ID.3 - Wärmepumpe bestellen oder nicht?

Das ist interesasnt, du gehst davon aus CO2 als Klimaanlagenfüllung ist umweltschädlicher als andere Klimaanlagenmittel? *edit* Ich glaube ich habe dich missinterpretiert. Dein Argument ist eher man sollte CO2 nehmen weil es am Wenigsten schädlich ist, da stimme ich zu.

Trotzdem noch hier ein paar Infos von zuvor, falls es jemanden interessiert:

Die etwas älteren Anlagen mit R134a im Golf 7 z.B. werden mit 500g befüllt. Das CO2-Äquivalent von R134a ist 1430 (Stichwort GWP). Es ist also auf 100 Jahre betrachtet 1430 mal klimaschädlicher als dieselbe Menge CO2. Da hat kein Hahn danach gekräht.
Das neuere Klimaanlagenmittel in Fahrzeugen, R1234yf, hat einen Wert von 4. Schon "etwas" besser. Füllmengen sind ähnlich, 400g, 500g.
CO2 hat einen Wert von 1 (offensichtlich). Bei Füllmengen von ebenfalls 300g, 400g, etc.

Also wenn du mit Umweltschutz argumentierst, dann MUSST du eine CO2 Klimaanlage nehmen. Übrigens wird der ID.3 Klimaneutral produziert. Wenn er aus dem Werk kommt ist die Klimaanlage befüllt und damit bereits ausgeglichen.

Ach ja, die Benziner sollen ja ab 2021 im Schnitt nur noch 95g CO2 pro Kilometer ausstoßen. Wenn du einen Benziner also 4 km fährst hast du die Klimaanlagenfüllung schon drin...

Also das glaube ich nicht. Wenn Du grosses Glück hast, ist das Kältemittel Klimaneutral produziert, ebenso Reifen und dergleichen, auch da habe ich schon meine Zweifel. Aber das ausströmendes Kältemittel schon vorkompensiert ist, bezweifle ich ich zu 99%. Es sei denn, ich hätte Dich missverstanden.

irgendwie erinnert mich die Diskussion an „Stille Post“...

Nun ich könnte mir vorstellen, dass es schon vorkompensiert ist. Bei rund 400g CO2 allerdings ist es mir irgendwo auch egal. Wie gesagt, 4 km mit einem Benziner.

Rein theoretisch könnte man es auch andersrum sehen. Da 400g CO2 in die Anlage gepackt wurden sind die nicht mehr in der Luft, auch eine Form von Kompensation. Ob ich CO2 jetzt in Höhlensysteme presse, Bäume dafür pflanze oder es in eine dichte Klimaanlage drücke... Wer weiß wie das gerechnet wird.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist daß das Co² nicht brennt. Einfach nur entweicht. Das R1234yf ist sehr giftig wenn es brennt.
hinterhuber9

Yupp !

Desto unverständlicher ist es auch für mich, dass R1234yf von der EU vorgeschrieben wurde.

Verätzungen und Verbrennungen, falls man durchkommt.

Für alle Wissenschaftler unter uns eine gute Einstiegsseite ist das Umweltbundesamt.

Hier gibt es Forschungsberichte und Informationen allerdings auch schon etwas älter hier ein Link Hintergrundinformationen.
umweltbundesamt.de/sites/defau…publikation/long/4055.pdf

Ist von 2010, hier ein Auszug der Abschnitt 4. Ausblick

Für Pkw-Klimaanlagen ist CO2 das am besten geeignete neue Kältemittel. CO2 ist nicht brennbarund hat eine gute Kälteleistung. CO2-Klimaanlagensind energieeffizient: Im Sommer ist derMehrverbrauch geringer und im Winter kann dieKlimaanlage als Wärmepumpe geschaltet werden.CO2 ist weltweit zu günstigen Preisen verfügbar.CO2 als Kältemittel hat das größte und kostengünstigste Minderungspotenzial fürTreibhausgasemissionen bei Pkw weltweit. Die Emissionen des Kältemittels R134awerden weltweit weiter ansteigen; ohneMinderungsmaßnahmen werden sie im Jahr 2020weltweit über 180.000 Tonnen betragen, diesentspricht ungefähr 240 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten16. Mit dem Einsatz von CO2 alsKältemittel ließen sich diese Emissionen weitgehend vermeiden. Um eine vergleichbareErsparnis mit motorischen Maßnahmen zu erreichen, müssten die Automobilhersteller denKraftstoffverbrauch um etwa 10 % senken17.Das fluorierte Kältemittel R1234yf erfüllt zwardie Anforderungen der Richtlinie 2006/40/EG über Emissionen aus Klimaanlagen inKraftfahrzeugen, es ist aber keine Lösung, die denglobalen Klimaschutz nachhaltig voran bringt. DasTreibhauspotential von R1234yf ist viermal höherals das von CO2, und durch die Beibehaltung derbisherigen Klimatechnik können klimaschädliches R134a oder andere billigere Kältemittelnachgefüllt werden. Dies ist bei Anlagen mit demKältemittel CO2 nicht möglich.Auch für die Klimatisierung von zukünftigen hocheffizienten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor,aber auch von Hybrid- und Elektrofahrzeugen istdas Kältemittel CO2 technisch die beste Lösung,um Kühlung und Heizung effizient zu kombinieren.

