Erster Eindruck: viel zu groß, Ladeebene sehr hoch. Fährt angenehm und ruhig. Maximal 164km/h. Hat Winterreifen mit Mischbereifung, vorn 255/50 R19, hinten 235/55 R19, warum auch immer. Ansonsten hat er mehr, als ich testen konnte. Glasdach, AHK, Variabler Ladeboden, Ergo Sitze….
Verbrauch über 530km im Schnitt 25,2kWh/100km bei 65km/h Durchschnitt immer Normal oder Sport, nie Eco. Allerdings war es ja auch recht warm dieses Wochenende
Laut Beschreibung des Händlers ein ID.4 Pro Performance, laut Ausssagen hier ein ID.4 1st Max, laut Fahrzeugschein ein ID.4 Pro 150kW. Es war ein ID.4 1st mit 77kWh netto Batterie, und Max Ausstattung. Hinterradantrieb und 150kW Spitzenleistung (70kW Dauerleistung)
Freitag am Abend die Abholung war recht schmerzarm. Kurze Einweisung, nochmal nachschauen ob AR HUD aktiv, Restreichweite 318km. Das Einlegen des Vorwärtsgangs ist etwas ungewohnt, aber durchaus logisch. Mein Taycan geht nur etwas anders. Das kleine Display hinter dem Lenkrad war auch etwas verwirrend, aber nach 2 Tagen war die Erkenntnis da, es reicht völlig.
Die Heimfahrt war etwas länger als nötig, da die Sonne recht tief Stand und da lassen sich schöne Bilder machen.
Was macht man mit einem Probefahrauto, das man ein ganzes Wochenende lang hat in Coronazeiten? Zumindest einen Tag mit „großer“ Fahrt sollte es sein. Also den Plan gemacht, an den Bodensee, dort zu einem Aussichtspunkt und zu einem Weingut, den Vorrat im Keller etwas auffüllen und ansonsten den Tag geniessen. Dazu musste am Freitag noch schnell der Wocheneinkauf gemacht werden.
Also ID.4 und ab zum Supermarkt. Dort gibt es eine kleine Tiefgarage. Hier zeigte sich, der ID.4 ist gut beherrschbar was die Abmessungen anbelangt. Es gibt so eine Komfortöffnung der Heckklappe (die aus Metall und nicht wie beim ID.3 aus Kunststoff ist) mit einem Fusstritt zu öffnen. Allerdings muss man nach dem Fusstritt einen Schritt zurück, damit die Klappe aufgeht. Again what learned.
Der Laderaum ist sehr groß. Mit umgelegten Sitzen gefühlt größer als damals der Passat. Die Sitze lassen sich ganz flach legen, wenn man die Kopfstützen etwas herauszieht. Bei meiner Fahrersitzeinstellung war noch sehr viel Luft, die Kopfstützen müssen also nicht mal ausgebaut werden.
Der Ladeboden ist wie im e-Golf höhenverstellbar. Damit fällt das flache Fach weg, in dem die Ladekabel gut reinpassen. Darunter gibt es noch ein schmales Fach, das Bordwerkzeug enthält. Auf großer Reise mit Gepäck allerdings kaum erreichbar.
Im Kofferraum sind zwei Leuchten und ein Schalter für die AHK. Das Verriegeln geht manuell, das Entriegeln mit dem Schalter im Kofferraum.
Es gab ein Gepäcknetz, das sich als sehr hilfreich für das kleine Gepäck auf aus unserem Ausflug gezeigt hat, sonst rutscht alles wild herum. Es gibt kein Gepäckraummanagement mit so einer Schiene, wie beim Passat. Auch ein Netz zum Laderaum von Fahrgastraum zu trennen ist beigelegt, ausgepackt habe ich es nicht.
Die Fahrt an den Bodensee war erschreckend ereignislos. Die Helferlein haben recht gut funktioniert, das Auto fährt absolut ruhig und zügig. Kein schleichen mit 100 auf der rechten Spur, gemütliches Mitschwimmen bei 130-150.
