Messstellenbetrieb und Datenformate

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    • Messstellenbetrieb und Datenformate

      Bin mal wieder der Erste :thumbsup: bei meinem neuen Versorger, zu dem ich mit Discovergy als Messtellenbetreiber gewechselt habe.
      Habe hierzu auch schon ein Ticket bei Discovergy aufgemacht, wollte aber folgendes grundsätzlich in Erfahrung bringen: Wer ist lt. Messstellenbetriebsgesetz verantwortlich, das "richtige" Datenformat bzw. -inhalt anzuliefern, damit der Stromversorger abrechnen kann? MSB -> VNB -> Versorger? Oder wie ist die Reihenfolge und in welchem Format? Habt ihr beim Wechsel von Awattar zu X etwas umstellen lassen und auf wessen Seite?

      Hintergrund ist folgender:
      Soweit ich das vom neuen Anbieter korrekt verstanden habe, wird von Discovergy über die EDIFACT/MSCONF Schnittstelle der viertelstündliche Zählerstand angeliefert. Dies kann der neue Versorger allerdings nicht verarbeiten, er benötigt die HT/NT Summe. Weil ich natürlich wieder einen HT/NT Tarif beim neuen Versorger gebucht habe, anstelle des vorangeganenen Börsentarif von Awattar.
      Methodisch ist die Auswertung natürlich sehr einfach: über die Viertelstundenwerte das Tarifschema HT/NT drüberlegen und somit HT und NT summieren. Klassisches Schnittstellenproblem, auf wessen Seite hat das Summieren nun zu erfolgen? Wo ist das festgelegt? Netzbereich Bayernwerk, NT Zeiten sind Mo-Fr von 22-6 Uhr, Sa 13-24 Uhr und So 0-24 Uhr. Der neue Anbieter hat keine Software dafür, will nur HT/NT Summen über das EDIFACT angeliefert bekommen. Am liebsten wäre es ihm, dass ich den Zähler tausche und HT/NT selbst ablese.....Har har....Aber das muss doch irgendwo geregelt sein, welche Formate sozusagen im Messtellenbetriebsgesetz festgelegt sind. Beim neuen Anbieter sagte man mir, dass wenn Discovergy 1x monatlich die Zählerstände HAT und NT anliefern würde, die Verarbeitung erfolgen kann. Discovergy hat jedenfalls im Portal auch keine Möglichkeit einen HT/NT zu definieren, so dass ich manuell per Zählerstandmeldung zumindest übergangsweise dem Versorger HT/NT melden kann.
      Die Dame am Telefon des neuen Versorgers war sehr nett und auch die direkte Bearbeiterin für diese Sonderfälle, wusste auch genau, was tun wäre und sie tut das manuell (!!!) auch für die Gewerbekunden, aus den Vietelstundenwerten was "Verarbeitbares" zu generieren.
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th., WP in Vorbereitung
    • Ja, das ist eine Möglichkeit. Tarifschaltgerät plus Rundsteuerempfänger. Die dann zwischen den beiden Zählwerken umschaltet. Hatte ich vor dem Smartmeter. Ich lass doch nicht auf HT/NT zurückbauen, mir wieder ein TSG installieren usw. So'n Quatsch. Archaisch wenn man doch schon ein Smartmeter hat...

      Die HT/NT Zeiten liegen im jeweiligen Netzgebiet fest, und es wird auch nicht bedarfsweise davon abgewichen (im Gegensatz dazu bei abschaltbarer Last, wo es Sinn macht, weil der Verbrauch ggf. abgeschaltet werden muss mit "Wärmepumpenrelais").
      Warum soll man also nicht HT/NT aus den Viertelstundenwerten ermitteln können? Im übrigen heisst es beim Smartmeterrollout der BNA: wenn einmal drin, nie wieder ausbauen. Das würde also bedeuten: wenn einer den Tarif wechselt, muss z.B. bei einem HT/NT Tarif irgendwoher die Zuordnung kommen. Nichts einfacher als das, wenn man die feinste Auflösung angeliefert bekommt, die man haben kann: Viertelstundenwerte. Die kann man einem 15-Minutentarif, einem Stundentarif (=Awattar), einem HT/NT oder einem stinknormalen Rund-um-die-Uhr-Einheitstarif zuordnen und abrechnen. Methodisch und technisch kein Problem. Aber machen?
      Ich hab mich jetzt erstmal mit der Dame auf einen Einheitstarif (50/50 HT/NT) mit 28ct/kWh geeinigt, melde dann den Zählerstand ganz normal (hatte ihr sogar noch angeboten, dass ich die HT/NT aus den Viertelstundenwerten per Excel anliefere, aber sie wollte "offizielle Werte", naja wenn sie meinem Excel nicht traut...). Vom Börsentarif je Stunde zurück zum Oma-und-Opa-Tarif rund um die Uhr dasselbe. Energiewende? Lastverschiebung durch Tarifanreize? Deutschland hallo, wo bist Du? :evil:

      Edit: Im Discovergy-Forum wurde vor 2 Jahren schon mal eine ähnliche Frage gestellt, HT/NT aus den Zählerdaten ausrechnen. Antwort: "Die so errechneten Zählerstände sind genau genommen nicht über eine geeichte Messeinrichtung erhoben worden und somit nicht zur Abrechnung verwendbar. Hier werden sich in den nächsten Jahren bestimmt Änderungen ergeben; aktuell leider noch keine Option." Wieso ist ein geeichter Zähler keine geeichte Messeinrichtung, wenn man die gemessenen Werten zwei Tarifstufen zuordnet? Mal schauen, was Discovergy auf meine Anfrage (nicht im Forum) heute antwortet...
      Gruss Christian

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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von christech ()