Neues in meiner Garage - Renault Megane E-Tech

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    • Neues in meiner Garage - Renault Megane E-Tech

      Seit gestern steht er bei uns in der Garage: Unser neuer Megane e-Tech.
      Ähnlich wie das Model 3 werden wir ihn ausgiebig testen, und in einem halben Jahr wird entschieden, ob er bleibt oder wieder verkauft wird.

      Erste Eindrücke:
      Ein Hingucker, außen wie innen. Fährt sich sehr gut, Autobahnverbrauch gut bis akteptabel (Verbrauch auf der 500km langen Rückfahrt bei Temperaturen um 3°, Heizung auf 21°und Geschwindigkeiten zwischen 110 und 130km/h wo möglich): um 20kWh/100km.
      Bin gespannt, wie er sich im Alltag bewährt.

      Als Teaser schon mal ein erstes Bild. Wenn ich ein bisschen mehr gefahren bin, berichte ich, auch wieder vergleichend zum e-Golf.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • So, ich hab mir ja eine ganze Weile Zeit gelassen. Gestern sind wir nach einer Woche auf Föhr wieder wohlbehalten zu Hause angekommen. Das war die erste längere Tour mit dem Megane und so habe ich nun auch einiges zu berichten. Natürlich habe ich mir auch im Vorfeld schon meine Gedanken zum Auto gemacht; die Urlaubsfahrt hat das Ganze aber noch mal abgerundet bzw. ergänzt, da im Alltag der Megane dann doch meistens von der besten aller Ehefrauen genutzt wird.



      Vorab:



      Beim Kauf hatte ich mich für die Version mit der 60kWh-Batterie und ganz bewusst für die Ausstattungsvariante „Evolution“ (die zweitniedrigste, oder dritthöchste ) entschieden. Gern hätte ich noch das ein oder andere Ausstattungsmerkmal aus den höheren Ausstattungslinien gehabt (dazu später mehr). Die beiden höheren Ausstattungslinien sind aber immer an die großen 20"-Räder (statt 18“) und den schwarzen Innenraum (Himmel) gekoppelt. In so einem hatte ich im Vorfeld im Autohaus gesessen und fühlte mich, im Zusammenspiel mit den recht schmalen Fenstern, wie in einer dunklen Höhle. Gar nicht schön. Die kleineren Felgen wollte ich aus Komfortgründen, da größere Felgen mit weniger Reifenhöhe meist weniger Komfort bedeuten. Ob das beim Megane wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nie einen anderen als meinen mit den 18-Zöllern gefahren bin.



      Zum Auto:



      Das Auto gefällt mir sowohl von innen als auch von außen sehr gut. Für ein Auto von gerade einmal 4,20m Länge wirkt der Megane recht erwachsen. Er ist etwas höher, für mein Auge aber nicht (oder zumindest nicht zu sehr) SUV-artig.

      Auch der Innenraum bietet viel fürs Auge. Es finden sich sowohl hochwertig wirkende Flächen, aber auch Hartplastik. Das, was einem aber so auf Anhieb ins Auge fällt, macht einen sehr guten Eindruck. Hervorzuheben möchte ich die stoffbezogene Fläche auf dem Armaturenbrett und das sehr schöne, moderne Display. Kombiinstrument und mittiges Display sind zwar zwei separate Teile, sind aber so integriert, dass sie wie eine Einheit wirken. Das mittige Display wirkt dadurch nicht so aufgepappt wie bei vielen anderen Fahrzeugen (einschließlich der VW iDs und deren Ableger).



      Die Displays wirken sehr modern. Die Bedienung läuft immer flüssig. Die Darstellung kann vielschichtig angepasst werden und ich persönlich empfinde sie optisch als echten Hingucker. Die Animation beim Einsteigen bzw. „Hochfahren“ der Displays macht was her.

      Die Navigation mit Google funktioniert super. Was noch nicht besonders gut gelöst ist, ist die Integration der Ladesäulen. Das Navi fordert mich zwar auf, Ladesäulen als Zwischenstopps auszuwählen, wenn die Akkuladung nicht bis zum Ziel reicht, es werden aber längst nicht alle Ladesäulen, die Google Maps anzeigt, auch als solche für Zwischenstopps angeboten. Zudem plant Google sehr konservativ, so dass man mit meist über 30% Ladung ankäme, wenn man den Empfehlungen folgt.

      Die Spracherkennung wiederum ist tadellos. Nur das Model 3 war da noch besser, weil es mit noch mehr Aussagen von mir auch was anfangen konnte.



      Auf den Vordersitzen bietet sich ein sehr gutes Raumgefühl. Die Sitze sind bequem, kommen aber nicht an den Sitzkomfort der Sitze im e-Golf heran (zumindest auf Langstrecke war der Unterschied spürbar). Den Unterarm auf der Fensterkante ablegen tut nach einiger Zeit weh; die Kante ist zu schmal und vor Allem zu hart. Auf der Rückbank ist es beengter, aber immer noch aushaltbar. Für Erwachsene auf Langstrecke ist das hinten eher nix, für noch nicht ausgewachsene Kinder aber für mein Empfinden absolut ok.

      Was nervt, sind die Gurtschlösser vorne. Die sind recht tief angebracht und dabei so nah an der Mittelkonsole, dass das Einstecken des Gurtes jedesmal ein Gefummel ist. Gerade, wer das Erste mal mitfährt, tut sich damit besonders schwer.


      Der Kofferraum ist groß, aber nicht riesig. Die Fläche ist mit der des Golf vergleichbar. Aber nach unten geht es richtig tief rein. Da kann ich 11 Packs a 6x1,5 Liter Wasserflaschen reinstellen, und dadrüber ist dann noch mal so viel Platz wie im e-Golf oberhalb der Laderaumabdeckung. Dafür hat man dann eine gefühlt recht hohe Ladekante. Und die Hutablage steht bei offener Klappe so, dass man sich gern mal die Stirn an der recht harten vorderen Kante anschlägt.

      Das Öffnen der Kofferraumklappe ist leider ein schlechter Witz: Der Knopf, den man drücken muss, ist klein, im Dunkeln schwer zu finden, und man macht sich jedesmal die Finger schmutzig. Zum Anheben der Klappe muss man zusätzlich noch in den schmalen Schlitz zwischen Klappe und Stoßfänger fassen (einen Griff gibt es außen nicht).

      Größentechnisch wäre der Megane für uns ideal. Klein und wendig, aber mit gutem Raumgefühl vorne (die Kinder werden eh bald aus dem Haus sein).



      Das Fahren:



      Das Fahrverhalten empfinde ich als ausgewogen angenehm. Der Megane ist komfortabel und leise, der Golf ist aber jeweils um Nuancen besser.

      Die knapp 220PS spürt man vor Allem obenrum, wo dem e-Golf die Puste ausgeht. Im Vergleich zum e-Golf fehlt aber die „Leichtigkeit“ (man hat das Gefühl, viel mehr Auto zu bewegen). Der Antritt (Beschleunigung) setzt beim e-Golf abrupter ein, der Megane wirkt da wie gebremst. Befehle des Spaßpedals setzt der e-Golf deutlich spontaner um. Was beide gemein haben: Es ist nicht sonderlich schwer, die Vorderräder zum Durchdrehen zu bringen.


      Die Rekuperation ist im Megane in mehreren Stufen einstellbar, es fehlen aber sowohl echtes Segeln, als auch One-Pedal-Driving. Da ich bekennender Segler bin: Die leichteste Stufe der Reku kommt dem Segeln gefühlt schon recht nah, es wird aber immer leicht rekuperiert, was auch in der Anzeige zu sehen ist.


      Die Rundumsicht ist dank hoher Gürtellinie und schmaler Fenster eher schlecht. Zwei Dinge stören vor Allem: Den Innenspiegel hat man bei etwas höherer Sitzposition gefühlt immer mitten im Gesicht, er beeinträchtigt vor Allem beim Rechtsabbiegen die Sicht enorm. Im Megane verbiege ich mich da jedesmal, um am Spiegel vorbesehen zu können. Und um Ampeln erkennen zu können, wenn man in der ersten Reihe steht, muss man sich ducken bzw. nach vorne beugen. Beides hab ich im Golf auch, aber viel weniger ausgeprägt..

      Außerdem ist die Sicht nach hinten sehr eingeschränkt. Nach hinten hat man nur eine schmale Schießscharte, die größtenteils von den drei Kopfstützen auf der Rückbank verdeckt wird. Der Heckscheibenwischer am Megane ist so ziemlich das sinnloseste, was man sich vorstellen kann. Er hat einen minimalen Wischbereich, der fast komplett von der mittleren hinteren Kopfstütze verdeckt wird.


      Gut, dass der Megane über eine sehr gute Rückfahrkamera verfügt. Gegenüber dem Golf hat sie den Vorteil von dynamischen Linien, aber den Nachteil, dass bei Regen deutlich weniger erkennbar ist.


      Ausstattungsmäßig ist im Megane schon in der Evolution-Version sehr viel drin. Als ich bestellte, habe ich noch einiges hinzukonfiguriert, was mittlerweile Serie ist (natürlich ist der Preis dabei auch entsprechend gestiegen). Das Einzige, was ich unbedingt noch haben wollen würde, ist der adaptive Tempomat. Den gab es aber nur im Paket mit weiteren 1.450 Euro Aufpreis, weshalb ich verzichtet habe. Auf der Urlaubsfahrt habe ich diese Funktion sehr vermisst (den normalen Tempomat empfinde ich auf den meist zu vollen deutschen Autobahnen als nutzlos).


      Und der Spurhalteassistent hat mich zeitweise ziemlich genervt. Auf engeren Landstraßen, wo man bei Gegenverkehr nah an den Rand muss, zerrt er am Lenkrad und will mich gefühlt zum Gegenverkehr ziehen. Ich muss massiv dagegenhalten, bis er mich schließlich sogar noch anmeckert, die Lenkung zu übernehmen.

      Glücklicherweise lässt er sich einfach ausschalten, und auf der Autobahn oder im Stadtverkehr ist das kein Thema.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • Teil 2:


      Laden und Verbrauch:



      Laden kann der Megane CCS mit 130kW im Peak. Die Ladekurve fällt aber schnell sehr steil ab, wodurch beim Laden von 10 bis 80% am Ende durchschnittlich gerade mal um die 60kW bleiben. Sooo viel schneller als im e-Golf ist das dann auch nicht. An Typ2 kann der Megane 22kW, was in bestimmten Situationen praktisch sein kann. Ein echtes Kaufargument wäre das für mich aber nicht.


      Die Reichweite wiederum empfinde ich auch für längere Strecken als absolut ausreichend. Mein persönlicher Kennwert ist dabei, mit wieviel Kilometern Abstand ich Ladestopps einplane (meine Ladeplanung mache ich nämlich immer noch im Vorfeld händisch). Beim e-Golf sind das 150km, mit dem Megane sind es 250km, eher mehr. Viel länger würde ich am Stück auch nicht unbedingt fahren wollen.


      Ähnlich wie der e-Golf lässt sich der Megane recht sparsam bewegen. Im Stadtverkehr komme ich aktuell problemlos auf 12,x kWh/100km. Auf der Autobahn mit Tempo 110 bis 120 wo es geht (im Schnitt dank Baustellen und zähfließendem Verkehr weniger) bin ich auf der zurückliegenden Urlaubsfahrt bei zuträglichen äußeren Bedingungen auf 17,3kWh/100km (ohne Ladeverluste, 80% Autobahn) gekommen.

