Batteriemanagement für MEB-Modelle: NXP liefert Millionen Controller in VW-Elektrofahrzeuge

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    • Batteriemanagement für MEB-Modelle: NXP liefert Millionen Controller in VW-Elektrofahrzeuge

      Beim Volkswagen-Konzern hat der Halbleiterhersteller NXP einen umfangreichen Auftrag an Land gezogen. Der Chiplieferant stattet die Modelle auf Basis der MEB-Plattform mit seinen Batteriemanagementsystemen aus.

      Der niederländische Halbleiterhersteller NXP wird sein Batteriemanagementsystem für Millionen Elektrofahrzeuge von Volkswagen und anderen Herstellern liefern, die auf dem Modularen Elektrifizierungs-Baukastens (MEB) beruhen. Die Lieferbeziehung startete mit dem gerade angelaufenen ID.3 von Volkswagen, dem ersten Wolfsburger MEB-Modell. "Unser Batteriemanagementsystem wird in allen Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns zum Einsatz kommen, die auf der MEB-Plattform basieren" sagte NXP-CEO Kurt Sievers heute Morgen zum Start der jährlichen NXP-Entwicklerkonferenz.
      NXP wollte zwar keine Auskünfte über das Volumen und die Laufzeit der Liefervereinbarung geben. Aber es dürfte sich um beträchtliche Stückzahlen handeln. Allein die Marke Volkswagen plant bis 2028 wenigstens 15 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge auf Basis des MEB zu verkaufen. Schon 2025 sollen jährlich 1,5 Millionen Einheiten auf MEB-Basis abgesetzt werden. Den Start machen der ID.3 und der ID.4. Die Palette wird nach aktueller Planung bis zum ID.Buzz reichen.

      20 Millionen MEB-Fahrzeuge bei Audi
      Dafür, so heißt es von NXP, sei besonders die gute Skalierbarkeit der eigenen Batteriemanagementsysteme wichtig. "Wir sind stolz, eine präzise Lösung auf Systemebene anbieten zu können, die sich über viele Modelle hinweg skalieren lässt. Sie kann auf einfache Weise integriert werden und bietet ein Höchstmaß an Sicherheit", sagt NXP-CTO Lars Reger dazu.
      Auch Audi nutzt für seine E-Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse den MEB und kündigte ohne einen konkreten Zeitraum zu nennen an: "Das MEB-Volumen wird rund 20 Millionen Fahrzeuge umfassen." Audi entwickelt zudem für die größeren Modelle zusammen mit Porsche die Premium Platform Electric (PPE). Bei Skoda rollt bislang das Elektro-SUV Enyaq auf MEB-Basis vom Band, weitere Modelle dürften folgen.

      Acht Cell Controller pro 400-Volt-Batterie
      Neben den MEB-Modellen von Volkswagen sollen die NXP-Batteriemanagementsysteme auch in Fahrzeugen anderer Hersteller verbaut werden, die die MEB-Plattform nutzen. Bekannt ist bislang, dass Ford ein Elektrofahrzeug für Europa auf MEB-Basis bauen wird. Ab 2023 sollen davon innerhalb mehrerer Jahre mehr als 600.000 Einheiten produziert werden.
      Das Batteriemanagement-System von NXP besteht aus zahlreichen Hardware-Bausteinen. Pro Fahrzeug benötigt werden ein Battery Pack Controller und eine sogenannte Battery Junction Box, die jeweils einen eigenen Prozessor besitzen. Dazu kommen sozusagen als Frontends, die den direkten Kontakt zu den Batteriezellen haben, pro Fahrzeug mehrere der sogenannten Cell Controller. Sie messen millivoltgenau die Spannung in dem Zellencluster, für den sie zuständig sind. Sie besitzen zudem Elemente für die sichere Authentifizierung und Tags für Nearfield Communication oder RFID-Erkennung. Für jede 400-Volt-Batterie des MEB liefert NXP acht dieser Cell Controller.
      Unabhängig vom MEB-Auftrag liefert NXP sein Batteriemanagementsystem auch für den Porsche Taycan, der auf der auch im Audi e-tron genutzten Performance-Plattform J1 basiert. In die 800-Volt-Batterie des Taycan werden jeweils 32 Cell Controller verbaut.
      Batteriemanagementsysteme messen kontinuierlich den Zustand der Akkus und sorgen dafür dass sie stets in einem sicheren Arbeitsbereich betrieben werden und steuern die Lade- und Entladevorgänge, so dass Reichweiten und Lebensdauer optimiert werden.

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe