Der Autogipfel hat für weitere Milliarden-Hilfen für die Automobilbranche gesorgt. Doch die Zuschüsse kennen auch einen Verlierer: gebrauchte Elektrofahrzeuge. Diese werden die nächsten Jahre quasi unverkäuflich sein.
Der Autogipfel kennt viele Gewinner und einen Verlierer: der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos. Der bis Ende 2025 ausgeweitete Umweltbonus macht gebrauchte Elektroautos und Plug-in-Hybride auf absehbare Zeit fast unverkäuflich. "Der Handel tut sich heute schon schwer, gebrauchte E-Autos zu vertreiben, nun spitzt sich die Lage weiter zu", sagt Martin Weiss, Leiter DAT-Fahrzeugwerte.
Ursprünglich war die im Rahmen des Konjunkturpaketes eingeführte Verdopplung des Umweltbonus von 3000 auf 6000 Euro nur bis Ende nächsten Jahres geplant. "Wäre die aktuelle Prämie 2021 ausgelaufen, hätte es lange gedauert, bis sich das Preisniveau der gebrauchten Fahrzeuge wieder erholt hätte", so Weiss. "Durch die Verlängerung der Prämie bis 2025 wird daraus ein Dauerzustand." Das niedrigere Niveau werde für den Gebrauchtwagenmarkt zum "new Normal".
Denn die Folgen des auf lange Zeit festgeschriebenen hohen Zuschusses sind klar: Ein Kaufinteressent weiß, dass er in den nächsten Jahren ein fabrikneues E-Auto immer zu einem stark rabattierten Preis erwerben kann. Das zieht das gesamte Wertniveau von gebrauchten E-Autos nach unten.
Zuschuss sorgt für Verdopplung der E-Neuzulassungen
Die Bonus-Verlängerung trifft die in diesem Jahr verkauften elektrifizierten Fahrzeuge voll, schließlich ermöglichten die staatlichen Zuschüsse extreme Preise. In Verrechnung der Förderung boten einzelne Autohäusern ihren gewerblichen Kunden bei Elektroautos Leasingraten von null Euro. Entsprechend groß ist die Nachfrage: In den ersten zehn Monaten 2020 verdoppelten sich die Neuzulassungen mit alternativen Antrieben. Laut Kraftfahrtbundesamt kamen knapp 122.000 reine Elektroautos (plus 130 Prozent) und rund 131.000 Plug-ins (plus 291 Prozent) erstmals auf die Straße.
Das trifft keineswegs nur die Händler, sondern die Leasinggeber: Volkswagen vertreibt seine Elektroautos im Agentursystem, die Händler vermitteln als nur, der Hersteller bleibt im Besitz der Fahrzeuge und trägt das Restwertrisiko. Anders sieht es beim französischen Autobauer Renault aus, der mit dem Zoe stark von der Förderung profitiert hat. Hier müssen die Händler grundsätzlich das Risiko tragen. Bereiten die Restwerte Schwierigkeiten, unterstützt Renault gegebenenfalls. Viele Renault-Partner vertrieben deshalb Elektroautos mit dem Leasingpartner ALD, bis das Unternehmen sein Angebot unattraktiv gestaltete.
Gebrauchte Elektroautos neu positionieren
Händler werden sich etwas einfallen lassen müssen, um künftig gebrauchte Elektroautos zu verkaufen. Nicht zuletzt weil die Batterietechnologie in absehbarer Zeit wohl weitere Fortschritte macht und dadurch Gebrauchte noch unattraktiver werden. Der verstärkte Wettbewerb durch Neuwagen drückt also weiter die Preise für Gebrauchte.
Der Handel müsse diese Gebrauchtwagen für Interessenten attraktiv halten und neu positionieren. "Erweiterte Garantieleistungen auf die Batterie und auch auf das gebrauchte E-Auto an sich wären Optionen, da gerade bei Elektrofahrzeugen das Vertrauen in die Technik eine große Rolle spielt", nennt Weiss ein Beispiel. Denn Garantiedienstleistungen bieten Neuwagen in vollem Umfang, Gebrauchte nur zum Teil.
Quelle: automobilwoche.de
Der Autogipfel kennt viele Gewinner und einen Verlierer: der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos. Der bis Ende 2025 ausgeweitete Umweltbonus macht gebrauchte Elektroautos und Plug-in-Hybride auf absehbare Zeit fast unverkäuflich. "Der Handel tut sich heute schon schwer, gebrauchte E-Autos zu vertreiben, nun spitzt sich die Lage weiter zu", sagt Martin Weiss, Leiter DAT-Fahrzeugwerte.
Ursprünglich war die im Rahmen des Konjunkturpaketes eingeführte Verdopplung des Umweltbonus von 3000 auf 6000 Euro nur bis Ende nächsten Jahres geplant. "Wäre die aktuelle Prämie 2021 ausgelaufen, hätte es lange gedauert, bis sich das Preisniveau der gebrauchten Fahrzeuge wieder erholt hätte", so Weiss. "Durch die Verlängerung der Prämie bis 2025 wird daraus ein Dauerzustand." Das niedrigere Niveau werde für den Gebrauchtwagenmarkt zum "new Normal".
Denn die Folgen des auf lange Zeit festgeschriebenen hohen Zuschusses sind klar: Ein Kaufinteressent weiß, dass er in den nächsten Jahren ein fabrikneues E-Auto immer zu einem stark rabattierten Preis erwerben kann. Das zieht das gesamte Wertniveau von gebrauchten E-Autos nach unten.
Zuschuss sorgt für Verdopplung der E-Neuzulassungen
Die Bonus-Verlängerung trifft die in diesem Jahr verkauften elektrifizierten Fahrzeuge voll, schließlich ermöglichten die staatlichen Zuschüsse extreme Preise. In Verrechnung der Förderung boten einzelne Autohäusern ihren gewerblichen Kunden bei Elektroautos Leasingraten von null Euro. Entsprechend groß ist die Nachfrage: In den ersten zehn Monaten 2020 verdoppelten sich die Neuzulassungen mit alternativen Antrieben. Laut Kraftfahrtbundesamt kamen knapp 122.000 reine Elektroautos (plus 130 Prozent) und rund 131.000 Plug-ins (plus 291 Prozent) erstmals auf die Straße.
Das trifft keineswegs nur die Händler, sondern die Leasinggeber: Volkswagen vertreibt seine Elektroautos im Agentursystem, die Händler vermitteln als nur, der Hersteller bleibt im Besitz der Fahrzeuge und trägt das Restwertrisiko. Anders sieht es beim französischen Autobauer Renault aus, der mit dem Zoe stark von der Förderung profitiert hat. Hier müssen die Händler grundsätzlich das Risiko tragen. Bereiten die Restwerte Schwierigkeiten, unterstützt Renault gegebenenfalls. Viele Renault-Partner vertrieben deshalb Elektroautos mit dem Leasingpartner ALD, bis das Unternehmen sein Angebot unattraktiv gestaltete.
Gebrauchte Elektroautos neu positionieren
Händler werden sich etwas einfallen lassen müssen, um künftig gebrauchte Elektroautos zu verkaufen. Nicht zuletzt weil die Batterietechnologie in absehbarer Zeit wohl weitere Fortschritte macht und dadurch Gebrauchte noch unattraktiver werden. Der verstärkte Wettbewerb durch Neuwagen drückt also weiter die Preise für Gebrauchte.
Der Handel müsse diese Gebrauchtwagen für Interessenten attraktiv halten und neu positionieren. "Erweiterte Garantieleistungen auf die Batterie und auch auf das gebrauchte E-Auto an sich wären Optionen, da gerade bei Elektrofahrzeugen das Vertrauen in die Technik eine große Rolle spielt", nennt Weiss ein Beispiel. Denn Garantiedienstleistungen bieten Neuwagen in vollem Umfang, Gebrauchte nur zum Teil.
Quelle: automobilwoche.de
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Uwe
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