Artikel zu Vorüberlegungen beim Elektroauto-Kauf

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    • Artikel zu Vorüberlegungen beim Elektroauto-Kauf

      Hallo Zusammen,

      für eine kleine Messe in meiner Heimatstadt bin ich vom Veranstalter gefragt worden, ob ich einen drei- bis vierseitigen Bericht zur Elektromobilität (dazu gibt es eine Sonderausstellung auf der Messe) schreiben kann, der dann in der Messe-Zeitschrift veröffentlicht wird. Es soll dabei um Vorüberlegungen zum Elektroauto-Kauf bzw. um Fragen der Alltagstauglichkeit gehen. Aufgrund des hohen Zeitdrucks habe ich jetzt einmal in Kürze etwas zusammengeschrieben von dem ich denke, dass es in etwa dem entspricht, was sich der Veranstalter vorgestellt hat. Und nun meine Bitte: könntet ihr euch den Artikel (aufgrund der Länge in zwei Teile gesplittet) durchlesen und kritische Anmerkungen dazu geben, sodass ich morgen eine korrigierte Version versenden kann? Die Formatierung/der Textsatz kann ignoriert werden, das wird redaktionell aufgearbeitet... Vielen Dank im Voraus!


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      Einstiegshilfe in die Elektromobilität

      Sie möchten sich ein Elektroauto zulegen? Herzlichen Glückwunsch, damit liegen Sie voll im Trend! Denn trotz des insgesamt stagnierenden Markts legt die Elektromobilität weiter zu und verbucht bei den Neuzulassungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 41 Prozent, wie die Zahlen der im Juli veröffentlichten Auswertung durch das Center of Automotive Management belegen. Damit steigt der Marktanteil in Deutschland von zuletzt 1,8 Prozent auf 2,6 Prozent. Obwohl damit deutschlandweit in absoluten Zahlen erstmals mehr Elektroautos zugelassen wurden als in Norwegen, das europaweit eine Vorreiterrolle in diesem Gebiet einnimmt, liegt dort der Marktanteil derzeit bei 56,2 Prozent – ein selbstlobender Tweet der CDU zu diesem Thema erntete demnach also zurecht Spott und Häme im Internet.

      Der erste Schritt ist also getan: Sie sind interessiert! Womöglich geht es Ihnen aber wie den meisten Menschen und mit dem Interesse gehen eine Menge Fragen einher. Wie viel kostet ein Elektroauto und welche Förderungen gibt es? Wie lade ich ein Elektroauto? Wie weit komme ich damit? Muss ich im Winter mit Handschuhen und Mütze im Auto sitzen? Ist die Batterie nach fünf Jahren kaputt? Dieser Artikel versucht, für all diese Fragen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.


      Vorüberlegungen zum Kauf eines Elektroautos

      Bevor man sich zum Kauf eines Elektroautos entscheidet muss man sich über seine Erwartungen und Anforderungen im Klaren sein. Deshalb steht am Anfang auch die Analyse des eigenen Fahrprofils. Wie lange ist meine tägliche Fahrstrecke (innerorts, außerorts, Autobahn)?Wie oft und wo hätte ich die Möglichkeit zu laden? Wie oft möchte ich eine weitere Strecke fahren? Wie schnell möchte ich fahren? Wie viele Personen bzw. Gepäck muss ich maximal mitnehmen – kurz: welchen Fahrzeugtyp benötige ich? Die Antworten auf diese Fragen zeigen auf, ob ein Elektroauto grundsätzlich zu den eigenen Bedürfnissen passt und erleichtern dann die Wahl des richtigen Elektroautos.


      Eigenes Fahrprofil analysieren

      Die meisten modernen Mittelklassewagen bieten zurzeit Reichweiten zwischen 200 und 300 km (WLTP), im höherpreisigen Segment sind auch an die 500 km kein Problem mehr. Um bösen Überraschungen vorzubeugen ist aber bereits vor dem Kauf zu bedenken, dass im Winter die Reichweite aufgrund vieler Faktoren deutlich eingeschränkt sein kann; mit ca. 30 Prozent Einbußen sollte man auf jeden Fall rechnen. Eine Wärmepumpe für die Innenraumheizung oder die Vorklimatisierungsfunktion bei eingestecktem Ladekabel sparen etwas Reichweite und sorgen trotzdem für angenehme Temperaturen während der Fahrt. Für den durchschnittlichen Deutschen mit einer Jahresfahrleistung von weniger als 14.000 km bzw. wenn der tägliche Weg zur Arbeit nicht mehr als 50 km (einfach) beträgt ist ein Elektroauto demnach aber auf jeden Fall fast immer sogar als Erstwagen geeignet. Kann sowohl zuhause als auch auf der Arbeit geladen werden verdoppelt sich der Aktionsradius selbstverständlich oder es kann aus ökologischen Gründen zu einer kleineren Traktionsbatterie gegriffen werden. Nicht unbedingt empfehlenswert ist ein Elektroauto dann, wenn man berufsbedingt täglich mehrere hundert Kilometer quer durch Europa fahren muss.


