Was bedeuten stark steigende Strompreise für e-Mobilisten? (Anfrage für ARD Plusminus)

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    • Was bedeuten stark steigende Strompreise für e-Mobilisten? (Anfrage für ARD Plusminus)

      Guten Tag,

      ich hoffe, ich verstoße hier nicht gegen Forums-Regeln aber:
      Für ARD Plusminus beschäftige ich mich mit der Frage, wie sehr die durch Erdgaskrise und Strombörsen-probleme steigenden Strompreise die eigentlich doch gewünschte Verkehrswende zur E-Mobilität ausbremsen. Was halten e-mobil-fahrer von Strompreisen, die absehbar auf 50 Cent je kWh (und möglicherweise noch deutlich mehr) klettern? Was kostet E-Mobil-fahren, wenn der Strom aus der Wallbox 50 Cent kostet (ohne eigene PV) und am Schnellader unterwegs Preise von einem Euro und mehr anfallen? Lohnt sich das noch? Oder ist zumindest der Mehr-Fahrspaß den mehrpreis wert?
      Was zahlt man in der Praxis aktuell und wie wirken sich derartige Erhöhungen ggf. aus?

      Mein besonderes Problem dabei? Wenn man für das Fernsehen arbeitet genügt es nicht, mal locker mit jemandem zu plaudern - man benötigt immer auch den einen oder anderen 'Betroffenen', der bereit ist ein paar Takte vor der Kamera zu erzählen und sich mit seinem Wagen ggf. auch filmen zu lassen. Am Besten jemand aus dem (weiteren) Umfeld von Köln / NRW......
      Wobei: Im ersten Anlauf genügt natürlich eine kurze mail...., dann vielleicht ein Telefonat.... und dann sehen wir mal weiter.

      Sorry, dass ich hier diese Anfrage poste, aber ich hoffe, dadurch fühlt sich hier niemand belästung und so eine Anfrage gilt hier nicht als unerwünscht.
      Noch schöner, wäre es natürlich, wenn sich jemand bei mir meldet.
      Am besten unter mail@mhouben.de oder gleich 0175-5678118

      ich wünsche allen einen 'vollen Akku', gute Fahrt
      und
      herzlichen Dank
      Michael Houben
      im Auftrag von ARD Plusminus
    • Die Zeit des kostenlosen Fahrstroms neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ich habe die Zeit erlebt, als ich kostenlos bis mitten nach Deutschland nahe der Niederländischen Grenze fahren konnte.
      Damals wurden Stimmen laut, welche von Mondpreisen sprachen, wenn jemand Preise an Ladesäulen auch nur annähernd wirklich kostendeckend verlangen wollte.
      Andererseits habe ich bereits seit mehreren Jahren einen Ladetarifanbieter welcher pro Ladevorgang 1.5Fr. Startgebühr + 0.5Fr./kWh verlangte. Bei langsamem kurzen Laden habe ich so bereits mehrmals über 2Fr./kWh bezahlt. Dies war mir aber vor Ladebeginn bewusst. :s05:
      Die Benzinpreise sind ja momentan auch relativ hoch. Wenn alles andere auch teurer wird, steigen auch die Stromkosten.
      Da ich allermeistens noch zu Hause lade, betreffen mich die Auswärtspreise nicht sooooo arg.
      Mit e-Golf Model 2016 in Betrieb seit 28.12.2015 am 1. e-Golf Treffen am Bodensee, am 2. in Moers und am 3. in Hann. Münden dabei gewesen :thumbup: :musicextrem:
    • Die Entscheidung für E-Mobilität trifft man ja weniger aus wirtschaftlichen Gründen. Aber selbst bei 1,20 für das KW Strom ist das für mich immer noch günstiger als Verbrennen. :thumbsup:
      Grüßle von In-Golf
      :cs14: * meine Beiträge spiegeln nur meine persönliche Meinung * :s05:
      e-Golf seit 12 2020
      Strom: PV von RCT 10,8 KW, was nicht vom Dach kommt, kommt von der Heidelberger Energiegenossenschaft 8o
      E-Auto-Treffen: 2021 H.Münden, 2022 Mühbrock,
    • Hallo Herr Houben,

      1. Muss man neben dem Fahrkomfort auch die deutlich niedrigeren Verschleiß- und Inspektionskosten betrachten. Keine Ölwechsel, keine Kupplung etc.

      2. Haben wir ja dauerhaft genug Strom. Der aktuelle Trend ist alleinig der Kopplung an den Gasmarkt geschuldet und wird nicht dauerhaft Bestand haben

      Somit ist aus meiner Sicht keinerlei Anlass für eine Panikmache gegeben.

      Viel Erfolg für eine seriöse Berichterstattung!
      Beste Grüße
      Goekel

      1 ter e Golf 11.18 bis 05.20 mit 30 tkm
      2 ter e Golf 08.20 bis 04.22 :heulen: mit 23 tkm
      Seit 08.22 ID5
      Tesla Erfahrung
      Wallbox Hesotec SR10
      PV 15,3 kwp seit 2012 mit bisher 160 mwh
      :loveyou:
    • Wir haben uns nicht in erster Linie wegen der geringen Fahrkosten zum Kauf eines E-Autos entschlossen. Neben (wie zuvor erwähnt) den geringeren Unterhaltskosten war das Umweltthema vorrangig. Und das hat sich durch die gestiegenen Stromkosten nicht geändert.

      Außerdem können wir unseren Strom größtenteils über die eigene PV-Anlage erzeugen und zum Laden nutzen. Wir sollten uns sogar über die steigenden Stromkosten freuen, denn dadurch amortisiert sich die PV-Anlage schneller. Hat aber einen faden Beigeschmack, da steigende Energiekosten letztlich über andere Produkte auch uns betreffen.

      Und wenn jetzt die 100 Kilometer mit dem E-Auto genauso teuer wie mit dem Verbrenner sind, was soll`s? Die Tatsache, dass wir im Fahrbetrieb weniger Emissionen ausstoßen, bleibt. Das ist es allemal Wert. Sich ein Fahrzeug nach dem Tagespreis für die erforderliche Energie anzuschaffen, halte ich für äußerst dumm.

      Die Zeiten ändern sich halt mal zum Positiven mal zum Negativen.
      Gruß Rainer

      Teilnehmer 1., 2., 3., 4. und 6. e-Golf Treffen

      e-Golf 190 von 01.2015 bis 03.2019 Verbrauch ab Steckdose
    • Der Idealfall ist natürlich, dass man zu Hause an der eigenen Wallbox laden kann, idealerweise noch Strom aus der PV-Anlage.

      Aber: Die breite Masse hat diese Möglichkeit nicht. Daher sehe ich stark steigende Preise durchaus als mögliches Hemmnis bei der Verbreitung der e-Mobilität. Die Betreiber von Ladesäulen werden früher oder später auch Gewinne erzielen müssen. Zurzeit zehren sie von durch geförderte Ladestationen niedrig gehaltene Investitionskosten. Um die Ladeinfrastruktur in Betrieb und auf einem aktuellen technischen Niveau zu halten, sind aber weitere Investitionen nötig. Die müssen dann vom ladenden Kunden zusätzlich zu den hohen Strompreisen finanziert werden. Ionity zeigt bereits, wohin es gehen wird.

      Auch wenn ich der Meinung bin, dass der Strompreis sich mittelfristig wieder auf einem tragbaren Niveau einpendeln wird, wird das Laden außerhalb "der eigenen vier Wände" für viele zu teurer sein.

      Benzin- und Dieselpreise steigen ebenfalls, und so wird sich dann für viele Menschen nicht die Frage stellen, ob elektrisch oder verbrennend, sondern ob sie sich Individualmobilität überhaupt noch leisten können (oder wollen).

      Ich hoffe ein paar Anregungen geschaffen zu haben und drücke die Daumen, dass sich jemand "fürs Fernsehen" findet.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • Wenn das Elektroauto bei einem Strompreis von 0,50 €/kWh und einem Verbrauch von 20 kWh/100 km (ein e-Golf benötigt im Jahresmittel inkl. Ladeverlusten ab dem Stromzähler eher 17,25 kWh/100 km - bestehend aus 15 kWh Verbrauch und ca. 15 % Ladeverlusten) betrieben wird, dann darf ein Benziner bei einem aktuellen Spritpreis von 1,95 € pro Liter für die Preisparität nur etwa 5,2 Liter brauchen (laut Spritmonitor gönnt sich ein vergleichbarer Benzin-Golf basierend auf 1533 Fahrzeugdaten allerdings durchschnittlich 6,65 Liter/100 k). Braucht er mehr, dann lohnt sich das Elektroauto im Betrieb noch finanziell. Die noch höheren Preise an den HPCs entlang der Fernverkehrsstrecken spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle... schließlich kosten die Tankstellen auf den Rasthöfen auch bedeutend mehr, als sonst üblich.

      Für die Verkehrswende und dem dabei benötigten Umstieg auf Elektromobilität (nebst anderen Maßnahmen zur Vermeidung des motorisierten Individualverkehrs) ist es dabei meiner Meinung nach aber gar nicht nötig, dass sich der Betrieb finanziell lohnt. Die Wende muss und wird ohnehin kommen. Belohnt wird man ganz nebenbei außer mit evtl. niedrigeren Energiekosten zusätzlich noch mit:

      - Lokal emissionsfreiem Betrieb und damit besserer Atemluft in Städten
      - CO2-ärmeren Betrieb, potenziell sogar klimaneutral
      - Hohem Fahrkomfort (einfach mal die Ruhe genießen und das fast schon magische Dahingleiten erleben)
      - Hohem Fahrspaß (Beschleunigung, gute Kurvenlage, ...)
      - Niedrigen Instandhaltungs- und Reparaturkosten (einfach mal die entsprechenden Threads hierzu durchlesen... Inspektion nach 30.000 km für 100-150 €)
      - 10 Jahre Befreiung der Kfz-Steuer
      - Hohe Wertstabilität (teilweise Verkäufe von Jahreswagen zum Neupreis ins Ausland)
      - Verkauf der THG-Quote für ca. 350 € jährlich
      - Potenzieller Notstromversorgung fürs eigene Haus und/oder Beteiligung am Strommarkt bei Vermarktung der Akkukapazität als netzdienlichen Speicher (vgl. V2H/V2G - momentan noch nicht flächendeckend möglich)
      - ...

      Nachteile gibt es natürlich auch, wobei diese in der Öffentlichkeit sehr viel stärker bekannt sind als die Vorteile und häufig auch eher in die Kategorie "Vorurteil" und "Mythos" fallen. Akkulebensdauer ist i.d.R. kein Thema, die Rohstoffnutzung ist zwar problematisch aber nicht auf Elektromobilität begrenzt (und es wird bereits sehr viel in Alternativen investiert), Recycling ist entgegen vieler Meinungen möglich, Brände kommen nicht häufiger vor und können auch gelöscht werden, Reichweitenangst wird von den allermeisten komplett überschätzt, etc.. Es ist daher jedem Interessenten nahezulegen, diese Dinge mal ordentlich zu recherchieren und sich nicht auf halbgare Informationen aus den Ippen-Media-Zeitschriften und dem ÖR (die teilweise unterirdische Dokumentationen rausbringen! Ich hoffe, dass ARD Plusminus da einen besseren Job abliefert...) zu verlassen. Wichtig für die Praxis ist einfach nur, dass man sein eigenes Anforderungsprofil sowie die Gegebenheiten gut analysiert und sich ein passendes Auto dazu sucht.
      Liebe Grüße,
      Christoph

      e-Golf 300 seit 03/2018
    • Hallo an Alle, die auf meine Anfrage geantwortet haben.

      Vieles von dem was hier geschrieben wurde kann ich gut nachvollziehen und sehe es ähnlich. Ich habe auch weder vor Panikmache zu betreiben noch irgendwelche Gerüchte von Nachteilen der e-mobilität in die Welt zu setzen. Tatsächlich wird es in dem geplanten Film Primär auch erst einmal um die Frage gehen, wie die aktuellen Strompreise entstehen und wie die Politik darauf reagiert.

      Und weil einige hier doch sehr fundiert und detailliert geantwortet haben, möchte ich hier ähnlich fundiert darlegen, worum es in dem geplanten Beitrag gehen soll und wie der aktuelle Recherchestand dazu aussieht:

