Mit dem eGolf von Duisburg nach Wismar

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    • TheGreyDriver schrieb:

      Obwohl der Akku mit 83 % SoC recht voll war, war ich mit der durchschnittlichen Ladegeschwindigkeit von unter 25 kWh doch etwas enttäuscht.
      Also ich finde 25 kW über 83% erstaunlich hoch. Ich befürchte du wirst eher auf Dauer enttäuscht sein wenn dir bei einem so hohen SOC diese Ladeleistung gering erscheint. Kleiner Tipp noch, kWh ist eine Menge, sowas wie Liter. kW ist dann die Leistung.

      TheGreyDriver schrieb:

      Das ACC hat mich zwar zuverlässig bis zum Stillstand abgestoppt, zum Losfahren musste ich aber jedes Mal kurz aufs Gaspedal tippen. Das hatte ich irgendwie anders erwartet. Oder kann man das irgendwo anders einstellen?
      Das kann leider nicht verstellt werden. Er zeigt kurz im Tacho eine Meldung an "ACC anfahrbereit", fährt während dieser kurzen Zeit der Vordermann weiter fährt er auch automatisch weiter. Aber nur in den 1-2 Sekunden in denen diese Meldung erscheint. Danach muss man entweder das Gaspedal antippen oder z.B. RES am Tempomaten drücken. Er will praktisch wissen ob du noch bei der Sache bist.
    • ChristianW schrieb:

      TheGreyDriver schrieb:

      Obwohl der Akku mit 83 % SoC recht voll war, war ich mit der durchschnittlichen Ladegeschwindigkeit von unter 25 kWh doch etwas enttäuscht.
      Also ich finde 25 kW über 83% erstaunlich hoch. Ich befürchte du wirst eher auf Dauer enttäuscht sein wenn dir bei einem so hohen SOC diese Ladeleistung gering erscheint. ...
      Die 25 kW hatte ich in dieser Größenordnung zuerst auch so erwartet. Nur: Im Vergleich haben Ionity und ein Innogy Hypercharger bei diesem SoC mit > 30 kW geladen. Und das hat mich dann positiv überrascht.
      VW e-Golf seit 06/2020 Renault Zoe Q210 10/2017 - 06/2020 Sono Sion reserviert seit 12/2017 PV 4,0 kWp - 2,0 kWh Speicher
    • Hallo zusammen,



      hier nun eine kurze Zusammenfassung der Rückfahrt.


      Da unser Hotel leider keinen Anschluss für meinen eGolf hatte war ich gezwungen, zuerst in Wismar zu laden. Meine Wahl fiel auf das Parkhaus Alter Hafen. Vorteil: relativ zentrale Lage und Parken/Laden im Schatten. Die Parkpreise sind mit 50 Cent für 20 Minuten (wie überall in Wismar) recht hoch. Leider war trotz anderer Infos das Laden mit AC zumindest an diesem Tag nicht gratis. Egal, währenddessen hatten wir noch eine Stadtführung mitgemacht, so dass wir mit 80 % SoC starten konnten.


      Erster Haltepunkt war FastNed in Wittenburg. Der 50 kW Lader war leider zugeparkt, so dass ich auf den 175kW Lader ausgewichen bin.

      Hier wollte ich nun das Autocharge ausprobieren. Und: es funktioniert einwandfrei!


      Weiter ging es nach HH Stillhorn West. Ein echt trostloser Ort, an man schnell wieder weg will.


      Nächster Ladepunkt war Grundbergsee Nord. Problemloses Laden und bewusst kurz gehalten, da wir am nächsten Ladepunkt etwas essen und länger laden wollten.


      Am letzten geplanten Ladestopp Tecklenburger Land West hatten wir hier leider etwas Pech gehabt: Ankunft 19:25, Raststätte ab 19:00 Uhr geschlossen, obwohl laut Homepage durchgehend geöffnet. Das hatte ich so überhaupt nicht auf dem Schirm. Immerhin konnte man an der Tankstelle Kaffee und ein paar Snacks bekommen.

