Durch einen YouTube-Beitrag bin ich bei E-Maise/Andi auf diesen Artikel aufmerksam gemacht worden, Danke dafür.
Er ist eine Legende. Nun spricht er Klartext: Doppel-Weltmeister Walter Röhrl ist momentan in der Ortenau Stargast einer Oldtimer-Rallye. Vor Ort holt er gegen Elektroautoautos und autonomes Fahren aus.
Der Mann ist eine Legende, und er spricht Klartext: Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister und auch mit 71 noch einer der weltbesten Autofahrer, hält die Weichenstellung in Richtung Elektroautos für "den größten Scheiß" und sieht in selbstfahrenden Autos nicht weniger als "einen weiteren Schritt zur Verblödung der Menschheit." Röhrl ist derzeit in der Ortenau Stargast einer Winter-Rallye für 40 Oldtimer-Fahrer. Am Donnerstag wurde der Offenburger Flugplatz für sie zum Slalom-Parcours.
Oldtimer-Fan Dominic Müller vom "Ritter" in Durbach, der erst kürzlich von der Fachzeitschrift Auto Motor Sport zum schnellsten Hotelier Deutschlands gekürt wurde, hatte die Idee zur "Schwarzwald Winter Challenge". Drei Tage lang werden den – meist gut betuchten – 40 Teilnehmern auf kurvenreichen Strecken die Ortenau und der Schwarzwald nähergebracht.
"Das ist ein weiterer Schritt zur Verblödung der Menschheit."
Walter Röhrl über autonomes Fahren
Die Geschwindigkeit steht über die 400 Fahrkilometer nicht im Vordergrund, dafür gibt es 16 knifflige Fahrprüfungen – darunter auch spaßige. So ist etwa ein Boxenstopp in Gutach geplant, wo ermittelt wird, wer die Rodelbahn am schnellsten hinabsaust. Da sich dort nicht driften und überholen lässt, wird Walter Röhrl nicht zwangsläufig vorne sein. Ums Tempo ging es freilich am Donnerstag auf dem Offenburger Flugplatz, wo ein Slalomkurs abgesteckt war. Der zweifache Weltmeister und vierfache Sieger der Rallye Monte Carlo sowie zahlloser weiterer Rennen, gab den Teilnehmern bei einem Fahrertraining Tipps, bevor es zur Sache ging.
Zur Sache ging es auch bei einem Pressegespräch am Vormittag in Durbach, in dem der aus Regensburg stammende Röhrl kein Blatt vor den Mund nahm. Als ein Mann, durch dessen Adern mehr Benzin als Blut fließt und der trotz seiner Erfolge sehr bodenständig geblieben ist, hofft Walter Röhrl, dass es auch in 20 Jahren noch Autos mit Verbrennungsmotor gibt. Auf die BZ-Frage nach seiner Bewertung des politischen Trends hin zu Elektroautos platzt es aus Röhrl geradezu heraus: "Elektro ist der größte Scheiß". In der Stadt elektrisch unterwegs zu sein, das sei ja noch okay. "Aber doch nicht für Leute, die lange Strecken zurücklegen – geschweige denn vom Umweltgedanken her." Dass Erdöl einmal knapp wird, ist für Röhrl kein Argument: "Benzin ist nicht so endlich wie die Rohstoffe für die Batterien." Aus seiner Sicht wäre es weitaus sinnvoller, die für die Entwicklung von E-Mobilen eingesetzte Energie für die Entwicklung eines synthetischen Kraftstoffs zu verwenden: "Das wäre der richtige Weg."
"In der heutigen Zeit denken die Autofahrer doch an alles, nur nicht ans Autofahren"
Walter Röhrl
Klartext spricht der drahtige Oberpfälzer auch auf die Frage, was er von autonomem Fahren hält. Gar nichts! "Das ist ein weiterer Schritt zur Verblödung der Menschheit – aber für 80 Prozent perfekt", sagt Röhrl und ahmt dabei den Seitenblick aufs Handy nach: "Die fahren ja heute schon so..." Er selbst habe autonomes Fahren in einem Porsche Panamera schon ausprobiert, und sich auf der Autobahn ohne Hände am Steuer von der Technik chauffieren lassen – und entsetzt beobachtet, wie die Aufmerksamkeit nachlässt. "In der heutigen Zeit denken die Autofahrer doch an alles, nur nicht ans Autofahren", sagt Röhrl. Dabei könnten viele Unfälle vermieden werden, wenn die Menschen vorausschauender unterwegs wären: "Autofahren ist nicht etwa Nebensache, Du musst Deine ganze Konzentration verwenden."
Er selbst steht auf Allradantrieb: "Alles andere ist nur eine Notlösung." Auch aufs Navi verlässt er sich nicht: Der Weltmeister hat immer auch eine Landkarte im Wagen. Veranstaltungen wie die Rallye seien sinnvoll, weil die Teilnehmer aktiv auch bestimmte Situationen trainieren. Eigentlich, so sein Appell, müsste auch jeder Führerschein-Neuling zur Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining verpflichtet werden: "Dann merkt er, dass er nur noch Passagier ist, wenn ihm das Auto bei Tempo 50 aus dem Ruder läuft."
Als Rallye-Teilnehmer mit Start am Freitag um 8.45 Uhr am Festplatz in Durbach wird Röhrl im 911er von Eberhard Idler begleitet. Dem Metzgermeister aus Backnang war es bei einer Versteigerung fast 3000 Euro wert, einmal im Leben an der Seite der Rallye-Legende zu fahren. Wie weitere 1650 Franken, die in der Schweiz bei einer Startplatzauktion zusammenkamen, kommt das Geld laut Hotelier Dominic Müller der Kinderkrebshilfe zugute.
Beifahrer Idler zeigt auch Humor: "Wenn ein Kinderschicksal dein Herz erweicht und Walter Röhrl das Benzin im Blut zum Kochen bringt, dann geht auch einem Schwaben der Geldbeutel gerne weit auf."
Foto: Helmut Seller
Walter Röhrl wird im Porsche 911 an der Rallye teilnehmen. Fit hält sich der 1,96 Meter große Bayer mit Radeln und Skifahren – und hält so seit 35 Jahren sein Gewicht von 76 Kilo.
Quelle : badische-zeitung.de/rallye-leg…utos-und-autonomes-fahren
Er ist eine Legende. Nun spricht er Klartext: Doppel-Weltmeister Walter Röhrl ist momentan in der Ortenau Stargast einer Oldtimer-Rallye. Vor Ort holt er gegen Elektroautoautos und autonomes Fahren aus.
Der Mann ist eine Legende, und er spricht Klartext: Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister und auch mit 71 noch einer der weltbesten Autofahrer, hält die Weichenstellung in Richtung Elektroautos für "den größten Scheiß" und sieht in selbstfahrenden Autos nicht weniger als "einen weiteren Schritt zur Verblödung der Menschheit." Röhrl ist derzeit in der Ortenau Stargast einer Winter-Rallye für 40 Oldtimer-Fahrer. Am Donnerstag wurde der Offenburger Flugplatz für sie zum Slalom-Parcours.
Oldtimer-Fan Dominic Müller vom "Ritter" in Durbach, der erst kürzlich von der Fachzeitschrift Auto Motor Sport zum schnellsten Hotelier Deutschlands gekürt wurde, hatte die Idee zur "Schwarzwald Winter Challenge". Drei Tage lang werden den – meist gut betuchten – 40 Teilnehmern auf kurvenreichen Strecken die Ortenau und der Schwarzwald nähergebracht.
"Das ist ein weiterer Schritt zur Verblödung der Menschheit."
Walter Röhrl über autonomes Fahren
Die Geschwindigkeit steht über die 400 Fahrkilometer nicht im Vordergrund, dafür gibt es 16 knifflige Fahrprüfungen – darunter auch spaßige. So ist etwa ein Boxenstopp in Gutach geplant, wo ermittelt wird, wer die Rodelbahn am schnellsten hinabsaust. Da sich dort nicht driften und überholen lässt, wird Walter Röhrl nicht zwangsläufig vorne sein. Ums Tempo ging es freilich am Donnerstag auf dem Offenburger Flugplatz, wo ein Slalomkurs abgesteckt war. Der zweifache Weltmeister und vierfache Sieger der Rallye Monte Carlo sowie zahlloser weiterer Rennen, gab den Teilnehmern bei einem Fahrertraining Tipps, bevor es zur Sache ging.
