Dichte nimmt zu - Bayern vorn E-Auto-Fahrer finden leichter Ladesäulen

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    • Dichte nimmt zu - Bayern vorn E-Auto-Fahrer finden leichter Ladesäulen

      Wer mit dem Gedanken spielt, ein E-Auto anzuschaffen, muss sich überlegen, wo er das neue Gefährt aufladen kann. Öffentliche Stationen sind noch rar, werden aber häufiger. Vor allem in Bayern, aber auch in anderen Bundesländern, gibt es neuesten Daten zufolge mittlerweile eine passable Infrastruktur.

      Deutschlands Ladenetz für Elektroautos wird allmählich etwas dichter. Besonders auf dem Land ist es zwar oft noch schwierig, eine öffentliche Säule in der Nähe zu finden - insgesamt verbesserte sich das Angebot bis Ende Mai nach Einschätzung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aber merklich. Die zuletzt verfügbaren Daten des "Ladesäulen-Registers" zeigen auch für manche kleinen Kommunen jenseits der großen Zentren eine bessere Abdeckung.
      Im Gesamtvergleich der Flächenländer schneidet Bayern in der jüngsten Erhebung erneut am besten ab. Im Schnitt kommen im Freistaat etwa 64,1 frei zugängliche Ladepunkte auf 100.000 Einwohner. Die absolute Zahl liegt hier bei 8412, ein Plus von mehr als 30 Prozent gegenüber dem Frühjahr 2020. Das benachbarte Baden-Württemberg ist bei der Dichte öffentlicher Ladepunkte mit knapp 64 ganz knapp dahinter, hier wurde ein Zuwachs um über 40 Prozent auf 7099 verzeichnet. Es folgt Niedersachsen, wo statistisch 51 Punkte auf 100.000 Menschen entfallen - bei 4079 Möglichkeiten, das E-Auto unterwegs zu laden. Letzter ist Mecklenburg-Vorpommern mit im Schnitt 22,3 Ladepunkten.
      Die Dichtewerte sind in großen Städten freilich höher. So hat Hamburg als Bundesland einen leicht höheren Wert (65,7) als der Flächen-Erste Bayern. Berlin und Bremen meldeten Werte von 49 beziehungsweise 41,5. Es finden sich den Daten zufolge jedoch auch zunehmend in kleineren Gemeinden vergleichsweise gute Angebote, so der Verband. Er führte dazu neue Kategorien ein, die bei geringen Einwohnerzahlen Vergleiche besser zulassen sollen - obgleich es dann nur Absolutwerte gibt.

      Bezahlsysteme noch sehr divers
      In der Gruppe der "Kleinstädte und Landgemeinden" unter 20.000 Menschen schnitt demnach im Mai das baden-württembergische Schwieberdingen mit 70 Ladepunkten am besten ab. Es folgten - ebenfalls im Südwesten - Ilsfeld (52) und Giengen an der Brenz (40). Bad Säckingen und das bayerische Holzkirchen (je 39) kamen auf Rang vier, 38 Ladepunkte meldeten sowohl Unterföhring bei München als auch Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein. Diese Kommunen hätten die Ladeinfrastruktur für Elektro-Pkw "zukunftsfähig ausgebaut", hieß es.
      Bei den mittelgroßen Städten (20.000 bis 100.000 Einwohner) wies der Verband für Zwickau in Sachsen die höchste Zahl mit 112 Ladepunkten aus. Dahinter kamen das hessische Baunatal (105) und Esslingen in Baden-Württemberg (93). Unter den Städten ab einer Bevölkerung von 100.000 bis 500.000 waren Wolfsburg (493), Regensburg (282) und Karlsruhe (260) die Top drei. Für diese Größe veröffentlichte der BDEW auch relative Dichtewerte: Dabei bleiben die VW-Stadt Wolfsburg mit 396 Ladepunkten pro 100.000 Menschen sowie Regensburg, wo BMW ein großes Werk betreibt, mit einem Durchschnittswert von 184 vorn.

      Bei den als Metropolen klassifizierten Städten mit mehr als einer halben Million Einwohnern schob sich München auf den ersten Platz in puncto Ladennetz-Dichte (89), danach folgen Stuttgart (81) und Essen (73). In absoluten Zahlen dreht sich das Bild zugunsten von Berlin, wo es nun 1799 öffentliche Ladepunkte gibt - über 700 mehr als vor etwa einem Jahr. Die Ränge zwei und drei nehmen in dieser Darstellung München (1327) und Hamburg (1214) ein. Hier gab es ebenso Zuwächse.
      BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae betonte, parallel zum "erfreulichen" Ausbau des Netzes müssten Ladesäulen für die Betreiber wirtschaftlicher und für die Nutzer attraktiver werden. So solle man die Stationen eher mit digitalen Bezahlsystemen statt mit Lesegeräten für vielfach voneinander abweichende "E-Tankkarten" ausstatten.

      Quelle: n-tv
      Gruß
      Uwe
    • Dummerweise fast ausschließlich die ziemlich nutzlosen AC Lader, mit denen kein BEV Fahrer ohne eigenen Ladepunkt daheim oder in der Arbeit komfortabel leben kann. Abends anstecken und mitten in der Nacht umparken müssen ist keine Lösung. Für solche Leute bräuchte es entweder sehr viele Ladepunkte wo sie stehen bleiben können, oder Schnelllader. Von letzteren sind bei mit in der 500.000+ Einwohner Stadt bisher gerade mal 4 Stück entstanden, die öffentlich regulär zahlungspflichtig betrieben werden. Wenn man nicht weitere kostenlose von Supermärkten und Discountern hätte, würde es schon sehr düster aussehen.

      Ich habe immer den Eindruck dass sie diese AC Lader nur deshalb hin stellen, dass sie sagen können "schaut her, die Zahl ist schon so hoch und schon wieder weiter gestiegen". Der Nutzen ist gering. Die meisten die ich davon belegt sehe, nutzen sie einfach nur um privilegierte und billige oder kostenlose Parkplätze zu haben. Sehe oft auch hybride, die nur homöopathische Dosen an Strom laden, aber ewig dort stehen. Das kann doch nicht die Lösung sein...

      Und dass die AC Lader bei der geringen Auslastung (auf die theoretisch mögliche abgebbare Energiemenge pro Monat) nicht rentabel betrieben werden können, wundert mich so überhaupt nicht.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • So einen haben wir bei uns im Dorf stehen. Ich dachte auch, der wird kaum genutzt, aber anscheinend sind in letzter Zeit vermehrt Touris dort anzutreffen. Was die während des Ladevorgangs machen weiß ich nicht, so viel zu sehen gibt's bei uns nicht. Vielleicht sind es auch Besucher, aber eigentlich hat hier fast jedes Haus (um nicht zu sagen jeder Hof) zumindest eine CEE-Dose.
      In der nächstgrößeren Stadt, in der mehr Leute in Mietwohnungen leben und eher auf öffentliche Ladesäulen angewiesen wären, hat sich seit mindestens eineinhalb Jahren nichts getan. Die Anzahl der privat installierten Wallboxen hat vermutlich rapide zugenommen, aber solche Infos bekommt man ja leider nicht - wäre sicher auch mal ganz interessant.
    • wir haben auch mittlerweile 8 AC Ladepunkte im Ortsgebiet (5000EW). Viel zu viele (noch). Tourismus gibt es quasi nicht und Mietswohnungen auch kaum. Die meisten haben Garage oder Carport und könnten da laden. Selbst als letztes Jahr der Herr Umweltminister Glauber da war, wurde sein schicker BMW PHEV nicht an der Säule geladen, trotz 2h Termin und Fahrer der die ganze Zeit im Auto saß.
      Die Ladesäule am Marktplatz zeigen ~120kWh pro Ladeport, das dürfte ich alles geladen habe als die noch kostenfrei waren. Einzig die Ladesäule an der Schule wird häufiger von den Lehrern mit PHEV benutzt, also immer da gleiche Auto ...
      e-Golf MJ15 ab 16.02.15
      e-Golf MJ18 ab 22.01.18
      e-Golf MJ18 ab 02.03.18
      e-Tron MJ20 ab 14.05.21

      26kW PV+15kWh Speicher

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    • Sehr unterhaltsamer Film von Chris, wie er zwei absoluten E-Mobil Neulingen hilft, mit ihrem neu erstandenen Smart nach Hause zu kommen. Das Paar hatte den Smart in Sindelfingen abgeholt und wollte damit (ohne CCS-Anschluss) nach Augsburg fahren. Beim ersten Ladeversuch an einer EnBW Ladesäule in der Nähe Ulms sind sie dann auf Chris gestossen, der trotz Zeitmangels einen kleinen YouTube Film daraus gemacht hat.

