Trendwende am Werbemarkt: Autokonzerne stecken Millionen in E-Auto-Werbung

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Trendwende am Werbemarkt: Autokonzerne stecken Millionen in E-Auto-Werbung

      Werbung für E-Autos fristete jahrelang ein Schattendasein. Doch die Elektrooffensive der Hersteller lässt nun auch die Werbeausgaben für die neuen Modelle anziehen. Seit zwei Jahren steigen die Ausgaben dafür rasant an.

      Das Hochfahren der Elektromobilität gibt auch dem Werbemarkt einen kräftigen Schub. Seit 2017 haben die Autokonzerne ihre Ausgaben für reine E-Auto-Werbung vervierfacht. 2019 gaben sie in Deutschland mit 130 Millionen Euroerstmals mehr als 100 Millionen Euro dafür aus. Das geht aus Zahlen hervor, die das Marktforschungsunternehmen Nielsen exklusiv für die Automobilwoche ausgewertet hat.
      "Seit 2017 gehen die Werbeausgaben deutlich nach oben", sagt ein Nielsen-Forscher. "Die Hersteller nehmen deutlich mehr Geld in die Hand." Flossen bis 2017 meist nur ein bis zwei Prozent des Gesamtwerbebudgets der Branche in Elektromodelle, so war es 2019 bereits jeder elfte Euro. Mit gut 130 Millionen Euro wurde in Deutschland erstmals die Marke von 100 Millionen Euro geknackt. Seit dem Jahr 2017 hat sich die Summe fast vervierfacht.

      Renault ist Spitzenreiter

      Und dabei sind die Ausgaben für digitale Werbung, auf die viele Hersteller immer stärker setzen, nicht vollständig aufgeführt. Anders als bei klassischer Werbung in TV, Print und Radio gelingt es bei digitalen Werbeformaten bisher nicht, alles zu erfassen. Facebook und Instagram fehlen sogar ganz.
      Spitzenreiter in der E-Auto-Werbung in Deutschland ist Renault. Die Franzosen werben seit 2011 Jahr für Jahr mit Millionenbeträgen für ihre E-Modelle. 2019 stockten sie den Etat noch einmal kräftig auf 40 Millionen Euro auf. Damit entfiel fast ein Drittel der gesamten E-Auto-Werbung in dem Jahr auf Renault. Weitere 14 Millionen steuerte die Schwestermarke Nissanbei, die ebenfalls bereits früh in die E-Auto-Reklame einstieg.

      Lange Vorkampagnen

      Ähnlich schnell dabei waren von den Deutschen BMW und Opel, die mit i3 und Ampera früh auf die neue Technik setzten. Zusammen mit Renault und Nissan gehörten beide lange zu den einzigen Marken, die nennenswert für E-Autos warben. Erst 2017 zog zunächst VW und dann auch Audi und Daimler nach. Mercedes gab 2019 bereits jeden dritten Werbe-Euro in Deutschland für E-Modelle aus, Audi jeden fünften. VW, wo der erste ID.3 erst im September 2020 ausgeliefert wurde, jeden zehnten.
      Der ungewöhnlich frühe Beginn der Kampagnen ist typisch für E-Modelle. Auch BMW hatte einst beim i3 schon 2011 – zwei Jahre, bevor das Modell anlief – mit der Werbung begonnen, Opel beim 2012 aufgelegten Ampera 2010 und Porsche beim 2020 gestarteten Taycan 2018. Man habe die Kunden früh an das neue Thema Elektroantrieb heranführen wollen, hieß es dazu bei BMW. Deshalb die lange Vorkampagne.

      Auch Tesla wirbt

      Der Trend setzt sich 2020 fort: Bis Ende August gaben alle Hersteller zusammen in Deutschland bereits 76 Millionen Euro für E-Auto-Werbung aus. Spitzenreiter erneut: Renault mit knapp 30 Millionen Euro.

      Anmerkung: In der ursprünglichen Version des Textes hieß es, dass laut den Nielsen-Zahlen auch Tesla 2020 erstmals Geld für Handy- und Internet-Werbung ausgegeben habe - knapp eine Million Euro bis Ende August. Tesla hat dem widersprochen. "Dies ist nach wie vor nicht der Fall", erklärte das Unternehmen. Tesla mache weiter keine entgeltliche Werbung.

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • wjha schrieb:

      ich finde, die Werbung können die sich sparen - so lange die Autos nicht / kaum lieferbar sind :( X(
      Grundsätzlich stimme ich Dir zu.

      Marktpolitisch musst Du allerdings Nachfrage wecken, um:

      - mit Deinen Produkten auf dem Markt bekannt zu sein und zu bleiben
      - die Nachfrage zu erzeugen, um damit den Preis so stabil wie möglich zu halten
      - Kompetenz auszustrahlen bzw. zu zeigen oder suggerieren, wie groß diese Kompetenz ist

      Letztendlich zahlen wir alle auch die Werbekosten mit unserem Kaufpreis ;(