Zur Sache ging es auch bei einem Pressegespräch am Vormittag in Durbach, in dem der aus Regensburg stammende Röhrl kein Blatt vor den Mund nahm. Als ein Mann, durch dessen Adern mehr Benzin als Blut fließt und der trotz seiner Erfolge sehr bodenständig geblieben ist, hofft Walter Röhrl, dass es auch in 20 Jahren noch Autos mit Verbrennungsmotor gibt. Auf die BZ-Frage nach seiner Bewertung des politischen Trends hin zu Elektroautos platzt es aus Röhrl geradezu heraus: "Elektro ist der größte Scheiß". In der Stadt elektrisch unterwegs zu sein, das sei ja noch okay. "Aber doch nicht für Leute, die lange Strecken zurücklegen – geschweige denn vom Umweltgedanken her." Dass Erdöl einmal knapp wird, ist für Röhrl kein Argument: "Benzin ist nicht so endlich wie die Rohstoffe für die Batterien." Aus seiner Sicht wäre es weitaus sinnvoller, die für die Entwicklung von E-Mobilen eingesetzte Energie für die Entwicklung eines synthetischen Kraftstoffs zu verwenden: "Das wäre der richtige Weg."
"In der heutigen Zeit denken die Autofahrer doch an alles, nur nicht ans Autofahren"
Walter Röhrl
Klartext spricht der drahtige Oberpfälzer auch auf die Frage, was er von autonomem Fahren hält. Gar nichts! "Das ist ein weiterer Schritt zur Verblödung der Menschheit – aber für 80 Prozent perfekt", sagt Röhrl und ahmt dabei den Seitenblick aufs Handy nach: "Die fahren ja heute schon so..." Er selbst habe autonomes Fahren in einem Porsche Panamera schon ausprobiert, und sich auf der Autobahn ohne Hände am Steuer von der Technik chauffieren lassen – und entsetzt beobachtet, wie die Aufmerksamkeit nachlässt. "In der heutigen Zeit denken die Autofahrer doch an alles, nur nicht ans Autofahren", sagt Röhrl. Dabei könnten viele Unfälle vermieden werden, wenn die Menschen vorausschauender unterwegs wären: "Autofahren ist nicht etwa Nebensache, Du musst Deine ganze Konzentration verwenden."
Er selbst steht auf Allradantrieb: "Alles andere ist nur eine Notlösung." Auch aufs Navi verlässt er sich nicht: Der Weltmeister hat immer auch eine Landkarte im Wagen. Veranstaltungen wie die Rallye seien sinnvoll, weil die Teilnehmer aktiv auch bestimmte Situationen trainieren. Eigentlich, so sein Appell, müsste auch jeder Führerschein-Neuling zur Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining verpflichtet werden: "Dann merkt er, dass er nur noch Passagier ist, wenn ihm das Auto bei Tempo 50 aus dem Ruder läuft."
Als Rallye-Teilnehmer mit Start am Freitag um 8.45 Uhr am Festplatz in Durbach wird Röhrl im 911er von Eberhard Idler begleitet. Dem Metzgermeister aus Backnang war es bei einer Versteigerung fast 3000 Euro wert, einmal im Leben an der Seite der Rallye-Legende zu fahren. Wie weitere 1650 Franken, die in der Schweiz bei einer Startplatzauktion zusammenkamen, kommt das Geld laut Hotelier Dominic Müller der Kinderkrebshilfe zugute.
Beifahrer Idler zeigt auch Humor: "Wenn ein Kinderschicksal dein Herz erweicht und Walter Röhrl das Benzin im Blut zum Kochen bringt, dann geht auch einem Schwaben der Geldbeutel gerne weit auf."
Foto: Helmut Seller
Walter Röhrl wird im Porsche 911 an der Rallye teilnehmen. Fit hält sich der 1,96 Meter große Bayer mit Radeln und Skifahren – und hält so seit 35 Jahren sein Gewicht von 76 Kilo.
Quelle : badische-zeitung.de/rallye-leg…utos-und-autonomes-fahren
Gruß
Uwe
Uwe