Wenn's mal wieder länger dauert - Abenteuerfahrt auf meiner Hausstrecke

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    • Wenn's mal wieder länger dauert - Abenteuerfahrt auf meiner Hausstrecke

      Auf meiner Hausstrecke nach 1.600m Seehöhe lauert doch immer wieder ein Abenteuer mit dem e-Golf:



      Weitere Details folgen. Der Verbrauch liefert ein erstes Indiz.
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von christech ()

    • Es ist Sonntag kurz vor 1:00h, und ich bin am Ziel auf 1.600m.


      Nur 9,8 km vorher: 0:25h und ich stecke nach 45min und 4,5 kWh den Ladestecker am Typ2 Lader von Smatrics auf 1.250m ab in dieser idyllischen Umgebung, wo man sich die Wartezeit mit einem Winterspaziergang, für den andere einen ganzen Urlaub einplanen würden, vertreiben kann. @-Bernhard- hab an Dich gedacht ;) Ich bin 3x auf- und abgelaufen und habe jedes Mal das Auto abgekehrt, der Schneebesen war mein Freund, und Schnee ist sowie der für mich liebste Aggregatzustand von Niederschlag. Ach - es macht gar nichts. So schön kann Warten sein <3 und man kann die Stille hören. Meine Frau blieb überwiegend aber geduldig im Auto :love:

      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


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      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von christech ()

    • Aber der Reihe nach. Von meiner Hausstrecke hatte ich ja schon ein paar Mal berichtet: sie verläuft über 95km erst von 900m rauf auf 1.100m, um dann auf 600m abzufallen. Nach den 95km, kommen die letzten 25km und es geht 1.000 hm bergauf auf 1.600m. Normalerweise fahre ich das im Sommer mit 80% SoC ab daheim, im Winter mit 100% und habe immer ausreichend Reserve.

      Diesmal war alles etwas anders. Ich schreibe das hier etwas locker, damit der geneigte Leser sehen kann, wo’s klemmt, um in ähnlicher Situation die richtigen Überlegungen zu machen.

      Ich möchte mit dem e-Golf fahren, der war schon lang nicht mehr auf der Alm. Abfahrt mit 100% Ladestand. Könnte man also ziemlich weit runterfahren und mit dem Knochen wieder aufladen, Balancing schon einige Zeit her, so die Überlegung, die Gelegenheit zu nutzen. Leichter Schneefall, Winterreifen. Strecke to go 120 km, Regelfahrzeit 2 Std. Wir kommen erst gegen 20.30h „richtig“ los, denn leider haben wir was vergessen und müssen nochmal umdrehen, Strecke erhöht sich auf 131 km. Die ersten 11km und ein Teilstrich sind also schon weg aus dem Akku. Die 95km gehen gut, obwohl die Schneefahrbahn schon ausgeprägt ist. Frei nach Emil Steinberger „Nein, häute chönnen wir niacht chommen, es sind schon alle Lüt im Bett“ nicht einen einzigen Schneepflug auf 95 km gesehen. Egal ist ja nicht schlimm, rutschigen Untergrund bin ich gewohnt. Meine Frau sagt, ich soll langsam fahren, sie kennt, dass ich bei Schnee immer ganz aus dem Häuschen bin.

      Kurz vor Erreichen der Steilstrecke am Schluss steuere ich doch noch einen Schnellader an bei 51% Ladestand und geschätzt 15 kWh Restinhalt und erhöhe auf 60% Ladestand (Im Nachhinein: hier hätte ich einfach auf 80% laden sollen – dann wäre aber die Geschichte nicht so spannend ;) ) bis hierher also ca. 15kWh / 95km = 15,8 kWh Verbrauch. Alles im Plan.



      Warum erhöhe ich? 5 + 25 km to go = 30km. Sind bei trockenen Verhältnissen also 15 kWh/100km: 30 / 100 * 15 = 4,5 kWh plus den Höhenunterschied (je 1.000m 5 kWh beim e-Golf) 5 kWh macht gerundet 10 kWh. Haben sind 15 bzw. mit Auftoppen auf 60% 18 kWh. Sollte doch locker auch für den Schnee reichen, selbst wenn ich das letzte Stück mit Schneeketten fahren muss.

      Ganze 25 km mit Schneeketten wird auch reichen, überschlug ich: experimentell hatte ich mal 120 km Reichweite auf ebener Strecke mit Ketten ermittelt (= 25 kWh/100km). Nimmt man 100km Reichweite (=30 kWh/100km), brauche ich für 25 km 7,5 kWh plus die 5 kWh für die Höhe sind 12,5 kWh.
      So fuhr ich vom Schnellader ab und traf am Fuss der Steilstrecke auf das berühmt berüchtigte Schild „Schneekettenpflicht“, 25km Schneekettenfahrt :thumbsup: . Also auf den Kettenanlegeplatz und bei bester Beleuchtung in 20min (war wohl aus der Übung, sagt meine Frau :s66: , in der Regel 5min pro Seite inkl. ein paar Meter vorfahren zum Nachspannen) wieder abfahrbereit, um die 1.000 hm in Angriff zu nehmen. Für weiter oben hatte das Navi schon 2x "Schneeglätte" angezeigt.

      Gruss Christian

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      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


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    • Es geht in Kehren bergan. Gleich nach der ersten Kehre – auch hier dann kein Schneepflug mehr gefahren – spürt man, dass die Kette nicht mehr auf den Asphalt durchdrückt, es brummt ruhig vor sich hin. Guter Grip, auch wenn etliche Neuschneehaufen oder -spurrillen im Weg sind. Der Spassfaktor kommt – meiner Frau zuliebe bleibt es bei den erlaubten 50 km/h mit Ketten. Immer tiefer werden die Schneespuren erst rechts, dann auch in der Mitte. Die ASR greift manchmal ein. Der Scheibenwischer rattert, der ständig gefallenen und geschmolzene Schnee auf der Scheibe friert auf den Scheiberwischern fest. Nervig, Gebläsevollgas sparen wir uns. Die Reichweite und der der Ladestand sinken rapide von 60 auf 50 auf 40 auf 30% binnen nicht mal 15km. Davor: Ping – die 50km Reichweitenwarnung kommt. Ständig fahren wir gegen die nächsten Schneehaufen und durch ca. 20cm pulverigen tiefen Neuschnee. Mein Frau fragt: Schaffen wir es bis oben? Ich denke schon, antworte ich. Aber mich beschlich, dass es knapp werden könnte. Mit 21% Ladestand nach 15km erreichen wir ein kleines Zwischenplateau auf 1.250m Höhe – das vom Foto oben. Was noch mehr beunruhigte: der Schnee wurde nicht weniger ;) der Reichweitenzähler zeigte 19km an. Was nun wieder nicht verwunderte nach dem ersten Anstieg von gut 600 hm. Zum Ziel noch 400hm und 9,8km zu fahren.

      Sollte eigentlich reichen, sagte ich.

      Willst Du nicht besser hier noch laden, fragte meine e-Golf-erprobte-Mitfahren-in-Grenzsituationen-Frau. :love:

      Und so steuerten wir den Smatrics-Lader an vom Bild in Post #2. Ladepause und Rechenpause.

      Ich spazierte geniesserisch durch die Winterlandschaft und übte Kopfrechnen. 40% Ladestand verloren = 12 kWh auf 15 km macht 80 kWh/100km. 40% Ladestand verloren auf 600 hm macht für offene 400 hm also 400/600 * 40% = 27% Ladestand (8,1 kWh). Haben 21% (= 6 kWh), reicht also nicht. Andererseits: 400hm sind für die Höhe 2 kWh und 30 kWh/100km für die Ketten bei 10km Rest zum Ziel macht 2+3 = 5 kWh. Reicht knapp. Rechne ich 80 kWh auf 100km = 8 kWh für die Reststrecke, reicht nicht. Will ich eine halbe Stunde stehen zum Laden bis nach Mitternacht oder 45min. Losfahren und bei Erkenntnis umkehren ginge zwar, kostet aber noch mehr Zeit. Lieber jetzt laden, soviel es halt braucht. Und was ist mit dem Ladeverlust 10-15%. Ich entschloss mich, dass 10 kWh im Akku gut sein müssten und beendete nach 4,5 geladenen kWh das Laden. 33% SoC lt App sind 10 kWh. Anzeige Reichweite 31 km.

      Abfahrt. Es geht wieder bergauf, 2 große Kehren und davor/dazwischen/dahinter langgezogene kurvige Steigungen. Wir wühlen uns durch den herrlichen Pulverschnee, nichts geräumt, trotz Bundesstrasse. Der Momentanverbrauch geht auf in Spitzen auf 80 kWh/100km, zieht aber gut und es sind ja nur 10km oder 15-20min. Kurzzeitbetrieb nennt der Elektriker sowas :D . Mit Schwung immer durch den nächsten Schneehaufen, der uns abbremst. Für den Schneepflug stehen immerhin schon seit Wochen die Begrenzungsstangen, sodass wir uns nicht verfahren können. Schliesslich das Plateau erreicht, von da weg die letzter Abzweig und Steigung. Geschafft. 15 km Reserve und 12% Ladestand vorm Haus. Verbraucht also 21% SoC/6 kWh exakt das, was vorhin vor dem Nachladen noch im Akku war. Aber für den Akku war es sicher besser, die Berg- und Schneefahrleistung aus einem größeren SoC ziehen zu können, obwohl der Power-Anzeiger schon Begrenzung angezeigt hat. Und die Schildkröte konnte zuhause bleiben, der ist es zu kalt ;) Ladekabel ausgeworfen, Knochen im Schnee versenkt zur besseren Kühlung :D und das Feierabendbier genossen trotz der späten Uhrzeit.



      Am nächsten Morgen draußen:




      Zur Erinnerung mein alter Spruch: Viel Schnee ist erst, wenn der Ladeanschluss von unten überdeckt wird.



      An der App sieht man gut, welcher Stromverbrauch geherrscht haben muss: 59km Reichweite nach Laden auf 81%, macht 73 km bei 100% oder 41 kWh/100km. Anmerkung: das Rücksetzen auf eine „normale“ Reichweite erfolgt bei Erreichen der 100%. Aber mit 80% kann man bei 1.000 hm bergab auf der Rückfahrt gut rekuperieren.
      Aber andereseits:
      95km zu 16kWh/100km und Gesamtverbaruch lt App für die Strecke 23,4 kWh/100km (Post #1) ergibt nach etwas rumrechnen (Gleichungssystem mit 2 Unbekannten ;) ) 51,6 kWh/100km nur für die Bergstrecke.



      Ich ergänze daher meine Alltags-Reichweitenangaben in der Ebene für den e-Golf 300:
      Sommer 200-250km
      Winter 150 -180km
      WInter mit Schneeketten auf teilgeräumter Straße (d.h. noch Schneefahrbahn): 100-130 km
      Winter mit Schneeketten bei Neuschnee: 70-90km, je nach Schneehöhe und Schneebeschaffenheit

      Der Weg ist das Ziel, Herausforderung gemeistert, Ehefrau berücksichtigt, Gehirntraining vollzogen, Winterspaziergang gemacht. Alle Lektionen an einem Abend. Sehr effektiv ;) Ich mag den e-Golf <3


      Aus :)
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
      2. e-tron 55 (ab 04/2022)


      PV 14,4 kWp Nulleinspeisung (Fronius Symo/Ohm-/Wattpilot), +26qm Solar th.

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    • Swissbob schrieb:

      Ich hätte da auch den Audi genommen, ein exzellentes Winterauto übrigens.

      Aber das wisst Ihr ja bereits :thumbsup:
      ....gestern auf Schneeglätte den e-tron ausprobiert. Gutes Fahrverhalten nur, wenn man das ESP ausschaltet (Stufe 1, also nicht vollständig aus). Macht man das nicht, kommt öfters aus heiterem Himmel beim Überfahren eines einseitigen Schneehaufens ohne Anzeichen von Instabilität ein Ruck, so als ob einer von der Seite in das Auto tritt. Verunsichert mehr, als dass es hilft. Da ist der e-Golf braver.
      Gruss Christian

      1. e-Golf 300 (seit 04/2018) Schnee, Höhenmeter, Rom, Kroatien...alles kein Problem
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    • christech schrieb:

      ....gestern auf Schneeglätte den e-tron ausprobiert. Gutes Fahrverhalten nur, wenn man das ESP ausschaltet (Stufe 1, also nicht vollständig aus). Macht man das nicht, kommt öfters aus heiterem Himmel beim Überfahren eines einseitigen Schneehaufens ohne Anzeichen von Instabilität ein Ruck, so als ob einer von der Seite in das Auto tritt. Verunsichert mehr, als dass es hilft. Da ist der e-Golf braver.
      Das kommt von der Antischlupfregelung, der harte Bremseneingriff erzeugt diesen Ruck. Deswegen lieber ESP und ASR ganz aus (Stufe 2).
      e-Golf MJ15 ab 16.02.15
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    • Manchmal kommt der Ruck auch von einem unter der Schneedecke liegende Betonklotz (eigene Erfahrung aus Jugendzeiten). Ist dann nicht sooo gut....
      Grüßle von In-Golf
      :cs14: * meine Beiträge spiegeln nur meine persönliche Meinung * :s05:
      e-Golf seit 12 2020
      Strom: PV von RCT 10,8 KW, was nicht vom Dach kommt, kommt von der Heidelberger Energiegenossenschaft 8o
      E-Auto-Treffen: 2021 H.Münden, 2022 Mühbrock,
    • Hallo Christian,

      schöner Winterbeitrag, ich mag solche Fahrten die letzte in ähnlicher Art war bei mir im Jänner 2019, gestreut war nur im Tal auf dem Weg zum Bergbauernhof war nur ein Traktor der geräumt hat dadurch hatte man aber sehr guten Grip, die Kehren sind meist das Problem da man nicht immer genug Schwung mitnehmen kann, teilweise war es auch sehr steil, an einer Passage kam mir dann von oben auch noch ein Bus entgegen, da mußte ich in der Steigung anhalten.
      War mit einem halbautomatischen(kein Kupplungspedal) Astra unterwegs, der sich nicht zwischen ersten und zweiten Gang entscheiden konnte, der Zweite wäre die bessere Wahl gewesen, letztendlich bin ich die Strecke schön hochgefräßt :D
      Nachmittags gegen 15:00


      Kurz vor der Bergfahrt an der Tanke war ein Quadfahrer mit Hund im Gepäck

      Schön Geburtstag gefeiert und wo es dann feucht fröhlich wurde habe ich mich auf dem Heimweg gemacht.

      Nachts auf der Rückfahrt im Tal, bin dann noch "kurz" nach Hause gefahren.
      Den nächsten Morgen war ich wieder zu Hause :ninja:

      Ich mag solche Touren, am liebsten mit einem Hecktriebler ;)

      Gruß Christian