VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann: Elektromobilität in den USA entwickelt sich schnell

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    • VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann: Elektromobilität in den USA entwickelt sich schnell

      Die US-Amerikaner lieben ihre großen Pick-ups und SUVs. Dennoch ist VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann überzeugt, dass die E-Mobilität sich in den USA rasch entwickeln wird - vor allem in den Ballungsräumen an der Ost- und Westküste.

      Trotz der Begeisterung der Amerikaner für SUVs und schwere Pick-ups wird sich nach Einschätzung von VW-Vorstand Jürgen Stackmann die E-Mobilität in den USA durchsetzen. "Wir gehen fest davon aus, dass vor allem in den amerikanischen Ballungsräumen an Ost- und Westküste die Elektrifizierung schnell vorankommt", sagte der Vertriebschef der Kernmarke VW Pkw der Deutschen Presse-Agentur am Rande der Automesse in Detroit. Das sei eine "Chance, große Segmente schnell mit Volkswagen wieder zu besetzen und damit vor der Welle zu sein und nicht dahinter", sagte Stackmann weiter.
      Er erwartet, dass VW ungeachtet der prognostizierten Abschwächung des US-Marktes dort auch 2018 zulegen kann. Das Wachstums-Vorhaben sei sicher ambitioniert: "Wir sind aber sicher, 2018 ein gutes Wachstum erreichen zu können", sagte Stackmann. Mit Blick auf den anhaltenden Trend zu SUVs betonte er, auch die klassischen US-Kernsegmente wie Limousinen seien wichtig. "Wenn wir hier im Markt vom Nischenhersteller zum wirklichen Volumenhersteller werden wollen, müssen wir die großen Felder aktiv besetzen", sagte Stackmann mit Verweis auf den neuen Jetta.


      VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann: "Wir gehen fest davon aus, dass vor allem in den amerikanischen Ballungsräumen an Ost- und Westküste die Elektrifizierung schnell vorankommt." (Foto: Volkswagen)

      Absatzeinbruch im Dezember
      Im Jahr 2017 hatte VW den Absatz in den USA, wo 2015 der Abgasskandal rund um manipulierte Dieselmotoren begonnen hatte, um 5,2 Prozent auf 340.000 Autos gesteigert. Jedoch sank die Zahl der ausgelieferten VW im Dezember um 18,7 Prozent auf rund 30.300 Stück. Stackmann erklärte das mit der Abgasaffäre und dem Rückkauf von Dieselautos Ende 2016: Teils hätten Kunden danach wieder einen VW gekauft, und dieses positive Ergebnis habe VW nicht wieder erreichen können. Das liege auch am Modellwechsel beim Jetta, auch der Golf komme noch.

      E-Autos "wichtiger Baustein"
      Elektroautos sind für Stackmann ein "wichtiger Baustein für die Zukunft." Stackmann sagte weiter: "In Sachen Ladeinfrastruktur tut sich viel im Land, damit sinken die Barrieren für den Eintritt in die Elektromobilität." Bis 2020 will VW mit der elektrischen ID-Modellfamilie auf dem Markt sein - den Auftakt macht das SUV-Modell ID Crozz. Der Diesel sei in den USA nach der Abgasaffäre auf absehbare Zeit keine Option mehr. Ähnlich hatte sich kurz vor dem Messe in Detroit auch schon VDA-Chef Matthias Wissmann im Interview mit der Automobilwoche geäußert.
      In den Vereinigten Staaten hatte VW als Volumenhersteller bisher keine Chance gegen die heimischen Branchenriesen GM, Ford und Fiat Chrysler. Der größte US-Autobauer GM rechnet mit weiter anziehenden Geschäften, muss wegen der Steuerreform aber erst einmal eine hohe Sonderlast verdauen: Im vierten Quartal dürfte der Wegfall bestimmter Steuervorteile zu einer Abschreibung von rund 7 Milliarden Dollar (5,7 Mrd Euro) führen, teilte der Konzern am Dienstag in Detroit mit.

      FCA will keine Marken verkaufen
      Durch den Abbau der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent sinken auch die Beträge, die bei Steuergutschriften abgesetzt werden können. Damit stehen in großem Stil Bilanzanpassungen bei US-Unternehmen an. GM will seine Zahlen für das vierte Quartal und das vergangene Jahr am 6. Februar vorlegen. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich der Konzern optimistisch. Trotz eines teuren Wechsels zu einer neuen Generation von Pick-up-Trucks geht er davon aus, den Gewinn auf dem Rekordniveau von 2017 halten zu können.
      Beim Rivalen Fiat Chrysler sollen andere Anbieter Gerüchten zufolge Interesse an einzelnen Konzernteilen haben. Vorstandschef Sergio Marchionne dämpfte jedoch Spekulationen um den Verkauf der Marke Jeep nach China oder sonstige Abspaltungen. Es gebe keine Pläne, Unternehmensteile oder Marken zu verkaufen, auf Jeep setze man auch künftig als Gewinntreiber, sagte der Manager in Detroit. Auf die Frage, ob es für die Marke Dodge mit schweren Pick-ups, Vans und SUVs eine große Elektro-Strategie geben werde, meinte Marchionne, das wäre «einer der nächsten Schritte». Es gebe aber noch viel zu tun.

      Deutliches Absatzplus bei PSA
      Der französische PSA-Konzern - inzwischen Eigentümer der früheren GM-Marke Opel - meldete, 2017 dank der Opel-Übernahme deutlich mehr Autos verkauft zu haben. Der weltweite Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,4 Prozent auf gut 3,63 Millionen Stück. Die Marken Opel und Vauxhall herausgerechnet, betrug das Absatzplus für PSA für 2017 nur 2,6 Prozent. Opel selbst will aus Kostengründen auf einen Auftritt beim Genfer Autosalon im März verzichten.
      BMW teilte mit, die US-Parkplatzreservierungs-App Parkmobile komplett übernommen zu haben. Der Service sei der größte seiner Art in Nordamerika. Man werde damit führender Anbieter mobiler Parkdienste. Der Konzern hält bereits seit 2014 Anteile an dem Unternehmen aus Atlanta, das die Reservierung und Bezahlung von Auto-Parkplätzen über eine Handy-App anbietet. Zudem hatte BMW bereits den europäischen Parkmobile-Zweig übernommen, zu dem der Anbieter ParkNow gehört. (dpa/gem)

      Quelle: automobilwoche.de
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