      April 2018 bis März 2022: e-Golf 23.090 km
      ab Februar 2019: Tesla Model ≡ 93.701 km

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Stromsegler ()

    • Der Titel, der Urheber, das lohnt vermutlich keine Sekunde anzuschauen?

      (Ich klinge vermutlich wie eine defekte Schallplatte, aber können wir uns drauf einigen zu YouTube Videos in ein, zwei Sätzen zu schreiben worum es grob geht? Heutzutage ist viel zu vieles, gerade von dem Herrn, doch reinstes Clickbait und könnte in 10 Sekunden erzählt sein, wenn es da nicht ein Minimum an Laufzeit gäbe damit man Werbung schalten kann…)
      Gruß, Daniel

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    • Outsider64 schrieb:

      Dummerweise fast ausschließlich die ziemlich nutzlosen AC Lader, mit denen kein BEV Fahrer ohne eigenen Ladepunkt daheim oder in der Arbeit komfortabel leben kann. Abends anstecken und mitten in der Nacht umparken müssen ist keine Lösung. Für solche Leute bräuchte es entweder sehr viele Ladepunkte wo sie stehen bleiben können, oder Schnelllader. Von letzteren sind bei mit in der 500.000+ Einwohner Stadt bisher gerade mal 4 Stück entstanden, die öffentlich regulär zahlungspflichtig betrieben werden. Wenn man nicht weitere kostenlose von Supermärkten und Discountern hätte, würde es schon sehr düster aussehen.

      Ich habe immer den Eindruck dass sie diese AC Lader nur deshalb hin stellen, dass sie sagen können "schaut her, die Zahl ist schon so hoch und schon wieder weiter gestiegen". Der Nutzen ist gering. Die meisten die ich davon belegt sehe, nutzen sie einfach nur um privilegierte und billige oder kostenlose Parkplätze zu haben. Sehe oft auch hybride, die nur homöopathische Dosen an Strom laden, aber ewig dort stehen. Das kann doch nicht die Lösung sein...

      Und dass die AC Lader bei der geringen Auslastung (auf die theoretisch mögliche abgebbare Energiemenge pro Monat) nicht rentabel betrieben werden können, wundert mich so überhaupt nicht.
      Das mag aus Deiner Sicht so scheinen - für unsere Zoe sind AC-Lader mit 22kW sehr komfortabel und praktisch. Mal 15 Minuten was kurz abholen/einkaufen und schon den Akku für den Bedarf zwei weiterer Tage geladen. Oder eine dreiviertel Stunde im Supermarkt und eine Woche wieder ohne Laden fahren...
      Dass die meisten anderen BEV nur mit 11kW oder sogar weniger mit AC laden können ist ja nicht die Schuld der Ladeinfrastruktur. :saint:
    • Maverick78 schrieb:

      wir haben auch mittlerweile 8 AC Ladepunkte im Ortsgebiet (5000EW). Viel zu viele (noch). Tourismus gibt es quasi nicht und Mietswohnungen auch kaum. Die meisten haben Garage oder Carport und könnten da laden. Selbst als letztes Jahr der Herr Umweltminister Glauber da war, wurde sein schicker BMW PHEV nicht an der Säule geladen, trotz 2h Termin und Fahrer der die ganze Zeit im Auto saß.
      Die Ladesäule am Marktplatz zeigen ~120kWh pro Ladeport, das dürfte ich alles geladen habe als die noch kostenfrei waren. Einzig die Ladesäule an der Schule wird häufiger von den Lehrern mit PHEV benutzt, also immer da gleiche Auto ...
      Tourismus hin oder her - manchmal hat man einfach in ländlicher Gegend einen Termin oder Besuch vor und am Ziel gibt es keine Säule oder nur eine, die dauerbelegt ist (gibt es hier durch Kooperation mit Wohnungsgesellschaften, die ab dem Feierabend bis zum nächsten Morgen die Säule nutzen).
      Ich finde, dass es, trotz privater Wallboxen, auch im öffentlichen Raum Ladesäulen geben muss und denke dabei an ambulante Pflegedienste, Nutz- und Servicedienste wie Reinigung oder Handwerker. Noch fahren die Verbrenner, aber das soll/wird sich ja hoffentlich ändern. :)
    • sputniki schrieb:

      Tourismus hin oder her - manchmal hat man einfach in ländlicher Gegend einen Termin oder Besuch vor und am Ziel gibt es keine Säule oder nur eine, die dauerbelegt ist (gibt es hier durch Kooperation mit Wohnungsgesellschaften, die ab dem Feierabend bis zum nächsten Morgen die Säule nutzen).
      Ich finde, dass es, trotz privater Wallboxen, auch im öffentlichen Raum Ladesäulen geben muss und denke dabei an ambulante Pflegedienste, Nutz- und Servicedienste wie Reinigung oder Handwerker. Noch fahren die Verbrenner, aber das soll/wird sich ja hoffentlich ändern.
      Ja das ist ja korrekt, natürlich muss die Infrastruktur da sein. Aber sie rechnet sich halt nicht.
      e-Golf MJ15 ab 16.02.15
      e-Golf MJ18 ab 22.01.18
      e-Golf MJ18 ab 02.03.18
      e-Tron MJ20 ab 14.05.21

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    • Stromsegler schrieb:

      Sehr unterhaltsamer Film von Chris, wie er zwei absoluten E-Mobil Neulingen hilft, mit ihrem neu erstandenen Smart nach Hause zu kommen. Das Paar hatte den Smart in Sindelfingen abgeholt und wollte damit (ohne CCS-Anschluss) nach Augsburg fahren. Beim ersten Ladeversuch an einer EnBW Ladesäule in der Nähe Ulms sind sie dann auf Chris gestossen, der trotz Zeitmangels einen kleinen YouTube Film daraus gemacht hat.
      Und bei 4:40 sieht man brav ne ZOE an Typ2 laden. Da stimmt doch was mit dem Smart nicht.
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    • Maverick78 schrieb:


      Ja das ist ja korrekt, natürlich muss die Infrastruktur da sein. Aber sie rechnet sich halt nicht.
      Deswegen wird der Ausbau ja subventioniert. :saint:
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine subventionierte Ladesäule, die neben einer mit 32A abgesicherten Laterne installiert wird, nur Verluste bringen soll. Entweder hat sich da jemand maximal unclever angestellt, oder es fehlt die langfristige Erfahrung - bzw. der zukünftige Bedarf wurde in der Rechnung nicht berücksichtigt - was ja korrekt ist, aber eben auch noch keinen Rückschluss auf Rentabilität in 5 Jahren zulässt. 8)
    • Und täglich grüßt das Murmeltier :)

      1. welche Laterne ist mit 32A abgesichert, geschweige denn dreiphasig angeschlossen?
      2. nicht neben jeder Laterne ist auch ein Stellplatz, da ist gerne auch mal ein Bürgersteig im Weg
      3. kostet eine Ladesäule deutlichst mehr als eine Wallbox daheim (Stichworte Vandalismus-Schutz, Wetterschutz, Eichrecht...)
      4. kommen die Betriebskosten dazu (Stellplatzmiete, Onlineanbindung der Säule, Wartungsverträge)
      5. dazu dann noch die Verwaltungskosten (Planung, Aufbau und Betrieb der Säulen, Abrechnung, Forderungsmanagement, Hotline...)
      6. zählt eine Ladesäule immer noch als Letztverbraucher, der Strom - egal wie günstig du ihn einkaufen magst - kriegt die ganze Breitseite an Steuern und Abgaben draufgeknallt

      Also auch wenn du eine Ladesäule zu 100% gefördert bekommst (eher unwahrscheinlich), und auch nix für den Stellplatz davor zahlen musst (dito), dann hast du trotzdem knappe 30ct an Stromkosten die du in Rechnung stellen musst, und hast Kunden die bei jedem ct den sie mehr als die besagten 30ct zahlen sollen direkt Fackeln und Heugabeln rauskramen.

      Und da hast du dann halt die Wahl: Verluste machen aber zufriedene Kunden haben, oder keine Verluste machen aber dann vermutlich keine Kunden haben...

