Das Jahr ist zu Ende und irgendwie ist beim E-Fahren die gleiche Langeweile ausgebrochen, wie damals mit dem Verbrenner. Der e-Golf ist wenigstens noch ein Abendteuer, wenn es auf längere Strecken geht. Im schnöden Alltag funktionieren ja alle e-Autos irgendwie gut.

Der ID.4 hat sich so still und unauffällig in die Familie integriert, dass er mir eigentlich nur noch "auffällt", wenn ich an einer Tankstelle vorbeifahre. Nach über 10000 Km im ersten halben Jahr, gab es mit dem ID.4 keinerlei Probleme. Die Updates liefen alle problemlos. Das Auto fährt einfach vor sich hin. Wenn ich manchmal so in Foren lese, was man für Probleme mit dem ID.4 haben könnte, dann kann ich da leider nicht mithalten. Da aber selten jemand in ein Forum schreibt, dass alles einfach nur langweilig funktioniert, dachte ich: Ich mal das mal

Der ID.4 genehmigt sich jetzt bei den frostigen Minustemperaturen natürlich mehr Energie als im Sommer. Aktuell liegt mein Alltagsschnitt bei runden 19 kWh/100 Km, d.h eine 80% Ladung reicht zwischen 300 und 350 Km und eine volle Batterie für 400 Km. Während ich im Golf der Reichweite zu liebe gerne mal gefroren habe, darf der ID.4 schön viel Energie für die Heizung verblasen Ich fahre selten Strecken unter 20 Km, daher mag sich das Thema Akkuheizung unter 8 Grad Celsius auch nicht hat so stark auswirken, wie bei anderen. Auf langen Strecken macht der Winter mit dem ID.4 Spass, denn wenn der Motor genügend Wärme für die Wärmepumpe liefert und man den Akku durch zügiges Fahren auf Temperatur hält, liegt der Schnittverbrauch nur ganz wenige kW über dem Sommerverbrauch. Auch sehr Positiv: An jeder Schnellladesäule gibt es die gleiche Ladepower. Inzwischen gibt es im Freundeskreis eine Reihe von e-Autos aller möglichen Marken und wenn ich mit ansehe, was da so bei Kälte teilweise geladen wird, bin ich mal wieder froh, mit so einem langweiligen Auto herumzufahren.

Immer wieder ein Quell der Freude ist der enge Wendekreis. Insgesamt ist der ID.4 trotz seiner bulligen Erscheinung ja eher klein und dementsprechend handlich lässt sich das Auto benutzen. Das der ganze Familienkrempel, den man ab und zu transportieren muss auch ohne Probleme hineinpasst, braucht man ja gar nicht zu erwähnen.

Es passt alles, nichts klappert und das Ding tut was es soll: Es fährt von A nach B. Wir sind mit dem ID.4 extrem zufrieden - auch wenn er damit quasi total langweilig wird

Ja, die Software. Seit 2.3 tut sie eigentlich, was sie soll. 2.1 war damals bei der Auslieferung eigentlich ein Grund das Auto zurückzugeben.
Auch die Sprachbedienung funktioniert für mich nun perfekt und das ganze infantile Nerdzeug in anderen Autos interessiert mich persönlich halt nicht. Je weniger ich mit dem Auto interagieren muss, desto besser.
Trotzdem: VW kann einfach keine Software. Mir dauern die Zyklen viel zu lange und die Iterationen beinhalten viel zu wenig Features. Die ID App erwähnen wie lieber nicht. Die App ist unterirdisch schlecht.

Auch wenn ich super zufrieden mit dem ID.4 bin, aber meine Kinder sind langsam erwachsen geworden und der ID.4 ist damit mein letztes Familienauto. Beim nächsten EV werden die Karten dann neu gemischt und stand heute wäre es ganz sicher kein EV aus dem VW Konzern.