      Der 50kW Lader war außer Betrieb, konnte aber dafür den neuen 350 kW Hypercharger nutzen. Da dieser wohl relativ neu ist, war er noch kostenfrei. Hier hatte ich mit 36 kW eine hohe durchschnittliche Ladeleistung.


      Nach 8,5 h war ich dann relativ komplikationslos wieder zu Hause. Während ich mich auf der Hinfahrt oft noch wenigstens an LKWs hängen konnte, waren diese am Sonntag nun relativ selten. Der durchschnittliche Verbrauch lag dann bei der Rückfahrt ca. 12,0 kWh auf 100 km.


      Etwas Statistik und meine gewonnenen Erkenntnisse liefere ich dann voraussichtlich morgen nach.



      Elektrische Grüße
      TheGreyDriver Werner
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    • Hallo zusammen,

      in einer Reise Nachbetrachtung möchte ich zum Abschluss noch kurz auf einzelne Punkte eingehen:

      1. Routing

      Die Ladestopps habe ich aus Sicherheitsgründen und niedriger Ladehübe relativ kurz gewählt (Ziel ca. alle 100 km). Heute würde ich bei sparsamer Fahrweise doch versuchen, mit einer Restreichweite von ca. 50 km die Ladestationen zu erreichen (d.h. ca. alle 180 – 200 km).

      Auch würde ich versuchen, nach Möglichkeit nur Ladesäulen auf der Autobahn zu erreichen. Der Zeitverlust bei Verlassen der Autobahn ist doch recht hoch, insbesondere wenn man sich nicht auskennt.

      Die Planung hatte ich im Vorfeld mit dem ABetterRoutePlanner vorgenommen. Retrospektiv betrachtet hätte der GE Routenplaner die gleichen Ladestopps vorgeschlagen. Eine Planung auf dem Smartphone hat aber den unschätzbaren Vorteil, unterwegs bei Abweichungen von der ursprünglichen Route (z.B. aufgrund von defekten Ladesäulen) das gesamte Restrouting zu aktualisieren.


      2. CarNet/Discovery Pro Routing

      Die mit ABetterRoutePlanner geplanten Routen hatte ich mittels CarNet an das Discovery Pro am PC übertragen. Mir ist leider noch kein Weg bekannt, dies irgendwie automatisiert vorzunehmen. Also musste ich jeden einzelnen Stopp manuell am PC suchen und dann als (Zwischen-) Ziel übernehmen.

      Im Discovery Pro hatte ich dann die Zwischenziele auf der Autobahn nur als GPS Koordinaten gesehen. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich einmal von der Autobahn runter in ein Gewerbegebiet (natürlich ohne Ladesäule) geführt wurde. Kennt ihr das mit den GPS Koordinaten auch so, oder liegt es an irgendwelchen Einstellungen bei mir?

      Insgesamt ist dieses Verfahren doch sehr statisch und war für mich nicht wirklich überzeugend.


      3. Ladesäulenverfügbarkeit

      Angenommen hatte ich eine nicht verfügbare (zugängliche) Ladesäule für jede Strecke (500km) wegen Defekt oder Belegung. Das kam auch ungefähr so hin. Sofern man (ich) noch eine Restreichweite von mindestens 50 km hat, sollte mir das zukünftig reichen.


      4. Gratis Laden

      Bis auf eine neue Ladesäule waren alle angefahrenen kostenpflichtig, war für mich aber auch kein wichtiger Punkt.


      5. FastNed

      Das Autocharge (einstecken und Laden ohne separate Identifikation) funktioniert auch am eGolf einwandfrei. Ist aber mit 59 Cent im Vergleich zu 39 Cent bei Maingau (Kundentarif) doch erheblich teurer. Zukünftig würde ich daher bei FastNed doch wohl eher mit Maingau laden und auf das Autocharge verzichten.

