Lieferengpässe bei Bauteilen (Chipfertigung)/Verzögerte Auslieferung der Fahrzeuge

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    • Lieferengpässe bei Bauteilen (Chipfertigung)/Verzögerte Auslieferung der Fahrzeuge

      Da es derzeit zu erheblichen Lieferengpässen bei Elektronikbauteilen kommt, wird sich die Auslieferung einiger Fahrzeuge stark verzögern :S
      Einige Berichte sprechen von 6 bis 9 Monaten bis zu einer Stabilisierung der Liefersituation.

      Werke bei VW die ab Februar in Kurzarbeit gehen:
      Braunschweig : automobilwoche.de/article/2021…raunschweig-kurzarbeit-an
      Emden : automobilwoche.de/article/2021…rzarbeit-im-vw-werk-emden
      Wolfsburg : automobilwoche.de/article/2021…t-kurzarbeit-in-wolfsburg
      ...

      Audi, BMW und Mercedes gehen auch in Kurzarbeit.
      Audi: automobilwoche.de/article/2021…audi-meldet-kurzarbeit-an
      Mercedes: bw24.de/baden-wuerttemberg/dai…os-unfertig-90165810.html


      Hella: automobilwoche.de/article/2021…pmangel-bremst-auch-hella
      Gruß
      Uwe
    • Fehlende Halbleiter: Chips zu spät geordert

      Die Halbleiterzulieferer werfen den Fahrzeugherstellern Versäumnisse bei der Chipbestellung vor. Eine schnelle Abhilfe ist kaum möglich.

      Wegen des Chipmangels in der Automobilindustrie geraten die Fahrzeughersteller zunehmend in die Kritik. „Manche Kunden haben zu spät bestellt. Daher kommen wir jetzt in einigen Bereichen mit der Lieferung nicht hinterher“, heißt es beim niederländischen Produzenten NXP. Bereits im Herbst hätten die Autobauer die Vorbereitungen treffen müssen, damit es jetzt nicht zu Engpässen kommt, lautet der Vorwurf.
      Schnelle Abhilfe ist nun kaum möglich. „Denn von der Produktion komplexer Chips bis zur Lieferung dauert es drei Monate oder mehr“, erklärte NXP. Das sieht ein Manager eines Wettbewerbers ähnlich: „Es ist ihnen zu spät klar geworden, was sie brauchen.“ Chips würden nicht mal eben hergestellt. Allerdings seien zu dem Zeitpunkt fundierte Planungen wegen der Unwägbarkeiten kaum möglich gewesen.

      Autohersteller räumen Probleme ein
      Die Autohersteller selbst räumen Probleme ein. „Ja, auch wir sind wie die gesamte Autoindustrie von Engpässen bei Halbleitern betroffen“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius. Ein Grund läge in der Covid-19-Pandemie, die zu Schwankungen geführt habe. „Wir versuchen dies mit unserem flexiblen Produktionssystem im Hintergrund auszugleichen.“ Am Freitag verkündete Nissan Produktionskürzungen in einem japanischen Werk.
      Volkswagen hatte die Chipverknappung kurz vor Weihnachten zu spüren bekommen. Vertriebsvorstand Klaus Zellmer sagte, dass möglicherweise mehr als 100.000 Autos im neuen Jahr nicht gebaut werden könnten. „Momentan werden fortlaufend Gegenmaßnahmen und Alternativen geprüft, um die Auswirkungen des Lieferengpasses und damit die Zahl der betroffenen Fahrzeuge zu begrenzen“, erklärte VW.

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • Mangel an Halbleiter-ICs lähmt weltweite Automobilproduktion

      Ein globaler Mangel an Halbleiter-ICs setzt Automobilhersteller unter Druck und beeinflusst die Produktion unter anderem bei VW, Daimler, Honda und Ford.

      Bereits im August 2020 hatte der ZVEI gewarnt:
      „Durch die deutlich erhöhte Nachfrage der Automobilindustrie droht Knappheiten bei Schlüsselkomponenten wie Leistungshalbleitern.“ Als Gründe hatte der Verband zwar vor allem den Anstieg der Elektromobilität angegeben, doch ein weiterer Auslöser für den aktuellen Halbleitermangel in der Automobilindustrie ist ein anderer: Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Absatzrückgängen in der Autoindustrie hatten führende Halbleiterhersteller ihre Produktion vermehrt auf andere Abnehmerbranchen, wie Consumer Electronics, umgestellt. Mit dem erneuten Anlaufen der Automobulindustrie, vor allem in China, entsteht nun ein Bedarf an Halbleitern, den die Halbleiterhersteller nicht in der Kürze der Zeit erfüllen können. Vor dem Einbruch in 2020 lag der Anteil der Automobildindustrie am Halbleiterbedarf unter 25 %.

      Halbleiter-Versorgungsengpässe schränken Automobilproduktion ein

      Für große Namen unter den Automobilisten hat das Konsequenzen: Im Dezember 2020 kündigte VW an, „die Fertigung an einzelnen chinesischen, nordamerikanischen und europäischen Standorten im ersten Quartal 2021 an die jeweils aktuelle Versorgungssituation anzupassen.“ Betroffen seien Fahrzeuge auf Basis der MQB-Plattform der Marken Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Škoda, SEAT sowie im begrenzten Umfang Audi. Fortlaufend würden Gegenmaßnahmen und Alternativen geprüft, um die Auswirkungen des Lieferengpasses und damit die Zahl der betroffenen Fahrzeuge zu begrenzen.

      Konkreter wird es bei Honda: Laut Bloomberg kürzt der Konzern die Produktion in einer seiner Fabriken in Japan in diesem Monat um etwa 4000 Autos, während Nissan die Produktion seines Note Fließheckmodells anpasst. Hondas japanischer Konkurrent Suzuki ändert ebenfalls die Produktion, obwohl es zu diesem Zeitpunkt keinen Plan gebe, Fabriken stillzulegen, sagte ein Sprecher. Ein Vertreter von Subaru sagte, dass das Unternehmen mit einigen Verzögerungen bei der Teileversorgung zu kämpfen hat und möglicherweise die Produktion anpasst.

      In Nordamerika wird Ford nächste Woche eine Fabrik für Sport Utility Vehicles in Kentucky stilllegen und damit eine bereits geplante Stilllegung aufgrund des Chip-Mangels vorziehen. Fiat Chrysler schließt vorübergehend ein kanadisches Werk und verschiebt die Wiederaufnahme der Produktion in einer mexikanischen Jeep-Fabrik bis Ende Januar. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die anderen nordamerikanischen Werke am Laufen zu halten, sagte der italienisch-amerikanische Automobilhersteller in einer Erklärung. Der Mercedes-Benz-Hersteller Daimler schloss sich seinem deutschen Konkurrenten Volkswagen an und kündigte an, von dem branchenweiten Lieferengpass betroffen zu sein, ohne die Auswirkungen zu quantifizieren.

      Quelle: all-electronics.de/mangel-an-h…eite-automobilproduktion/
      Gruß
      Uwe
    • Hallo,

      ".... Betroffen seien Fahrzeuge auf Basis der MQB-Plattform der Marken Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Škoda, SEAT sowie im begrenzten Umfang Audi. .... "


      Gibt das ein Schub für die Fahrzeuge der MEB-Plattform ?(
      ... dann muss ich schnell den ID._ bestellen. 2022 läuft mein e-Golf-Leasing aus ;)
      Grüße aus dem Kraichgau
      Martin :)

      e-Golfer von 15.03.18 bis 12.05.22 (Modelljahr 2018, "300er", Leasing)
      ID.3 Pure Performance seit 12.05.22 (Leasing 30 Monate)
      ID.3 Move bestellt am 22.03.24

      Wallbox: Keba P30c
      PV seit 30.04.21 (12kWp, WR Fronius Symo, Speicher Tesla Powerwall 2)
    • Da immer noch zehntausende Neufahrzeuge in Kasernenarealen in Bayern auf Halde stehen könnte man diese
      jetzt günstigst auf den Markt bringen.

      Kann es sein, dass o. g. Problematik bewusst herbeigeführt wurde um Absatzschwierigkeiten zu kaschieren?
      Corona ist seit März letzten Jahres für alle negativen Umstände eine perfekte Ausrede gewesen, vor allem bei
      Leistungsschwankungen der Industrie.
      Dafür wird dann das Instrument der Kurzarbeit, finanziert durch Steuergelder, sehr gerne missbraucht.
    • Ruebennase schrieb:

      Kann es sein, dass o. g. Problematik bewusst herbeigeführt wurde um Absatzschwierigkeiten zu kaschieren?
      Corona ist seit März letzten Jahres für alle negativen Umstände eine perfekte Ausrede gewesen, vor allem bei
      Leistungsschwankungen der Industrie.
      Dafür wird dann das Instrument der Kurzarbeit, finanziert durch Steuergelder, sehr gerne missbraucht.
      Man wundert sich, dass auch in Foren mit etwas höherem Anspruchsniveau immer wieder Verschwörungstheoretiker auftauchen. Im Management kalkuliert man immer zur knapperen Seite. Weil, du musst eine Prognose einbauen und knapper kostet weniger. Daher liest man häufiger von Lieferengpässen als von Halden, obwohl Halden die Fantasie der Leser mehr anregen. Gut, jetzt scheint der Bedarf erst rapide gesunken zu sein, um dann doch trotz Pandemie höher zu werden als man vor einigen Monaten angenommen hat. Ein Standardvorgang. Aber schwer vorherzusagen. Ich bin sicher dass die zuständige Fachabteilung Einkauf seinerzeit gesagt hat: Vorsicht, wenn wir jetzt so gering ordern, werden sie drei Monate brauchen, um nachzuliefern wenn der Bedarf doch höher sein wird. Daraufhin wird der Vorstand gesagt haben: Halt die Klappe dann müssen die Kunden eben warten! Mehr ist es nicht.
    • Zitat von oben:
      ... ein weiterer Auslöser für den aktuellen Halbleitermangel in der Automobilindustrie ist ein anderer: Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Absatzrückgängen in der Autoindustrie hatten führende Halbleiterhersteller ihre Produktion vermehrt auf andere Abnehmerbranchen, wie Consumer Electronics, umgestellt. Mit dem erneuten Anlaufen der Automobulindustrie, vor allem in China, entsteht nun ein Bedarf an Halbleitern, den die Halbleiterhersteller nicht in der Kürze der Zeit erfüllen können. Vor dem Einbruch in 2020 lag der Anteil der Automobildindustrie am Halbleiterbedarf unter 25%.

      Das sind meiner Ansicht nach die Kernsätze des Problems und die Folge von Aktion (der Autobauer im ersten Lockdown) und Reaktion (der Halbleiterindustrie). Nun entsteht das Dilemma, dass für den überraschenden Bedarf der Automobilindustrie Produktionskapazitäten fehlen. Ich fürchte, die e-Up-Besteller werden sich noch länger als ohnehin schon in Ungeduld üben müssen.
      Viele Grüße
      Norbert
      ____________________________________
      02/2021 - VW ID.3 Pro Max | E-Autobiografie


      Teilnehmer e-Golf-Treffen MO (2017), HMÜ (2018/2019/2021)
      , HN (2020), Mühbrook (2022)
    • e-Golf_70794 schrieb:

      Das sind meiner Ansicht nach die Kernsätze des Problems und die Folge von Aktion (der Autobauer im ersten Lockdown) und Reaktion (der Halbleiterindustrie). Nun entsteht das Dilemma, dass für den überraschenden Bedarf der Automobilindustrie Produktionskapazitäten fehlen. Ich fürchte, die e-Up-Besteller werden sich noch länger als ohnehin schon in Ungeduld üben müssen.
      Das ist ja klar. Auch die Zulieferer der Automobilindustrie haben ihre Kapazitäten analog heruntergefahren und dadurch verstärkt sich der Effekt. Ob der e-up betroffen ist weiß ich allerdings nicht so genau. Er wird im Kern in Manufakturverfahren gefertigt, 1250 Stück pro Woche, also 250 am Tag. Da wird man nicht rangehen, wenn man Kapazitäten VW intern verteilen kann.

      Überhaupt wird man strategisch die 0 Emission Autos, die Supercredits generieren, bevorzugen, um damit Strafzahlungen für 2021 zu vermeiden. Das bedeutet, Geschäftsfahrzeuge mit Dieselmotor für Großkunden werden im wesentlichen die Leidtragenden sein. Da verdient man am wenigsten.
    • Brief an taiwanische Regierung: Altmaier setzt sich offenbar in Chip-Krise für Autobauer ein

      Bundeswirtschaftsminister Altmaier macht sich in der Chip-Krise laut einem Medienbericht für die deutsche Autoindstrie stark. Er habe die taiwanische Regierung in einem Brief um Hilfe gebeten.

      Der Mangel an Halbleiterprodukten wie Mikrochips und Sensoren in der deutschen Autoindustrie hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf den Plan gerufen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtete, wandte sich der Minister per Brief an die taiwanische Regierung und bat um Hilfe bei der Lösung der derzeitigen Versorgungsprobleme. Das Schreiben liegt der Zeitung nach deren Angaben vor.

      Taiwan ist neben China das wichtigste Herstellerland für die Halbleiterelemente. Der taiwanische Hersteller TSMC ist der zentrale Lieferant der deutschen Automobilindustrie.

      "Herausragende industriepolitische Bedeutung"
      In dem Schreiben an Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua sowie Vize-Premier Shen Jong-chin erinnert Altmaier dem Zeitungsbericht zufolge an die hohe Bedeutung zusätzlicher Kapazitäten an Halbleitern für den Fahrzeugbau. Die Lösung der Versorgungsprobleme sei für ihn "von herausragender industriepolitischer Bedeutung", da sonst die wirtschaftliche Corona-Erholung der Branche gefährdet werde. Der deutsche Automobilsektor und die mit ihm verbundenen Industriezweige seien "für die Revitalisierung der Weltwirtschaft sehr wichtig".

      Der Branchenverband VDA war an Altmaier herangetreten, weil der Chip-Mangel die Autoproduktion erheblich beeinträchtigt. Mit der Bundesregierung liefen Beratungen, wie sich die Lage entschärfen lassen könnte, hatte der VDA am Dienstag mitgeteilt. Hintergrund ist unter anderem eine hohe Nachfrage nach Halbleitern: Das Autogeschäft hat sich nach dem Corona-Einbruch früher als erwartet belebt, während andere Branchen wie Unterhaltungselektronik oder Medizintechnik ebenfalls versorgt werden wollen. (dpa/os)

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • Digital-Importe: Halbleiter-Mangel legt Abhängigkeit offen

      Der Chipmangel trifft nicht nur die Automobilindustrie hart. Auch andere Branchen suchen händeringend nach Halbleitern. Andere Digital-Produkte sind besser verfügbar. Doch viele deutsche Unternehmen sehen auch hier gefährliche Abhängigkeiten.

      Mikroprozessoren sind in diesen Wochen ein knappes Gut, insbesondere bei den Autoherstellern. Bei Volkswagen, Audi oder Daimler sind zuletzt sogar schon Schichten ausgefallen, weil die begehrten Chips einfach nicht aufzutreiben waren oder verspätet in der Produktion eingetroffen waren. Gründe für den internationalen Mangel an Halbleitern gibt es viele: Wegen des Handelskriegs zwischen den USA und China kaufen chinesische Hersteller wie Huawei und Xiaomi gerade die Märkte leer. Auch Hersteller von PCs und Spielekonsolen sind hinter den Halbleitern her, weil die Coronakrise ihnen eine Sonderkonjunktur beschert hat, die sie kaum befriedigen können.
      Der fehlende Nachschub belastet die Automobilindustrie zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Sie steckt mitten in einem umfassenden Wandel hin zur Elektromobilität und hat in der Coronakrise deutliche Umsatzverluste hinnehmen müssen. Dadurch gingen auch wichtige Produktionskapazitäten im Halbleitersektor an die konkurrierenden Branchen verloren. Und jetzt, wo die Nachfrage nach Autos wieder anzieht, fehlen die Chips.
      Verschärft wird der Halbleiter-Mangel durch die aktuelle Kälte-Katastrophe in Texas. Die ungewöhnlich tiefen Temperaturen im Süden der USA haben für großflächige Stromausfälle gesorgt und behindern die dort angesiedelte Chip-Produktion. Neben Samsung und NXP ist auch der deutsche Chiphersteller Infineon in der Region der texanischen Hauptstadt Austin aktiv. Nach einem Warnhinweis des Stromversorgers konnten die Verantwortlichen gerade noch rechtzeitig am Dienstag die Produktion herunterfahren, bevor ein plötzlicher Stromausfall die Produktionsanlagen dauerhaft beschädigt hätte.

      94 Prozent brauchen Digital-Importe

      Durch den Ausfall in Texas verschärft sich nun der Mangel an Mikrocontrollern und Halbleitern für die Leistungselektronik, so dass vermutlich viele Kunden länger auf ihren Neuwagen warten müssen. "Wir haben da eine Verknappung", sagte Achim Berg, der Präsident des Digitalverbandes Bitkom, am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz.
      Die Halbleiterindustrie steht auf der Liste der digitalen Produkte und Dienstleistungen, bei denen die deutsche Industrie insgesamt in einem gefährlichen Ausmaß von Lieferungen aus dem Ausland anhängig ist, allerdings nicht ganz oben. Der Digitalverband Bitkom hat dazu bei den Firmen in Deutschland nachgefragt. Die Unternehmer sehen die Abhängigkeit bei der IT- und Kommunikationshardware, dem 5G-Mobilfunk und der Künstlichen Intelligenz am stärksten.
      Auch jenseits von möglichen Lieferengpässen bereitet diese generelle Abhängigkeit von Importen bei digitalen Technologien den Verantwortlichen in den Unternehmen Kopfschmerzen, denn die Digital-Importe sind existenziell wichtig für die deutsche Wirtschaft. Die repräsentative Umfrage bei 1100 Unternehmen ergab, dass 94 Prozent von ihnen darauf angewiesen sind. "Eine große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hält sich für nur kurzzeitig überlebensfähig, wenn digitale Technologien beziehungsweise Dienstleistungen plötzlich nicht mehr aus dem Ausland bezogen werden könnten", sagte Berg.

      Vertrauen in die USA gesunken

      Verschärft wird die Problematik dadurch, dass das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die USA, einen zentralen Player der internationalen IT-Branche, inzwischen vergleichsweise gering ausfällt. Nur noch 39 Prozent der deutschen Unternehmer haben ein "großes Vertrauen» in den Standort USA. Zwar werden die Standorte China (31 Prozent) und Russland (15 Prozent) noch skeptischer gesehen. Aber bei den EU-Ländern liegt der Vertrauenswert bei stolzen 89 Prozent, gefolgt von Japan (61 Prozent) und Großbritannien (59 Prozent).
      Der Bitkom-Präsident forderte, die deutsche Wirtschaft müsse sich von ungesunden Abhängigkeiten lösen und mehr Eigenständigkeit entwickeln. "Es geht darum, künftig auf Augenhöhe digitale Schlüsseltechnologien, Geschäftsmodelle oder auch Ökosysteme mitzugestalten.» Berg sprach sich dabei gegen Handelshemmnisse aus. Eine staatliche Förderung von Forschung und Entwicklung sei aber wünschenswert. Dabei sollten vorhandene Kompetenzen gestärkt werden. "Wir sind beispielsweise sehr gut beim autonomen Fahren." Auch bei der IT-Sicherheit und der künstlichen Intelligenz sowie in der Medizin gebe es große Stärken.

      Autobranche kein relevanter Chip-Kunde

      Doch selbst wenn die Forderungen des Digitalverbandes zügig umgesetzt werden, würde sich an der Abhängigkeit von Digital-Technik aus dem Ausland kurzfristig kaum etwas ändern. Um etwa die gestiegene Nachfrage an Halbleitern zu befriedigen, müssen neue Kapazitäten aufgebaut werden - und das dauert.

      Außerdem stehen gerade die Automobilhersteller vor der Herausforderung, von der Chipbranche überhaupt als relevanter Abnehmer wahrgenommen zu werden, für die es sich lohnt, neue Kapazitäten auszubauen. So verbraucht allein der iPhone-Hersteller Apple ungefähr so viele Mikroprozessoren wie die gesamte Autoindustrie. Auf der Liste der Top-Chipeinkäufer weltweit des Marktforschers Gartner stehen nur Unternehmen aus den USA, Südkorea und China. (dpa/swi)

      Quelle: automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • Warum wird hier von Lieferengpässen gesprochen? Wenn die Automobilbranche nicht bereit ist langfristige und verbindliche Vereinbarungen mit den Halbleiterherstellern zu treffen und weiterhin jeglichen Schwankungsausgleich dem Zulieferer überlassen, dann brauchen sie sich nicht zu wundern, wenn sie nicht mehr die erste Geige spielen. Andere Branchen wie Telecom oder Medizin haben das erkannt und sich langfristige Zusagen gesichert. Die Automobilisten rufen gerne nach dem Staat wenn sie ihre Versäumnisse nicht selbst in den Griff bekommen. Eine langfristige Planung und damit einhergehende partnerschaftliche Vereinbarung mit den Lieferanten hätte hier Abholfe geschaffen.
      ich selbst freue mich auf den Q4, basierend auf der VW Plattform, auch wenn man entsprechend darauf warten wird müssen
    • Oh nein, @Felix1113, so ist das ganz und gar nicht.

      Ich kann aus erster Quelle berichten, dass es in der Industrie - selbstverständlich - überall langfristige Verträge mit verbindlichen Lieferversprechen der HL-Hersteller gibt. Und zwar mit mehrfacher Redundanz, falls mal einer der Hersteller Lieferprobleme hat. Das ist ja nicht die EU, sondern es geht hier ums Geld der Firma und damit um den Arbeitsplatz der Einkäufer.

      Trotzdem lassen die ausländischen Lieferanten derzeit komplett anders als bisher nach Belieben verbindliche Liefertermine platzen, neuer LT "KW50". Besonders betroffen sind übrigens US Lieferanten, ohne in laufenden Verfahren Namen nennen zu wollen. Und man könnte meinen, die stimmen sich ab - verschiebt einer, ziehen die anderen in kurzer Zeit nach.

      Das geschieht oft mit Verweis auf Corona ("höhere Gewalt" ), oft auch ganz ohne Begründung. Mein Eindruck ist, dass einerseits bevorzugt der jeweils heimische Markt bedient wird und andererseits hohe Zahlungen für "bevorzugte" Lieferungen erpresst werden sollen. Man ist ja lernfähig und hat mit der Pharmabranche einen guten Lehrmeister in asymmetrischen Marktsituationen.

      Der hübsche Vertrag mit Konventionalstrafen etc. hilft übrigens wenig, wenn man das Zeug dringend braucht, kein Ersatz verfügbar ist und zudem das US-Recht (vor allem aktuell) lustige Steine in den Weg der Rechtsdurchsetzung legt, wenns um den Schutz der heimischen Industrie geht.

      Was sich hier rächt, ist allenfalls die massive Abhängigkeit von ausländischen Herstellern. Nachdem die "unrentable" Chip-Produktion aus D/EU verlagert oder ganz eingestellt worden ist. Da zB Autohersteller keine Chipproduzenten sind, kann man ihnen dafür keinen Vorwurf machen.
      e-Golf seit 03/2020
    • Genau und in den selben Topf können wir doch auch die Autokäufer werfen - ups die sind ja wir 8o die laufen auch dorthin wo es noch ein paar Euronen zu sparen gibt oder noch besser einige Tausender Förderung. Die Lieferanten lernen nur vom Markt und finden Geiz unterdessen auch geil... Duck und weg :censored:
      Gruss Aragon / Rene
      Mein black-Sioux wurde KW43 2014 produziert also VFL (Vor-Face-Lift) oder 190
      Zusätzlich golden-Arrow ab 16.11.2021 Polestar2 AWD

      Ich war dabei ! e-Golf-Treffen eins am Bodensee / zwei in Moers / drei und vier in Hann Münden / fünf in Heilbronn / sechs in Mühbrook - weil es so schön war // aber schön waren auch die vielen kleinen Treffen!!! :thumbup:
    • Mick schrieb:

      ....
      Mein Eindruck ist, dass einerseits bevorzugt der jeweils heimische Markt bedient wird und andererseits hohe Zahlungen für "bevorzugte" Lieferungen erpresst werden sollen.
      ...es trifft auch US-Hersteller...
      Der US-Elektroautobauer Tesla muss einem Medienbericht zufolge einen Teil der Produktion in Kalifornien vorübergehend einstellen. Den Mitarbeitern in der Montage des Model 3 im Werk in Fremont sei mitgeteilt worden, die Bänder würden vom 22. Februar bis 7. März angehalten, zitierte die Agentur Bloomberg einen Insider.
      eGolf, MJ15, CCS, ACC | Model3, MJ21, SR+, AHK | 2x Go-e | PV mit 19,8kWp | 20kWh Speicher