Daten aus der Schweiz Versicherung: PS-starke Elektroautos haben 40 Prozent mehr Unfälle als Benziner

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    • Daten aus der Schweiz Versicherung: PS-starke Elektroautos haben 40 Prozent mehr Unfälle als Benziner

      Tesla und Co. haben den Elektroantrieb ins Luxussegment geholt - nicht zuletzt mit gigantischen Beschleunigungswerten. Doch während kleine Elektroautos seltener als Verbrenner Unfälle bauen, steigt laut Daten der AXA das Risiko im Luxus- und SUV-Segment.

      Zuerst die gute Nachricht: Wer mit einem kleinen Elektroauto unterwegs ist, etwa einem E-Smart oder einem MitsubishiI-MiEV, hat statistisch gesehen ein geringeres Unfallrisiko als mit einem Benziner. Und zwar um 10 Prozent. Das zeigen Daten der AXA, die bislang allerdings nur für Schweiz gültig sind. Die Versicherung hat die Trends zur Schadenhäufikeit bei Autos mit Verbrennungsmotoren und mit Elektroantrieb in den Jahren 2014 bis 2018 verglichen. Ein bedenklicher Trend zeichnet sich dagegen bei PS-starken Fahrzeugen im Luxus- und SUV-Segment ab: "Während kleinere E-Autos im Bereich Microklasse/Kleinwagen rund 10 Prozent weniger Schäden als konventionell betriebene Autos der gleichen Fahrzeugklasse verursachen, ist die Schadenfrequenz bei größeren, PS-starken Modellen der Kategorie Luxuswagen/SUV rund 40 Prozent höher", sagt AXA-Sprecherin Nicole Horbelt.





      Elektro plus viel PS erhöhen offenbar Crash-Risiko
      Zwar gelten diese Daten wie gesagt nur für die Schweiz und beziehen sich bislang wegen des geringen Elektro-Marktanteils noch auf eine kleine Datenbasis, betont die AXA: "Die erhöhte Schadenfrequenz bei größeren, PS-starken Modellen beruht noch auf einem kleinen Sample. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sich dieser sich abzeichnende Trend erhärten wird", so Horbelt. Auch eine genaue Aufschlüsselung nach PS-Klassen hat die Versicherungnicht. Doch wenn sich der Trend bestätigt, könnten die Versicherungsprämien für bestimmte Elektroautos wohl deutlich steigen.



      Die möglichen Gründe für das höhere Crash-Risiko sind naheliegend: Die Fahrleistungen PS-starker Elektroautos sind einfach brachial. "Die maximale Beschleunigung ist sofort verfügbar, während es selbst bei PS-starken Verbrennungsmotoren noch einen Moment dauert, bis die maximale Beschleunigung erreicht wird. Das stellt neue Anforderungen an die Fahrerinnen und Fahrer", sagt Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung & Prävention bei der AXA. "Wer ein Auto fahren kann, kann nicht zwingend jedes Auto fahren. Neben der klassischen Fahrausbildung sind vermehrt auch spezifische Kenntnisse der einzelnen Fahrzeugtypen wichtig. Speziell bei E-Autos muss man sich erst an das veränderte Brems- und Beschleunigungsverhalten gewöhnen, bevor man das Fahrzeug sicher bedienen kann", so Zahnd.


      Gibt es einen "Tesla-Faktor?"
      Interessant wäre die Frage, ob es bestimmte Automarken gibt, bei denen es häufiger knallt. Hier kann man nur Mutmaßungen anstellen. "Zu den Automarken möchten wir uns nicht äußern, diese spielen bei unserer Unfallforschung und unseren Präventionsanstrengungen keine Rolle", sagt die Versicherung. Es bleiben allerdings nur wenige Automarken übrig, denn im Untersuchungszeitraum - 2014 bis 2018 - waren schwere Elektro-SUV wie der Audie-tron oder der Jaguar i-Pace noch gar nicht auf dem Markt. Eine andere Marke dagegen schon, und das gerade in der Schweiz sehr erfolgreich: Tesla.