Das Navi sucht selbständig nach Ladesäulen, wenn das Ziel außerhalb der sicheren Reichweite ist (auf der Heimfahrt wollte es 11km Restreichweite nicht als ausreichend akzeptieren). Die Ladezeit wird allerdings für Laden auf 80 oder sogar 100% gerechnet, jedenfalls sehr lange. Mein Taycan hat mir schon empfohlen 1 (eine) Minute zu laden, um nach Hause zu kommen. Um die 11km sicher zu erreichen hat das Navi des ID.4 59 Minuten Ladepause berechnet! Warum es aber Shell und Esso am Rande der Strecke (am rechten Bildschirmrand) anzeigt, weiss nur der Programmierer….
Das Head Up Display, hier in der Ausführung Augmented Reality Head Up Display, oder AR HUD ist eine Wucht. OK, man muss ein Faible für Spielerei haben, aber was da im Auto abgeht, wenn ich links Abbiegen soll. 3 blaue Pfeile kommen im HUD auf mich zu (werden größer) die Leuchtleiste unter der Windschutzscheibe lenkt meine Augen zusätzlich nach links, das Auto wird dazu auch noch langsamer. Ich muss nur noch den Gegenverkehr beachten und lenken.
Komme ich der Mittellinie zu nahe erscheint eine gelbe Linie, ziemlich genau da, wo auch auf der Straße eine Linie ist. Wow.
Beim Abstandhalten zeigt es mit einer waagrechten grünen Linie an, welches Auto als Ziel genommen wird, kommt man dem zu nahe wird die Linie breiter und Gelb. Ob sie auch Rot werden kann, weiss ich nicht.
Auch Radfahrer werden erkannt und als schmale Silhouetten dargestellt.
Allerdings strengt das HUD auch an (ich meine es war ein ganz klein wenig unscharf) ob man das einstellen kann habe ich nicht gesucht.
Die automatische Geschwindgkeitsanpassung ist langsamer als im Taycan und weniger konsequent. Fehler machen beide die gleichen (falsche Daten im Navi etc.). Was mich gestört hat, das Navi weiss, es kommt 30, wird langsamer. Das Navi erkennt 30, und beschleunigt kurz, bevor gebremst wird. Bremsen ist sehr zögerlich und man kann ganz schön weit mit 36-38 fahren, bis es langsamer wird. Der Taycan ist da schneller mit der Anpassung.
Und die Sprachbedienung. Ein Ziel konnte ich nicht eingeben, das Navi versuchte immer irgendwas in Osteuropa zu finden. Sitz-/Lenkradheizung und warme Füssen ging aber sehr gut.
Das Laden.
Die Reise an den Bodensee war so gemacht, wie man es nicht tut. Einfach ins Auto sitzen und losfahren. Am Aussichtspunkt dann noch 70km Restreichweite, und noch 30km zum Weingut. Also Ladesäule suchen, in der EnBW mobility+ App. Beim McD in Überlingen sollte es eine 135kW Säule geben. Da dank Corona das kulinarische Angebot überschaubar war, war das die Lösung.
Die Enttäuschung dann, das Auto lädt nur mit 75kW. Zuhause dann die Auflösung, die Säule kann nur 75kW, der Eintrag in der App war falsch.
Am Rasthof Neckerburg Ost dann eine echte 150kW Säule und trotzt Start SOC von 26% mit bis zu 120kW geladen. Ich habe mal beide Ladevorgänge in eine Grafik und man erkennt, dass so bei 62-65% SOC die Ladeleistung auf 70kW absinkt.
Den letzten Ladevorgang habe ich dann mit 79% SOC gestartet (an einem 300kW Lader in Rutesheim) und das Auto hat mit e-Golf verdächtigen 38kW geladen. Bei 94% SOC waren noch satte 26,5KW und es hat 25 Minuten gedauert von 79% auf 95%. Es ist also ernst zu nehmen, was auf dem Display steht „Für ein optimales Ladeergebnis nur bis 80% laden“
Fazit: ein tolles Auto, kein bisschen wirkt es billig. Allerdings auch kein Luxus. Aus meiner Sicht ein GameChanger, einzig die Ladeperformance könnte noch etwas besser sein. Software darf noch ein wenig besser werden. Für meinen Fuhrpark allerdings deutlich zu groß.
