Faktencheck Elektromobilität: Deutschland holt auf

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    • Faktencheck Elektromobilität: Deutschland holt auf

      Die Reichweite der E-Autos wächst, ebenso wie die Lade-Infrastruktur. 2020 könnte zum Schlüsseljahr für die E-Mobilität in Deutschland werden, so eine aktuelle Untersuchung.

      Das Jahr 2020 könnte zum Wendejahr für die Elektromobilität in Deutschland werden. Zu diesem Schluss kommt die Managementberatung Horváth & Partners in ihrem aktuellen "Faktencheck E-Mobilität".
      Mit knapp 400.000 Elektroautos auf deutschen Straßen bis Ende 2020 hat sich Deutschland im internationalen Vergleich bei den Neuzulassungen auf den dritten Platz vorgearbeitet. Neben dem seit Jahresmitte erhöhten Umweltbonus – im September wurde er mehr als 27.000 Mal beantragt und damit so oft wie noch nie seit Einführung der Kaufprämie 2016 – könnte auch die Corona-Krise den E-Auto-Absatz ankurbeln, so die Berater.
      Denn in der Pandemie sei das Auto für viele wieder erste Wahl geworden – und dies auch gern in der umweltfreundlichen Elektro-Variante. Weitere Dynamik bringe die CO2-Grenze von 95 Gramm pro Kilometer ab 2021. Nach knapp 400.000 E-Autos Ende 2020 könnten es im kommenden Jahr bereits fast 600.000 werden.

      Wachstumsdynamik im internationalen Vergleich
      Ende 2019 waren hierzulande fast 240.000 Elektrofahrzeuge zugelassen, davon rund 137.000 reine Stromer. Damit stieg der Bestand an Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 59 Prozent. Bleibt es bei diesem Wachstumstempo, würde das für 2022 ausgegebene Millionenziel der Bundesregierung Anfang 2023 erreicht werden, rechnet Horvath vor.
      Die Wachstumsdynamik wird der Untersuchung zufolge vor allem im internationalen Vergleich deutlich. Denn 2019 wurden nur in den USA und China mehr E-Fahrzeuge neu zugelassen als in Deutschland. In den beiden Vorjahren lag die deutsche Automobilwirtschaft bei diesem Vergleich noch auf Rang vier (2018) bzw. fünf (2017).
      Auf knapp 110.000 Einheiten verdoppelt haben sich die deutschen E-Neuzulassungen von 2017 bis 2019 – und damit sowohl Japan als auch Norwegen überholt. Die deutlich größeren Absatzmärkte China und USA liegen weiter an der Spitze, zeigen aber 2019 rückläufige Tendenzen.

      Marktanteil bleibt gering
      Im September 2020 erreichten die E-Autos bei den Neuzulassungen eine Rekordmarke von 15 Prozent. Doch der Marktanteil der E-Fahrzeuge werde auch künftig vergleichsweise gering bleiben, prognostizieren die Experten.
      Bei einem angenommenen Pkw-Bestand in Deutschland von rund 45 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2022 würden E-Fahrzeuge nur zwei Prozent ausmachen. 2030 wären es dann maximal 15 bis 20 Prozent.
      Immerhin gibt es beim Ausbau der bundesweiten Ladeinfrastruktur Fortschritte. So stieg 2019 die Zahl der öffentlichen und halb-öffentlichen Ladepunkte in Deutschland auf 24.000 – ein Plus von 49 Prozent zum Vorjahr. Und auch die durchschnittliche Reichweite aller 2019 verkauften Elektrofahrzeuge lag laut Herstellerangaben bei etwa 325 Kilometern – 2018 waren es erst 267 Kilometer.
      Im "Faktencheck E-Mobilität" analysiert die Managementberatung Horváth & Partners jährlich die aktuelle Entwicklung wesentlicher Treibergrößen der Mobilität in Deutschland.

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe