Model 3 Probe gefahren - Fahrbericht

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Model 3 Probe gefahren - Fahrbericht

      Servus,

      ich hab mir letzten Freitag mal ein Model 3 geliehen um selbst zu erleben was es damit auf sich hat. Auch und vor allem im Vergleich zum e-Golf und um zu sehen ob VW noch Chancen hat da hinterherzukommen.

      Die Kosten beliefen sich auf 190 Euro für 1 Tag und 200 km, jeder weitere km wurde mit 0,33 Euro extra berechnet. Dazu wählte ich für 39 Euro die Senkung der VB auf 0 Euro SB. Insgesamt bin ich ca. 641 km gefahren. Der Gesamtpreis belief sich also auf ca. 375 Euro. Es handelte sich um ein Tesla Model 3 LR AWD mit 19" Sommerräder.

      Ich habe das Model 3 um 9:00 Uhr abgeholt, die Vertragssachen und die Einweisung dauerten ca. 20 Minuten, Abfahrt 09:20 Uhr. Während der Einweisung tippte ich mein Ziel ins Navigationsgerät ein, daraufhin ging das Navigationsgerät bei den Ansagen in eine Endlosschleife "Nächste Straße links abbiegen usw." welche auch nach Beenden der Navigation, ändern des Navigationssziels und neues Navigationssziel nicht aufgehört hat. -> Also System neustarten durch drücken der 2 Tasten am Lenkrad. Danach wollte ich per Touchscreen die Ladeklappe öffnen, ging nicht. Der Verleiher meinte einmal in D und wieder P, ging nicht. Anderes Untermenü, ging nicht. Er ist also raus und hat auf mehrfach die Klappe gedrückt, sie öffnete sich. Danach hat sie funktioniert, auch die weitere Fahrt hat sie danach zuverlässig geöffnet und geschlossen.

      Beim Einsteigen ist die B-Säule sehr weit vorne. Die Verkleidung der B-Säule war gesteckt und ging sehr leicht "runter" wenn ich beim Einsteigen dagegen gekommen bin. Einmal hindrücken und sie war wieder befestigt.

      Wir waren zu zweit unterwegs und beim Anfahren meinte mein Mitfahrer "hoppelt ganz schön", in der Tat, es war auffällig wie das Fahrzeug über den etwas unebenen Parkplatz hoppelte, im Vergleich zum Golf mit dem wir gekommen waren. Klima auf 23°C gestellt. (Im Laufe der Zeit habe ich die Temperatur immer weiter gesenkt, weil es mir im Pullover zu warm wurde, am Ende der 641 km langen fahrt stand die Anzeige auf 20°C, obwohl ich im Golf immer 23°C eingestellt habe. Jedoch kann ich nicht sagen ob es an meiner Tagesform lag oder die Temperaturen im Innenraum wirklich unterschiedlich waren.)

      Ok, also wieder das 311 km entfernte Ziel ins Navi getippt, das Model 3 meint es käme direkt bis dorthin. Jedoch fand ich keine Möglichkeit zu sagen mit wieviel Prozent ich ankommen möchte, da ich auf dem Rückweg noch zum letzten Supercharger zurück kommen wollte. Mangels Möglichkeit ein Zwischenziel setzte ich die Navigation direkt auf das 221 km entfernte "Hohenwartsleben", dort befindet sich ein Tesla Supercharger und auch mehrere Ionity-Lader. Das Navi sagte wir kommen mit ca. 25% an.

      Nun zum Fahren. Bei der Autobahnauffahrt Vollgas, alles klar der zieht deutlich. Nicht ganz so krass wie ich es erwartet hätte Aufgrund der Videos usw., aber doch spürbar. Auch war es kein Performance Modell. Kein Durchdrehen der Räder, richtig flott ohne Frage. Die Motoren darf man mir sofort gerne in meinen Golf einbauen.

      Nun zu den Assistenten. Navigate on Autopilot aktiviert -> Fehlermeldung "Navigate on Autopilot nicht verfügbar, evtl. bei der nächsten Fahrt wieder.". Nett. Ein Auto welches sich weigert eine Funktion zur Verfügung zu stellen. Diese Funktion hat auf den gesamten 641 km nie funktioniert. Egal wie oft ich durch Laden oder halten am Zielort neu gestartet habe.

      Also bleibt der Lenkassistent, der adaptive Tempomat und Spurchwechselassistent, der Totwinkelwarner, der Regensensor und Lichtsensor.