Verbrauch über 530km im Schnitt 25,2kWh/100km bei 65km/h Durchschnitt immer Normal oder Sport, nie Eco. Allerdings war es ja auch recht warm dieses Wochenende
Laut Beschreibung des Händlers ein ID.4 Pro Performance, laut Ausssagen hier ein ID.4 1st Max, laut Fahrzeugschein ein ID.4 Pro 150kW. Es war ein ID.4 1st mit 77kWh netto Batterie, und Max Ausstattung. Hinterradantrieb und 150kW Spitzenleistung (70kW Dauerleistung)
Freitag am Abend die Abholung war recht schmerzarm. Kurze Einweisung, nochmal nachschauen ob AR HUD aktiv, Restreichweite 318km. Das Einlegen des Vorwärtsgangs ist etwas ungewohnt, aber durchaus logisch. Mein Taycan geht nur etwas anders. Das kleine Display hinter dem Lenkrad war auch etwas verwirrend, aber nach 2 Tagen war die Erkenntnis da, es reicht völlig.
Die Heimfahrt war etwas länger als nötig, da die Sonne recht tief Stand und da lassen sich schöne Bilder machen.
Was macht man mit einem Probefahrauto, das man ein ganzes Wochenende lang hat in Coronazeiten? Zumindest einen Tag mit „großer“ Fahrt sollte es sein. Also den Plan gemacht, an den Bodensee, dort zu einem Aussichtspunkt und zu einem Weingut, den Vorrat im Keller etwas auffüllen und ansonsten den Tag geniessen. Dazu musste am Freitag noch schnell der Wocheneinkauf gemacht werden.
Also ID.4 und ab zum Supermarkt. Dort gibt es eine kleine Tiefgarage. Hier zeigte sich, der ID.4 ist gut beherrschbar was die Abmessungen anbelangt. Es gibt so eine Komfortöffnung der Heckklappe (die aus Metall und nicht wie beim ID.3 aus Kunststoff ist) mit einem Fusstritt zu öffnen. Allerdings muss man nach dem Fusstritt einen Schritt zurück, damit die Klappe aufgeht. Again what learned.
Der Laderaum ist sehr groß. Mit umgelegten Sitzen gefühlt größer als damals der Passat. Die Sitze lassen sich ganz flach legen, wenn man die Kopfstützen etwas herauszieht. Bei meiner Fahrersitzeinstellung war noch sehr viel Luft, die Kopfstützen müssen also nicht mal ausgebaut werden.
Der Ladeboden ist wie im e-Golf höhenverstellbar. Damit fällt das flache Fach weg, in dem die Ladekabel gut reinpassen. Darunter gibt es noch ein schmales Fach, das Bordwerkzeug enthält. Auf großer Reise mit Gepäck allerdings kaum erreichbar.
Im Kofferraum sind zwei Leuchten und ein Schalter für die AHK. Das Verriegeln geht manuell, das Entriegeln mit dem Schalter im Kofferraum.
Es gab ein Gepäcknetz, das sich als sehr hilfreich für das kleine Gepäck auf aus unserem Ausflug gezeigt hat, sonst rutscht alles wild herum. Es gibt kein Gepäckraummanagement mit so einer Schiene, wie beim Passat. Auch ein Netz zum Laderaum von Fahrgastraum zu trennen ist beigelegt, ausgepackt habe ich es nicht.
Die Fahrt an den Bodensee war erschreckend ereignislos. Die Helferlein haben recht gut funktioniert, das Auto fährt absolut ruhig und zügig. Kein schleichen mit 100 auf der rechten Spur, gemütliches Mitschwimmen bei 130-150.