      Die Ladegeschwindigkeit wurde an beiden Ladestationen nicht angezeigt. Für die Langstrecke ist es auch nicht so schön, dass meine angefahrenen FastNed Ladestationen nicht direkt an der Autobahn (Rast- u. Parkplätze sowie Autohöfe) lagen und man die Autobahn immer verlassen musste. Leider überhaupt kein Vergleich zu den Stationen in den Niederlanden.


      6. Verbrauch

      Ich hatte eigentlich gehofft, mich an Reisebusse zu hängen und im Windschatten energiesparend fahren zu können. Leider hatte ich auf der Hinfahrt aber insgesamt nur zwei Reisebusse auf der Gegenseite (!) gesehen, auf der Rückfahrt keinen einzigen. So musste ich auf die doch etwas langsameren LKWs ausweichen, und selbst die waren auf der Rückfahrt (Sonntag) selten. Auf der Hinfahrt hatte ich dann laut BC einen Verbrauch von 11 kWh, auf der Rückfahrt 12 kWh. Da ich auf der Rückfahrt bei ähnlicher Geschwindigkeit ca. die Hälfte ohne Windschatten gefahren bin, gehe ich von einer generellen Einsparung von ca. 1 – 2 kW im Windschatten aus.

      Bei meinem Verbrauch muss man allerdings beachten, dass ich auf der Reise keine relevanten Berge oder Steigungen hatte. Die Temperatur lag immer zwischen 17 und 25 Grad C hatte sowie kein Regen, also m.E. optimale Bedingungen. Anderenfalls wäre der Verbrauch sicherlich höher ausgefallen.


      7. Ladegeschwindigkeit

      Auf jeden Fall wollte ich ein Rapidgate auf der Langstrecke vermeiden. Von daher wollte jede unnötige Akkuerwärmung so gering wie möglich zu halten. Deshalb wollte ich große Ladehübe und hohe Geschwindigkeit grundsätzlich meiden. Aufgrund der tatsächlichen Ladedaten würde ich sagen, dass mir das auch so gelungen ist.

      Ich vermute daher erst einmal, dass eine höheres Fahrtempo die Gesamtzeit nicht wesentlich verkürzen würde. Was einmal auszuprobieren wäre.

      Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass die Ladegeschwindigkeit bei FastNed doch niedriger als bei der Konkurrenz ausgefallen ist. Ist hier die Konfiguration der Ladesäulen nicht so gut auf den eGolf abgestimmt? Oder doch nur Zufall?

      Hier ist mein Ladelog:



      8. Ladesäulen und Lokalitäten

      Warum das Display der Ladesäulen oft südlich ausgerichtet ist kann ich nicht nachvollziehen. Immer eine Jacke oder eine Decke vor dem Display zu hängen, um das Display abzulesen zu können, kann es wohl nicht sein.

      Auch frage ich mich, warum nur Ionity oder die neuen Innogy Ladesäulen die aktuelle Ladegeschwindigkeit anzeigen, bei FastNed und den alten Innogy Ladesäulen muss man sich diese selbst ausrechnen. Eigentlich heute ein NoGo. Ist da kein Software Update möglich, dass diese Funktionalität bietet?

      Die Innogy Lader waren teilweise in B-Lagenaufgebaut. Unrühmlicher Tiefpunkt sind dabei HH Stillhorn West und Ost. Hier möchte ich nicht nachts laden müssen.

      Das einzelne Raststätten bereits um 19:00 Uhr schließen oder gar wegen Bauarbeiten geschlossen sind, ist natürlich nicht den Ladesäulenbetreibern anzulasten, schränkt aber doch den Reisekomfort erheblich ein. Am besten vorher die Öffnungszeiten prüfen.



      Ich hoffe, ihr konntet meinen Gedanken folgen und das konnte für den einen oder anderen auch hilfreich sein. Über Feedback oder ergänzende Tipps würde ich mich freuen!

      Allseits gute Fahrt!


      Elektrische Grüße

      TheGreyDriver Werner
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