      Adaptiver Tempomat. Relativ ruppig, wenn er ein Fahrzeug in der Ferne erkennt gibt es zunächst einen deutlicheren Bremsruckler, dann lässt er wieder etwas los. Auch beim Beschleunigen ähnlich. Der 6 Jahre alte Benziner-Golf mit dem ich hin gefahren bin kann das in meinen Augen sanfter und besser. Der Tempomat im Tesla lässt sich nur per Drehregler in 1er Schritte oder wenn man 3 auf einmal dreht in 5er Schritten einstellen. Braucht etwas Übung um dort die Zahlen zu treffen die man haben möchte. Im Golf kann ich in 10er Schritte rechts/links einstellen und in 1er Schritten oben/unten. Das geht besser, auch wenn ich mir manchmal eher 5er Schritte wünschen würde. Es gibt keine Verkehrszeichenerkennung so macht der Tempomat munter was das Kartenmaterial vorschreibt. So richtig glücklich war ich damit nicht.

      Lenkassistent. Man muss ihn ständig selbst mit 2-mal runterziehen eines Hebels aktivieren. Danach zog er sofort nach links, ich hielt dagegen weil ich dort nicht hinwollte -> Abbruch des Lenkassistenten. Wieder 2 mal Hebel ziehen, dieses Mal nach links ziehen lassen, er fing sich und zog wieder in die Mitte. Eine Bodenwelle bei der ich das Lenkrad im 2-3 cm Bereich leicht bewegte -> Abbruch des Lenkassistenten. Wieder 2 mal Hebel ziehen. Also man muss ab und zu ganz leicht am Lenkrad bewegen oder er beendet den Assistenten, aber nicht zu stark sonst beendet er ihn auch. Sollte man einen Spurwechsel machen ohne es dem Spurwechselassistenten zu überlassen bricht wieder der Lenkassistent ab. Ist der Lenkassistent nicht aktiv lässt sich nur noch einstellen, dass er beim Spurverlassen gegenlenkt (soweit ich gesehen habe durchgezogene Linie links oder rechts). In einer Baustelle wollte der Lenkassistent einmal extrem stark (stärker als ein Golf je selbst lenken würde) den weißen Spuren die nach rechts eine Ausfahrt raus gingen folgen statt den gelben geradeaus. Zum Glück hatte ich das Lenkrad (zumal noch in einer Baustelle) fest in der Hand, keine Ahnung was passiert wäre hätte ich gerade irgendwas anderes gemacht. So war es kein Problem.

      Spurwechselassistent. Man muss den Blinker einmal runterdrücken, dann leicht am Lenkrad wackeln und er wechselt die Spur. Das dauert dann und man schaut geduldig zu wie er es macht. Funktioniert relativ gut. Einmal habe ich beim Überholen eines LKWs bereits den Blinker gesetzt, er fährt noch etwas weiter, setzt zum Wechsel an und bricht apprubt ab nachdem er die Hälfte geschafft hatte. Zieht stark zurück auf die Ursprungsspur und meldet "Spurchwechselzeit überschritten". Nicht schön. Im Folgenden habe ich vermieden ihn zu verwenden.

      Totwinkelwarner. Ich habe ihn selbst nicht bemerkt. Erst als es später zu Regnen anfing stand dort dann "Kamerasicht schlecht, Totwinkelwarner eingeschränkt.". Kenn ich so von den Radarsensoren vom Golf nicht.

      Regensensor. Über weite Strecken ging er relativ gut. Bei Nacht hätte ich mir des öfteren gewünscht er würde Wischen. Bis zum Schluss habe ich mir nicht richtig ein System erarbeiten können da mal nachzuwischen. Intervall-Schalten wäre nur über den Bildschirm gegangen, ich glaube aber im Nachhinein ich hätte am linken Hebel mit dem Knopf das Wischen provozieren können. Gesameindruck: Durchwachsen.

      Lichtsensor. Licht war an wenn ich es brauchte, Fernlicht weiß ich nicht. Hatte nie den Eindruck zu wenig Licht zu haben und aufgeblendet hat mir auch keiner. War aber praktisch durchweg Autobahn und Stadt unterwegs. Ich nehme also an hier war alles in Ordnung. Trotzdem war hier "natürlich" weder Kurvenlicht noch adaptives Fernlicht am Start.