      Umdenken kann sich lohnen

      Der jährlichen Urlaubsfahrt nach Italien oder den dreimonatigen Besuchen der weit entfernt wohnenden Großeltern sollte im Übrigen nicht zu viel Bedenken geschenkt werden: Einige Hersteller bieten zeitlich befristete Angebote zum kostenlosen Nutzen der Mietwagenflotte und eine Fahrt mit der Bahn ist ebenfalls erschwinglich, wenn hierfür auf einen Zweitwagen als Langstreckenfahrzeug verzichtet werden kann. Der Normalbürger kauft sich schließlich auch keinen Jumbo-Jet, nur, weil er ab und zu nach Spanien fliegen möchte…

      Außerdem nur in Deutschland relevant ist die Tatsache, dass die Höchstgeschwindigkeit mit Ausnahme einiger hochpreisiger Modelle fast immer elektronisch begrenzt ist. Wer mit dem Elektroauto lange Strecken auf der Autobahn fahren und dabei Zwischenladen muss wird aufgrund der aktuellen Ladeleistungen den Geschwindigkeitsrausch aber selten vermissen, denn: wer langsam fährt, kommt früher an!
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Wie die Elektronen in den Akku kommen

      Wer sich als Laie schon einmal eine öffentliche Elektroautoladestation näher angeschaut hat mag sich aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Ladestecker vielleicht fragen, ob es denn analog zum herkömmlichen Sprit auch unterschiedliche Arten von Strom gibt?! Die Frage ist offensichtlich etwas polemisch formuliert und da ist es umso überraschender, dass die Antwort tatsächlich „Jein“ lautet. Natürlich sind die Elektronen, die durch das Kabel wandern immer gleich. Es gibt aber durchaus Unterschiede, die sich hauptsächlich in der Ladeleistung bemerkbar machen. Die Ladeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben und ist vergleichbar mit der Durchflussmenge des Sprits in Litern pro Minute beim Tanken eines Verbrenners.

      Das Stromnetz liefert bekanntermaßen Wechselstrom (AC), der durch ein Ladegerät in Gleichstrom (DC) umgewandelt werden muss, um in die Batterie eingespeist werden zu können. Ein solches Ladegerät ist in jedem Elektroauto verbaut, weshalb bei einer mit Wechselstrom betriebenen Ladesäule auf einen Umrichter verzichtet werden kann. Schon allein aus Kostengründen ist daher der hierfür entwickelte Typ-2-Stecker in Europa vorherrschend und eigentlich an jeder Ladesäule zu finden. Die Ladeleistung beträgt dabei meist 11 kW oder 22 kW; an einzelnen Ladesäulen werden auch mal bis zu 43 kW angeboten. Hier ist aber zu beachten, dass die zur Verfügung stehende Ladeleistung oft nicht voll ausgenutzt werden kann, wenn das im Auto verbaute Ladegerät beispielsweise nur eine Phase nutzen und damit lediglich etwas über 7 kW Leistung abrufen kann.


      (Infobox) Tipp: Elektromobilität als Arbeitnehmer lohnt sich mehrfach!
      Das Laden an einer Wechselstrom-Ladesäule eignet sich in jedem Fall, um während eines Arbeitstags die Batterie wieder voll zu laden. Der hierfür von der Firma verbilligt oder kostenlos zur Verfügung gestellte Ladestrom stellt laut der aktuellen Gesetzgebung keinen geldwerten Vorteil dar und ist damit sogar entsprechend steuerbefreit. Falls es noch keine Ladesäulen gibt lassen sich diese außerdem staatlich fördern. Darf es denn ein Firmenwagen sein? Ja! Anstatt eines Prozents des Brutto-Listenpreises müssen Arbeitnehmer bei einem Elektroauto oder Plug-In-Hybriden nur noch 0,5 Prozent steuerlich geltend machen!


      Den Akku bekommt man daher immer schneller voll, wenn man eine Ladesäule nutzt, die aufgrund der eingebauten Umrichter bereits den benötigten Gleichstrom liefert. Diese Art der Ladesäule ist extrem kostspielig und daher entsprechend seltener zu finden; am sinnvollsten ist deren Installation definitiv an Autobahnraststätten bzw. Fernverkehrsrouten. In Europa ist für die Schnellladung mit Gleichstrom der sogenannte CCS-Stecker vorgesehen. Daneben gibt es aber auch Fahrzeuge, die einen aus dem asiatischen Raum stammenden CHAdeMO-Stecker verwenden, weshalb die beiden Steckertypen oft zusammen mit einem zusätzlichen Typ-2-Stecker an sogenannten Triple-Ladesäulen zu finden sind. Meist steht hier eine Ladeleistung von 50 kW zur Verfügung; vereinzelt werden auch bereits HPC-Lader mit bis zu 350 kW installiert. Die Auswahl an Fahrzeugen, die eine solch hohe Ladeleistung tatsächlich nutzen können ist allerdings noch mehr als überschaubar.

      Ist überhaupt keine Ladesäule in der Nähe, dann kann man mit einem Elektroauto aber eigentlich auch an jeder beliebigen Haushaltssteckdose laden. Hierfür liegt den meisten Fahrzeugen bereits serienmäßig ein sogenanntes Notladekabel bei. Selbstverständlich stellt diese Möglichkeit aber die langsamste Art des Ladens dar; je nach gewünschter Strommenge muss man bei 3,7 kW Leistung einige Stunden einplanen. Für die heimische Garage mit Aufladung über Nacht kann dies dennoch alltagstauglich sein; hier sollte aber der Elektriker konsultiert oder zumindest darauf geachtet werden, dass alle Komponenten der Stromversorgung für einen dauerhaften Einsatz bei 16 Ampere abgesichert sind.

      Das Äquivalent zum Tankinhalt in Litern bildet bei der Batterie eines Elektroautos übrigens die Kapazität, welche besonders oft in Kilowattstunden (kWh) angegeben wird. Richtiger wäre die Verwendung der Einheit Amperestunden, die sich aber mithilfe der bekannten Spannung leicht berechnen lässt. Elektroautos werden je nach Modell mit Batteriekapazitäten zwischen ca. 15 kWh und 100 kWh angeboten, wobei im Großteil der Fahrzeuge moderate Batteriegrößen zwischen 30 kWh und 60 kWh verbaut sind. Dies entspricht übrigens dem Energiegehalt von nur 2,9 - 5,8 Litern Diesel! Die Größe der Batterie ist natürlich ausschlaggebend für die mögliche Reichweite. Benötigt man nach der Analyse des eigenen Fahrprofils (siehe oben) aber nur selten eine hohe Reichweite, so sollte man sich genau überlegen, ob es wirklich die größte Batterie sein muss, oder ob man der Umwelt und dem Geldbeutel zuliebe doch zu einer kleineren Version greifen kann.


      Noch kurz zur Tankstelle…

      Die Frage der verschiedenen Ladesäulentypen ist ja nun geklärt. Aber wo findet man denn eigentlich die nächste öffentliche Ladesäule und wie bekomme ich dort Strom? Bei diesem Thema zeigt sich, dass die Elektromobilität doch noch einige Hürden auf dem Weg zur uneingeschränkten Alltagstauglichkeit überwinden muss.

      An der Hardware liegt es indes nicht: zwar hinkt Deutschland im internationalen Vergleich mit dem Infrastrukturausbau teilweise deutlich hinterher, aber bereits jetzt gibt es über 16.000 öffentliche Ladestationen, mit denen rein rechnerisch die dreifache Menge der aktuell zugelassenen Elektrofahrzeuge versorgt werden könnte. Und jede Woche wächst die Zahl der Ladepunkte weiter! Zum Suchen dieser Ladesäulen eignen sich diverse Stromtankstellenverzeichnisse (z.B. von goingelectric.de) im Internet oder Apps auf dem Smartphone. Auch eine direkte Integration in das Navigationssystem des Elektroautos ist möglich.

      Bisweilen verwirrend oder auch ärgerlich wird es, wenn es um die Abrechnung des geladenen Stroms geht. Hier gibt es leider noch immer unzählige verschiedene Ladetarife und Abrechnungsarten. Der begnadete Elektroautofahrer bewahrt deshalb einen ganzen Schatz von Ladekarten in seinem Handschuhfach auf, um sich den günstigsten Kilowatt-Preis sichern zu können – viel zu kompliziert! Inzwischen wird viel nachgebessert und mit Roaming-Anbietern kann fast jede Ladesäule zu einem vorher bekannten Festpreis genutzt werden. Wer auch hierauf keine Lust hat kann auch an vielen Säulen mit EC- oder Kreditkarte bezahlen, wobei die Bequemlichkeit oft teuer bezahlt werden muss. Für Vielfahrer eignen sich deshalb auch spezielle Flatrates, um die Kosten zu senken.


      Was koscht‘ des?

      Wer trotz des Ladetarif-Dschungels noch an der Anschaffung eines Elektroautos interessiert ist, der wird sich unweigerlich mit den Kosten auseinandersetzen müssen. Hier lohnt sich ein genauerer Blick meist besonders, denn: der Listenpreis eines Elektroautos ist oft höher als der eines gleichwertigen Verbrenners, die Gesamtkosten (TCO – Total Cost of Ownership) können bedingt durch Förderungen sowie geringe Unterhaltskosten aber dennoch niedriger sein! So sind Elektroautos beispielsweise in den ersten zehn Jahren von der Kfz-Steuer befreit und es winkt bei Erstzulassung in der Regel eine teils vom Staat geförderte Prämie von 4000 €. Hierzu kommen oft weitere Umwelt-Prämien der Hersteller sowie eine unter Umständen lohnende Eintauschprämie für alte Dieselfahrzeuge. Die Unterhaltskosten sollten zudem deutlich geringer ausfallen als bisher gewohnt, denn es gibt beinahe keine Verschleißteile mehr an einem Elektroauto. Da die Energierückgewinnung (Rekuperation) das konventionelle Bremsen zu großen Teilen unnötig macht verrosten selbst die Bremsscheiben eher, als dass sie sich abnutzen. Und auch der teure Akku stellt ein einigermaßen gut kalkulierbares Kostenrisiko dar. Wer sichergehen möchte kann bei einigen Herstellern die Option wählen, den Akku nur zu mieten und bekommt diesen dann bei einem möglicherweise auftretenden Defekt schnell ersetzt. Für die gekauften Akkus gewähren die Hersteller meist eine ausgedehnte Garantie, die sich üblicherweise über mindestens 150.000 Kilometer Laufleistung oder acht Jahre Nutzungsdauer erstreckt (Herstellerabhängig). Ausgelegt sind die Akkus derweil natürlich trotzdem auf eine längere Lebensdauer. Oft wird von ca. 1000 Voll-Ladezyklen gesprochen, was bei einer beispielhaften Reichweite von 250 km dann entsprechend 250.000 Kilometern Laufleistung entspricht.


      Für Angebote und Informationen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

      Oder besser die große Internet-Community der erfahrenen Elektroautofahrer. In der Vielzahl der Foren findet sich zu fast jedem Thema ein passender Beitrag und die zur Verfügung gestellten Informationen lassen keine Fragen offen. Derzeit ist hier die Kaufberatung oft besser als bei ortsansässigen Autohändlern, die mit der Elektromobilität teilweise noch sichtlich überfordert sind. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen und mit wachsendem Marktanteil werden immer mehr Verkäufer entsprechend gut geschult, sodass sich die Situation zum Wohle der Interessenten stetig verbessert – dennoch sollte man bereits mit einigem Grundwissen und den richtigen Fragen in petto auf das Verkaufsgespräch vorbereitet sein, sodass man im Zweifel seinem Interesse an einem Elektroauto entsprechenden Nachdruck verleihen kann.
      Total entspannt und auch ohne Vorwissen findet man auf jeden Fall aber auch hier an der Leistungsschau die richtige Beratung. Falls dann alles passt und ein Elektroauto angeschafft werden soll bleibt nur noch zu gratulieren – Sie werden es nicht bereuen!
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Ich finde es auch gelungen :thumbup: und fände es schön, wenn du das final mal als PDF bereitstellen würdest. Ich bin nur über die 4000€ Prämie gestolpert. War/ist es nicht so, dass der Staat 2000€ und die Hersteller 2000 € zahlen, aber eigentlich nur die deutschen Hersteller ihren Anteil daran zahlen? Oder hat sich da die Sichtweise der ausländischen Hersteller geändert?
      Gruß Robin
      E-Golf seit 11/2018
      Zafira E seit 06/2022
    • Ich würde diverse Dinge verkürzen und einfacher ausdrücken. In den Leser versetzen. Das sind oft technische Laien und/oder Rentner (meine ich nicht Böse). Da liegt die Würze in der Kürze. Einfache Sätze (keine Ketten mit "und" und Komma). Sachlich, keine Polemik.