      An der Strombörse gilt das Merit Order Prinzip, Am Ende einer Auktion erhält jeder Stromerzeuger genau den Preis, den das teuerste Kraftwerk gefordert hat. Aktuell eben Gaskraftwerke.
      Tatsächlich gibt es sogar gute Gründe, warum das so ist und es hat jahrzehntelang auch durchaus gut funktioniert. In Zeiten wachsender Erzeugung aus erneuerbaren wurden teurere Kraftwerke aus dem markt gedrängt so dass mit der Merit Order der Preis sogar sank. Aktuell allerdings erzeugt das Modell wirklich gigantische Gewinne (neuerdings Zufallsgewinne genannt) bei allen Anbietern von Strom, der nicht aus Gas erzeugt wird. Und auch wenn die meisten Stromversorger langfristig (sogenannte Futures) einkaufen und Börsenpreise sich erst mit ein bis zwei Jahren Verspätung im Endkundenmarkt niederschlagen.... Wenn die Situation noch einige Monate so bleibt wie aktuell...... zeigen die Future.-Preise wo es langgeht: Für das Jahr 2023 rund 40 Cent je kWh (Börsenpreis ohne Netzentgelte, Gewinne, Handelsspannen, Steuern) Und das bedeutet Endkundenpreise von am Ende bis 60 gar 80 Cent Nun hieß es zunächst, die Regierung überlege, den Strompreis vom Gaspreis zu entkoppeln. Einige Länder haben bereits den Gaspreis (bzw den Preis der Stromerzeugung aus Gas) gedeckelt..... Aktuell teilt mir das Bundeswirtschaftsministerium aber mit, das derartiges in Deutschland nicht geplant sei. Geplant sei, dass der Börsenpreis sich bilden soll wie eh und je (mit allen Spitzen und Exzessen) und der Staat dann bei allen Nicht-Erdgasbetriebenen Erzeuger alle Erträge, die über eine bestimmten Schwelle liegen abschöpft, in eine zentrale Kasse, aus der dann gezielt Subventionen gezahlt werden: an Privathaushalte und Gewerbebetriebe für eine gewisse (begrenzte) Menge an Strom. Von Subventionen für Industrie, E-Mobil Wallboxen oder öffentlichen Ladepunkten ist da nicht die Rede. Damit würde der Strompreis für eigentlich sinnvolle, gewollte, Elektrifizierung des Energieverbrauches (Wärmepumpen / E-Mobile) aber auch die Industrie tatsächlich zumindest in den nächsten ein bis drei Jahren deutlich höher liegen als selbst nach neuesten Preiserhöhungen in diesem Herbst.

      Da fragt man sich schon, warum es so kompliziert sein muss. Warum wird zum Beispiel nicht der an der Börse gebildete Preis bei der festzulegenden Grenze für alle nicht Gasbetriebenen Stromerzeuger gedeckelt, (so hoch, dass Kohle- und vor allem erneuerbare Kraftwerke durchaus noch Anreiz haben in künftigen Ausbau zu investieren) und damit der Endkundenpreis für alle bei vielleicht noch erträglichen 3x, 40 oder maximal 50 Cent bleibt? Warum geht man den Umweg, erst hohe Preise, dann Gewinne abschöpfen? und subentioniert dann einige Verbraucher aber andere (auch e-mobile) nicht?

      Und auch wenn viele hier im Forum aus Überzeugung elektrisch fahren, zu Recht auf günstigere Wartungskosten etc verweisen, Wenn der Benzinpreis von vor der Krise rund 1,50 Euro auf 1,90 Euro steigt, aber gleichzeitig der Strom für e-mobile von früher durchaus 'nur' 0,25 Cent auf realistisch ggf durchaus mittelfristig auf 60 bis 80 Cent steigt (an öffentlichen Ladestationen die Grenze von einem Euro mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich überspringt) .... dann wäre das für die eigentlich gewollte und sinnvolle Elektrifizierung, für eine möglichst schnell wachsende Nachfrage nach e-Mobilen nicht wirklich förderlich. Tatsächlich ist ja absehbar, dass die Ölpreise (auch wegen global beginnender Rezession) kaum weiter steigen, während die Strompreise für Endkunden die Steigerung ja erst noch vor sich haben.

      Wer heute noch Verbrenner fährt, wird natürlich stark auf den Preis schauen. Und wenn man nur auf die 'Spritkosten' schaut....dann zahlt ein E-Mobil, das bei 80 Cent pro kWh z.B. 18 kWh pro 100 Kilometer verbraucht, pro Kilometer so viel, wie ein Verbrenner mit 7,5 Liter Verbrauch bei einem Benzinpreis von 1,90 Euro.
      (Natürlich soll dann im Beitrag durchaus darauf verwiesen werden, dass es gleichzeitig auch Vorteile bei Wartungskosten etc gibt, samt gutem 'Umweltgewissen' und tollem Fahrgefühl.) Aber nicht vergessen: Der Umweltbonus sinkt auch -während der Neupreis von e-Mobilen immer noch deutlich über dem von Verbrennern liegt.

      Ist das wirklich sinnvoll, wenn man e-Mobile zum Standard machen will? Wie überzeugen wir dann noch Menschen vom e-mobil, die in einer Mietwohnung keine Wallbox mit den normalen Endkundenpreisen haben, sondern auf öffentliche Ladepunkte mit Preisen von absehbar mehr als einem Euro angewiesen wären?

      Darum soll es in dem geplanten Beitrag gehen....

      Bislang hat sich ein Foriker bei mir gemeldet, der sich überlegt, ob er mitmachen würde. Noch ist es nicht sicher, vielleicht kann ich mit diesen Erläuterungen ja die (bei einigen früheren Berichten anderer Journalisten) ja sogar berechtigte Skepsis bei einigen noch beseitigen und es meldet sich noch jemand ?

      Danke
      Michael Houben
      0175-5678118

      mail@mhouben.de
    • Stellen wir doch einfach mal die Frage, ob die Ladestromanbieter nicht einfach die Preise erhöhen, um Preisparität mit dem Verbrenner zu erzielen? Und da jedes Argument benutzen (gestiegene Strompreise), um das zu rechtfertigen, obwohl da einfach nur Gewinnmaximierung hinter steht? Es gibt nämlich durchaus Langfristbeschaffungsverträge, die immer noch erheblich unter den Spotmarktpreisen liegen.
      Zwei Häuser weiter weiss ich von einem Gasbeschaffungsvertrag, der (Sondervertragskunde >100.000 kWh) noch bis 2026 läuft und bei 2,5ct / kWh liegt. Der erhöht sich zum 1.10. ausschließlich um die gesetzlichen Umlagen. Ähnliches gibt es beim Strom.
      Wenn eine BASF heute glaubt, ohne billiges Russengas nicht überleben zu können, zeigt es nur, dass das Risikomanagement komplett versagt hat (Klumpenrisiko). Ähnlich ist es bei der Globalisierung. Statt es bei 60% gut sein zu lassen, hat man sie auf >90% hocchgetrieben., statt vorher massiv zu diversifizieren. Aber nein, das hätte ja Profit gekostet. Gier frisst Hirn. Als Bankkunde lege ich auch nicht alle Guthaben, Kredite, Depots zu einer Bank. Nicht alle Eier in einen Korb, sagt der Volksmund. Warum haben viele technische Systeme echte Redundanz? Und nicht ein ausgefeiltes "auf einem Bein stehen"? Eben.
      Was das mit den Preisen für E-Mobilität zu tun hat? Verfehlte Energie und Beschaffungspolitik für Primärenergie. Statt Merit Order dafür zu nutzen, den unteren die Profite zu lassen, um das Invest dort = EE attraktiv zu machen. Konkurrenz belebt, baut zu und kegelt oben raus. Stattdessen haben Altmaier und Co. den Markt mit Merit Order belassen, unten EE behindert und oben die Diversifikation abgeschafft. Und SPD und Grüne verknappen jetzt auch noch das Angebot, selbst 1% Anteil KKW hat bei Merit Order noch einen erheblichen Preiseffekt. Und alle wundern sich, dasss jetzt der Preis getriggert durch "oben" = die teuersten Kraftwerke durch die Decke geht?
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von christech ()

    • @MHouben
      Meine Empfehlung wäre - neben den oben angedeuteten Zusammenhängen - noch folgende Überlegungen in die Sendung aufzunehmen:
      a. Besuchen Sie Orte/Landkreise mit Bürgerenrgiegenossenschaften (Hunsrück @Elektromobilitaet, Lichtenauer Bürgerwind, ....) und schauen sich dort die Strompreise an. Sie werden feststellen, dass sie dort erklecklich niedriger sind.
      b. Wer sich keine PV auf's Dach schrauben kann wg. Wohnsituation, kann sich aber an Genossenschaftsmodellen oder professionellen Entwicklern beteiligen und via Ausschüttungen seinen Bezugspreis auch für's Auto senken.
      c. Der Strompreis schwankt an der Börse, und zwar sehr stark mit dem Anteil der zur Verfügung stehenden EE-Erzeugung. Hier im Forum im Thread "Awattar" ist am Beispiel eines Anbieters, den einige aus dem Forum hier haben oder hatten, wie stark der Einfluss ist. Und im Tarif "hourly" sehen Sie auch, was eine kWh stundenaktuell kosten würde. Am letzten Wochenende über den Tag zwischen 2 und 24ct plus (z.B. bei uns) 13ct Netzgebühren, Steuern usw. macht also 15ct bis 36 ct/kWh Strompreis (es war ordentlich WInd im Netz, das drückt den Strompreis) für den Verbraucher. Heute wieder zwischen 30 und 69 ct plus Netz = 43 bis 82 ct/kWh. Zu kommunizierende Erkenntnis: je höher der ANteil an EE, umso niedriger der Strompreis. Und: schafft Euch einen zeitvariablen Tarif an, wenn Euch der Durchschnittspreis zu hoch ist, und schiebt die Verbräcuhe in lastarme = günstige Zeitfenster.
      d. Gas als Energieträger ist aktuell sicher ein trauriger Sonderfall preislich. Dennoch, sagen wir Ausbau auf 80% EE im Netz inkl. also 20% der Dunkelflauten und zur Sicherung der Netzstabilität. D.h. die 20% gemischt aus Gas und Kohle. Auslastung dieser Kraftwerke sinkt auf 1/5 gegenüber Durchlaufenden Kraftwerken, von mir aus wegen Vorhaltung (Wärmekraftwerke) nur auf ein 1/4. Die kapitalkosten des Kraftwerks werden also auf 1/5 der Zeit zusammengeschoben, müssen in dieser Zeit verdient werden. Variable Kosten (Brennstoffeinsatz) sinken auf 1/4. Nehmen wir EE zu rd. 6ct / kWh, Kapitalkosten für fossiles Ausgleichskraftwerk verfünffachen sich (sind in der Regel bei neuen Kraftwerken, die noch nicht abgeschrieben sind, 4ct/kWh bei 8000 h), macht 20ct bei 1.600h. Brennstoffeinsatz 150ct/kWh el (33% Wirkungsgrad Gaskraftwerk el, ausgekoppelte Fernwärme nicht erniedrigend reingerechnet), macht in Summe 1,70€ pro kWh el aus dem Gas für 20% der erzeugten Menge. Dazu für die 80% 6ct/kWh. Macht als Mischpreis 0,8 * 6ct + 0,2 * 170 ct = 4,8ct + 34ct = rd. 40ct / kWh, was ungefähr dem Forward-Preis (leider viel mehr fossil) entspricht. Aber 80% EE, nicht wie heute nur 45%! Bis man die 20% fossil durch Speicher abgelöst hat (H2) wird noch lange Zeit ins Land gehen. Weitere Erkenntnis: die Industrie hat nur mit großzügigem Einsatz an EE eine Überlebenschance bei heutigem Produktpreisniveau.
      e. Nach der 80/20 Regel wird es unökonomisch wegen abnehmendem Grenznutzen. Also besser um die EE-Wärme und die Industrie kümmern, dass sie auch von fossil als Brennstoff wegkommt. Sonst wird die Industrie immer der Preistreiber für Energie im privaten Sektor bleiben.
      f. Fragen Sie im BMWi nach einem Masterplan für das Stromnetz 2050 für Deutschland! Detailliert nach Landkreisen, mit lokalem Ausbaubedarf an Übertragungsnetz und PV/Wind und H2/Speichern/Kraftwerken und lokalen Haus-/Quartiersspeichern. Basierend auf heutigem Stromverbrauch, morgen dann mit 80% Elektrofahrzeugen und 50% Wärmepumpen, und welche Landkreise Energie liefern müssen, um andere hochindustrielle Landkreise mit Großabnehmern speisen zu können. Gibt's in relativ guter Qualität nur vom Bayernwerk für Bayern (Bayern viel gescholten, und zurecht, für mangelnden Windausbau, aber eine Art Masterplan gibt es). Diese Masterpläne gibt es für DE weder für Strom, noch für sonstige Energie, noch für Verkehr (Logistikzentren für Bahnverkehr à la Schweiz für überregionalen Verkehr, oder lokale Konzepte nach dem Motto: wenn die Bahn schon einmal da ist, dann alles rauf, komischerweise geht das in der Schweiz (z.B. Rhätische Bahn) sogar mit Siedlungsabfall zur Müllbrennungsanlage). Vergleiche Muster des Reichsverkehrswegeplans von 1935, genau so etwas brauchen wir (ohne Kriegswirtschaftshintergrund) auch für die anderen Infrastrukturen. Ansonsten bleibt es beim Kleinklein mit Rumschrauben an Symptomen.
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


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    • *OT on*

      Und ich dachte wir haben laut Politik gar kein Stromproblem?

