Offenbar spielt Volkswagen mit dem Gedanken, das Stammwerk Wolfsburg um eine Linie zu erweitern. Dabei spielt auch Teslas Erfolg eine Rolle.
Ab 2026 will Volkswagen im Stammwerk Wolfsburg den Trinity bauen, eine elektrische Limousine als Konkurrenz für die Modelle des amerikanischen E-Auto-Pioniers Tesla. Und um Tesla auch bei der Effizienz in der Produktion die Stirn bieten zu können, denkt VW für den Trinity nun auch über den Bau einer neuen Produktionslinie samt neuer Halle nach. Das jedenfalls sei eines der Szenarien, die derzeit durchgespielt würden, bestätigten Konzernkreise der Automobilwoche.
Zuvor hatten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und "Manager Magazin" darüber berichtet. Die Überlegung ist laut Insidern, auf die sich beide Blätter beziehen: Nur mit einer neuen Produktionslinie könne man es wie Tesla schaffen, innerhalb von nur rund zehn Stunden ein Elektroauto zu bauen. Das sei mit der bestehenden Struktur am Standort nicht zu stemmen. Eine Entscheidung hat der Konzern demnach noch nicht getroffen – auch die Berichte wollte er nicht bestätigen.
"Fabrik in der Fabrik"
Nach Informationen der Automobilwoche ist der Bau einer neuen Produktionshalle für den Trinity, intern "Fabrik in der Fabrik" genannt, nur eines von mehreren Szenarien, die derzeit in Wolfsburg geprüft werden. Als Standort käme eine bisher als Parkplatz genutzte Fläche direkt neben der Golf-Montage in Frage. Denkbar sei aber auch, die Trinity-Produktion in die bestehenden Montagelinien zu integrieren, allerdings deutlich produktiver als bei den bisher hier gebauten Modellen. Auch das werde derzeit geprüft.
Produktionsvorstand Christian Vollmer hatte schon im Mai im Interview mit der Automobilwoche gesagt: "Mit neuen Technologien haben wir die klare Vision, die Produktionszeit pro Fahrzeug auf zehn Stunden zu reduzieren."
Diess' Warnung vor Tesla
Das VW-Stammwerk war zuletzt häufiger in den Schlagzeilen. Konzernchef Herbert Diess sagte laut Teilnehmerkreisen bei einer internen Konferenz im österreichischen Alpbach, Wolfsburg müsse "effizienter, schneller werden". Mit Blick auf Tesla soll er gewarnt haben: "Der Abstand vergrößert sich. Sie werden schneller. Sie liefern. Sie werden besser im Bauen von Autos. Sie sind die einzige Marke, die trotz Covid wächst. Sie haben eine vollvernetzte Flotte rund um die Welt. Wir müssen diesen Wettbewerb annehmen."
Zuvor hatte Diess wegen der problematischen Effizienz des Werks im Aufsichtsrat einen umfassenden Stellenabbau ins Spiel gebracht, auch wenn es dazu wohl keine konkreten Pläne gibt. Daraufhin ging ihn der Betriebsrat scharf an. "Ein Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen – das wäre in der Volkswagen AG jeder vierte – ist absurd und entbehrt jeder Grundlage", erklärte ein Sprecher des Gremiums gegenüber der Automobilwoche.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte, vor dem Trinity ein weiteres "volumenfähiges Modell" nach Wolfsburg zu geben: "Es ist an der Entwicklung der Zahlen schon abzusehen, dass der Trinity zur Auslastung des Werkes nicht ausreichen wird."
