Hamburgs größter VW-Händler hat Insolvenz angemeldet

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    • Hamburgs größter VW-Händler hat Insolvenz angemeldet

      Meldung vom Hamburger Abendblatt von heute:
      Hamburg. Knapp eineinhalb Jahre nach der Pleite des Volkswagen-Autohauses Willy Tiedtke hat nun auch Hamburgs größter VW-Händler Insolvenz angemeldet:
      Die Geschäftsführung von Auto Wichert reichte am Dienstag einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Mitte ein.

      Das Unternehmen hat 1400 Mitarbeiter an mehr als 20 Standorten in Hamburg, Norderstedt und Wentorf. Wichert vertritt die Marken
      Audi, VW, Škoda sowie Seat und zählt nach eigenen Angaben zu den größten Automobil-Einzelhändlern in Deutschland.

      Anfang 2019 hat Wichert Standorte und Mitarbeiter des insolventen Konkurrenten Willy Tiedtke übernommen.
      Dieser hatte unter anderem Probleme mit dem Rückkaufswert von Diesel-Leasingfahrzeugen bekommen, der nach dem Dieselskandal weit geringer ist als ursprünglich im Leasingvertrag vereinbart.
      Dies dürfte auch Wichert zu schaffen gemacht haben.
      Gruß Dieter
    • Das ist ja das Fatale: Die Händler haben das Risiko.

      Umgekehrt genauso: Ich hatte damals einen CC, ebenfalls mit "Problemdiesel". Als ich den verkaufen musste (wir brauchten einen Kombi, ein Coupé reichte nicht mehr) hatte ich auch deutlich weniger erhalten als vor dem Dieselskandal. Alle Händler, auch und gerade von VW, haben mit Hinweis auf die Dieselproblematik und die damit gesunkenen Restwerte argumentiert.
      Daher finde ich auch die Einigung im Massenverfahren (bzw. Fast-Einigung, VW fühlt sich an die Vereinbarung ja eigenen Aussagen zufolge dennoch gebunden) so skandalös: Schadenersatz bekommen nur diejenigen, die sich der Sammelklage angeschlossen haben und das Fahrzeug noch heute besitzen. Personen, bei denen der zusätzliche Wertverlust bereits durch Verkauf realisiert wurde (so wie meinereiner) sollen leer ausgehen. Das ist in meinen Augen der eigentliche Skandal.
      Grüße Andreas

      Ich: ID.4 Blue Dusk Metallic, bestellt 21.01.22, Abholung 02.02.23, Softwareverbund 8 (ID-Software 3.2.0)
      Frau: eGolf 300

      Strom: 100% CO2-frei. Seit November 2019 PV mit 7,0 kWp, Rest über Ökostromanbieter.
      Energieplushaus, Heizung/Warmwasser CO2-frei über Wärmepumpe.
    • Nachtrag von heute im Hamburger Abendblatt (Auszug):


      Auto Wichert kämpfte mit Dieselskandal und Umstellung zu Elektrofahrzeugen

      Als eine der Herausforderungen des Geschäfts nannte Lindemann, der zuvor BMW- und VW-Autohäuser geleitet hat, den Verfall der Restwerte von Gebrauchtwagen. Insbesondere Dieselfahrzeuge waren und sind durch den Abgasskandal von den Preisminderungen betroffen. „Wertverluste von 20 bis 30 Prozent mussten die Autohändler etwa bei Leasingrückläufern hinnehmen“, sagte Ferdinand Dudenhöffer dem Abendblatt. Diese Einbußen hätten viele Händler stark belastet, bilanziert der Autoexperte, der an der Universität Duisburg-Essen lehrt.

      Auch die Umstellung des Verkaufs auf Elektrofahrzeuge stelle für viele Betriebe eine Herausforderung dar. Einige Hersteller forderten von den Händlern schwierig zu erreichende Absatzzahlen für die emissionsarmen Autos, ergänzte Dudenhöffer. Um diese zu erreichen, drückten die Händler die Wagen dann mit Rabatten in den Markt. Und das gehe zulasten der Marge.
      Gruß Dieter
    • Wichert hatte hier doch gerade erst in Hammerbrook ein riesiges modernes Audi-Zentrum neu gebaut und ist aus der Wendenstr. ausgezogen.
      Wie kann man 15 Millionen Euro investieren, um dann festzustellen, dass man pleite ist und jetzt die Stadt Hamburg die Gehälter zahlen lassen? Gibts doch nicht!
      Viele Grüße, Olli.

      e-Golf 300 (EZ 09/2018)
      Model 3 LR+ (EZ 03/2022)
    • e-golf-dieter schrieb:

      Nachtrag von heute im Hamburger Abendblatt (Auszug):


      Auto Wichert kämpfte mit Dieselskandal und Umstellung zu Elektrofahrzeugen

      Als eine der Herausforderungen des Geschäfts nannte Lindemann, der zuvor BMW- und VW-Autohäuser geleitet hat, den Verfall der Restwerte von Gebrauchtwagen. Insbesondere Dieselfahrzeuge waren und sind durch den Abgasskandal von den Preisminderungen betroffen. „Wertverluste von 20 bis 30 Prozent mussten die Autohändler etwa bei Leasingrückläufern hinnehmen“, sagte Ferdinand Dudenhöffer dem Abendblatt. Diese Einbußen hätten viele Händler stark belastet, bilanziert der Autoexperte, der an der Universität Duisburg-Essen lehrt.

      Auch die Umstellung des Verkaufs auf Elektrofahrzeuge stelle für viele Betriebe eine Herausforderung dar. Einige Hersteller forderten von den Händlern schwierig zu erreichende Absatzzahlen für die emissionsarmen Autos, ergänzte Dudenhöffer. Um diese zu erreichen, drückten die Händler die Wagen dann mit Rabatten in den Markt. Und das gehe zulasten der Marge.
      Ersteres stimmt, zweiteres bezweifle ich stark.

      Ich vermute eher, dass das starke Wachstum in der letzen Zeit zu teuer geworden ist. Es gibt genügend VW-Händler die nicht insolvent sind, obwohl (und auch gerade weil) sie viele Elektroautos verkaufen.
      Grüße,
      Tobias

      e-Golf MJ 2018 bestellt am 29.9.2017, Abholung in DD KW 3/2018 31.1.18;
      BAFA Zusage am 20.1.2018, BAFA Stufe 2 26.1.2018, BAFA Auszahlung 5.2.2018;
      Konfiguration: VDRWLSAH
    • ollime schrieb:

      Wichert hatte hier doch gerade erst in Hammerbrook ein riesiges modernes Audi-Zentrum neu gebaut und ist aus der Wendenstr. ausgezogen.
      Wie kann man 15 Millionen Euro investieren, um dann festzustellen, dass man pleite ist und jetzt die Stadt Hamburg die Gehälter zahlen lassen? Gibts doch nicht!
      Ach, das ist doch wohlgeübte Praxis in der deutschen Autobranche.
      Gewinne werden gerne selbst verwendet, wenn es dann mal schwieriger aussieht wird gerne der Staat in Anspruch genommen.
      Also keine besondere Überraschung.


      tstr schrieb:

      Es gibt genügend VW-Händler die nicht insolvent sind
      Das ist aber nur eine Momentaufnahme - die weitere Zukunft wird zeigen, ob sich die Händler weiterhin so große Glaspaläste leisten können.
      Gruß Dieter
    • ollime schrieb:

      Wichert hatte hier doch gerade erst in Hammerbrook ein riesiges modernes Audi-Zentrum neu gebaut und ist aus der Wendenstr. ausgezogen.
      Wie kann man 15 Millionen Euro investieren, um dann festzustellen, dass man pleite ist und jetzt die Stadt Hamburg die Gehälter zahlen lassen? Gibts doch nicht!
      Sowas hat ja auch einen etwas längeren Vorlauf. Da sehe ich eher die Übernahme (Willy Tiedtke) problematischer. Ansonsten ist es doch wie immer. Man plant Investitionen nach Geschäftsverlauf und Ausblick. Wenn dann aber eines von beiden Einbricht, hat man ein Problem.
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    • e-golf-dieter schrieb:

      Das ist aber nur eine Momentaufnahme - die weitere Zukunft wird zeigen, ob sich die Händler weiterhin so große Glaspaläste leisten können.
      Siehe Versicherungen und Krankenkassen. Die machen den Schrumpfungsprozess auch schon eine Weile mit.
      Und schuld ist das Internet, dass es jetzt ja erst ein paar Jahre gibt, sagt Angela. :rolleyes:
      Gruß Bernhard

      Wir waren dabei ! eGolf Treffen am Bodensee 2016, in Moers 2017, in Ha.-Mü. 2018, 2019, 2021, Heilbronn 2020, 2022 und 2023, Rutesheim 2021, Mühbrook 2022.
      ID. Buzz ab 05. 2023, eGolf ab 03.2015
    • Für mich hat das ein Geschmäckle...

      Hier sollen wohl alte Arbeitnehmer und Verträge + Altlasten rausgekickt werden.

      Das war einfach riesen Expansion in alle Richtungen mit Ausgaben jenseits von gut und böse.

      Sei es der Audi Tempel, Übernahme von tiedtke oder sonstige Neubauten innerhalb der letzten 3 Jahre..


      Ich kann jetzt schon sagen was passieren wird:
      1. Durch die Insolvenz kann ohne Abfindung gekündigt werden. Da werden also mal 50% der AN mit uralt Verträgen gekündigt.

      2. Alte abgeschriebene Standorte wo man Geld reinstecken müsste werden geschlossen bzw. Verkauft.

      3. Ausstehende Zahlungen werden mit Vergleichen gedrückt, entweder du kriegst nur noch 50% oder wir sind Pleite und du kriegst nichts...

      4. Geschäft geht danach weiter wie vorher, nur das man dann halt die premium Standorte hat, weniger Verbindlichkeiten und alte gut bezahlte Mitarbeiter los ist ohne Abfindung bezahlen zu müssen....


      SO wird es kommen... Das ist meiner Meinung nach eine gewollte Insolvenz. Kann mir keiner erzählen das man tiedtke übernimmt + Neubauten hin baut und 1 Jahr später erst merkt, dass man Pleite ist... ;)
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