muss, dementsprechend wäre er mit einem Lebensdauermultiplikator in die Rechnung einzubeziehen. Eine Brennstoffzelle ist viel zu träge, als dass sie Leistungsveränderungen so problemlos mit H2-Bezug ausgleichen könnte.
- Die Verbrauchswerte des BEV haben Sie zu 19,5 kWh/100km angesetzt, offenbar als Durchschnitt eines e-Golfs (den man mit 14 kWh problemlos fahren kann) und einem Audi e-Tron, der mit 25-30 kWh/100km unterwegs ist. Beim H2 Verbrauch fehlt diese Differenzierung nach Fahrzeugklasse.
- Schlussendlich wird auch unterschlagen, dass ein FCEV per Saldo rund die dreifache Menge an erneuerbarem Strom zum Fahren benötigt wie ein BEV, das direkt mit diesem Strom betrieben wird. Indirekt taucht zwar der Hinweis auf, aber nur verklausuliert in den „Einschränkungen“ mit Verweis auf den noch zu untersuchenden Flächenbedarf. Explizit aber hätte man sagen können, dass aufgrund der Wirkungsgradkette (70-80% Elektrolyse, 50-60% FC) der Strombedarf erheblich höher ist! Und das wiederum wäre nur herausgekommen, wenn Sie für alle Fahrzeuge den gleichen Energieträger (z.B. Strommix oder eben PV oder eben Wind) genommen hätten – siehe Punkt 1. Dann wäre nämlich über die „Schmutzigkeit“ und damit die THG die Sache aufgefallen.
- Beim Gasbezug fehlt mir das Thema „Verteilverluste“, die man ja dank Permeation/Kompession nicht vernachlässigen kann (hier meine ich Pipelines und nicht die Hochdruckkompression in die Druckflaschen des Autos hinein). Ebenso etwaige Netzverluste beim Strom, die insgesamt deutlich geringer ausfallen dürften als Vergleichbar beim Gas.
Was sicherlich korrekt wiedergegeben ist: dass grosse Akkus (Tesla, Audi mit 90-100kWh) tendenziell wesentlich problematischer bzgl. Ökobilanz sind als kleinere Akkus (z.B. e-Golf 35 kWh). Und begrüssenswert ist auch, dass Tank und notwendiger Komprimierungsbedarf des H2 berücksichtigt wurden.
Zusammengefasst hätte ich mir mehr Vergleichbarkeit gewünscht als eine doch tendenzielle Abschätzung scheinbar im Sinne des Auftraggebers. Sicherlich kann man Szenarien beschreiben, unter denen eine Technologie einer anderen überlegen ist. Nur sollte man dies ausgehend von gleichen Startbedingungen tun und erst dann die Szenarien wirken lassen. Oder? Jedenfalls befürchte ich das gleiche wie bei der sog. Schwedenstudie: dass sich die Aussage verselbständigt, FCEV seien besser als BEV. Und das ist nun wirklich nicht der Fall.
Mit freundlichen Grüssen
XXXX
Hinweis: diese Punkte entstammen überwiegend einem Thread aus dem evw-Forum (evw-forum.de/index.php?thread/…ff-schl%C3%A4gt-batterie/), der flugs nach Veröffentlichung der ISE Studie zustande kam.
Gruss Christian
1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
2. e-tron 55 (ab 04/2022)
PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.
1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
2. e-tron 55 (ab 04/2022)
PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.