      Beispiele:

      Einstiegshilfe in die Elektromobilität schrieb:

      Wer kennt denn das "Center of Automotive Management" und wen interessiert es, das wir absolut mehr Zulassungen haben als Norwegen. Auch die CDU Anekdote gehört hier nicht hin

      Vorüberlegungen zum Kauf eines Elektroautos schrieb:

      "...Die Antworten auf diese Fragen zeigen auf, ob ein Elektroauto grundsätzlich zu den eigenen Bedürfnissen passt und erleichtern dann die Wahl des richtigen Elektroautos."

      Weniger "absolut" schreiben. Was heute nicht passt, kann schon morgen passen. Die Entwicklung ist aktuell sehr schnell in diesem Bereich. Ich würde deshalb ggf. den Konjunktiv verwenden. z.B. "..., ob bereits heute ein Elektroauto zu den eigenen Bedürfnissen passt...."

      Eigenes Fahrprofil analysieren schrieb:

      Ob ich das Thema Wärmepumpe und Vorklimatisaerung erwähnen würde? Ja, ist beides sinnvoll und beides nett, aber notwendig? Wer täglich keine 50-100km fährt und zuhause laden kann wird die Wärmepumpe kaum wahrnehmen und vorklimatisiert habe ich z.B. den eGolf fast nie. Ob also ein unbedarfter Leser das als Vorteil oder eher als "ist das kompliziert" empfindet?

      Bei der Jahresfahrleistung würde ich eher allgemein von einer "aktuellen durchschnittliche Jahresfahrleistung" sprechen. Das dieses auf Deutschland bezogen ist, ist unnötig und bläht den Satz auf.

      Auch würde ich "...demnach aber auf jeden Fall fast immer sogar..." etwas simpler (und weniger absolut) gestalten :D

      Und was ist eine "Traktionsbatterie" ?(

      Zu guter letzt ist ein Elektroauto "aktuell" nicht für tägliche Langstrecken zu empfehlen. Auch das wird sich ändern.

      Umdenken kann sich lohnen schrieb:

      "Der jährlichen Urlaubsfahrt nach Italien oder den dreimonatigen Besuchen der weit entfernt wohnenden Großeltern sollte im Übrigen nicht zu viel Bedenken geschenkt werden"

      Ist das so? Gerade hier würde ich eher das Gegenteil sagen. Denn genau hier haben die Meisten ihr Problem.

      Du zeigst ja auch Lösungen auf ("Ersatzmobilität", "Bahn" (wobei die ehrlicherweise für mich ein NoGo ist, da Anschlüsse nicht passen und günstig ist sie auch nicht). Gerade hier wird es auch schnell kompliziert. Ladegeschwindigkeiten (Rapidgate), 20-80% Reichweite, ... ein schwieriges Thema.

      "Der Normalbürger kauft sich schließlich auch keinen Jumbo-Jet, nur, weil er ab und zu nach Spanien fliegen möchte…" Der Normalbürger kauft sich kein Flugzeug... der Normalbürger kauft sich einen großen VAN oder SUV. Um im Alltag von A nach B zu kommen würde ein Up locker reichen. Insofern würde ich den Vergleich weglassen.

      Und dann kommt das Highlight der Deutschen, die Geschwindigkeit ;)

      Auch hier würde ich Abriegelungen nicht erwähnen - wozu auch. Sie spielen beim Fahren keine Rolle, denn - wie du richtig schreibst - man fährt langsamer. Da würde ich also eher die Vorurteile bestätigen. z.B. "Richtig ist, das man mit einem Elektroauto ruhiger, langsamer, entspannter unterwegs ist. Man beschleunigt zügig und gleichmäßig im Stadtverkehr und auf der Langstrecke ist man eher mit 120-130km/h unterwegs als mit 180km/h. Das wirkt sich aber kaum auf die eigentliche Fahrtzeit aus. Was die Reise verlängert sind einzulegende Ladestops". Hier dann diese auch positiv umschreiben (Essen, Toilette, Füße vertreten) und die Dauer bei neuerer Fahrzeugen erwähnen - das überrascht oft viele.

      "Denn: wer langsam fährt, kommt früher an!" - und das verwirrt viele. Ganz ehrlich. Mit dem Verbrenner/Hybrid fahre ich eine Strecke in 5 Stunden, für die ich im eGolf 9 gebraucht habe. Das muss man wollen und ist auch gar nicht wirklich schlimm. Man muss es positiv umschreiben. Der Satz selbst passt aber nicht und ist nur für Insider erklärbar ("Fahre 100km/h, dann fährst du länger und musst weniger Laden, wodurch sich die Reisezeit reduziert" - sowas versteht kein Aussenstehender)

      Wie die Elektronen in den Akku kommen schrieb:

      Profan, aber ich würde lieber wissen, "Wie der Strom in den Akku kommt" ^^

      "Wer sich als Laie schon einmal eine öffentliche Elektroautoladestation näher angeschaut hat..."

      Ich würde den Leser nicht abstempeln wollen. "Laie" ist hier unnötig.

      Aber danach gehst du ziemlich ins Detail. Ob das hilfreich ist? Soll der Artikel ein "Crash Kurs" sein? Keep it simple!

      Ich würde erwähnen, das man bereits mit einer Steckdose (2kw, Schuko) zuhause laden kann. Eine Wallbox (AC, 3,7-22kw, Stecker Typ2) macht's schneller und auf langen Strecken gibt's Schnelllader (Wechselstrom, Stecker CCS/Chademo). Ggf. auch das die Ladegeschwindigkeit das eine, der Verbrauch das andere ist. Und über die Lade-Infrastruktur reden.