      Und wenn sich alle so maximal unclever anstellen, wieso gibt es dann nicht mehr findige Unternehmer die alles mit Ladesäulen zupflastern und sich mehrere goldene Nasen verdienen? :)
      Gruß, Daniel

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    • acurus schrieb:

      Und täglich grüßt das Murmeltier :)

      1. welche Laterne ist mit 32A abgesichert, geschweige denn dreiphasig angeschlossen?
      2. nicht neben jeder Laterne ist auch ein Stellplatz, da ist gerne auch mal ein Bürgersteig im Weg
      3. kostet eine Ladesäule deutlichst mehr als eine Wallbox daheim (Stichworte Vandalismus-Schutz, Wetterschutz, Eichrecht...)
      4. kommen die Betriebskosten dazu (Stellplatzmiete, Onlineanbindung der Säule, Wartungsverträge)
      5. dazu dann noch die Verwaltungskosten (Planung, Aufbau und Betrieb der Säulen, Abrechnung, Forderungsmanagement, Hotline...)
      6. zählt eine Ladesäule immer noch als Letztverbraucher, der Strom - egal wie günstig du ihn einkaufen magst - kriegt die ganze Breitseite an Steuern und Abgaben draufgeknallt

      Also auch wenn du eine Ladesäule zu 100% gefördert bekommst (eher unwahrscheinlich), und auch nix für den Stellplatz davor zahlen musst (dito), dann hast du trotzdem knappe 30ct an Stromkosten die du in Rechnung stellen musst, und hast Kunden die bei jedem ct den sie mehr als die besagten 30ct zahlen sollen direkt Fackeln und Heugabeln rauskramen.

      Und da hast du dann halt die Wahl: Verluste machen aber zufriedene Kunden haben, oder keine Verluste machen aber dann vermutlich keine Kunden haben...

      Und wenn sich alle so maximal unclever anstellen, wieso gibt es dann nicht mehr findige Unternehmer die alles mit Ladesäulen zupflastern und sich mehrere goldene Nasen verdienen? :)
      1.) Ich mache Dir gern ein Foto von dreiphasigen >32A abgesicherten Straßenlaternen in unserer Stadt. :saint: Da die Umrüstung der Straßenlaternen auf sparsame LED-Beleuchtung nicht nur einerseits gefördert wird, sondern auf der anderen Seite auch eine (erhebliche) Reduzierung des Strombedarfs mit sich bringt... Aber davon abgesehen: Durch die Reichweitenbeschränkungen der Niederspannungsnetze in den meisten Fällen in Abstanden <1km eine Trafostation in der Nähe einer Straße in Städten zu finden.
      2.) Von unserer Stadtverwaltung werden knallhart auch in Wohngebieten mit Parkplatzknappheit Parkplätze in Carsharing-Parkplätze umgewandelt, ebenso werden Behindertenparkplätze und Parkplätze für E-Autos beim Straßenausbau und bei privaten Parkplatzneubauten geregelt. Wer öffentliche Ladesäulen plant, zahlt in der Regel keine Parkplatzmieten
      3.) Ja, sicher kostet eine Ladesäule das zehnfache und mehr. Aber wenn die Kosten dafür (dank Fördermitteln) unbezahlbar wären, würde unser lokaler Stromanbieter nicht gerade alle Ladesäulen gegen neue (geförderte) Säulen austauschen. Ich habe jedenfalls sowohl an den alten Säulen laden können und jetzt auch an den neuen. Ausfälle oder Probleme konnte ich an den alten Säulen nicht feststellen. Warum dann die erneuern? Es wird Gründe haben und Geldmangel wird es nicht sein. :D
      4.) siehe 2. und natürlich muss jeder kalkulieren, wie und ob sich die Standorte und Säulen finanzieren. Das nennt sich Geschäftsmodell und die Preise steigen ja gerade, was ein Indiz dafür ist, dass die laufenden Kosten (noch) nicht mit der aktuellen Nutzung übereinstimmen. Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten zwei Jahren weiterentwickelt. Die Vergaberichtlinien der Fördermittel sorgen jedenfalls nicht für große Konkurrenz, daher wird die Refinanzierung sicher einfacher.
      5.) Je mehr, desto besser. Im Moment gibt es nur wenige überregionale Unternehmen, die an den Autobahnen investieren. Die Platzhirsche am Ort sind lokale Stromproduzenten und da das teilweise auch ganz kleine Anbieter sind, werden die sicher kein großes Risiko eingehen.
      6.) Da wird sich in der nächsten Legislaturperiode sicher etwas tun. Es ist wenig sinnvoll, auf der einen Seite Subventionen in Milliardenhöhe rauszuhauen und auf der anderen Seite Elektromobilität mit Abgaben zu verteuern. :rolleyes:

      Wenn die 30 Cent wirklich ein Kampfpreis sein sollten, warum tun sich das die (lokalen) Unternehmen dann bundesweit selber an? Bundesweite Ladestromanbieter haben die Preise bereits angepasst. Gibt es denn lokale Anbieter die angekündigt haben nachzuziehen?
    • Ich empfehle dir mal mit Betreibern von Ladesäulen zu sprechen, und/oder dir die Förderprogramme selbst durchzulesen.

      Spoiler: du bist leider auf dem Holzweg.

      Das die 30ct ein Kampfpreis sind habe ich ja schon erläutert, siehe das Stichwort „letztverbraucher“.

      Aber nehmen wir mal den von dir genannten Artikel. Best Case ist ja dann die Rekordladestation mit 8,4 Ladevorgängen pro Tag, und dem Durchschnitt von 13,3kWh pro Ladevorgang. Diese Säule setzt also knappe 41.000kWh pro Jahr um.

      Jetzt schauen wir mal nach dem deutschen Strompreis: strom-report.de/strompreise/strompreis-zusammensetzung/

      31,89ct pro kWh, uiuiui. Aber davon sind ja 7,7ct die reine Stromerzeugung, und im fiktiven Beispiel sind wir der super Energiekonzern der dank Großeinkauf. Börse und Feenstaub den Strom umsonst kriegt. Leider konnten wir die Politik noch nicht überzeugen, also ist die Ladesäule weiterhin Letztverbraucher, der ganze Rest wird also fällig. Macht also 24,19ct, bei dem 30ct Kampfpreis bleiben dir also 5,81ct pro kWh übrig.

      An der besten Ladesäule aus deinem Beispiel sind das dann 2382 EUR pro Jahr. Upsa. Bruttopreise. Also bleiben dir 2001 EUR an deiner Top Ladesäule, Stand heute. Pro Jahr.

      Wenn du davon einen AC Ladepunkt mit all seinen Betriebskosten betreiben kannst: wieso baust du nicht welche auf und verdienst dir ne goldene Nase?

      Vermutlich weil du schnell merken wirst: Du musst das vorfinanzieren, zahlst also auch Zinsen. Du wirst merken das ich viele Kosten mit 0 angesetzt habe, wie zB das Locationscouting und die Planung der Standpunkte. Das auch die Mitarbeiter im osteuropäischem Callcenter bezahlt werden wollen.

      Und wenn du das dann immer noch alles im Griff hast, und den Stromeinkauf weiter bei 0 hälst, und deine goldene Nase Form annimmt, dann wirst du vielleicht über die Vorstellungen der Politik stolpern, die dir die Rahmenbedingungen ändern und du musst deine Ladesäulen ersetzen oder umrüsten, weil Eichrecht, Kreditkartenzahlung, you name it.

      Spoiler: Eichrecht bedeutet in diesem Fall zB nicht einfach nen geeichten Stromzähler nachzurüsten…

      Ich möchte dir als Neueinsteiger nicht zu nahe treten, aber das Thema Kosten und Ladeinfrastruktur wurde schon bis ins kleinste durchdiskutiert, wenn es wirklich so offensichtlicher Wucher wäre sähe der Markt nicht so aus wie er aussieht.

      Achja, Nachtrag: aus dem verlinkten Artikel aus Paderborn zum Thema Parkplätze kann ich nicht ersehen das der Betreiber keine Parkgebühren zahlt. Im Gegenteil: wenn der Betreiber einer Parkfläche (egal ob städtisch oder privatwirtschaftlich) Stellplätze für Ladesäulen umwidmet und diese für die Dauer des Ladevorgangs kostenfrei dem Endkunden anbietet, dann verliert er an der Stelle Umsatz. Seine eigenen Kosten für dem Parkplatz bleiben jedoch. Und auch Carsharer zahlen idr fürs parken, beispiel Berlin: tagesspiegel.de/wirtschaft/str…sich-selbst/25827518.html)
      Gruß, Daniel

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