      Während der Fahrt nörgelte mein Beifahrer (Verbrennerfahrer) ob ich das "ganze Zeug nicht einfach ausmachen könnte", es würde nerven. Ständig gepiepse, an- und ausschalten von Dingen die man nicht bräuchte usw. Und warum der Tempomat so ruppig ist. (Fährt selbst einen Tiguan mit ACC). Sein Fazit: Hier ist fast nichts drin (im Auto, Cockpit, usw.), nur so ein billiges Tablet da. Wenig Schalter. Sieht aus wie ein Go-Kart. Was kostet hier denn so viel Geld? Das taugt doch alles nichts mit diesen Assistenzsystemen, im Endeffekt zahlt man hier doch nur die Leistung? Wer kauft sich so ein Auto? Zu der B-Säule konnte er nur den Kopf schütteln. An seinem Sitz war ein Verstellhebel abgebrochen, laut Vermieter ist ein Kind draufgestiegen beim aussteigen.

      Während der Fahrt wurde mir ein größeres rotes Plastikteil auf die linke Spur der Autobahn geweht (Fahrtwind Vordermann). Es kam von der mittleren Trennung der Autobahn herangeweht. Beim Ausweichen nach rechts wusste ich auf die Schnelle nicht ob ich ein Fahrzeug auf der rechten Spur bedrängen oder treffen würde, also versuchte ich etwas nach links zu fahren um das Teil nicht mit dem linken Reifen zu treffen sondern eher mittig. War beim Überfahren relativ laut. Sichtbare Schäden waren auf den ersten Blick an der Stoßsstange nicht zu sehen. Kein Assistent hat darauf reagiert.

      Die erste Etappe von 221 km nach Hohenwartsleben dauerte 2,5 Stunden. Am Ende waren noch 23% im Akku. Am Anfang sollten nahezu 100% drin gewesen sein, so ganz sicher bin ich mir hier aber nicht mehr. Verbrauch errechnet dann 25,8 kWh/100 km wenn man von 74 kWh netto Kapazität ausgeht. Nach WLTP sollte das Model 3 560 km schaffen. Bei einem e-Golf mit WLTP ca. 230 km rechne ich immer mit 75% des WLTP Werts, also ca. 170 km. Beim Model 3 wären das 420 km. Natürlich bin ich ein sehr kurzes Stück auch mal 200 km/h gefahren und streckenweise 150 km/h. im Schnitt eher 100 km/h. Die Anzeige scheint mir auch ein paar kWh pro 100 km zu unterschlagen. Zeigt er 19 kWh /100 km an scheinen es eher 22 kWh /100 km zu sein. Eventuell wird die Heizung nicht mit eingerechnet? Das kenne ich vom e-Golf anders. Nun gut, also dort dann laden in 30 Minuten auf 85%. Angepeilt waren 80%, aber der Mc Donalds Besuch dauerte ein paar Minuten länger. Ca. 46 kWh geladen, Durschnitt daher ca. 92 kW Ladeleistung von 23% auf 85%. Beeindruckend.

      90 km zum Ziel, runter auf 60%. Ca. 1 Stunde und errechent 20,5 kWh/100 km. Kein Ladevorgang. (Ich wollte mit mind. 50% ankommen um zurück nach Hohenwartsleben fahren zu können.)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ChristianW ()

    • Zurück 90 km nach Hohenwartsleben, runter auf 35%. Ebenfalls 1 Stunde und wieder ca. 20,5 kWh/100 km errechnet. Hier dann laden auf 85% in 25 Minuten. Da hab ich mir kurz die anderen Säulen angesehen, war am Klo und hab mir etwas zu Essen geholt. Da war er soweit. Deutlich besser als 40 Minuten warten. Laut Anzeige sollte ich mein Ziel nun mit 15% erreichen. Dabei eine Schraube im hinteren linken Reifen entdeckt. Ab hier gehts wohl eher gemäßigt weiter und ich behalte die Reifendruckanzeige im Auge (die im Gegensatz zum Golf für jeden Reifen direkt einen Druck-Wert anzeigt).

      Die letzte Etappe war von Dunkelheit, Regen und langsamen Geschwindigkeiten hinter LKWs und im dichten Verkehr gezeichnet. Knapp 3 Stunden später erreichte ich trotz Regen (aber mit niedrigeren Geschwindigkeiten) das Ziel mit 14% Rest. Verbrauch errechnet 22 kWh/100 km.

      Dem Vermieter noch von der Schraube und dem roten Plastikteil erzählt und kurz von den sonstigen Erfahrungen. Und dann war die Model 3 Fahrt nach 9 Stunden beendet.

