Die von Volkswagen-Chef Herbert Diess beschlossene massive E-Mobilitäts-Offensive wird trotz immer wieder auflodernden Konflikten auch vom Betriebsrat unterstützt. Die Arbeitnehmervertreter des Wolfsburger Konzerns fürchten jedoch, dass der Umstieg auf leichter zu bauende E-Autos viele Jobs kosten wird. Laut einer internen Volkswagen-Studie könnte die Transformation reibungsloser ablaufen als gedacht.
Die Analyse mit dem Titel „Beschäftigung 2030“ beleuchte die Auswirkungen des technologischen Wandels auf die Arbeitsplätze bei der Kernmarke und den Komponentenwerken, schreibt der Spiegel. Die vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit Unterstützung des Konzerns durchgeführte Untersuchung komme zu überraschenden Ergebnissen, die für die gesamte Autoindustrie als Blaupause dienen könnten.
Während andere Studien bislang vor allem auf Modellannahmen basieren, hat Volkswagen dem Forschungsinstitut dem Bericht zufolge tiefe Einblicke in seine Produktions- und Planungszahlen gewährt. Die zentrale Erkenntnis daraus: Der technologische Wandel ist zwar eine Herausforderung, aber bei Weitem nicht so schmerzhaft wie befürchtet. Im Fahrzeugbau werden die Jobverluste durch Elektrifizierung „weitaus geringer sein als in bisherigen globalen Studien prognostiziert“.
Der Mitarbeiterbedarf dürfte in den analysierten Produktionsstätten in Wolfsburg, Hannover, Emden, Zwickau, Dresden und Osnabrück um zwölf Prozent sinken. Laut Modellrechnung entspräche das rund 2900 Mitarbeitern. Die meisten der Jobs im Karosseriebau und in der Montage blieben erhalten, so der Spiegel. „Die Chancen stehen gut, dass Europas Autoindustrie stark und beschäftigungsintensiv bleibt“, sagt Michael Sommer, Ex-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds und Mitglied des VW-Nachhaltigkeitsbeirats, der die Studie beauftragt hat. „Die von vielen prognostizierten Horrorszenarien erfüllen sich nicht.“
Frühere Studien kamen zu anderen Ergebnissen. Das Beratergremium der Bundesregierung Nationale Plattform zur Zukunft der Mobilität beispielsweise sah bis 2030 fast 410.000 Arbeitsplätze bedroht. Der Analyse liegt zugrunde, dass Elektroautos einfacher herzustellen sind und aus weniger Teilen bestehen – und damit weniger Arbeitskräfte als Verbrenner-Fahrzeuge erfordern. Die Fraunhofer-Forscher kommen nun allerdings zu anderen Ergebnissen: Sie haben laut dem Spiegel den künftigen Personalbedarf nicht nur anhand der Teilezahlen geschätzt, sondern im Detail verglichen, wie viel Zeit und Personal die Herstellung des neuen VW-Elektroautos ID.3 gegenüber dem Verbrenner-Modell Golf 8 benötigt. Die Unterschiede seien minimal.
Eine Branche im Wandel
Dass trotzdem Stellen in der Fertigung verloren gehen, liegt der Studie zufolge vor allem an der ohnehin steigenden Produktivität in den Werken. Auch für den Bau eines klassischen Verbrenners seien künftig immer weniger Arbeitskräfte nötig. In Volkswagens hauseigener Komponentenfertigung sei der Druck durch die Elektro-Wende dagegen groß: Der Personalbedarf beim E-Antrieb ist nach den Berechnungen der Forscher um 40 Prozent geringer.
Der drohende Personalabbau kann durch neue Geschäftsfelder wie Batteriezellen oder Ladeinfrastruktur abgefedert werden, raten die Studienautoren. In beiden Bereichen treibt Volkswagen bereits Projekte voran, etwa die in Salzgitter entstehende erste Akku-Fabrik des Konzerns. Auch bei Ladelösungen ist das Unternehmen aktiv, die Zuliefer-Sparte Volkswagen Group Components entwickelt Laderoboter sowie fest installierte und mobile Schnellladestationen. Volkswagen Group Components liefert zudem viele Teile des ID.3 sowie des demnächst startenden Elektro-SUV ID.4. Auch im Bereich Software setzt Volkswagen verstärkt auf internes Know-how, den Großteil der digitalen Funktionen soll künftig die unternehmenseigene Car.Software Org bereitstellen.
Volkswagen hat zum Ende des Jahres seine Zukunftsinvestitionen auf 73 Milliarden Euroerhöht, Vorstandschef Diess will das Unternehmen radikal neu ausrichten. Damit führt Europas größter Autokonzern die Branche an, laut dem Fraunhofer-Institut reichen die Bemühungen aber noch nicht: Das Unternehmen müsse „die Transformation konsequenter und mit mehr Nachdruck vorantreiben“. Insbesondere bei der Digitalisierung sei ein hohes Tempo wichtig, damit Entwicklungsfortschritte schnell genug realisiert werden.
Quelle: spiegel.de/ecomento.de
Die Analyse mit dem Titel „Beschäftigung 2030“ beleuchte die Auswirkungen des technologischen Wandels auf die Arbeitsplätze bei der Kernmarke und den Komponentenwerken, schreibt der Spiegel. Die vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit Unterstützung des Konzerns durchgeführte Untersuchung komme zu überraschenden Ergebnissen, die für die gesamte Autoindustrie als Blaupause dienen könnten.
Während andere Studien bislang vor allem auf Modellannahmen basieren, hat Volkswagen dem Forschungsinstitut dem Bericht zufolge tiefe Einblicke in seine Produktions- und Planungszahlen gewährt. Die zentrale Erkenntnis daraus: Der technologische Wandel ist zwar eine Herausforderung, aber bei Weitem nicht so schmerzhaft wie befürchtet. Im Fahrzeugbau werden die Jobverluste durch Elektrifizierung „weitaus geringer sein als in bisherigen globalen Studien prognostiziert“.
Der Mitarbeiterbedarf dürfte in den analysierten Produktionsstätten in Wolfsburg, Hannover, Emden, Zwickau, Dresden und Osnabrück um zwölf Prozent sinken. Laut Modellrechnung entspräche das rund 2900 Mitarbeitern. Die meisten der Jobs im Karosseriebau und in der Montage blieben erhalten, so der Spiegel. „Die Chancen stehen gut, dass Europas Autoindustrie stark und beschäftigungsintensiv bleibt“, sagt Michael Sommer, Ex-Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds und Mitglied des VW-Nachhaltigkeitsbeirats, der die Studie beauftragt hat. „Die von vielen prognostizierten Horrorszenarien erfüllen sich nicht.“
Frühere Studien kamen zu anderen Ergebnissen. Das Beratergremium der Bundesregierung Nationale Plattform zur Zukunft der Mobilität beispielsweise sah bis 2030 fast 410.000 Arbeitsplätze bedroht. Der Analyse liegt zugrunde, dass Elektroautos einfacher herzustellen sind und aus weniger Teilen bestehen – und damit weniger Arbeitskräfte als Verbrenner-Fahrzeuge erfordern. Die Fraunhofer-Forscher kommen nun allerdings zu anderen Ergebnissen: Sie haben laut dem Spiegel den künftigen Personalbedarf nicht nur anhand der Teilezahlen geschätzt, sondern im Detail verglichen, wie viel Zeit und Personal die Herstellung des neuen VW-Elektroautos ID.3 gegenüber dem Verbrenner-Modell Golf 8 benötigt. Die Unterschiede seien minimal.
Eine Branche im Wandel
Dass trotzdem Stellen in der Fertigung verloren gehen, liegt der Studie zufolge vor allem an der ohnehin steigenden Produktivität in den Werken. Auch für den Bau eines klassischen Verbrenners seien künftig immer weniger Arbeitskräfte nötig. In Volkswagens hauseigener Komponentenfertigung sei der Druck durch die Elektro-Wende dagegen groß: Der Personalbedarf beim E-Antrieb ist nach den Berechnungen der Forscher um 40 Prozent geringer.
Der drohende Personalabbau kann durch neue Geschäftsfelder wie Batteriezellen oder Ladeinfrastruktur abgefedert werden, raten die Studienautoren. In beiden Bereichen treibt Volkswagen bereits Projekte voran, etwa die in Salzgitter entstehende erste Akku-Fabrik des Konzerns. Auch bei Ladelösungen ist das Unternehmen aktiv, die Zuliefer-Sparte Volkswagen Group Components entwickelt Laderoboter sowie fest installierte und mobile Schnellladestationen. Volkswagen Group Components liefert zudem viele Teile des ID.3 sowie des demnächst startenden Elektro-SUV ID.4. Auch im Bereich Software setzt Volkswagen verstärkt auf internes Know-how, den Großteil der digitalen Funktionen soll künftig die unternehmenseigene Car.Software Org bereitstellen.
Volkswagen hat zum Ende des Jahres seine Zukunftsinvestitionen auf 73 Milliarden Euroerhöht, Vorstandschef Diess will das Unternehmen radikal neu ausrichten. Damit führt Europas größter Autokonzern die Branche an, laut dem Fraunhofer-Institut reichen die Bemühungen aber noch nicht: Das Unternehmen müsse „die Transformation konsequenter und mit mehr Nachdruck vorantreiben“. Insbesondere bei der Digitalisierung sei ein hohes Tempo wichtig, damit Entwicklungsfortschritte schnell genug realisiert werden.
Quelle: spiegel.de/ecomento.de
Gruß
Uwe
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