      So zeigen Daten des Schweizer Nachrichtenportals Watson für das Jahr 2018 von insgesamt 5411 neuen Stromern 836 Neuzulassungen für das Tesla ModelS und 624 für das Model X. Marktführer war mit 908 Zulassungen der Renault Zoe, also ein Brot-und-Butter-Stromer. Es lässt sich zumindest vermuten, dass die Crash-Häufigkeit bei Luxuswagen und SUV zu nicht unerheblichen Teilen auf das Konto der amerikanischen Luxusmarke Tesla geht - andere Stromer in
      diesem Segment gab es bis 2018 noch nicht.

      Kein höheres Brandrisiko für E-Autos

      Entwarnung geben kann die AXA-Versicherung beim Thema Feuergefahr für Elektroautos. Diese sei bei Stromern nicht größer als bei Autos mit Benzin- und Dieselmotoren. Falls es aber doch zum Brand kommt, laufe dieser dramatischer ab. "E-Autos brennen zwar nicht häufiger als andere Fahrzeuge, doch wenn sich eine Batterie entzündet, brennt sie sehr schnell und kann kaum mehr gelöscht werden", sagt Unfallforscherin Bettina Zahnd. In solch einem Fall gehe es nur noch darum, die Insassen möglichst schnell aus dem Auto zu befreien und in sichere Distanz zu bringen, um sie vor Verbrennungen und giftigen Dämpfen zu schützen. Zum Brandrisiko hatte sich die Allianz-Versicherung bereits ähnlich geäußert: Man rechne nicht mit einem höheren Risiko als bei Benziner und Dieseln. Die Allianz geht davon aus, dass sich - ähnlich wie das bei Hybridautos bereits geschehen sei - das Brandrisiko von E-Autos dem anderer Autos angleicht, letztlich also weder höher noch niedriger sein wird. Perspektivisch ist der Stromer wahrscheinlich trotzdem im Vorteil: Neue, sicherere Batterietechnologien könnten das Risiko im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus noch reduzieren.


      Warnton für Fußgänger
      Ein anderes Problem sieht die AXA-Versicherung in einem der größten Vorteile von Stromern: Ihrer Lautlosigkeit. Fußgänger können die Autos deshalb schon mal überhören. Das führt, wie jeder Fahrer eines E-Autos bestätigen wird, manchmal zu brenzligen Situationen. Eine technische Lösung für dieses Problem gibt es aber schon: Seit Juli 2019 müssen alle neuen Elektro- und Plug-In-Hybridautos zum Schutz von Fussgängern mit einem akustischen Warnsignal (Acoustic Vehicle Alerting Systems, kurz AVAS) ausgerüstet sein. Für ältere Modelle gibt es keine Nachrüstungspflicht. "Wir empfehlen den Besitzern eines lautlosen E-Autos, dieses freiwillig mit einem Geräuschgenerator auszurüsten, damit andere Verkehrsteilnehmer sie hören können", sagt Unfallforscherin Zahnd.



      Quelle: focus-online.de
      Gruß
      Uwe
    • Peter CH schrieb:

      Diese Lümel zeigen sich ja auch immer in DE auf den Autobahnen.
      Nicht immer Peter - aber dort fallen sie vergleichsweise weniger auf :evil: bei uns sind sie auch unterwegs aber müssen wohl mit schärferen Sanktionen rechnen! :s078:
      Gruss Aragon / Rene
      Mein black-Sioux wurde KW43 2014 produziert also VFL (Vor-Face-Lift) oder 190
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      Ich war dabei ! e-Golf-Treffen eins am Bodensee / zwei in Moers / drei und vier in Hann Münden / fünf in Heilbronn / sechs in Mühbrook - weil es so schön war // aber schön waren auch die vielen kleinen Treffen!!! :thumbup: