Ich habs getan: Model 3 bestellt

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    • E-auto2014 schrieb:

      Ja das ist der Hauptpunkt bei einem Tesla, man muss gewohnte Denkmuster beim Auto bedienen weiter hinten im Kopf ablegen und das modernere bedienen wie bei einem Smartphone nach vorn holen.

      E-auto2014 schrieb:

      Die neue Benutzeroberfläche beim Model 3 ist wohl aber sehr selbst erklärend geworden.
      In vielen Fällen hast du schon Recht. auf jeden Fall deutlich besser als die Software vom MEB. Aber nach dieser Logik müsste eigentlich die Türverriegelung im Übersichtsmenü oder im Verriegelungsmenü sein. Das ist irgendwie ein Ausreißer von der eigentlich intuitiven Logik vieler Punkte.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • Nach einem 10-tägigen Ausflug an den Bodensee und der damit verbundenen ersten Fahrt mit dem Model 3, die sich Langstrecke nennen kann, möchte ich gerne wieder das ein oder andere berichten. Wie gehabt stets mit dem Bezug/Vergleich zum e-Golf.

      620 Kilometer von Start bis Ziel; für einige ist das noch gar keine Langstrecke, für manchen e-Golf Fahrer aber schon eine Herausforderung. Mit dem e-Golf wären hier mindestens drei Ladestopps nötig; ich würde wohl eher vier planen. Wobei nach meiner Erfahrung ab dem dritten Stopp das Laden sehr langsam wird.
      Mit dem Model 3 LR ist genau ein Stopp nötig. Planen muss man eigentlich nichts, der Tesla sucht sich auf der Strecke selbst zum passenden Zeitpunkt einen Supercharger und lotst einen dahin.

      Die Sitze des Model 3 haben durchaus Langstreckenqualitäten. Sowohl nach Hin- als auch Rückfahrt bin ich ausgestiegen, ohne dass mir Rücken oder Beine weh taten. Die Sitze sind an sich bequem; ein Nachteil der glatten Ledersitze ist aber, dass ich irgendwann an den Sitzen "klebte". Die (Standard-) Sitze im e-Golf finde ich auf Dauer weniger bequem, dank Stoffbezug aber atmungsaktiver.

      Zwei Dinge nervten beim Fahren extrem: Zum Einen die Assistenzsysteme, die sich nicht abschalten lassen (das meiste habe ich deaktiviert). Sie geben richtig nervtötende Geräusche von sich. Beim Spurwechsel einen Sekundenbruchteil zu spät geblinkt, an einer engen Stelle einer Linie etwas zu nahe gekommen, und man wird mit einem wirklich penetranten Ton auf seinen "Fehler" aufmerksam gemacht. Auch für die vor sich hindösende Beifahrerin ist das nicht schön, da sie immer mal wieder aufgeschreckt wird. Zusätzlich nervt, dass (zumindest für mich) keine klare Linie erkennbar ist. Manchmal reagiert das System total früh mit einer Warnung, manchmal gar nicht. Der e-Golf ist bei seinen Eingriffen durch Sicherheitssysteme viel nachvollziehbarer und vor Allem wesentlich dezenter. Statt mich "anzuschreien" lenkt er einfach sanft dagegen.

      Das andere ist das Überholen beim Fahren mit Tempomat. Auf der Hinfahrt hatte ich den oft auf Tempo 120, auf der Rückfahrt teils auf 120, teils auf 130 eingestellt. Beim Überholen muss man bereits sehr früh die Spur wechseln um zu vermeiden, dass das Auto langsamer wird. Ist die Bahn völlig leer, ist das kein Problem. Sehr oft konnte ich die Spur aber erst wechseln, nachdem das Auto bereits langsamer geworden war (von 120 auf 110). Nach dem Wechsel auf die linke (mittlere) Spur beschleunigt das Auto nicht etwa gleich wieder, sondern nimmt sich erst mal die ein oder andere Gedenksekunde, bis es langsm wieder auf die eingestellte Geschwindigkeit beschleunigt. Um hier nicht ein Hindernis für den nachfolgenden Verkehr zu sein, ist sehr oft der eigene Fuß zur Betätigung des Spaßpedals nötig. Sobald etwas mehr Verkehr ist, der nicht einfach glatt vor sich hin fließt, ist es wesentlich angenehmer, gleich ohne Tempomat zu fahren. Der e-Golf reagiert hier aus meiner Erinnerung heraus wesentlich spontaner, bremst nicht so früh ein und beschleunigt auch schneller wieder. Allerdings nutze ich das ACC im e-Golf mittlerweile eher selten, da ich kaum längere Strecken fahre.

      Was ich sehr zu schätzen gelernt habe ist die Sprachsteuerung im Model 3. Die Erkennung ist hervorragend (zumindest solange man Netz hat und online ist). Das gilt sowohl für die Navigation, die manchmal sogar erkennt, was man eigentlich meinte, obwohl man es falsch gesagt hat, als auch für die Steuerung der Funktionen des Autos. Den Touchscreen habe ich praktisch nur noch zum Anschauen/Ablesen gebraucht.

      Insgesamt sind wir in den 10 Tagen rund 2.000 Kilometer gefahren, da wir auch vor Ort das Auto intensiv genutzt und uns vieles in der Umgebung angesehen haben. Obwohl manches auch nervte, habe ich dabei vor Allem doch die Stärken des Autos zu schätzen gelernt.

      Wir hatten eine schöne Zeit in einer wunderschönen Gegend. Mein besonderer Dank noch mal an @Roland333, mit dem wir einen tollen Tag verbracht haben. Gerne hätte ich noch einige weitere Forumsmitglieder aus der Gegend kennen gelernt, aber die Zeit ging einfach viel zu schnell rum.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • Nachdem mein "Abenteuer Tesla" vor acht Tagen endete, möchte ich hier gerne noch mein Fazit ziehen. Nach nun einer Woche wieder mit dem e-Golf sind mir die Unterschiede zwischen den Autos noch einmal krasser bewusst geworden.

      Die größte Umgewöhnung zurück zum e-Golf ist das Losfahren. Da der e-Golf keinen "Keyless Access" hat, muss ich wieder mit dem Schlüssel herumhantieren. Zum Öffnen des Autos noch ok, aber Schlüssel ins Zündschloss stecken, herumdrehen... nervt nun. Meistens sitze ich im Auto, will losfahren, wundere mich kurz und muss dann erst mal den Schlüssel aus meiner Hosentasche kramen. Auch der Gangwahlhebel auf der Mittelkonsole kommt mir eher als Reminiszenz an frühere Zeiten vor; so ein Lenkstockhebel zur Gangwahl ist für mein Empfinden die wesentlich bessere Lösung.

      Im Tesla habe ich besser gesessen. Mit der Betonung darauf, dass ich "in" dem Sitz des Tesla gesessen habe. Beim Golf sitze ich gefühlt eher "auf" dem Sitz. War vorher kein Thema, aber jetzt im direkten Vergleich...

      Sehr krass empfinde ich noch, wie lahm und schwerfällig der e-Golf sich jetzt anfühlt. Der Tesla reagierte deutlich spontaner und viel heftiger auf die Betätigung des Spaßpedals (zugegeben, für mich vor Allem anfangs manchmal zu spontan und heftig, daher unkomfortabel). Vergleichbar ist das mit dem Wechsel vom e-Golf zurück auf einen Verbrenner, was sich vom Unterschied her wohl ähnlich anfühlt. Letztlich ist das aber nur eine Sache der Umgewöhnung. Ich muss das Spaßpedal einfach wieder ein bisschen kräftiger treten. Die Situationen, wo ich dann wirklich die höhere Leistung des Tesla vermisse, sind im Stadtverkehr eher selten.

      Was das Bedienkonzept angeht, funktionieren für mich beide gut; es ist lediglich eine Sache der Umgewöhnung. Wobei die Sprachbedienung des Tesla für viele Funktionen schon eine sehr praktische Sache ist.

      Den Vergleich zusammenfassend kann ich sagen, dass für mich aber der e-Golf das bessere Auto ist. Was daran liegt, dass ich mich hauptsächlich im Stadtverkehr bewege. Wäre ich häufiger auf langen Strecken unterwegs, wäre der Tesla das bessere Auto. Ein Mix aus beiden wäre perfekt.

      Der Tesla war von Anfang an nur zum Ausprobieren gedacht. Mein Fahrprofil passt einfach nicht zu diesem Auto. Der Ansatz, das Auto ein halbes Jahr praktisch kostenlos zu fahren, hat mehr als funktioniert. Meine Abschlussfahrt mit dem Tesla ging nach Dänemark, wo das Auto nun einen neuen Besitzer finden wird.

      Erwähnen möchte ich noch, dass die Deutsche Bahn, die ich nach Jahrzehnten mal wieder genutzt habe, für mich auch weiterhin keine Alternative zum PKW ist. Die Rückfahrt im IC war trotz extra gebuchter erster Klasse (um genau so einen Sch... halbwegs zu vermeiden) nicht angenehm. Genau in meinem Waggon war die Klimaanlage ausgefallen (bei ca 30° Außentemperatur) und der Zug war auch in der ersten Klasse auf großen Teilen der Strecke dank des Ausfalls anderer Züge hoffnungslos überfüllt. Eigentlich ein Wunder, dass in dem unklimatisierten Waggon nicht die Leute reihenweise kollabiert sind. Die eigentlich 6,5 stündige Fahrt dauerte dann mehr als 70 Minuten länger als geplant. Es gibt zwar eine Teilerstattung des Reisepreises, lieber hätte ich aber eine angenehmere Fahrt gehabt.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech