Hallo,

in zdf.info lief gestern ein Beitrag mit dem Titel "Klimaretter oder Mogelpackung - Der E-Auto Check". Wer seinen Blutdruck mal wieder in die Höhe treiben will, der kann sich den Beitrag hier in der Mediathek anschauen:


zdf.de/dokumentation/zdfinfo-d…der-e-auto-check-100.html


Da werden alle gängigen Klischees gegen E-Autos bemüht inkl. einem Langstreckentest GAP - Brüssel mit einem ID.3. Da wundert mich nicht mehr dass 2/3 der Deutschen kein Vertrauen in die Elektromobilität haben und am Verbrenner festhalten wollen.


LG


Christian

Ich bin völlig bei dir dass in der Elektromobilität nicht alles perfekt läuft. Aber der Beitrag listet meiner Meinung nach in schlecht recherchierter (naiver) Art und Weise "nur" negative Dinge auf ohne diese zu relativieren oder zu kommentieren. Als da wären:

- E-Autos sind schmutziger als Verbrenner (da gibt es Dutzende von Studien die das Gegenteil zeigen)
- der Verbrauch von E-Autos ist deutlich höher als WLTP (vor allem wenn man schnell fährt...)
- dafür ist die Reichweite schlechter als angegeben
- E-Autos taugen nicht für Langstrecke
- die Ladeinfrastruktur ist schlecht
- Ladesäulen sind unzuverlässig
- das Laden ist teuer und somit das Fahren eines E-Autos teurer als ein Verbrenner
- ach ja, das Schürfen der Rohstoffe ist "kriminell"

Für mich werden da typische Stammtischparolen unterstützt und dann verstehe ich warum viele, viele Menschen sagen das Elektromobilität nur eine Zwischenlösung ist, Wasserstoff oder E-Fuels eh besser sind, die Batterien nach 7...8 Jahren futsch sind und als Sondermüll nach Afrika verklappt werden und Elektroautos eben nichts taugen und dann den nächsten Verbrenner kaufen. So wird das nix mit der Energiewende.

Ich hab im Bekanntenkreis genug Leute die BEVs wegen des Lithiumabbaus ablehnen. Aber genau diese Leute nutzen allerlei akkubetriebene Geräte und kaufen alle 2 Jahre ein neues Handy. Okay, sind kleine Mengen aber die Masse machts. Und ach ja, Benzin und Diesel sind ja Öko-Treibstoffe die keinerlei Umweltschäden bei der Gewinnung erzeugen...

Und zum CO2-Ausstoß: keine Aussage welcher Strommix zugrunde gelegt wurde. Und bei den CO2-Werten der Verbrenner frag ich mich ob da nur der Anteil beim Verbrennen berücksichtigt ist. Eigentlich müsste man die Erdölgewinnung, den Rohöltransport, die Raffinierung und den Transport zu den Tankstellen ja mit betrachten...

Es gäbe noch viele Themen (u.a. E-Fuels) aber ich stoppe hier bevor ich mich noch weiter rein steigere. Ich fand den Beitrag einfach nur schlecht und kontraproduktiv.

LG

Christian