      Meist fährt ihn meine Frau, die zur Arbeit auch größtenteils Autobahn fährt, dabei einen recht schweren rechten Fuß hat und es sich auch gerne mollig warm macht. Von Januar bis April hat sie dabei im Schnitt 18,8kWh/100km verbraucht.


      Erwähnen möchte ich noch die App des Megane. Sie funktionierte bisher immer einwandfrei ohne Aussetzer oder Probleme, Vorklimatisieren geht innerhalb von Sekunden. Und was ich sehr schön finde: In der Ladehistorie können sämtliche Ladevorgänge seit Übernahme des Autos eingesehen werden, mit Zeitpunkt, aufgenommener Energiemenge, Akkustand in Prozent am Anfang und Ende des Ladevorgangs, und der Dauer. Was nicht angezeigt wird sind die einzelnen Fahrten mit ihren Verbräuchen, wie es WE-connect kann. Die App ist für 5 Jahre inklusive.





      Mein Fazit:



      Der Megane hätte das Zeug, den e-Golf abzulösen. Wenn er denn nicht um die Hälfte teurer gewesen wäre, als es der e-Golf war. So ist mir das eigentlich zu viel Geld für zu wenig Auto. Ein moderater Aufpreis für die deutlich größere Batterie wäre ja noch ok… Und wenn nicht die blöde Ausstattungsreihengestaltung wäre (bessere Ausstattung nur mit großen Rädern und dunklem Himmel).

      Letzten Endes bin ich mir gerade auch noch nicht sicher, ob ich den Golf behalten soll oder den Megane. Vermutlich könnte ich beide praktisch ohne Wertverlust verkaufen. Oder doch beide behalten und den i3 abgeben (was aber wirtschaftlich schlecht wäre, für den gibt es jetzt deutlich weniger als beim Kauf vor 4 Jahren)…



      PS:
      Da ich gerade auf Föhr war und gelesen habe, dass auch andere da demnächst hinwollen: Die Ladesäule auf dem Parkdeck vom Amt in Wyk ist kostenlos. Zum Freischalten beliebige Ladekarte davorhalten. Parken kann man ebenfalls bis zu einer Stunde kostenlos.
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
      Zusätzlich im Haushalt: VW e-Up, BMW i3 60 Ah, Tesla Model3, Renault Megane e-Tech
    • Aus gegebenem Anlass möchte ich hier gern noch mal ein paar Zeilen zum Megane e-Tech schreiben.

      Zur Mitte des Jahres haben wir uns entschieden, den Megane nicht wieder zu verkaufen, sondern ihn längerfristig zu halten. Er ist für mich im Alltag immer noch fast so gut wie der e-Golf (bis auf die ganz wenigen weiter oben genannten Punkte), aber da, wo der e-Golf seine größte Schwäche hat, bei der Mittel-/Langstreckentauglichkeit, ist der Megane ganz weit vorne.

      Wir waren gerade eine Woche in Dänemark. Auf der Autobahn konnten wir den Megane bei idealen Bedingungen mit Tempomat auf 110 km/h (durch Baustellen u.ä. im Schnitt dann um die 100 km/h) mit auch für mich erstaunlichen 14 bis 15 kWh/100km bewegen. Auf einem Abschnitt mit größtenteils Tempomat auf 120 km/h waren es knapp unter 17 kWh/100km. Die durchschnittliche Ladeleistung an den Schnellladern lag bei 60 bis 70 kW (angekommen mit jeweils zwischen 20 bis 30%, geladen auf 80%). Und die Ladeverluste hielten sich mit 5 bis 7% auch sehr in Grenzen.

      Einziger Wermutstropfen ist, dass das Auto das 1,5fache vom e-Golf gekostet hat. Naja, dafür hat er knapp das doppelte an Reichweite.

      Zur Auflockerung noch eine Impression vom ersten Ladestopp am Gartencenter Dehner in Hamburg:
      Gruß, Karsten

      seit 30.11.2018 elektrisch unterwegs, mittlerweile mit e-Golf Nummer zwei :love:
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