Das ist schwer nachzuvollziehen was da passiert ist. Mir haben sie mal bei meinem alten Auto im Rahmen eines Kundendienstes einen Schweller aus ABS angefahren. Damit man die schwarze Bruchstelle nicht sieht, haben sie es mit Farbe zugeschmiert, die noch nicht trocken war als ich das Auto abholen wollte. Als ich gefragt habe ob das Auto fertig und alles ok ist, hießt es dass alles passt und ich das Auto mitnehmen kann. Als ich sie dann auf die Bruchstelle ansprach, kamen sie gleich zu dritt mit raus, haben sich dann beraten und meinten das war der Lehrling und er wollte es nicht zugeben. Aber es wäre ja nicht so schlimm. Ich habe drauf bestanden dass sie es reparieren, dann wollten sie es kleben. Das habe ich aber abgelehnt, weil ich einer Klebeverbindung nicht zutraue nicht wieder zu brechen. Vor allem nicht wenn man mal etwas aufsetzt und es vielleicht auch kalt ist. Sie haben mich heim geschickt und gesagt ich soll es mir nochmal überlegen. Es würde ja auch dem Auto schaden wenn sie den alten Schweller abbauen und nen neuen dran bauen müssen weil der geklebt ist. Meiner Meinung nach dürfte das dem Auto nichts machen, wenn sie ordentlich arbeiten und nicht das Blech verletzen und ggf. wieder ordentlich konservieren.

Ich habe dann von daheim aus nach ner Weile angerufen und drauf bestanden, dass ich es neu bekomme. Schlussendlich konnte ich sie dazu überreden. Sie haben einen neuen bei Rieger Tuning bestellt, lackiert und dran gebaut. Als ich hin kam, war war ich einigermaßen schockiert: die haben den Schweller nicht vertikal nach unten stehend hin geklebt, sondern fast im 45° Winkel unters Auto. Sah übel aus. Wieder beanstandet dass das so nicht korrekt ist und es auf der anderen Seite ja auch nicht so ist. Wieder gleiche Leier: ist ja auch nicht gut fürs Auto da nochmal dran rum zu machen. Sehen sie sichs erst mal an, vielleicht gewöhnen sie sich daran. Also bin ich wieder heim und hab das ne Weile sacken lassen, gestört hat es mich immer und als ich dann von anderen Leuten drauf angesprochen wurde was da denn passiert wäre und dass das Kacke aussieht, hab ich wieder angerufen und gesagt sie sollen es nochmals machen. Wollten sie aber nicht.

Also hab ich nen Brief an VW geschrieben in dem ich all das erklärt habe, die haben mich dann angerufen und sich nochmal alles erklären lassen und gemeint sie müssen jetzt erst mal mit der Werkstatt telefonieren und dessen Sicht anhören. Nicht lange darauf kam ein Anruf von der Werkstatt, wieder der Typ der mich immer abgewimmelt hat und meinte das geht nicht und es wäre ja auch nicht so schlimm. Dieses mal scheißfreundlich mit "ja selbstverständlich bessern wir da noch einmal nach, das ist doch garkein Problem". Aha. Auf einmal. Also wieder hin, dann wurde es ordentlich gemacht. Das war etwa 2003 oder 2004.

Wenn ich beim ersten Mal nicht ums Auto gelaufen und vom Hof gefahren wäre, hätten sie es vmtl. eh mir in die Schuhe geschoben und nicht mehr zugegeben. Was für ein elendiger Verein...

Seit etwa 2018 rostet es jetzt hinterm Schweller raus, unter der hinteren Tür. Eine Stelle die ich bei dem Auto noch nicht rosten sah. Sie haben es also wohl doch verpfuscht und jetzt ist mir die Chance versaut das Auto zum Oldtimer zu machen ohne größere Schweißarbeiten an der Stelle. Das nervt tierisch.

Der Schweller bleib dann bis Ende 2018 heil, dann hat einer bei der Dekra das Auto mit lautem Knall in den tiefen Bremsenprüfstand für LKW rein gefahren. Seitdem ist genau die gleiche Stelle an der vorderen Kante gebrochen. Und das Auto mit dem Aggregateträger aufgeschlagen, schwer zu sagen ob es da auch was verzogen hat. Weil das Auto nicht mehr genügend Wert hat, habe ich weniger Schadensersatz bekommen als was ich bei VW oder dem von der Dekra vorgeschlagenen Händler hätte zahlen müssen um den Schaden zu beheben. Auch sehr ärgerlich. Seitdem fahre ich mit ner kaputten Ecke herum. Ich bin gespannt wann sie mir das bei der HU mal als Mangel aufschreiben wollen...

Die Schwellergeschichte ist eine von an die 10 solcher haarsträubenden Dinge die ich mit dem Auto und Werkstätten erlebt habe. Die einzigen guten Werkstätten die ich kannte, sind alle weg mittlerweile weil zu klein.

Als Antwort auf den ersten Beitrag kann man sagen, dass 370 Nanometer auf eine deutliche Reparaturlackierung hinweisen.

Tatsächlich werden die meisten neuen Wagen mit unterschiedlichen Lautstärken ausgeliefert. Heutzutage weniger oft, weil automatisierte Lackiersysteme die unterschiedlichen Bauteile gleich gut erreichen können. Das differiert beim VW Golf nur um 25 Nanometer wie auch die absoluten Lackstärken beim Golf extrem dünn sind und gerade 105 Nanometer erreichen.

Nur Mercedes bei den Baureihen C, E und S verwendet „richtig“ Lack und erreichen bis 250 Nanometer. Mercedes verwendet Nano-Klarlack mit Keramikpartikeln. Die Mercedes-SUV aus USA werden dagegen auch nur „geduscht“.

Um auf deine rechtlichen Chancen und Risiken zu kommen, würde ich sagen, da kann man nichts machen. Ein Produktionsfehler ist kein Unfall und es ist keine zugesicherte Eigenschaft wie oft und dick ein Bauteil zu lackieren ist. An der Fronthaube ist es sogar gut, weil sie im Steinschlagbereich liegt und häufig poliert wird, was ebenfalls Lackdicke abträgt.

Fahrzeug auf dem Transportweg beschädigt worden?

Guter Punkt, aber auch das ist nicht unbedingt ein Unfall und wo wem was passiert ist, kann man nicht beweisen.

Unfallschaden ist es sowieso erst, wenn Karosserieteile getauscht werden müssen. Daher achtet jeder Gebrauchtkäufer gerade im Frontbereich darauf, das Schrauben noch überlackiert sind und solche Sachen. Alles andere sind Bagatellschäden und kein Unfallschaden. So hat es mir auch erst wieder der Händler erklärt der den e-Golf angekauft hat, weil der ja durch einen Kratzer durch ein Fahrrad auch lackiert wurde. Der Händler hat es zwar notiert, aber er hat ausdrücklich gesagt das die Lackdicke nichts über die Unfallhistorie aussagt.

Müssten es nicht Mikrometer sein?
Ansonsten hast du natürlich vollkommen recht.

Ja, natürlich. Stimmt. Ich kam wohl vom Weg ab wegen des Nanolacks von Mercedes.

Nö, wenn Dir jemand eine Beule ins Seitenteil fährt und ein guter Karrosseriebauer dengelt das wieder raus, wird gespachtelt und neu lackiert, dann ist es trotzdem ein Unfallwagen.
Bei nur einen Kratzer ist es näturlich was anderes.
Gruß
Gunther

skuril ist es wirklich , das stimmt, aber helfen kann ich da leider nicht. Viel erfolg weiterhin auf jeden Fall.

Dokumentieren ist meistens sehr hilfreich. Sorry, das weisst du bestimmt. Aber ich stelle es immer wieder fest, dass es sinnvoll ist.

Ja soweit mein Wissen reicht, zählt das dann tatsächlich auch zu einem Unfallfwagen. Bei kleine Kratzern ist das tatsächlich was anderes.

Uns wurde vor einigen Jahren mal ein Spiegel abgefahren. Verursacher hat sich gemeldet, es gab ja genug Zeugen.

Auto galt deswegen beim Verkauf auch nicht als Unfallwagen. Ebenso war die nachlackierte Stelle am Stoßfänger kein Problem. Vor der Zeit der PDC waren kleine Mäuerchen durchaus ein fieses Hindernis