Das Navi sucht selbständig nach Ladesäulen, wenn das Ziel außerhalb der sicheren Reichweite ist (auf der Heimfahrt wollte es 11km Restreichweite nicht als ausreichend akzeptieren). Die Ladezeit wird allerdings für Laden auf 80 oder sogar 100% gerechnet, jedenfalls sehr lange. Mein Taycan hat mir schon empfohlen 1 (eine) Minute zu laden, um nach Hause zu kommen. Um die 11km sicher zu erreichen hat das Navi des ID.4 59 Minuten Ladepause berechnet! Warum es aber Shell und Esso am Rande der Strecke (am rechten Bildschirmrand) anzeigt, weiss nur der Programmierer….
Das Head Up Display, hier in der Ausführung Augmented Reality Head Up Display, oder AR HUD ist eine Wucht. OK, man muss ein Faible für Spielerei haben, aber was da im Auto abgeht, wenn ich links Abbiegen soll. 3 blaue Pfeile kommen im HUD auf mich zu (werden größer) die Leuchtleiste unter der Windschutzscheibe lenkt meine Augen zusätzlich nach links, das Auto wird dazu auch noch langsamer. Ich muss nur noch den Gegenverkehr beachten und lenken.
Komme ich der Mittellinie zu nahe erscheint eine gelbe Linie, ziemlich genau da, wo auch auf der Straße eine Linie ist. Wow.
Beim Abstandhalten zeigt es mit einer waagrechten grünen Linie an, welches Auto als Ziel genommen wird, kommt man dem zu nahe wird die Linie breiter und Gelb. Ob sie auch Rot werden kann, weiss ich nicht.
Auch Radfahrer werden erkannt und als schmale Silhouetten dargestellt.
Allerdings strengt das HUD auch an (ich meine es war ein ganz klein wenig unscharf) ob man das einstellen kann habe ich nicht gesucht.
Die automatische Geschwindgkeitsanpassung ist langsamer als im Taycan und weniger konsequent. Fehler machen beide die gleichen (falsche Daten im Navi etc.). Was mich gestört hat, das Navi weiss, es kommt 30, wird langsamer. Das Navi erkennt 30, und beschleunigt kurz, bevor gebremst wird. Bremsen ist sehr zögerlich und man kann ganz schön weit mit 36-38 fahren, bis es langsamer wird. Der Taycan ist da schneller mit der Anpassung.
Und die Sprachbedienung. Ein Ziel konnte ich nicht eingeben, das Navi versuchte immer irgendwas in Osteuropa zu finden. Sitz-/Lenkradheizung und warme Füssen ging aber sehr gut.
Das Laden.
Die Reise an den Bodensee war so gemacht, wie man es nicht tut. Einfach ins Auto sitzen und losfahren. Am Aussichtspunkt dann noch 70km Restreichweite, und noch 30km zum Weingut. Also Ladesäule suchen, in der EnBW mobility+ App. Beim McD in Überlingen sollte es eine 135kW Säule geben. Da dank Corona das kulinarische Angebot überschaubar war, war das die Lösung.
Die Enttäuschung dann, das Auto lädt nur mit 75kW. Zuhause dann die Auflösung, die Säule kann nur 75kW, der Eintrag in der App war falsch.
Am Rasthof Neckerburg Ost dann eine echte 150kW Säule und trotzt Start SOC von 26% mit bis zu 120kW geladen. Ich habe mal beide Ladevorgänge in eine Grafik und man erkennt, dass so bei 62-65% SOC die Ladeleistung auf 70kW absinkt.
Den letzten Ladevorgang habe ich dann mit 79% SOC gestartet (an einem 300kW Lader in Rutesheim) und das Auto hat mit e-Golf verdächtigen 38kW geladen. Bei 94% SOC waren noch satte 26,5KW und es hat 25 Minuten gedauert von 79% auf 95%. Es ist also ernst zu nehmen, was auf dem Display steht „Für ein optimales Ladeergebnis nur bis 80% laden“
Fazit: ein tolles Auto, kein bisschen wirkt es billig. Allerdings auch kein Luxus. Aus meiner Sicht ein GameChanger, einzig die Ladeperformance könnte noch etwas besser sein. Software darf noch ein wenig besser werden. Für meinen Fuhrpark allerdings deutlich zu groß.