      Fazit:
      Die Assistenzsysteme welche im Golf vorhanden sind, sind meiner Meinung nach besser. Beim Model 3 hatte ich ständig das Gefühl für das Fahrzeug arbeiten zu müssen, statt das es mir Arbeit abnimmt. Das Ein- und Ausschalten des Spurhalteassistenten war bestenfalls nervig, Navigate on Autopilot nicht verfügbar. Der Spurhalteassistent im Golf kann evtl. weniger und man weiß nie ohne hinzusehen ob er gerade an ist oder nicht, das macht er aber fließend. Der Tempomat ist im Golf besser. Totwinkel fällt bei Regen nicht aus, es gibt eine Verkehrszeichenerkennung, Lichtsensor ist genauso gut und Regensensor funktioniert im Golf besser. Spurwechselassistent ist erstmal gut im Model 3 und wird in Zukunft benötigt, aber mit der Gefahr der krassen Abbrüche eines solchen Vorgangs habe ich darauf verzichtet. Vielleicht wär das mit Navigate on Autopilot besser gewesen.

      In meinen Augen verkauft Tesla gerade höchstens "Potential". Man sitzt drin und denkt sich "Ja aber bald, bald kommt ein Software Update und dann wird alles besser.". Bei dem was aber gerade tatsächlich verfügbar ist, gibt es für mich besseres. Natürlich würde Tesla einen Sprung machen wenn der Autopilot funktionieren würde, hat er aber für mich nicht. Es ist mir ein Rätsel wie man dieses System aktuell so loben kann wie es teilweise passiert. Der einzige Grund warum dieses Fahrzeug heute gekauft wird kann doch eigentlich nur die Batteriegröße und Ladezeit sein, zumindest glaube ich das jetzt. Ich würde es erst kaufen wenn die versprochenen Funktionen da sind, so bin ich auch glücklich in diese Probefahrt investiert zu haben. Ich hatte danach nämlich nicht das Bedürfnis sofort los zu fahren und mir eins zu kaufen. Es wirkte eher ernüchternd auf mich.

      Und nun zurück zu der Frage die ich mir gestellt habe, hat VW noch eine Chance? Antwort für mich: Absolut. Sie kommen zwar bei der Ladeleistung voraussichtlich nicht hinterher, wenn sie aber die Batteriegröße bringen und von der Effizienz ähnlich sind wie beim e-Golf, gleichzeitig ihre restlichen Qualitäten wie Verarbeitung, Assistenzsysteme, Fahrwerk, usw. ins Spiel bringen, ja dann haben sie eine Chance. Ich würde eher einen e-Golf mit 77 kWh und 125 kW Ladeleistung kaufen als ein Model 3 wie ich es da gefahren habe. Obwohl auch die Leistung des Model 3 höher liegt ist sie einfach viel zu selten wirklich sinnvoll abrufbar. Über weite Strecken konnte ich mit der verfügbaren Leistung einfach rein gar nichts anfangen.

      Ich frage mich welche Resonanz so ein Bericht in einem Tesla-Forum erzeugen würde.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ChristianW ()

    • Super zusammengefasst, ich spare mir dann mal die Leihgebühr. :thumbup:

      Die Frage nach den möglichen Reaktionen im Tesla-Forum können dir Klaus @E-auto2014 oder @Stromsegler am ehesten beantworten. Ich denke, da müsst man schon sehr mutig sein, um das Teeren und Federn zu ertragen. :D
      Viele Grüße
      Norbert
      ____________________________________
      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


      Teilnehmer e-Golf-Treffen MO (2017), HMÜ (2018/2019/2021)
      , HN (2020), Mühbrook (2022)
    • Norman_2 schrieb:

      Christian,
      danke für den tollen Bericht. Mit so kritischen Zeilen bist du hier im Forum gern gesehen, keiner droht mit der Schäm-Ecke oder Seife. Wir sind kritischen Worten gegenüber vielleicht einfach etwas aufgeschlossener.
      Danke nochmals für den informativen Bericht.
      Außer die Kritik geht gegen den heiligen e-Golf, dann kannst was erleben! :P
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • Als ich vor 9 Monaten vom e-Golf auf das Model 3 umgestiegen bin, ging es mir ganz ähnlich, wie in dem Bericht oben.
      Inzwischen ist es umgekehrt. Ich verstehe das seltsame Bedienkonzept vom e-Golf nicht mehr. Das Licht vom e-Golf (falls man das teure Lichtpaket dazu geordert hatte) ist eindeutig besser.
      Zum Totwinkelassistent kann ich sagen, dass dieser nicht wegen Regen ausfällt, sondern wegen der Bildung von Kondenswasser im Blickfeld:


      Das ist offenbar ein Konstruktionsfehler bei knapp über dem Gefrierpunkt und ist bei mir bei Antritt meiner Reise in den Süden das erste Mal aufgetreten.
      Der Totwinkelassistent hat bei meinem e-Golf einige Mal nicht funktioniert, ohne dass ich vorher auf eine Fehlfunktion hingewiesen wurde.
      Für das Gebimmel im Model 3 gibt es den Joe-Mode, falls Kinder im Auto schlafen sollen.
      April 2018 bis März 2022: e-Golf 23.090 km
      ab Februar 2019: Tesla Model ≡ 93.701 km
    • ChristianW schrieb:


      Ich frage mich welche Resonanz so ein Bericht in einem Tesla-Forum erzeugen würde.
      Du bist schlicht unwürdig und hast den Tesla nicht verdient :D

      Stromsegler schrieb:

      Als ich vor 9 Monaten vom e-Golf auf das Model 3 umgestiegen bin, ging es mir ganz ähnlich, wie in dem Bericht oben.
      Inzwischen ist es umgekehrt. Ich verstehe das seltsame Bedienkonzept vom e-Golf nicht mehr.
      Du bist schlicht unwürdig und hast den eGolf nicht verdient
      Mini SE (7/2021) - iX3 (5/2022) - Z4 3.0is Bj. 2007
      2x GO-eCharger - 9,6kWp PV mit 11.5kWh RCT-Power Akku - Überschuss-Laderegelung via IP-Symcon Haussteuerung
    • Schöner Bericht! Man muss sich halt auf das Bedienkonzept des Tesla einlassen. Wenn man das tut, wird man es schätzen lernen, denke ich. Der kommende ID3 wird bedienungstechnisch so zwischen einem eGolf und Tesla liegen, d.h. einiges ist neu, aber doch etwas gewohnter für einen eingefleischten VW-Fahrer, als beim Tesla.
      Ich bin das M3 bisher 2x gefahren: einmal nur 30 Minuten das Performance-Modell bei Tesla direkt und einmal bei einem M3-Fahrer, der mich ca. 2 Stunden hat fahren lassen.
      Das P-Modell geht massiv nach vorne, wenn man durchtritt. Ist echt Wahnsinn und deutlich mehr als man braucht.
      Die zweite und längere Fahrt war mit dem LR-AWD Modell. Dieses lässt tatsächlich ein wenig den Punch des P-Modells missen, aber ist immer noch deutlich übermotorisiert.
      Mir fehlt natürlich die Langstreckenerfahrung und längere Nutzung der ganzen Assistenten, aber ich kam sehr gut damit zurecht und plane eine mittelfristige Anschaffung des M3 für unsere ZOE. meine Frau bekommt dann den eGolf, der zuverlässig seinen Stadtdienst tut.
      Mich reizen diese Nichtperfektion und ständigen Updates halt mehr als das solide Understatement eines eGolfs. Daher habe ich mir auch keinen eGolf im Ausverkauf zugelegt.
      Den ID3 werde ich mir aber 2020 auch mal genauer ansehen. Vielleicht überzeugt der mich ja noch mehr als das M3.Ich fürchte aber in Sachen Updates und Connectivity wird VW echt Probleme haben. Wenn ich sehe, was schon WeConnect seit Jahren abgeht, ist das ein Armutszeugnis. Wieso sollte das aufeinmal besser werden?
      Tesla hat das besser im Griff, auch wenn da mal ein Update fehlschlägt oder Funktionen verschlimmbessert. Das autonome Fahren werden wir wohl bis 2021 nicht erleben, auch wenn Elon das behauptet. Ich fahre sowieso viel lieber alleine! ;)
      Viele Grüße, Olli.

      e-Golf 300 (EZ 09/2018)
      Model 3 LR+ (EZ 03/2022)
    • Nachtrag, was mir noch eingefallen ist:

      Das Soundsystem hörte sich zunächst ziemlich grottig an. In den Einstellungen sah ich dann verstellte Regler für Höhen, Tiefen usw. Ich habe alle auf "0" gestellt. Sound aufgedreht. Phänomenal, das hörte sich so verdammt gut an. Davon war ich tief beeindruckt.

      Spotify. Gefällt mir. Leider natürlich abhängig von der Funkverbindung und wenn es dann immer wieder mal hängt möchte man doch wieder einen USB-Stick einstecken.

      Tune-In. Cool, weil man auch Radio Sender außerhalb des Sendegebiets hören kann. Leider ebenfalls von der Funkverbindung abhängig und wenn es dann mal hing war es oft so, dass der Reload Button nicht funktioniert, wegschalten zu einem anderen "Sender" und wieder hinschalten schon.

      Spiegel/Lenkrad/Sitz einstellen. Alles elektrisch, der Sitz direkt am Sitz selbst und die Spiegel und das Lenkrad über die Lenkradtasten und das Menü. Klappt einwandfrei. Bei wechselnden Fahrern würde sich das auch jeweils selbst einstellen, sicher eine feine Sache. Bei mir persönlich gibt es keine oft wechselnden Fahrer, deshalb nicht ganz so wichtig für mich. Sitzheizung habe ich nicht ausprobiert.

      Schlüssel mit Karte. Lästig, da es aber in der normalen Verwendung mit dem Smartphone besser wäre kann ich es nicht bewerten. Ob es an das System eines Golfs rankommt bei dem auch erkannt wird ob der Schlüssel außen oder innen im Fahrzeug usw. ist wage ich zu bezweifeln. Dennoch scheint es für die meisten gut zu funktionieren.

      Türgriffe außen. Normal benutzbar, sicher außergewöhnlich aber völlig ok.

      Türöffnung außen. Mir ist es nicht passiert statt den Knopf zu drücken die Notentriegelung zu ziehen. Also auch völlig ok.

      Fußmulde Fahrer. Beim Gaspedal war eine seltsame Mulde in der der Fuß ruhte. Ich weiß nicht ob die dort absichtlich ist oder sich in den Teppich nachträglich gebohrt hat. Jedenfalls war es schwer den Fuß irgendwie anders hinzustellen bei einer längeren Fahrt wenn der Tempomat an ist. Das war relativ lästig.

      Flaschenhalterung. Während beim Golf links und rechts eine 1,5 Liter Flasche bequem reinpasst ist das im Model 3 nicht der Fall. Am Ende hab ich das riesen Fach in der Mittelkonsole dafür verwendet, dafür flog sie dort dann relativ viel umher.

      Handyladung. Ich hatte mein Ladegerät vergessen und im Model 3 war nur ein Ladekabel für Apples installiert. Der Vermieter meinte der zweite Platz wäre mit dem USB Stick blockiert und er hat mal von einem Hub gehört, aber noch keinen besorgt. Eine induktive Ladeschale gibt es nicht. Deshalb war mein Handyakku am Ende leer und die EV Check App die gegen einen ID.3 77 kWh aufzeichnen sollte hat den Geist aufgegeben und auch nichts gespeichert. Schade. Schade.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ChristianW ()

    • Stromsegler schrieb:

      Als ich vor 9 Monaten vom e-Golf auf das Model 3 umgestiegen bin, ging es mir ganz ähnlich, wie in dem Bericht oben.
      Inzwischen ist es umgekehrt. Ich verstehe das seltsame Bedienkonzept vom e-Golf nicht mehr. Das Licht vom e-Golf (falls man das teure Lichtpaket dazu geordert hatte) ist eindeutig besser.
      Zum Totwinkelassistent kann ich sagen, dass dieser nicht wegen Regen ausfällt, sondern wegen der Bildung von Kondenswasser im Blickfeld:
      Mir geht es genau gleich wie Stromsegler

      Zu den Einschränkungen des Autopilots: bis vor ca. 6 Mt ist er bei mir auf der Landstrasse sämtliche Kurven schön durchgefahren, irgendwann gab es aber Einschränkungen seitens der EU (Querbeschleunigung darf einen gewissen Wert nicht überschreiten) seit dann ist es nicht mehr so lässig.
      Ich würde ihn aber nie gegen die Assistenzsysteme von VW tauschen. Trotz gewissen empfindlicheren Bremsungen ist das Gesamtpaket auf einem anderen Niveau.
      Verkehrszeicheerkennung wäre sicher auch schön, mal schauen wann sie das updaten :/

      Ich bin aber nach wie vor mit beiden Fahrzeugen zufrieden, würde aber zum jetzigen Zeitpunkt eher ein Model3 anstatt einen e-Golf kaufen.
      Geschäftsauto: 300er e-Golf seit 14.02.2018
      Privat: Skoda Enyaq IV80X seit 30.09.2021
      Model X75 26.09.2018-28.05.2021

    • Tschaeff schrieb:

      Ich bin aber nach wie vor mit beiden Fahrzeugen zufrieden, würde aber zum jetzigen Zeitpunkt eher ein Model3 anstatt einen e-Golf kaufen.
      Hier möchte ich klar sagen, mit dem Bericht wollte ich nicht sagen den e-Golf dem Model 3 vorzuziehen. Der e-Golf hat eine wesentlich kleinere Batterie, wesentlich geringere Ladeleistung und aufgrund der fehlenden Akkutemperierung einfach ein Problem auf Langstrecke.