Probleme durch fehlende Halbleiter
In Wolfsburg könnten in diesem Jahr internen Schätzungen zufolge so wenige Autos gebaut werden wie seit 1958 nicht mehr. Nach drei Quartalen waren gerade einmal 300.000 Fahrzeuge gebaut worden. Grund ist vor allem der Mangel an Halbleitern. Mehrfach musste deshalb Kurzarbeit für Zehntausende Beschäftigte verhängt werden. Cavallo sagte der "Zeit", sie könne beim Vorstand "noch keinen Plan erkennen, wie diese Krise gemanagt werden kann". (mer/joh)
Quelle. automobilwoche.de
Ab 2026 will Volkswagen im Stammwerk Wolfsburg den Trinity bauen, eine elektrische Limousine als Konkurrenz für die Modelle des amerikanischen E-Auto-Pioniers Tesla. Und um Tesla auch bei der Effizienz in der Produktion die Stirn bieten zu können, denkt VW für den Trinity nun auch über den Bau einer neuen Produktionslinie samt neuer Halle nach. Das jedenfalls sei eines der Szenarien, die derzeit durchgespielt würden, bestätigten Konzernkreise der Automobilwoche.
Zuvor hatten "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und "Manager Magazin" darüber berichtet. Die Überlegung ist laut Insidern, auf die sich beide Blätter beziehen: Nur mit einer neuen Produktionslinie könne man es wie Tesla schaffen, innerhalb von nur rund zehn Stunden ein Elektroauto zu bauen. Das sei mit der bestehenden Struktur am Standort nicht zu stemmen. Eine Entscheidung hat der Konzern demnach noch nicht getroffen – auch die Berichte wollte er nicht bestätigen.
"Fabrik in der Fabrik"
Nach Informationen der Automobilwoche ist der Bau einer neuen Produktionshalle für den Trinity, intern "Fabrik in der Fabrik" genannt, nur eines von mehreren Szenarien, die derzeit in Wolfsburg geprüft werden. Als Standort käme eine bisher als Parkplatz genutzte Fläche direkt neben der Golf-Montage in Frage. Denkbar sei aber auch, die Trinity-Produktion in die bestehenden Montagelinien zu integrieren, allerdings deutlich produktiver als bei den bisher hier gebauten Modellen. Auch das werde derzeit geprüft.
Produktionsvorstand Christian Vollmer hatte schon im Mai im Interview mit der Automobilwoche gesagt: "Mit neuen Technologien haben wir die klare Vision, die Produktionszeit pro Fahrzeug auf zehn Stunden zu reduzieren."
Diess' Warnung vor Tesla
Das VW-Stammwerk war zuletzt häufiger in den Schlagzeilen. Konzernchef Herbert Diess sagte laut Teilnehmerkreisen bei einer internen Konferenz im österreichischen Alpbach, Wolfsburg müsse "effizienter, schneller werden". Mit Blick auf Tesla soll er gewarnt haben: "Der Abstand vergrößert sich. Sie werden schneller. Sie liefern. Sie werden besser im Bauen von Autos. Sie sind die einzige Marke, die trotz Covid wächst. Sie haben eine vollvernetzte Flotte rund um die Welt. Wir müssen diesen Wettbewerb annehmen."
Zuvor hatte Diess wegen der problematischen Effizienz des Werks im Aufsichtsrat einen umfassenden Stellenabbau ins Spiel gebracht, auch wenn es dazu wohl keine konkreten Pläne gibt. Daraufhin ging ihn der Betriebsrat scharf an. "Ein Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen – das wäre in der Volkswagen AG jeder vierte – ist absurd und entbehrt jeder Grundlage", erklärte ein Sprecher des Gremiums gegenüber der Automobilwoche.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte, vor dem Trinity ein weiteres "volumenfähiges Modell" nach Wolfsburg zu geben: "Es ist an der Entwicklung der Zahlen schon abzusehen, dass der Trinity zur Auslastung des Werkes nicht ausreichen wird."
Probleme durch fehlende Halbleiter
In Wolfsburg könnten in diesem Jahr internen Schätzungen zufolge so wenige Autos gebaut werden wie seit 1958 nicht mehr. Nach drei Quartalen waren gerade einmal 300.000 Fahrzeuge gebaut worden. Grund ist vor allem der Mangel an Halbleitern. Mehrfach musste deshalb Kurzarbeit für Zehntausende Beschäftigte verhängt werden. Cavallo sagte der "Zeit", sie könne beim Vorstand "noch keinen Plan erkennen, wie diese Krise gemanagt werden kann". (mer/joh)
Quelle. automobilwoche.de
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Uwe
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