      *OT off*

      Wo hier doch direkt im ersten Beitrag im ersten Satz von Strombörsenproblemen gesprochen wird!?

      Verrückte Zeiten...
      Seit September 2022 unterwegs mit:

      e-Up Style "Plus" (Modelljahr 2023)
      Pure White
      Fahrerassistenzpaket
      Komfortpaket
      Winterpaket
    • *OT on"

      Das Problem liegt weniger in der Verfügbarkeit des Stroms sondern im Preis/Preisermittlung.

      Und sofern du dem freien Markt huldigst oder der Planwirtschaft findest du immer einen Grund auf die Politik zu schimpfen.

      "OT off"
      Gruß Rainer

      Teilnehmer 1., 2., 3., 4. und 6. e-Golf Treffen

      e-Golf 190 von 01.2015 bis 03.2019 Verbrauch ab Steckdose
    • Ich sehe auch kein Problem mit dem E-Mobil.

      Das alleinige Problem, ist das Prinzip nachdem die teuerste Art der Stromerzeugung, den Preis für alle anderen Erzeugungsarten bestimmt.

      Hier hat alleine die Politik versagt, dieses kapitalistische Prinzip des „Reibach machen’s“ frühzeitig zu unterbinden. Den Profit machen jetzt alle anderen Erzeugungsarten, da sie den 5-fachen Preis erhalten, als es das noch vor 6 Monaten gewesen ist.

      Das ist eine massive Umverteilung von Kapital, weg von den Privathaushalten, hin zu den Eignern, der Energieerzeuger.

      Ich hätte nie gedacht, dass es ein sozial so ungerechtes Versagen unter einer SPD-geführten Bundesregierung gibt.

      Das E-Mobil an sich, ist jedoch immer noch der bessere Weg, um weg von ausländischen Energiequellen zu kommen. Auch LPG, Steinkohle und Erdölderivate machen uns abhängig von außen.

      Viel zu wenig betrachtet wurde in Deutschland z.B. die Erzeugung von Strom durch Tiefen-Geothermie in vulkanisch aktiven Gebieten in Deutschland (z.B. Eifel). Mit einem geeigneten Arbeitsmedium lassen sich Dampfturbinen auch mit 80-90 Grad Celsius heißen Medien betreiben. Kochendes Wasser braucht es also gar nicht.

      Strom können wir regenerativ selber erzeugen und dessen direkte Nutzung, ohne Wandlungsverluste (zu z.B. E-Fuels) ist mit Abstand am effizientesten.
      11/2017-10/2023: VW e-Golf (verkauft mit ca. 101.000 km),
      08/2018-08/2021: Smart Ed 451,
      11/2021-heute: VW e-Up,
      Seit 11/2023: Skoda Enyaq iV50 als Ersatz für den VW e-Golf. (Übergangslösung bis zum VW e-Golf Variant oder bis zum neuen VW e-Caddy)
    • Hier mal ein interessanter Beitrag vom NDR3.
      ndr.de/fernsehen/sendungen/sch…ne-Utopie,shmag97428.html

      3,1 Milliarden Kilowattstunden werden jährlich allein in S.-H. nicht abgerufen ! :puke:
      Müssen aber trotzdem bezahlt werden !

      Wie viele e-Autos könnte man damit (zusätzlich) auf die Straße bringen ?
      Oder wie viele Wärmepumpen betreiben ?
      Gruß Bernhard

      Wir waren dabei ! eGolf Treffen am Bodensee 2016, in Moers 2017, in Ha.-Mü. 2018, 2019, 2021, Heilbronn 2020, 2022 und 2023, Rutesheim 2021, Mühbrook 2022.
      ID. Buzz ab 05. 2023, eGolf ab 03.2015
    • @MHouben

      Der Strompreisverlauf des heutigen Tages zeigt sehr schön - fast ideal - die Wirkung erneuerbarer Energie auf den Strompreis. Nachts laufen wir auf einem Preisniveau, das im wesentlichen durch die Grundlastkraftwerke bestimmt wird, da kein oder kaum Wind im Netz ist. Offenbar aber doch noch Gasanteile, sonst wäre der Preis in der Nach noch niedriger. Morgens steigt der Stromverbrauch an, bis er im Lauf des Vormittags praktisch auf das Nachtniveau abgesenkt wird durch die hinzu kommende Photovoltaik. Am Nachmittag geht die PV Leistung wieder zurück und der Preis geht nach oben, bis zum Höhepunkt in der Abendspitze. Danach wieder Abflachen auf das Nachtniveau. Man kann also interpretieren dass mit Ausnahme der Morgen- und Abendstunden die Differenz zwischen "hell" und "dunkel" als so der Tagesverbrauch von der PV gedeckt wird, und das zu sehr niedrigen Preisen. Dies bestätigt sich, wenn man die Daten bei Smard (19.09. bis heute) daneben legt, die PV Erzeugung ist die treibende Kraft hinter der Lastgangabdeckung des Tages.

      Der Preisunterschied zwischen "Grundlast" und "Morgen/Abendspitze" beträgt sagenhafte 30ct / kWh. Den Verbraucher kostet das mittags/nachts heute 36ct + (in unserem Landkreis/Netzgebiet) 13ct Netzgebühren/Steuern abgaben, in Summe also 49ct. Die Spitzen morgens abends demnach 79ct / kWh.
      Und nicht zu vergessen, wir zahlen die Rechnung für den Stromexport nach Frankreich zur Aufrechnung des Energieverbundnetzes indirekt mit, sonst kämen wir vermutlich auch nachts durch geringeren Gaseinsatz deutlich mit den Preisen runter.





      Zum Vergleich nun noch - wenig überraschend, die gleiche Grafik von vorgestern 19.09.22. Hier sieht man, dass mehr Wind im Netz den Gasanteil (hellgrau in der Smard Grafik oben) verringert hat, dementsprechend der Preis in der Nacht und am Tag im Sockel wesentlich niedriger ist und die PV-Erzeugung ihr übriges tut. Der Windanteil von rd. 30% (Grafik oben violett - übrigens onshore Wind!) senkt den Preis um ungefähr 20ct / kWh, er war allerdings gegen Abend hin abflauend, was die Erzeugungspreise wieder nach oben getrieben hat.

      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von christech ()

    • Wobei zu beachten ist, dass beim Wind die abgeschalteten Räder nicht gezählt werden. :klugorange:

      Gestern erst wieder erlebt, dass über 80% der sichtbaren Windräder still stehen.
      Und das waren einige die ich gesehen habe.
      Gruß Bernhard

      Wir waren dabei ! eGolf Treffen am Bodensee 2016, in Moers 2017, in Ha.-Mü. 2018, 2019, 2021, Heilbronn 2020, 2022 und 2023, Rutesheim 2021, Mühbrook 2022.
      ID. Buzz ab 05. 2023, eGolf ab 03.2015
    • Weshalb produziert ihr mit eurem überschüssigen Windstrom keine Ecofuels? Mit den in der Sendung angesprochenen > 3 TWh könntet ihr wohl einen schönen Teil des Kranichs auf CO2 neutral umstellen. Das müsste sich doch für die Zukunft rechnen!?

      Ich bin ja auch nicht für die Wasserstoffwirtschaft aber einfach ausschalten ist wohl nur die billigste Lösung. Wir wären froh um euren nicht produzierten Windstrom aber leider lassen es scheinbar die Trassen nicht zu - also ab zu ECO Gas und anderen ECO Treibstoffen. Ja ich weiss der Wirkungsgrad - aber Hand aufs Herz der ist bei abgeschalteten Windrädern nicht wirklich besser.
      Gruss Aragon / Rene
      Mein black-Sioux wurde KW43 2014 produziert also VFL (Vor-Face-Lift) oder 190
      Zusätzlich golden-Arrow ab 16.11.2021 Polestar2 AWD

      Ich war dabei ! e-Golf-Treffen eins am Bodensee / zwei in Moers / drei und vier in Hann Münden / fünf in Heilbronn / sechs in Mühbrook - weil es so schön war // aber schön waren auch die vielen kleinen Treffen!!! :thumbup:
    • -Bernhard- schrieb:

      Wobei zu beachten ist, dass beim Wind die abgeschalteten Räder nicht gezählt werden. :klugorange:

      Gestern erst wieder erlebt, dass über 80% der sichtbaren Windräder still stehen.
      Und das waren einige die ich gesehen habe.
      Richtig - trotzdem ist aktuell auch nicht viel los mit Wind...



      Und das berühmte "woanders weht der WInd schon" oder die "Nachbarn helfen uns" bringt uns leider auch nicht weiter:

      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.