      Häng mir nen 77er Akku in den e-Golf mit der Ladeleistung von 125 kW und das ganze in einem voll temperierten Akku. Aber Hallo.
      Ändere ein paar Dinge am Model 3 und ich kauf mir das.

      Im Moment hätte ich gerne ne schöne Mischung der beiden und es kommt nur darauf an wer die zuerst liefern kann. Es sei denn Tesla bringt das wirkliche autonome Fahren, dann haben sie eh gewonnen. Das sticht alles.
    • @ChristianW
      Ich weiss, dass ich mit meinem Fahrprofil am Limit des e-Golfs bin, deswegen würde ich jetzt eher auf das M3 umsteigen.
      Ich bin aber immer noch überzeugt, dass der e-Golf das am meisten unterschätzte e-Auto ist. Ich war und bin immer noch bereit gewisse Kompromisse einzugehen deswegen bin ich auch immer noch glücklich mit meinem e-Golf.
      Deswegen habe ich ihn noch nicht ausgetauscht. Das Model Y wird dann sicher zum e-Golf Killer (bei mir) ;)
      Jedoch fahre ich wenn ich die Wahl habe, schon lieber mit dem Tesla ^^
      Geschäftsauto: 300er e-Golf seit 14.02.2018
      Privat: Skoda Enyaq IV80X seit 30.09.2021
      Model X75 26.09.2018-28.05.2021

    • ollime schrieb:

      Ich fahre sowieso viel lieber alleine! ;)
      Geht mir auch so - mir ist schon der Spurhalteassistent (egal in welchem Fahrzeug) zu viel des Guten.

      Ein Bekannter von mir hat sich vor ein paar Monaten ein Model 3 zugelegt und ist völlig begeistert.
      Die Interaktion mit dem Smartphone ist super gelöst, und Verbesserungsvorschläge oder Wünsche aus der Community werden bei Machbarkeit zeitnah umgesetzt.
      So hatte sich ein Hundehalter eine Anzeige auf dem Display gewünscht, welche die aktuelle Innenraumtemperatur ganz groß anzeigt, damit keiner die Scheiben einschlägt um den Hund im Auto zu retten.

      Keine 14 Tage später war die Funktion integriert.

      Softwaretechnisch dürfte Tesla ganz weit vorne liegen - auch was die Planung von längeren Strecken anbelangt.

      Allerdings denke ich, dass das auch für andere Autobauer machbar sein sollte. Zumindest wenn man Fahrzeuge für die E-Mobilität von Grund auf neu entwickelt.

      Mal sehen wie das bei den kommenden ID Produkten aus dem VW Konzern funktioniert.
      „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“
      Konrad Adenauer
      PV 1: 36 Solarworld SW 165 C, 2 SMA SunnyBoy 2500 seit 2004 | PV 2: 98 Solarworld SW 155 Compact Mono black, 1 SMA Sunny Tripower 10000 TL seit 2012
      Heizung: Ochsner GMLW 14 plus | Fahrzeug: Enyaq iV 80 seit 20.5.2021 | WB: Myenergi Zappi V 2.0 mit FW 5.410 Harvi und Hub | über mich: klick
    • Ich würde dem Tesla ja sogar eine Chance geben. Aber erst, wenn es ihn mit vernünftigem Licht gibt. Was nützt es mir, wenn mir das Auto gut gefällt, ich dann womöglich hin- und hergerissen wäre, weil es kein zeitgemäßes Lichtsystem hat. Wer einmal DLA oder Matrix-LED hatte, will darauf nie wieder verzichten. Und das, obwohl der DLA noch vergleichsweise schlecht ist (reagiert oft zu spät, die Matrix-LED der neuen Passat und Golf sollen wohl wesentlich schneller sein).
      Grüße Andreas

      Ich: ID.4 Blue Dusk Metallic, bestellt 21.01.22, Abholung 02.02.23, Softwareverbund 8 (ID-Software 3.2.0)
      Frau: eGolf 300

      Strom: 100% CO2-frei. Seit November 2019 PV mit 7,0 kWp, Rest über Ökostromanbieter.
      Energieplushaus, Heizung/Warmwasser CO2-frei über Wärmepumpe.
    • Hallo Christian,

      toll dein Bericht, gibt ja mehr wieder als das was man bei einer Probefahrt wahrnimmt.
      Ich hätte es auch so gemacht wenn ich das Model 3 gekauft hätte, mir ist es jetzt aber einfach zu teuer und ich warte bis in 3-5 Jahren der Gebrauchtmarkt meinen Wunschpreis abdeckt.