      Steuervorteile (Infobox) würde ich nicht in den Fokus stellen. Allerdings Förderungen der Infrastruktur Erwähnen. Für viele ist das völlig uninteressant, da keine Firmenwagen. Die, die Firmenwagen fahren, kennen das oft schon (aber nicht immer).

      Noch kurz zur Tankstelle… schrieb:

      Ich würde hier klarstellen, das aktuell Heimlader klar im Vorteil sind. Und nebenbei: Photovoltaik-Besitzer können richtig :D

      Ich würde noch erwähnen, das es eben lokale Anbieter (Säulenanbieter) und Roaming-Anbieter gibt. Das man sich informieren muss, etc. ja, ein leidiges Thema und nicht einfach zu beschreiben.

      Was koscht‘ des? schrieb:

      Bein Listenpreis auf die teils massiven Ausstattungsdifferenzen hinweisen.

      Vielleicht sollte man beim Akku auch dessen Wiederverwendbarkeit (2nd Life) und Recycling desselben erwähnen.

      Für Angebote und Informationen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker schrieb:

      "Oder besser die große Internet-Community der erfahrenen Elektroautofahrer."

      Ja, schon richtig.... aber schreckt das nicht gerade ab? Eigentlich, ganz ehrlich, ist die Community ja nett und hilfreich. Aber um den eGolf zu fahren braucht man sie doch nicht wirklich. Den kauft man, informiert sich über das Laden (öffentlich, zuhause, ggf. PV) und dann fährt man ihn. Ohne Langstrecken geht das völlig ohne Community und wer die Apps kennt (der Ladenetzwerke, GoingElectric, etc.), braucht nicht wirklich eine Community. Ich würde das nur kurz erwähnen, das es da ein"Gemeinschaftsgefühl" und hohe Hilfsbereitschaft gibt.

      "Derzeit ist hier die Kaufberatung oft besser als bei ortsansässigen Autohändlern..." klingt ja böse... aber ist leider so :/
      Sorry für den schnellen Rundumschlag. Mehr war in der Kürze nicht drin...

      Was evtl. noch fehlt: WARUM!

      Irgendwie fehlt das WARUM in dem Ganzen. CO2, Klima, Lärm, andere Abgase....
      Und auch das derzeit Wasserstoff keine Alternative ist (braucht mehr Energie = mehr Windräder). Würde ich zumindest in einem Fazit ggf. noch zum Besten geben.
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      2x GO-eCharger - 9,6kWp PV mit 11.5kWh RCT-Power Akku - Überschuss-Laderegelung via IP-Symcon Haussteuerung
    • Vielen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Text :D In vielen Punkten hast du vermutlich recht und Ich werde versuchen, einige davon noch anzupassen. Bei manchen war das Geschriebene aber durchaus Absicht, z.B. das mit der Urlaubsfahrt nach Italien. Steht ja schließlich unter der Überschrift, dass sich ein Umdenken lohnen kann. Dass die meisten hiermit Probleme haben ist klar und soll ja gerade adressiert werden, sonst hätte ich auf den Abschnitt ja verzichten können. ;)
      Und ja, soll durchaus auch ein wenig Crashkurs sein ^^ Mich nervt es, wenn es nicht mal Journalisten auf die Kette bekommen, kWh und kW richtig zu verwenden. :dash: Da möchte wenigstens ich einen Beitrag zur Sensibilisierung leisten :D Aber ja, ist vielleicht ein wenig zuuuu detailverliebt...
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Noch eine Anregung (vielleicht kann man das noch griffiger formulieren als ich...): Wäre es noch hilfreich von Ladegeschwingkeiten in km pro Ladestunde zu sprechen? Hier kommen der Verbrauch, die Ladeinfrastruktur (z.B. zu Hause zusammen) und die erwartete Restkapazität zu einem verständlichen Wert zusammen, nämlich der wieder zur Verfügung stehenden Reichweite zusammen.

      Damit greift man den ewigen Diskussionen ob man zuhause wirklich einen 22kW Lader benötigt vor.
      Gruss
      Matthias

      E-Golf seit 4.11.2017
      Herbst 2018 Urlaub in der Bretagne
      Ostern 2019 Packagetour durch GB

      Zweitwagen: T5
    • Artikel zu Vorüberlegungen beim Elektroauto-Kauf

      matthias_mtk schrieb:

      Noch eine Anregung (vielleicht kann man das noch griffiger formulieren als ich...): Wäre es noch hilfreich von Ladegeschwingkeiten in km pro Ladestunde zu sprechen? Hier kommen der Verbrauch, die Ladeinfrastruktur (z.B. zu Hause zusammen) und die erwartete Restkapazität zu einem verständlichen Wert zusammen, nämlich der wieder zur Verfügung stehenden Reichweite zusammen.

      Damit greift man den ewigen Diskussionen ob man zuhause wirklich einen 22kW Lader benötigt vor.


      Hatte ich auch überlegt, war mir aber nicht sicher, ob es eher hilft oder verwirrt (km/h vs. km/h)
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    • Herr K schrieb:

      Inzwischen wird viel nachgebessert und mit Roaming-Anbietern kann fast jede Ladesäule zu einem vorher bekannten Festpreis genutzt werden
      Hi Christoph,

      schön geschrieben und wie man merkt nicht immer einfach sich in die Köpfe von Leuten hinein zu versetzen für die Elektroautos "böhmische Dörfer" sind. Also ich finde den Begriff "Roaming-Anbieter" für den Außenstehenden schwer verständlich. Der denkt vielleicht noch an Handynutzung im Ausland aber was hat das mit meiner Ladesäule um die Ecke zu tun wird er sich fragen.

      LG

      Christian

      PS: wolltest du eigentlich nicht ein Elektroautotreffen in deiner Heimatstadt (war das nicht Tuttlingen?) organisieren ? Ersatzweise kannste ja nach Horb kommen...
      e-Golf 300 12/2017 ... 08/2022 - Wallbox Mennekes AMTRON Xtra 11 C2 - ID.3 Pro kings red metallic seit 6.12.2022
    • Vielen Dank noch einmal für die zahlreichen Rückmeldungen! Das wird noch einmal ein wenig Arbeit, hier sinnvolle Änderungen umzusetzen :thumbsup: :fie:

      ChristianZ schrieb:


      Herr K schrieb:

      Inzwischen wird viel nachgebessert und mit Roaming-Anbietern kann fast jede Ladesäule zu einem vorher bekannten Festpreis genutzt werden
      Hi Christoph,
      schön geschrieben und wie man merkt nicht immer einfach sich in die Köpfe von Leuten hinein zu versetzen für die Elektroautos "böhmische Dörfer" sind. Also ich finde den Begriff "Roaming-Anbieter" für den Außenstehenden schwer verständlich. Der denkt vielleicht noch an Handynutzung im Ausland aber was hat das mit meiner Ladesäule um die Ecke zu tun wird er sich fragen.

      LG

      Christian

      PS: wolltest du eigentlich nicht ein Elektroautotreffen in deiner Heimatstadt (war das nicht Tuttlingen?) organisieren ? Ersatzweise kannste ja nach Horb kommen...
      Und ja, dieses Elektroauto-Treffen werde ich auch veranstalten ;) Es gibt einen extra Thread hier im Forum dazu und im Event-Kalender ist es auch eingetragen. Falls du am Samstag, den 14.09. also Zeit hast bist du gerne noch eingeladen, dort ebenfalls vorbeizuschauen. Mehr Infos und das Anmeldungsformular findest du unter e-auto-tuttlingen.com

      Den Artikel schreibe ich unter anderem, weil die nur eine Woche später stattfindende Messe eben stark mit meiner Veranstaltung verwandt ist und wir deshalb eine Art "Kooperation" geschlossen haben, die hauptsächlich die gegenseitige Werbung betrifft. ;)

      Bisher hatte ich vor, auf jeden Fall auch wieder am Treffen in Horb dabei zu sein. Leider sieht es jetzt so aus, als könnte ich an dem Wochenende keine Zeit haben (ich habe mich bereits vor langer Zeit zu einem dreitägigen Gleitschirm-Kurs angemeldet, dessen Termin erst vor kurzem bekannt gegeben wurde). Ich werde trotzdem versuchen, es zu schaffen - noch habe ich keinen Zeitplan bekommen ^^
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Das mit den Steckern gefällt mir gar nicht
      - Der Artikel soll doch grob abreißen, da ist das zu detailliert.
      - Dagegen: Der Typ 2 Stecker ist von der EU vorgeschrieben; denke, das ist auch der Grund, warum der M3 jetzt ....
      Für mich sind die Stecker mit das kleinste Problem.

      AC, DC - das ist m.E. der Erwähnung wert, aber insgesamt viel kürzer. Dazu noch einige Absätze darunter weglassen oder kürzen.

      AC - langsam, einfach laden
      DC - schnell laden an komplizierten Säulen
      Schuko Stecker: Das ist prima formuliert, denke, das beruhigt.
      Wie @Northbuddy schrieb: km Ladung pro Stunde, das ist kein offizieller Wert, aber ich bin auch der Auffassung (das haben Leute in der Diskussion schnell begriffen oder akzeptiert) dieser Wert ist eingängig.

      Herr K schrieb:

      Bei diesem Thema zeigt sich, dass die Elektromobilität doch noch einige Hürden auf dem Weg zur uneingeschränkten Alltagstauglichkeit überwinden muss.
      Stimmt, aber bei so einer Werbung mag ich pers. so was negatives nicht´.

      Herr K schrieb:

      Was koscht‘ des?
      Der Absatz beinhaltet mehrere Themen, glaube, der sollte zerlegt werden.
      - Das mit den Ladetarifen ist schon im Absatz darüber angerissen,

      Was mir fehlt, ist ein emotioneller Absatz, wie das elektrische Fahren ist:
      - elegant dahin gleiten, wie anders nie erfahren
      - keine Schaltvorgänge, gleichmäßig vom Stand bis Endgeschwindigkeit durch ziehen
      - immer ist viel Kraft da, wenn man es mal möchte.
      - die Ruhe des Antriebes.
      - hier noch mal die Rekuperation einbringen, die sanft bremst.
      --- der Sucht Faktor.
      Viele Grüße Jürgen

      Happy elektrisch seit 19.11.18 :D
      Seit 31.12.2013 Model Y Besitzer.
    • Der Entwurf ist für ein derart komplexes Thema schon gut gelungen.
      Wegen der Komplexität halt auch die geringe Überlänge.

      Auch mein Vorschlag wäre, die Emotionalität an Anfang
      und Ende zu positionieren.

      mike
      Hyundai KONA electric Style, dark knight, 150kw
      08/2020 , GJR, 3Jahre10Tkm leas.
      11kw Heidelberger WB, 4,5kwp PV
    • Nochmals Danke für den zusätzlichen Input. Der Text wird - wie auch jetzt hier vorgeschlagen - nach Rücksprache mit der Redaktion ohnehin nochmals erheblich gekürzt werden. Dabei versuche ich, einige Vorschläge noch mit umzusetzen. Mal schauen, was ich davon hinbekomme; Redaktionsschluss ist schon morgen...
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • So, der Text ist nun deutlich gekürzt (sollte auf eine Doppelseite im Magazin passen). Dadurch sind einige bemängelte Punkte bereits ohnehin umgesetzt worden. Die anderen Vorschläge habe ich auch so weit wie möglich eingebracht. Nachfolgend noch einmal die nun eingereichte Fassung. Ich werde versuchen, an eine fertig designte PDF des veröffentlichten Artikels zu kommen und diesen dann ebenfalls hier einstellen...

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      Mein nächstes Auto fährt mit Strom!

      Sie möchten lautlos und elegant über die Straße gleiten? Beim Beschleunigen ohne „Turboloch“ und Schaltvorgang immer über volles Drehmoment verfügen? Beim Bremsen keine Energie verschwenden und einfach effizienter unterwegs sein?

      Herzlichen Glückwunsch, damit liegen Sie voll im Trend! Denn trotz des insgesamt stagnierenden Fahrzeugmarkts legt die Elektromobilität weiter zu und verbucht bei den Neuzulassungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 41 Prozent. Damit steigt der Marktanteil von zuletzt 1,8 Prozent auf 2,6 Prozent. Das ist immer noch nicht viel, aber vielleicht steigt die Zahl ja schon bald durch Sie weiter!

      Womöglich geht es Ihnen aber wie den meisten Menschen: Mit dem Interesse gehen eine Menge Fragen einher. Wie viel kostet ein Elektroauto und welche Förderungen gibt es? Ist die Batterie nach fünf Jahren kaputt? Wie lade ich ein Elektroauto? Und wie weit komme ich damit? Muss ich im Winter mit Handschuhen und Mütze im Auto sitzen? Dieser Artikel versucht, für all diese Fragen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.


      Vorüberlegungen zum Kauf eines Elektroautos

      Bevor man sich zum Kauf eines Elektroautos entscheidet muss man sich über seine Erwartungen und Anforderungen im Klaren sein. Deshalb steht am Anfang auch die Analyse des eigenen Fahrprofils. Wie lange ist meine tägliche Fahrstrecke? Wie oft und wo hätte ich die Möglichkeit zu laden? Wie oft möchte ich eine weitere Strecke fahren? Wie schnell möchte ich fahren? Wie viele Personen bzw. Gepäck muss ich maximal mitnehmen – kurz: welchen Fahrzeugtyp benötige ich? Die Antworten auf diese Fragen zeigen auf, ob ein Elektroauto heute schon zu den eigenen Bedürfnissen passt und erleichtern dann die Wahl des richtigen Elektroautos.


      Eigenes Fahrprofil analysieren

      Die meisten modernen Mittelklassewagen bieten zurzeit reale Reichweiten zwischen 200 und 300 km, im höherpreisigen Segment sind auch an die 500 km kein Problem mehr. Um bösen Überraschungen vorzubeugen ist aber bereits vor dem Kauf zu bedenken, dass im Winter die Reichweite aufgrund vieler Faktoren deutlich eingeschränkt sein kann; mit ca. 30 Prozent Einbußen sollte man auf jeden Fall rechnen. Wenn der tägliche Weg zur Arbeit nicht mehr als 50 km (einfach) beträgt ist ein Elektroauto aber demnach in den meisten Fällen sogar als Erstwagen geeignet. Nicht unbedingt empfehlenswert ist ein Elektroauto aktuell dann, wenn man berufsbedingt täglich mehrere hundert Kilometer quer durch Europa fahren muss.



      Umdenken kann sich lohnen

      Die jährliche Urlaubsfahrt nach Italien oder die dreimonatlichen Besuche der weit entfernt wohnenden Großeltern müssen keine Ausrede für ein eigenes Langstreckenfahrzeug sein: Einige Hersteller bieten zeitlich befristete Angebote zum kostenlosen Nutzen der Mietwagenflotte und eine Fahrt mit der Bahn ist ebenfalls erschwinglich, wenn hierfür auf einen entsprechenden Zweitwagen verzichtet werden kann.

      Möchte man dennoch ab und zu auch mit dem Elektroauto eine längere Strecke fahren ist es sinnvoll, ein gemütliches Tempo zu wählen. Das bietet einen entspannenden Ausgleich zum zügigen Beschleunigen im Stadtverkehr und senkt den Verbrauch. Dadurch können zusätzliche Ladestopps vermieden oder zumindest die benötigten Ladezeiten verringert werden. Auf die eigentliche Fahrtzeit wirkt sich eine langsame, dafür konstante Geschwindigkeit übrigens ohnehin nicht besonders negativ aus.


      Wie der Strom in die Batterie kommt

      Die Vielzahl unterschiedlicher Ladestecker mag anfangs verwirrend sein; die Unterschiede zeigen sich aber in der Praxis nur in der zur Verfügung stehenden Ladeleistung in Kilowatt (kW) und damit in der Ladegeschwindigkeit.

      Der mit Wechselstrom (AC) betriebeneTyp-2-Stecker ist eigentlich an jeder Ladesäule zu finden. Damit kann je nach Ladesäule und Fahrzeug die Reichweite pro Stunde um 25 km bis 150 km verlängert werden.

      Schneller bekommt man den Akku immer dann voll, wenn man eine der mit Gleichstrom (DC) betriebenen Schnellladesäulen nutzt, welche häufig an Autobahnraststätten und Fernverkehrsrouten zu finden sind. Hier steht zusätzlich ein CCS- oder CHAdeMO-Stecker zur Verfügung, der den Reichweitenzugewinn auf 250-350 km pro Ladestunde erhöht.

      Ist überhaupt keine Ladesäule in der Nähe, dann kann man ein Elektroauto mithilfe des Notladekabels auch an jeder beliebigen Haushaltssteckdose laden. Selbstverständlich stellt diese Möglichkeit aber die langsamste Art des Ladens dar.


      Noch kurz zur Tankstelle…

      Aber wo findet man denn eigentlich die nächste öffentliche Ladesäule und wie bekommt man dort Strom? Bereits jetzt gibt es über 16.000 öffentliche Ladestationen, die am einfachsten in diversen Stromtankstellenverzeichnissen (z.B. von goingelectric.de) im Internet oder in Apps auf dem Smartphone gefunden werden können. Auch eine direkte Integration in das Navigationssystem des Elektroautos ist möglich.