Das Problem bei den CO2 Klimaanlagen ist der Preis, da Sie deutlich höheren Drücken standhalten muß.
Solange die Sparfüchse unter uns eine (noch) legale preiswertere Klimaanlage mit anderen Kältemittel kaufen können, wird Sie auch angeboten.
Also bestimmt nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch der Käufer, was verkauft werden kann.
Je mehr sich für die sehr teuren CO2 Klimaanlagen entscheiden, umso mehr werden Sie auch angeboten.

CO2 als Kältemittel sehe ich unkritisch. Es wird ja nicht "extra" produziert. Mein Statement oben bezog sich auf die regulären Kältemittel mit Klimafaktor 1.000 und mehr, dass diese eben nicht vorkompensiert für den Fall des Austritt sind.

Ich kopiere mal meinen Post aus einem anderen Forum, weil er hier wohl auch interessieren könnte:


"Früher oder später wird die Frage immer wieder auftauchen: "Wärmepumpe bestellen oder nicht"
Hier mal ein paar bisher bekannte und gesammelte Informationen.


Aktuell fehlen uns noch die Erfahrungswerte, weil im MEB eine CO2 (R744) Wärmepumpe verwendet wird und diese (soweit mir bekannt) noch in keinem Fahrzeug im Serieneinsatz ist.


Ohne die Wärmepumpe verbaut VW die normale R1234yf Klimaanlage.


Was bekannt ist: R744 ist weder brennbar noch toxisch. R744 funktioniert bei tieferen Temperaturen als das umstrittene R1234yf.


VW schreibt dazu

Die Wärmepumpe im neuen ID.3 bietet gleich mehrere Vorteile: Das verwendete Kältemittel zur Erzeugung der Heizluft ist klimaneutral. Die Batteriekapazität wird um rund 3 bis 4 kWh/100 km entlastet. Dadurch wird die Reichweite im Winter bei Temperaturen bis -25 °C um bis zu 30 % erhöht. Darüber freuen sich Fahrer und Umwelt.

Zum Vergleich:
Beim E-Golf war bei ca. -10°C Schluss. Mit jedem minus Grad wird es auch konstant schlechter.


Weitere hier im Forum gesammelte Grafiken dazu:





Aber: Das andere Kältemittel hat auch Einflüsse auf die Klimaanlage selbst!

In der Klimaanlage wird die Luft gekühlt und weitgehend entfeuchtet. Das entstehende Kondensat wird ins Freie abgeführt. Nach dem Ausschalten verbleiben aber bei heutigen Klimaanlagen circa 0,3 l Wasser im Verdampfernetz. Dort können biologische Prozesse zu Geruchsbelästigungen führen. Auch wurde plötzlicher Scheibenbeschlag beobachtet. Diese Mängel können mit einer R744-Klimaanlage vermieden werden, da deren Verdampfer vollständig neu gestaltet wird.

Die bekannten Müffel und Scheibenbeschlags-Themen könnten also auch Geschichte sein.


R744 hat aber auch beim Kühlen nicht identische Eigenschaften. Hier wurde mal ein früher Prototyp getestet:



Es ist also gut möglich, dass man auch bei wärmeren Temperaturen einen Reichweiten Vorteil hat, wenn man die CO2 Wärmepumpe wählt, weil dann das andere Kühlmittel zum Einsatz kommt.
Hier der zugehörige alte Test dazu vom Umwelt Bundesamt:
umweltbundesamt.de/sites/defau…_von_pkw_klimaanlagen.pdf


Ausserdem:
GWP (global warming potential), Treibhauspotential von Kältemitteln:
R1234yf: 4
R744: 1


Und:

Stand das Kältemittel R1234yf vor allem bislang wegen seiner gefährlichen Verbrennungsprodukte am Pranger, gerät es nun erneut in die Kritik. Seit sich R1234yf in Pkw-Klimaanlagen mehr und mehr verbreitet, werden laut Umweltbundesamt (UBA) immer höhere Konzentrationen der Chemikalie in der Atmosphäre nachgewiesen. Das synthetische Kältemittel entweiche vor allem aus Pkw-Klimaanlagen und zunehmend auch aus stationärer Kälte-Klima-Technik, so die Behörde. Abbauprodukte von R1234yf gelängen über Niederschläge in Gewässer und könnten dort Algen schädigen. Eine Kleine Anfrage vom April an die Bundesregierung bestätigt die Erkenntnisse des UBA.

R1234yf-Abbauprodukt TFA gelangt in Gewässer:
Was Trifluoressigsäure (TFA) so problematisch macht, ist dessen extreme Wasserlöslichkeit, Algengiftigkeit und Persistenz. Die Säure wird mit den Niederschlägen in die Gewässer eingetragen. TFA soll laut UBA in gewissem Umfang zur Versauerung von Gewässern beitragen. Mit den üblichen Reinigungsmethoden der Wasserwerke wie Ozonierung und Aktivkohleadsorption sei TFA aus dem Wasser nicht effektiv entfernbar.

Als Alternative zu synthetischen Kältemitteln, wie das derzeit flächendeckend eingesetzte R1234yf, bietet sich R744 an, also Kohlendioxid (CO2). "CO2 weist gegenüber herkömmlichen Kältemitteln vielfältige Vorteile auf, wie weltweite Verfügbarkeit, keine Umweltbelastung beim Austreten in die Atmosphäre, ein chemisch inertes Verhalten sowie die Realisierung einer hohen volumetrischen Kälteleistung der Kälteanlage"

Mehr dazu hier:
springerprofessional.de/betrie…er-in-der-kritik/17084830



Dazu kommen noch die hohen Preise für R1234yf. Finde gerade keine Zahlen dazu, aber R744 müsste deutlich günstiger zum nachfüllen sein, da es häufig ein "Abfallprodukt" ist."

Danke für die wirklich hervorragende Darstellung des Posts aus einem anderen Forum

Das ist eine sehr interessante und verständliche Darstellung mit Nennung der „üblichen Verdächtigen“ wie R1234yf, dessen unsinnige Einsatzvorschrift ich nie nachvollziehen konnte...

Vielen Dank

Gruß, Frank

Nur weil ich Grafiken die nicht bei 0 anfangen nicht leiden kann:

... und die Maßpfeile fehlen auch!

Schaut mal bei Nextmove nach. Do existiert aktuell ein Filmchen, in dem der Redakteur eine Aussage zur Wärmepumpe und ob man/frau sie bestellen sollte, macht. Bei Nextmove gab es zwar noch keinen ID3-Wärmepumpentest, jedoch sehr man das "differenzierter" in Bezug auf die vom Hersteller genannte Energieersparnis und für wen es sich lohnen könnte, eine WP zu bestellen.

Für mich ist sie bis dato verzichtbar, da ich weder viel im Außendienst bin, noch vorhabe im Winter im Polarkreis mit dem Auto Urlaub zu machen und nach Nextmove sei die Energieersparnis bei anderen Herstellern wohl nicht exorbitant hoch und man gehe eher von .... - schaut einfach den Film. Mir viel danach die Entscheidung W-Pumpe ja/nein etwas leichter:

youtube.com/watch?v=GAc-y1eQI4g

Quelle nextmove.de/2020/07/ (nextnews #114):
"... VW bis zu 30 Prozent Reichweitengewinn bei -25°C. verspricht. Unsere eigenen Verbrauchsvergleiche mit anderen Herstellern ergaben Reichweitengewinne von um die 5 Prozent. Wir werden es im kommenden Winter natürlich ausprobieren. (...)."

Für mich ist es einfach ein Kostenproblem. Von der Verwendung des Kältemittels her: Das wäre das ausschlaggebende Argument für eine WP

das wäre in der Tat auch für mich ein auschlaggebendes argument

Ich hätte gern die WP gehabt, geht leider nicht in meinem ID3 First. Das war die einzige Kröte beim First für mich und keine 10.000 € Mehrpreis wert zum Max.

Ich bin zwar ein Fan der Wärmepumpe im EV, aber das sehe ich genauso wie Du #IDtreiber !

Wir nutzen selbst im Winter fast nie die Heizung im e-Golf fuer die max. 11km zur Arbeit. OK, der letzte Winter war auch keiner. Die beheizte Frontscheibe hat meine Frau allerdings schon oefter gebraucht, wenn sie in der Spaetschicht nach Hause fahren wollte. Vorklimatisiert haben wir noch nie - weder im Winter noch im Sommer.

Wir fahren keine langen Strecken im Winter. Aus diesem Grund wuerde ich mich wohl gegen eine WP entscheiden. Allerdings hat es auch fuer mich einen besonderen Reiz, wenn man kein R1234yf mehr im Auto hat.