      Selber bin ich das Model 3 Performance gefahren und kann nur jedem raten der Benzin oder Strom in den Adern hat den Wagen nicht zu fahren(Selbstschutz :D ) den die Fahrleistungen sind einfach der Hammer. Bin 6 Jahre lang einen 500PS Boliden gefahren und daher eher mehr der Speedjunkie und da war das Model 3 Performance schon der Hammer, habe ich so nicht erwartet.

      Die Probefahrt war mit 4 Personen im Auto, bei Regen, Beschleunigung von 0 auf irgendwas war ähnlich wie der Start der Katapultachterbahn im Heidepark, habe erst wieder Luft geholt als ich vom Gaspedal gegangen bin, den Beifahrern ging es ebenso das konnte selbst mein Dicker V8 nicht so umsetzten. Es war aber nicht nur die Beschleunigung sonder der Grip den der Wagen dank Allrad hatte, da war nichts mit keiner Traktion oder tänzelndes Heck wie ich es vom Dicken gerne mag 8)

      Die ganzen Fahrassistenten sind nicht so mein Ding, interessiert mich nicht besonders fahre einfach gerne selber.
      Der Regensensor war zu spät und die Einstellung über den Bildschirm zu fummelig. Spur-Assi habe ich getestet muss man sich drauf einlassen, vermutlich bei einer längeren Probefahrt kann man da mehr dazu sagen, ich würde sowas immer abbestellen sofern es dafür mehr Leistung gibt :beer:

      Das Bedienkonzept fand ich super und der Bildschirm zeigt die wichtigen Daten auf der Linken Seite an so daß man nicht den Kopf drehen muß um die Infos zu bekommen die man wirklich braucht, sonst das einfach nichts da ist fand ich sehr cool. Einfach nur Lenkrad und Fahrpedal dieser Minimalismus gefällt mir, viele stören sich daran, meist aber nur die die den Wagen noch nie selber gefahren haben.

      Nach der Probefahrt war klar das nächste Auto wird elektrisch ohne wenn und aber.
      Bin immer noch der Hoffnung das die deutschen Autobauer noch eine alltagstaugliche Fahrmaschine auf die Räder stellen und nicht dicke SUV elektrifizieren, das finde ich nur albern.

      Gruß Christian
    • E-Wiesel schrieb:

      Bin immer noch der Hoffnung das die deutschen Autobauer noch eine alltagstaugliche Fahrmaschine auf die Räder stellen und nicht dicke SUV elektrifizieren, das finde ich nur albern.
      Volle Zustimmung!
      „Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“
      Konrad Adenauer
      PV 1: 36 Solarworld SW 165 C, 2 SMA SunnyBoy 2500 seit 2004 | PV 2: 98 Solarworld SW 155 Compact Mono black, 1 SMA Sunny Tripower 10000 TL seit 2012
      Heizung: Ochsner GMLW 14 plus | Fahrzeug: Enyaq iV 80 seit 20.5.2021 | WB: Myenergi Zappi V 2.0 mit FW 5.410 Harvi und Hub | über mich: klick
    • Danke für den Bericht. Etwas überraschende Erkenntnisse. Das Model 3 Assistenzsysteme hätte ich inzwischen besser vermutet. Aber ich kenne vor allem AP1 aus dem Model S.
      _______________

      Den Bericht im TFF Forum zu posten wäre mMn. vergebliche Liebesmühe. Wenn Du kein freigeschaltetes Konto hast wird es sowieso fraglich, ob der Artikel überhaupt veröffentlich wird (hängt vom Moderator vom Dienst ab). Auf Going Electric kann man dagegen - wenn man zwei Tesla-Trolle ignoriert - sehr gut über so etwas diskutieren. Dort sind auch die Tesla-Fans, welche Kritik an der Marke annehmen und diskutieren (wie hier auch).
      Istzeug: e-Tron. Warzeug: e-Golf 300, Passat GTE.