      Für die günstigste Ladung bewahrte der begnadete Elektroautofahrer bisher einen ganzen Schatz von Ladekarten in seinem Handschuhfach auf – viel zu kompliziert! Inzwischen kann fast jede Ladesäule zu einem vorher bekannten Festpreis genutzt werden; auch die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte ist meist möglich. Für Vielfahrer eignen sich auch spezielle Flatrates, um die Kosten zu senken.


      Was koscht‘ des?

      Bei der Kostenbetrachtung eines Elektroautos lohnt sich ein genauer Blick meist besonders. Es ist kein Geheimnis, dass der Listenpreis eines Elektroautos oft noch höher als der eines einigermaßen gleichwertigen Verbrenners ist. Trotzdem können bedingt durch Steuerbefreiungen, diverse Prämien über einige tausend Euro sowie geringe Unterhaltskosten schon jetzt die Gesamtkosten beim Elektroauto niedriger sein!

      Und auch die teure Batterie stellt ein einigermaßen gut kalkulierbares Kostenrisiko dar. Gemietete Batterien werden bei einem Defekt ohnehin ersetzt. Aber auch auf gekaufte Batterien gewähren die Hersteller meist eine ausgedehnte Garantie, die sich üblicherweise über mindestens 150.000 Kilometer Laufleistung oder acht Jahre Nutzungsdauer erstreckt. Ausgelegt sind die Akkus derweil natürlich trotzdem auf eine deutlich längere Lebensdauer.


      Für Angebote und Informationen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker

      Oder besser die große Internet-Community der erfahrenen Elektromobilisten. In der Vielzahl der Foren findet sich zu fast jedem Thema ein passender Beitrag und die zur Verfügung gestellten Informationen lassen keine Fragen offen. Da die Kaufberatung beim ortsansässigen Autohändler nicht selten noch zu wünschen übrig lässt sollte man bereits mit einigem Grundwissen und den richtigen Fragen in petto auf das Verkaufsgespräch vorbereitet sein, sodass man im Zweifel seinem Interesse an einem Elektroauto entsprechenden Nachdruck verleihen kann.

      Total entspannt und auch ohne Vorwissen findet man auf jeden Fall aber auch hier an der Leistungsschau die richtige Beratung. Falls dann alles passt und ein Elektroauto angeschafft werden soll bleibt, nur noch zu gratulieren – Sie werden es nicht bereuen!
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Stapelst du bei CCS nicht ein wenig tief? 250-350km? Die Bandbreite reicht doch eher von 150km/h (eGolf, <40kw) bis über 1.000km/h (M3, lädt mit >180kw!). Selbst der stark verbrauchende eTron liegt bei 500km/h. Das ist ja der Punkt, der viele erstaunt. Kona? Halbe Stunde an der Säule und weiter gehts... mit über 300km mehr Reichweite.

      Und bzgl. der Ladesäulen "Auch eine direkte Integration in das Navigationssystem des Elektroautos ist möglich." - Die Navi sind oftmals Serie und bieten natürlich die Ladestationen (wenn auch eben nicht dauern aktualisiert - wobei es auch das gibt).

      "Bei der Kostenbetrachtung eines Elektroautos lohnt sich ein genauer Blick meist besonders." (weg mit dem meist besonders)
      Mini SE (7/2021) - iX3 (5/2022) - Z4 3.0is Bj. 2007
      2x GO-eCharger - 9,6kWp PV mit 11.5kWh RCT-Power Akku - Überschuss-Laderegelung via IP-Symcon Haussteuerung
    • Northbuddy schrieb:

      Stapelst du bei CCS nicht ein wenig tief? 250-350km? Die Bandbreite reicht doch eher von 150km/h (eGolf, <40kw) bis über 1.000km/h (M3, lädt mit >180kw!). Selbst der stark verbrauchende eTron liegt bei 500km/h. Das ist ja der Punkt, der viele erstaunt. Kona? Halbe Stunde an der Säule und weiter gehts... mit über 300km mehr Reichweite.
      Mhm vielleicht hast du Recht. Ich bin von den (für alle) am weitest verbreiteten Triple-Lader mit 50kW ausgegangen. Aber tatsächlich sind die SuC auch ziemlich verbreitet, das hatte ich in dem Moment ausgeblendet. Werde die Zahl noch korrigieren lassen. Wobei 150 km/h für den Golf zu wenig sind... hier hatte ich die 250 km/h angesetzt.
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Herr K schrieb:

      Northbuddy schrieb:

      Stapelst du bei CCS nicht ein wenig tief? 250-350km? Die Bandbreite reicht doch eher von 150km/h (eGolf, <40kw) bis über 1.000km/h (M3, lädt mit >180kw!). Selbst der stark verbrauchende eTron liegt bei 500km/h. Das ist ja der Punkt, der viele erstaunt. Kona? Halbe Stunde an der Säule und weiter gehts... mit über 300km mehr Reichweite.
      Mhm vielleicht hast du Recht. Ich bin von den (für alle) am weitest verbreiteten Triple-Lader mit 50kW ausgegangen. Aber tatsächlich sind die SuC auch ziemlich verbreitet, das hatte ich in dem Moment ausgeblendet. Werde die Zahl noch korrigieren lassen. Wobei 150 km/h für den Golf zu wenig sind... hier hatte ich die 250 km/h angesetzt.
      Ich meine gar nicht die "langsamen" SuC. Ich rede eher von den HPC Säulen von Allego (200kw) oder Ionity (350kw), die gerne von Tesla M3 Fahrern aber eben auch Kona etc. angefahren werden! ;)

      Aber ja, die 50kw Triple-Charger sind weit verbreitet. Es geht aber eben schon deutlich mehr auf der Langstrecke.
      Mini SE (7/2021) - iX3 (5/2022) - Z4 3.0is Bj. 2007
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