VW ruft ID.3 und ID.4 in die Werkstatt: Fast jeder Fünfte macht keine Over-the-Air-Updates

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    • VW ruft ID.3 und ID.4 in die Werkstatt: Fast jeder Fünfte macht keine Over-the-Air-Updates

      VW setzt auf Over-the-air-Updates, doch viele Kunden machen bisher nicht mit. Jetzt will VW die Update-Verweigerer überzeugen und zum Update auf die neue ID-Software 3.0 locken. VW setzt dabei auf ein Extra, das so gar nichts mit der Software zu tun hat - und ruft alle ID-Fahrer dafür nach Ostern noch einmal in die Werkstatt.

      Wie das Auto der Zukunft aussehen soll, dazu hat VW eine klare Vision: elektrisch, voll vernetzt und natürlich mit regelmäßigen Software-Updates "Over the air". Doch viele Kunden verweigern sich bisher dem Trend. "Es ist offenbar noch nicht selbstverständlich, dass man Autos online updated", sagt Entwicklungsvorstand Thomas Ulbrich.
      Zwar wurde seit dem Start im vergangenen Sommer bereits auf 120.000 ID.3 und ID.4 in Europa das erste Over-the-air-Update auf die Software 2.3 aufgespielt. Doch 15 bis 20 Prozent der Fahrer hätten ihr Fahrzeug bisher nicht einmal online gestellt. "Viele Kunden fahren immer noch mit der 1.0 oder der 2.1 herum", berichtet ID-Marketingchefin Silke Bagschik. Mit einer Update-Offensive will VW jetzt endlich auch all diese Kunden erreichen.

      Kunden müssen noch einmal in die Werkstatt

      Kurios mutet dabei an, dass die Kunden dafür noch einmal in die Werkstatt müssen. Das sollte mit dem Start der Over-the-air-Updates im vergangenen Sommer eigentlich Geschichte sein. Doch dieses Mal wird nicht nur die Software erneuert, es gibt auch eine neue Batterie, die schnelleres Laden und im Winter auch mehr Reichweite verspricht. "Und eine Batterie kann man ja nicht Over the air wechseln", sagt Bagschik. Es soll aber das letzte Mal sein, dass die Kunden für ein Update in die Werkstatt müssen.
      Mit der Aussicht auf den neuen Akku hofft Volkswagen zudem, auch diejenigen Kunden zu erreichen, die sich bisher allen Updates verweigert haben. Nebenbei nutzt man den Termin, um die Software auf einen einheitlichen Stand zu bringen.

      Regelmäßige Updates starten

      Losgehen soll es direkt nach Ostern mit Batterietausch und Update auf Software 2.4, die aber nur eine Zwischenversion ist. Wenig später folgt der Wechsel auf 3.0. "Das wird noch einmal ein echter Sprung", verspricht Entwicklungsvorstand Ulbrich. Dabei sei die derzeitige Version 2.3 nach den anfänglichen Softwareproblemen beim ID.3 "schon recht gut", findet Ulbrich. "Aber 3.0 wird besser.“ Und das nächste Update soll dann nicht lange auf sich warten lassen. "An der Software 3.1 arbeiten wir auch schon."
      Ein Dreivierteljahr nach dem ersten Over-the-air-Update beim ID macht VW damit ernst mit der Ankündigung, die Software regelmäßig zu verbessern. Eigentlich sollte es schon im ersten Quartal 2022 losgehen, jetzt wird es einige Wochen später.

      Spurhalten mit Schwarmdaten

      Die ID-Software 3.0 bietet einige neue Features, die die Automobilwoche bereits ausprobiert hat. Etwa den neuen Spurhalteassistenten, der das Auto auch ohne Mittellinie in der Bahn hält. Das funktioniert erfreulich zuverlässig. wie von Geisterhand hält der Computer das Auto in Nebenstraßen in der unsichtbaren Spur. Zumindest, solange man nicht gar zu sportlich unterwegs ist.
      Möglich machen das Schwarmdaten aus bereits umherfahrenden Fahrzeugen, aus denen VW zusammen mit Mobileye die typische Fahrspur errechnet hat. Allerdings nur, wenn es wenigstens eine Seitenlinie gibt. Technisch würde es auch ganz ohne Linien funktionieren, sagen die VW-Ingenieure. Das lasse der Gesetzgeber bisher aber nicht zu.

      Übervorsichtiger Spurwechsel

      Seltener zum Einsatz kommen dürfte dagegen wohl der neue automatische Spurwechsel. Der funktioniert zwar flüssig, doch ist der Rechner übervorsichtig, wartet auf extrem große Lücken und wechselt die Spur dann so langsam, dass viele Fahrer am Ende wohl doch wieder lieber selbst am Lenkrad drehen.
      Einzug in die ID-Modelle hält auch die aus dem Golf bekannte Einparkhilfe, die bis Tempo 40 nach freien Lücken am Straßenrand sucht. Neu ist das Memory Parking, mit dem sich etwa das rangieren vorm heimischen Carport einspeichern lässt und dann automatisch nachgefahren wird. Zumindest, solange kein Hindernis im Weg ist. Die vergessene Mülltonne muss wieder ein Mensch zur Seite räumen.

      ID.5 erhält neue Software ab Werk
      Nicht alle Neuerungen gibt es dabei auch im Update für die Altkunden: Für das Memory Parking etwa werden zusätzliche Sensoren benötigt, die in den bisherigen Fahrzeugen nicht verbaut wurden. Die Funktion gibt es daher nur bei künftigen Neuwagen. Der ID.5, der im April anläuft, hat die neue Software dann von Anfang an ab Werk an Bord, ebenso der ID Buzz, der im September folgt.

      Quelle: Automobilwoche.de
      Gruß
      Uwe
    • boschinger schrieb:

      Doch dieses Mal wird nicht nur die Software erneuert, es gibt auch eine neue Batterie, die schnelleres Laden und im Winter auch mehr Reichweite verspricht. "Und eine Batterie kann man ja nicht Over the air wechseln", sagt Bagschik. Es soll aber das letzte Mal sein, dass die Kunden für ein Update in die Werkstatt müssen.
      Das klingt nach einem Kommunikationsfehler. Es ist doch die 12 V Batterie, die ersetzt wird, weil sie ständig tiefentladen und dadurch beschädigt wurde, teils schon als die Autos Monate vor der Auslieferung mit tiefentladener Batterie herum standen, oder? Auf die Reichweite und die Ladegeschwindigkeit hat diese doch keinen Einfluss... Oder bekommen da jetzt tatsächlich alle neue größere Fahrakkus? Das wäre ja eine Sensation... :hmm:

      boschinger schrieb:

      Die ID-Software 3.0 bietet einige neue Features, die die Automobilwoche bereits ausprobiert hat. Etwa den neuen Spurhalteassistenten, der das Auto auch ohne Mittellinie in der Bahn hält. Das funktioniert erfreulich zuverlässig. wie von Geisterhand hält der Computer das Auto in Nebenstraßen in der unsichtbaren Spur.
      Ob er es dann wohl auch zuverlässig schafft mit Fahrstreifenmarkierungen auch zu erkennen, dass man korrekt in seinem rechten Fahrstreifen fährt? Meiner konnte das noch nicht, der hat mich immer wieder angepiepst, dass ich in meiner Spur fahren solle, oder die Hände ans Lenkrad legen, obwohl ich beides schon gemacht hatte. So gesehen ist der Tesla echt gechillter. Automatismen funktionieren zwar auch unzuverlässig, aber er nervt sehr viel weniger wenn man normal fährt.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer