Streik der Landwirte und Bauern

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • karlsson schrieb:

      ride the lightning schrieb:

      Wir leben Gott sei Dank in einer Demokratie, mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und auf Versammlungsfreiheit. Ich denke, dass diese Rechte auch Landwirten offen stehen sollten, nicht nur Bevölkerungs- oder Berufsgruppen, die gesellschaftlich besser angesehen sind.
      Selbstverständlich.Eine Straßensperre würde ich aber als Nötigung und nicht als Meinungsäußerung sehen.

      Vom Glyphosat müssen wir auch weg.

      Frage mich echt, warum man von den Bauern bei Youtube massig blaue Herzen sieht. Die Afd ist doch nun explizit dafür, Subventionen zu beenden.
      Das ist ja in etwa so schlau wie die Vereinigung "Latinas for Trump".
      Ich las kürzlich dass man ohne Glyphosat wohl fast 8 mal so viel Diesel benötigt, bitte korrigiert mich wenn nötig.

      Ich bin nicht vom Fach.

      In diesem Fall stellt sich auch wieder die Frage, was ist das kleinere Übel.

      Die deutschen Bauern haben in Holland gesehen wie es funktioniert, nun sitzen Ihre Vertreter dort bereits im Parlament,demnächst eventuell sogar in der Regierung.
    • Interessanter Beitrah von Stefan Lenz



      Outsider64 schrieb:

      Bauern sorgen aus Protest dafür dass ihr Einkommen nicht reduziert wird
      Ganz falscher Ansatz. Die sollen das weitergeben. Der Dieselverbrauch muss einen Einfluss auf den Preis für den Endkunden haben. Das wird durch die Subventionen gedämpft und das sollte nicht sein.
      Der Bauer macht dieselbe Arbeit wie vorher, am Lohn soll sich da auch nichts ändern.


      Outsider64 schrieb:

      Interessant. Die nächste Parallele Bahn vs. Landwirtschaft. Die Bahn dosiert Glyphosat am übelsten, um ihre Trassen frei von Pflanzenbewuchs zu halten. Ich bin da nicht tief genug drin, wie viel Schaden Glyphosat anrichtet. Gibt es da seriöse Studien, die nicht von Monsanto oder von Greenpeace sind? Aber ein paar Punkte zu bedenken: Das Zeug ist sauteuer und Landwirte nutzen davon nicht mehr als unbedingt nötig. Würde man es abschaffen, hätte das einen erhöhten mechanischen Aufwand zur Folge, was widerum mehr CO2-Ausstoß und teurere Lebensmittelpreise bedeuten würde. Oder mehr Import aus Ländern, in denen es noch erlaubt ist. Dann hätte man teurere Preise, trotzdem das Glyphosat und einfach weniger Landwirtschaft vor Ort. Hilft uns das?
      Ich finde da gibt es nichts schönzureden, das Glyphosat muss langfristig komplett weg und ja, es wird andere Lösungen geben müssen.

      Outsider64 schrieb:

      Woran machst du das fest?
      Messwerte des Grundwassers. Gerade hier in Niedersachsen haben wir einfach zu viel Viehhaltung und bringen zum Teil sogar noch Gülle aus den Niederlanden aus.

      Outsider64 schrieb:

      Da muss man auch unterscheiden. Das was in den Supermärkten als Bio verkauft wird, ist nur wenig teurer als konventionell erzeugte Lebensmittel.
      Beim Geflügel ist es in unserem Rewe ca. Faktor 2.
      Es ist teuer, deshalb kaufen wir davon eben wenig und natürlich gibt es nicht jeden Tag Fleisch, sondern vor allem viel Gemüse. Wenn ich mich so umschaue würde das einem Großteil der Deutschen sehr gut tun, das auch so zu halten.

      Swissbob schrieb:

      Ich las kürzlich dass man ohne Glyphosat wohl fast 8 mal so viel Diesel benötigt, bitte korrigiert mich wenn nötig.
      Das ist ja der Ansatz intensiver Bodenbearbeitung, was aber auch unter dem Stichpunkt Bodenerosion nicht die Lösung sein kann. Ich denke da muss noch einiges entwickelt werden, es gibt zB inzwischen Maschinen, die per Kamera erkennen was da hin gehört und was nicht und mit einem Laser die unerwünschten Pflanzen wegbrennen. Ich denke wir brauchen mehr solcher Lösungen, weniger intensive Bodenbearbeitung und langfristig eine Düngung ohne Mineralöl.
      Natürlich geht das nicht über Nacht. Es ist wie bei den Autos, wo man ja auch nicht einfach Verbrenner verbieten kann ohne dass Elektroautos schon bezahlbar wären und funktionieren. Aber man muss anfangen. Für so einen Wandel sind Subventionen auch sinnvoll, aber nicht für eine Überproduktion und Export.

      Weniger Subventionen => weniger Steuern => mehr Kaufkraft => am Ende kann der Verbraucher sich wieder dasselbe leisten, aber wir subventionieren nicht den Export von unseren Steuern und die Lebensmittel werden mehr wertgeschätzt, da teurer, was hoffentlich zu weniger Verschwendung führt.
      Citroën ë-C4
    • Heute wieder 45 Minuten verloren wegen den Dullies....die gehen mir so auf den Sack.
      Eigentlich müsste man denen die Zufahrt zu den Feldern dicht machen wegen Überdungung, Gülle und Antibiotikamissbrauch, da würde es dann immerhin die richtigen Treffen statt unschuldiger Menschen, die nur das Pech hatten, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

      Wäre ich mal wie gestern Rad gefahren, hätte heute auf 50km nicht sooooo viel länger gedauert und ich hätte wenigstens Sport gemacht und wöre an der frischen Luft gewesen.
      Citroën ë-C4
    • Wenn du die schwarzen Schafe unter den Landwirten die mit Gülle überdüngen anzeigen würdest, dann würdest der Mehrheit der Landwirte sogar einen Gefallen tun. Die Landwirtschaftsämter sind verpflichtet jeder Anzeige nachzugehen und tun dies auch. Die Vorschriften wie viel gedüngt werden darf, sind sehr eindeutig und es wird streng sanktioniert wenn man sich nicht daran hält. Nur manche wenige gewissenlose nutzen halt den Sachverhalt "wo kein Kläger, da kein Richter". Die, die es ordentlich machen, müssen dann unter diesen leiden. Denn durch zu viel Nitrat im Grundwasser wird dann auch deren Feld in der Umgebung zum roten Gebiet und sie dürfen noch weniger düngen, wodurch ihr Boden de facto sogar unterversorgt ist. Nur weil sich ein paar :censored: nicht dran halten.

      Wenn du dich mal ein wenig in die Richtlinien in deinem Gebiet einliest, kannst sehr gezielt illegales Tun anzeigen. Es gibt Mengengrenzen, die du etwas schwer beurteilen kannst, aber Sperrfristen sind z.B. sehr leicht ersichtlich. Mein Vater hat mal wässrige Brühe innerhalb der Sperrfrist auf nen Acker gefahren, um Wildschweine zu vergraulen um die sich die Jäger nicht kümmern wollten und schon war das Amt da und hat den Sachverhalt untersucht. Irgendjemand hat da angezeigt. Allerdings ist es erlaubt die Brühe zu fahren, wenn die Trockensubstanz unter 2% liegt. Wenn du aber wo eine Gülleschicht siehst, die nach dem Trocknen einen mehere cm dicken Mantel bildet, ist es definitiv zu viel. Auch Einarbeitungszeiten sind mittlerweile sehr kurz geworden und können leicht beurteilt und geahndet werden.

      Prinzipiell würde ich aber nicht davon ausgehen, dass immer wenn man mal Landluft riecht, dort ein Missbrauch oder Überdüngung stattfinden. Das ist ein Kreislauf: die Pflanzen entnehmen dem Boden Nährstoffe, das wird berechnet wie viel (Stickstoff, Phosphat, Kali) für die jeweilige Frucht und Ertrag und muss dann wieder zugeführt werden, dass der Boden nicht auslaugt und unfruchtbar wird. Mit der Ernte werden dann Tiere gefüttert oder Bakterien in Biogasanlagen, die dabei entstehende Gülle, Mist oder Biogasgärrest enthalten dann diese Nährstoffe und werden wieder ausgebracht.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer
    • Bei uns haben sie gestern alle Brücken dicht gemacht. Auch an die Auflage, Rettungsgassen freizuhalten, wurden nicht eingehalten, Rettungswagen kamen nicht zum Krankenhaus.
      Auf die Berichterstattung im Internet der Lokalzeitung hin hat sich der Tross auf den Weg zur Druckerei gemacht und dort eine Bedrohungslage entstehen lassen.

      Geht in meinen Augen gar nicht, das hat mit Demonstrationsfreiheit nichts mehr zu tun. Ich hoffe, die bekommen alle noch starken juristischen Ärger.
      Grüße Andreas

      Ich: ID.4 Blue Dusk Metallic, bestellt 21.01.22, Abholung 02.02.23, Softwareverbund 8 (ID-Software 3.2.0)
      Frau: eGolf 300

      Strom: 100% CO2-frei. Seit November 2019 PV mit 7,0 kWp, Rest über Ökostromanbieter.
      Energieplushaus, Heizung/Warmwasser CO2-frei über Wärmepumpe.
    • Ein Follow Up von Stefan Lenz




      Positiv finde ich ja, dass der Verband sich von diversen Aktionen distanzierte :thumbup:
      Ich meine Druckerei blockieren weil ihnen die Berichterstattung nicht passt ist schon ein merkwürdiges Demokratieverständnis und wir sollten hier doch eine andere Philosophie als Herr Putin verfolgen.


      Outsider64 schrieb:

      Wenn du die schwarzen Schafe unter den Landwirten die mit Gülle überdüngen anzeigen würdest
      Ich wen anzeigen? Im Leben nicht. Ich kann doch in keinster Weise beurteilen ob das nun angemessen ist oder nicht. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass alles seine Richtigkeit hat und grüße den Bauern freundlich wenn er mich nicht an meinem Weg zur Arbeit blockiert.

      Aber wenn ich mir als Niedersache mal so meine Heimat ansehe, denke ich das ist doch eher eine etwas größere Herde schwarzer Schafe als ein armes einzelnes Tier, dem man ein bisschen gut zureden könnte, wieder auf den rechten Weg (das meine ich in diesem Fall ausdrücklich nicht wörtlich) zu kommen.

      umweltbundesamt.de/umweltatlas-karte/nitrat-im-grundwasser




      Als Motorschirmpilot weiß ich ja auch von der Dichte der ganzen Agrarfabriken und wenn ich dann noch lese, dass die EU sich stark macht, dass unsere ganzen subventionierten Geflügelexporte zollfrei nach Kenia gehen können, wo deren heimische Produktion mit unseren Preisen nicht mithalten kann, dann möchte ich als guter Steuerzahler nicht, dass meine Steuern dazu verwendet werden, in Afrika Probleme zu schaffen und dafür das Grundwasser in meiner Heimat zu belasten, nur weil ein paar wenige Personen daran verdienen.

      Ich möchte, dass diese Überproduktion beendet wird. Wenn etwas gefördert wird, dann sollte das ausschließlich der Bioanbau sein.
      Aber ehrlich gesagt möchte ich lieber weniger Steuern zahlen und dafür teurere Lebensmittel kaufen, die dafür auch auch entsprechend wertgeschätzt werden.

      Oder von mir aus senkt die Steuern nicht, aber saniert damit mal Schulgebäude und baut mehr Fahrradwege statt eine nicht nachhaltige Lebensweise zu fördern.
      Citroën ë-C4