Reise in den Winter

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    • Reise in den Winter

      Ich habe am Wochenende die erste wirklich längere Fahrt mit dem Golf gemacht. Ca. 270km ins Engadin, abends ein Konzert gespielt und am nächsten Tag wieder zurück.
      Bei der Hinfahrt habe ich zweimal geladen, einmal kurz bei der ABB in Baden (einer der raren CSS-Stationen, die gratis und auch am Wochenende verfügbar sind) und dann in Wangs bei der Chickeria.



      Nach 45' ging es weiter, da ich zeitlich etwas knapp war, bevorzugte ich den Autozug ins Engadin. Scoul ist auch in dieser Jahreszeit wunderschön (und bereits sehr kalt).





      Die öffentlichen Ladestationen in Scoul sind zahlreich, aber wucherteuer. Chargemap spuckte zum Glück eine die Adresse eines privaten Tesla-Fahrers, der seine Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellt. Für 5.- konnte ich so vollladen und durfte am nächsten Tag zum Glück in ein vorgeheiztes und abgetautes Auto steigen. Es war schon im Tal -7°.
      Da der Flüelapass noch geöffnet war, wählte ich die Fahrt über die Berge. Wunderschön.



      Befürchtungen, dass ich mit einer Ladung bei der Kälte nicht bis nach oben komme, erwiesen sich zum Glück als überflüssig. Aber so viel Reserve war dann doch nicht mehr - kein Wunder bei der Kälte(-9°). =O



      Auf der andern Seite in Davos waren die Freaks schon auf Langlaufskiern unterwegs.



      Auf der Heimfahrt plante ich die Ladestrategie anders - da ich im "Heidiland" (Raststätte) essen wollte, konnte ich auch gleich vollladen.So brauchte ich keinen zweiten Ladestopp mehr.



      Die 172km nach Hause waren danach zwar zu schaffen, aber weil alles Autobahn, etwas ungünstiges Höhenprofil und etwas kalt (um 0°), war es schon ziemlich knapp. Mehr als Tempo 110 lag jedenfalls nicht drin. :|



      Fazit: Der Golf ist ein sehr angenehmes Langstreckenfahrzeug. Da ich schnell friere, schätze ich die Vorklimatisierung (aber ich vermisse die Lenkradheizung!). Ich habe bei den Ladestopps keine Zeit verloren, weil ich sowieso eine Mittagspause machen wollte. Einzig der erste Zwischenladestopp war blöd, da musste ich extra raus und 15' warten. Der Winterverbrauch ist trotz kleinen Rädern und verbrauchsarmen Winterreifen (GY UG9) gerade auf der Autobahn recht hoch (ca. 16kW/h bei 110km/h). Trotzdem wäre ich mit dem Verbrenner nicht viel schneller gewesen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aarestromer ()

    • Danke für den tollen Bericht.
      Es grüßt Martin vom westlichen Ende des Bodensee.
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      e-Golf seit 01.03.18 und i-MiEV seit Juni 16.
      Erneuerbare-Energien-Fan und Kraftwerksbetreiber (3 PV-Anlagen mit insgesamt 22kWp)

      "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern." (afrikanisches Sprichwort)
    • Leidensfähigkeit?
      Leiden wird man sicher, wenn man sich nicht auf das Neue, die E-Mobilität einlässt. Ein bisschen Entschleunigung tut uns (in der Freizeit und auch im Berufsleben) gut. Entspannt am Ziel anzukommen, ist viel wert. Das ist meine Quintessenz aus nunmehr vier Jahren Stromerfahren. Reisen statt rasen - konnte ich mir früher nicht vorstellen. Heute schon.
      Viele Grüße
      Norbert
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      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


      Teilnehmer e-Golf-Treffen MO (2017), HMÜ (2018/2019/2021)
      , HN (2020), Mühbrook (2022)
    • Das mit der Leidensfähigkeit ist so eine Sache.
      Beispiel 1: Wenn man mit dem EGolf 200km am Stück schaffen will, muss man unter 16kW/h Durchschnittsverbrauch bleiben. Das braucht schon ziemlich viel Disziplin im Winter (ich habe die Wärmepumpe an Bord). Wie beschrieben: Man muss auf der AB eher unter 110km/h bleiben.
      Meine Frau findet das mühsam ("ich muss fahren wie eine Schildkröte"), ich finde das entspannend. Klar, auf freier Bahn möchte ich gerne schneller fahren, aber wo und wann hat man denn (in der Schweiz) schon mal freie Bahn? Der grosse Vorteil mit 105 - 110km/h ist, dass man eigentlich schön konstant gleichschnell dahinfallen kann. Das geht schon mit 120km/h nicht mehr. Bremsen, beschleunigen, überholen, ausscheren, einscheren... Für mich trägt gerade die Konstanz und die Entschleunigung viel zur Gelassenheit bei, die ich am Steuer des EGolf erfahre.

      Beispiel 2: Die Ladepausen. Ich fuhr früher grosse Distanzen immer am Stück durch. Aber eigentlich ist doch ab und zu eine Kaffeepause so entspannend. Klar, kostet halt ein paar Minuten. Aber eigentlich entstressen auch die, und gerade mit tut sowas gut.
      Man muss vorher etwas planen, aber mit Chargemap ist das schnell gemacht. In der Schweiz hat es entlang der Hauptverkehrsachsen eigentlich überall Schnelllader und sie sind zumindest auf den Autobahnraststätten noch selten belegt (Andrang herrscht nur bei den Gratisstationen und dort sind es bei den AC-Ladern nach meinen Erfahrungen oft Hybridfahrer, die unbedingt Gratisstrom laden möchten ;) ).
      Mir macht die Planung eigentlich sogar Spass und ich empfinde es mittlerweile als Challenge, wann immer möglich mit dem Golf auszukommen (auch als Familienauto) statt mit dem Passatkombi.
    • Hallo Norbert,

      mit der Leidensfähigkeit ist das so eine Sache und jeder legt das Wort Langstrecke anders aus, für mich ist Langstrecke 500km und deutlich mehr und dafür ist der E-Golf vermutlich nicht das optimale Fahrzeug, in diesem Jahr bin ich 4 Mal Langstrecke gefahren.

      3 x davon 2000km und 1 x 2400km inkl. Anhänger. Mit dem jetzigen Benziner-PKW komme ich mit einer Tankfüllung ca. 600km weit, dann wird auch Rast gemacht und weiter gehts. Geschwindigkeit je nach Verkehrslage, fahre die langen Strecken gerne nachts ;)

      Die ganzen anderen Fahrten kann ich gut mit dem E-Golf machen auch die monatliche ca. 300km Tour am Wochenende, das sehe ich schon entspannt, sofern das mit dem Laden immer klappt und man keine defekte Säule hat, dies wird sich dann aber zeigen und man muß einfach Erfahrung damit sammeln. Etwas Ungewißheit ist da für mich noch dabei, habe leider keinen Bekannten der schon E-Auto fährt. Nur einen Tesla-Fahrer und der ist einfach nur begeistert und der ist Vielfahrer.

      Unser E-Golf wird vermutlich zu 95% zu Hause geladen, wenn möglich über die PV, wenn nicht dann aus dem Netz.

      Gruß Christian
    • Aarestromer schrieb:

      Mir macht die Planung eigentlich sogar Spass und ich empfinde es mittlerweile als Challenge, wann immer möglich mit dem Golf auszukommen (auch als Familienauto) statt mit dem Passatkombi.
      So wollte ich das auch gerne machen, soviel als geht Elektrisch unterwegs sein.

      Nur die AHK Fahrten gehen halt nicht und auch nicht meine Langstreckentrips die ich meist "nur mal eben" am verlängerten WE mache.
      Diese Fahrten sind sowieso nur für die Leute geeignet die wirklich gerne Autofahren :)

      Gruß Christian
    • Aarestromer schrieb:

      (aber ich vermisse die Lenkradheizung!)
      Das ist das in meinen Augen am schlimmsten "verbockte" Teil am e-Golf: da wurde krass sichtbar wie wenig Ahnung die Designer/Ingenieure/innen, die am e-Golf entwickelt haben, von Elektromobilität Ahnung hatten. Für den ID.3 scheint ihnen zumindest da ein Licht aufgegangen zu sein. :s05:
      Gruß, Jürgen (ab 11/17)
      "Die Dauer um von A nach B zu kommen, wird von Strecke und Durchschnittsgeschwindigkeit bestimmt, NICHT von der Höchstgeschwindigkeit."
    • E-Wiesel schrieb:

      Aarestromer schrieb:

      Mir macht die Planung eigentlich sogar Spass und ich empfinde es mittlerweile als Challenge, wann immer möglich mit dem Golf auszukommen (auch als Familienauto) statt mit dem Passatkombi.
      So wollte ich das auch gerne machen, soviel als geht Elektrisch unterwegs sein.
      Nur die AHK Fahrten gehen halt nicht und auch nicht meine Langstreckentrips die ich meist "nur mal eben" am verlängerten WE mache.
      Diese Fahrten sind sowieso nur für die Leute geeignet die wirklich gerne Autofahren :)

      Gruß Christian
      Die Anhängerkupplung wird mir auch fehlen, obwohl mein Händler mir angeboten hat das ich bei Bedarf auch gerne bei ihm einen Wagen mit AHK bekommen kann.

      Mimikri schrieb:

      Aarestromer schrieb:

      (aber ich vermisse die Lenkradheizung!)
      Das ist das in meinen Augen am schlimmsten "verbockte" Teil am e-Golf: da wurde krass sichtbar wie wenig Ahnung die Designer/Ingenieure/innen, die am e-Golf entwickelt haben, von Elektromobilität Ahnung hatten. Für den ID.3 scheint ihnen zumindest da ein Licht aufgegangen zu sein. :s05:
      Wenn es eine Lenkradheizung gegeben hätte so wäre diese auf der Liste gestanden. Hatte schon damit geliebäugelt.... :( .