Heute hab ich dann doch einmal den inneren Schweinehund überwunden. Meine Angetraute und ich haben einen Tesla Model S P100D Probe gefahren. Sieben Stunden durften wir durch die Gegend düsen und uns einen Eindruck über dieses ca. 150.000 Euro teure Gefährt verschaffen. Hatte schon was.
In Kamen durften wir den Wagen von einem sehr kompententen und sehr jungen Tesla-Mitarbeiter übernehmen. Wir erhielten keine Vorschriften sondern lediglich den Hinweis, dass wir uns mit 2.000,00 Euro Selbstbeteiligung an jeglicher Beschädigung des Fahrzeugs beteiligen dürften und das eine zerstörte Felge nur etwa 250,00 Euro kosten würde. Ich hatte mich dann schon mal vorsorglich für die Felge entschieden. Um es vorweg zu nehmen: Die Selbstbeteiligung fiel Gott sei Dank mangels Beschädigungen aus.
Als Fahrtstrecke hatten wir uns den Weg nach Hause in die heimische Garage und wieder zurück ausgewählt mit Abstechern zu Freunden und dem Arbeitsplatz unseres Sohnes. Insgesamt kamen so rund 200 Kilometer zusammen.
Der erste Ahaeffekt stellte sich ein, als der Tesla-MA uns das für Probefahrzeuge extra eingerichtete Menü zeigte, mit dem man das Model S P100D so konfigurieren kann, dass es von den Fahrleistungen alle Model S Varianten vom 60er mit reinem Hinterradantrieb bis zur Performance Variante 100 darstellen kann. Wir haben es dann zunächst auf die 75D Variante, das zurzeit "kleinste" neu zu erwerbende Model S, eingestellt.
Bevor es losging sind wir zunächst um das Auto geschlichen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Es sah aus meiner Sicht Tiptop aus. Ich gebe allerdings zu, dass ich nicht unbedingt der Qualitätsfetischist bin. Grobe Schnitzer würden mir aber auch sofort auffallen und ja, ich habe auch eine nicht ganz exakt eingepasste Fronthaube entdeckt. Das könnte sicher noch nachjustiert werden.
Einen 7er BMW oder eine S Klasse bin ich noch nicht gefahren. Somit kann ich keine Materialvergleiche anstellen. Gegenüber dem e-Golf wirkte der Innenraum sicherlich etwas wertiger. Um wie viel wertiger möchte ich nicht beziffern, da mir zu anderen Premiumfahrzeugen, wie schon geschrieben, die Vergleichsmöglichkeit fehlt. Ist auch egal. Da soll sich jeder selbst seinen Reim drauf machen.
Raum ist satt und genug vorhanden, sowohl im Innenbereich wie auch in den beiden Kofferräumen. Kein Wunder bei den Abmessungen. Der hintere mittlere Platz bietet sogar bequem Platz für Menschen mit einer Kleidergröße unter 42 (Frauenmaß).
Meine Frau fand überraschenderweise den 65 Zoll Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel hübsch. Ist nicht schlecht das Ding und auch für Grobmotoriker mit eingeschränkter Sehstärke zu empfehlen. Die Bedienung ist wirklich selbsterklärlich, sofern man sich schon einmal rudimentär mit einem Tablet auseinandergesetzt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Darstellung der Anzeigen im Blickfeld des Fahrers noch anderweitig anpassen kann. So intensiv hatte ich mich jetzt nicht damit beschäftigt. Diese weichen starkt von den gewohnten Anzeigen ab. Links die Navianzeige, in der Mitte digital die Geschwindigkeitsanzeige, rechts die Verbrauchsangaben. Alles aus meiner Sicht hinnehmbar ohne groß meckern zu müssen, gewöhnungsbedürftig mit geringer Anpassungszeit.
Das Fahren selbst hat für mich die erste wirkliche Überraschung gebracht. Sie unterscheidet sich für mich nicht wesentlich vom e-Golf. Sicher liegt das Model S breiter und satter auf der Straße und vermittelt so einen recht souveränen Eindruck. Was Geräuschkulisse und Rückmeldung des Fahrwerks (Luftfederung) betrifft, habe ich keinen gravierenden Unterschied bemerkt. Klar zieht das Model S flotter vom Fleck und das bei jeder gefahrenen Geschwindigkeit. Aber ich neige nicht mehr dazu, jeden möglichen Moment auf der Autobahn die Sau raus zu lassen. Wer es möchte wird hier aufs Beste bedient. Das Gleiten auf der Autobahn im Geschwindigkeitsbereich von 100 bis 130 km/h mit eingeschaltetem "Autopilot" ist ein Genuss. Und hier stellte sich die zweite Überraschung ein.
Das Model S (Autopilot) und der e-Golf (Tempomat und ACC) reagieren auf der von uns gefahrenen Strecke nahezu identisch. In beiden Fahrzeugen verabschiedeten sich die Fahrhilfen regelmäßigin in den vielen Baustellen auf der A42 und A2 und überließen es mir, die Selbstbeteiligung zu verteidigen. Das Model S schaltete den Autopiloten mit einem freundlichen Dingdong regelmäßig ab, sobald ich zum Überholen ansetzte. Wie ich nach der Probefahrt erfuhr, ist das automatische Überholen wie auch das Steuern durch die Autobahnkreuze noch nicht freigeschaltet. Da wird wohl noch auf die Freigabe von wem auch immer gewartet. Da kann sich der interessierte Käufer die 6.000,00 Euro für die AP Erweiterung zunächst einmal sparen.
Als wir unseren Sohn an seiner Arbeitsstelle besuchten, versammelte sich sofort eine interessierte Schar von Arbeitskollegen um das Model S und ich habe dann mit einigen Mitfahrern einmal den Ludicrous Fahrmodus ausprobiert. Der soll das Model S in 2,7 Sekunden von 0 auf 100 bringen. Wir befanden uns auf dem Gebiet der Zeche Zollverein. Dort gibt es einige gut einsehbare lange Geraden. Ich selbst bin bis vor vier Jahren noch eine Triumph Sprint RS gefahren. Ca. 3,5 Sekunden werden für dieses Motorrad für den Sprint von 0 auf 100 angegeben. Ich hatte die Sprintstärke des Öfteren genutzt, um dieses Achterbahngefühl im Kopf zu spüren. Allerdings gelang mir dies nicht oft, da die Angst vor einem unkontrollierten Wheelie immer vorne im Kopf saß. Jetzt dsa Model S. Ich habe also im Menü auf maximale Leistunf eingestellt. Diese wird allerdings erst wirklich abgerufen, wenn die HV-Batterie die richtig Betriebstemperatur erreicht hat. Das war nun kein Problem, da wir ja schon einige Kilometer hinter uns hatte.
Was soll ich sagen?
Auf der ersten Geraden angekommen habe ich mal ganz locker das Strompedal vehement auf das Bodenblech gestanzt. Was dann abging kann man nicht beschreiben. Man muss es erlebt haben. Von der Rückbank kam nach einigen Millisekunden ein einhelliges, fast gewürgtes "Genug!" und auch ich dachte mir, dass es sicherlich sinnvoller wäre, die Gehirnmasse gleichmäßig im Schädel zu verteilen und nicht als Pfannkuchen im Hinterkopf enden zu lassen. Unglaublich dass ein 2,1 Tonnen Fahrzeug so vehement beschleunigt werden kann. Da lässt 98 Prozent aller Motorradfahrer richtig alt aussehen. Für Speedjunkies ist ein e-Fahrzeug in dieser Leistungsstärke zukünftig ein Muss. Da bin ich mir sicher. Da werden so einige Edeltuner mit ihren Verbrennern Rotz und Wasser heulen.
Na ja. Musste sein.
Und hier mal das Fazit.
Wer entspannt von A nach B kommen möchte und das nicht wöchentlich über mindestens 500 Kilometer, der kann sich getrost in einen e-Golf setzen. Die Reichweite und das Platzangebot sind das absolute Plus, dass das Model S zu bieten hat. Was die Leistung anbelangt, so sollte jeder einmal die Gelegenheit wahrnehmen und den Ludicrous Modus ausprobieren. Diesen einmal zu erleben lohnt auf jeden Fall. Ständig wird man den nicht brauchen. Das würde sich sonst abnutzen. Und man spart eine Menge Geld. Ein Preisunterschied von rund 85.000 zu 145.000 Euro also immerhin 60.000,00 Euro beim Model S lässt sich in einige Achterbahnfahrten inklusive Flug und Hotelübernachtungen umsetzen. Vom Preisunterschied zum e-Golf wollen wir da gar nicht erst reden. Da ist ja fast die Achterbahn mit drin.
Als Fazit bleibt für mich, dass ich mit Spannung dem ID entgegensehen. Das erste als reines e-Auto entworfene Fahrzeug von VW. Es muss nicht die Fahrleistung des Models S aber was ein reines E-Auto zu leisten in der Lage ist, das hab ich heute erlebt.
Hier noch zwei Fotos, die ich von den Anzeigen gemacht habe. Zunächst die sensibel und verhaltene Werbebotschaft nach dem Einschalten
Und hier einmal wie es an den Ladesäulen zugehen sollte. Alle Daten auf einen Blick inklusive der eventuell anfallenden Kosten:
In Kamen durften wir den Wagen von einem sehr kompententen und sehr jungen Tesla-Mitarbeiter übernehmen. Wir erhielten keine Vorschriften sondern lediglich den Hinweis, dass wir uns mit 2.000,00 Euro Selbstbeteiligung an jeglicher Beschädigung des Fahrzeugs beteiligen dürften und das eine zerstörte Felge nur etwa 250,00 Euro kosten würde. Ich hatte mich dann schon mal vorsorglich für die Felge entschieden. Um es vorweg zu nehmen: Die Selbstbeteiligung fiel Gott sei Dank mangels Beschädigungen aus.
Als Fahrtstrecke hatten wir uns den Weg nach Hause in die heimische Garage und wieder zurück ausgewählt mit Abstechern zu Freunden und dem Arbeitsplatz unseres Sohnes. Insgesamt kamen so rund 200 Kilometer zusammen.
Der erste Ahaeffekt stellte sich ein, als der Tesla-MA uns das für Probefahrzeuge extra eingerichtete Menü zeigte, mit dem man das Model S P100D so konfigurieren kann, dass es von den Fahrleistungen alle Model S Varianten vom 60er mit reinem Hinterradantrieb bis zur Performance Variante 100 darstellen kann. Wir haben es dann zunächst auf die 75D Variante, das zurzeit "kleinste" neu zu erwerbende Model S, eingestellt.
Bevor es losging sind wir zunächst um das Auto geschlichen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Es sah aus meiner Sicht Tiptop aus. Ich gebe allerdings zu, dass ich nicht unbedingt der Qualitätsfetischist bin. Grobe Schnitzer würden mir aber auch sofort auffallen und ja, ich habe auch eine nicht ganz exakt eingepasste Fronthaube entdeckt. Das könnte sicher noch nachjustiert werden.
Einen 7er BMW oder eine S Klasse bin ich noch nicht gefahren. Somit kann ich keine Materialvergleiche anstellen. Gegenüber dem e-Golf wirkte der Innenraum sicherlich etwas wertiger. Um wie viel wertiger möchte ich nicht beziffern, da mir zu anderen Premiumfahrzeugen, wie schon geschrieben, die Vergleichsmöglichkeit fehlt. Ist auch egal. Da soll sich jeder selbst seinen Reim drauf machen.
Raum ist satt und genug vorhanden, sowohl im Innenbereich wie auch in den beiden Kofferräumen. Kein Wunder bei den Abmessungen. Der hintere mittlere Platz bietet sogar bequem Platz für Menschen mit einer Kleidergröße unter 42 (Frauenmaß).
Meine Frau fand überraschenderweise den 65 Zoll Bildschirm in der Mitte der Armaturentafel hübsch. Ist nicht schlecht das Ding und auch für Grobmotoriker mit eingeschränkter Sehstärke zu empfehlen. Die Bedienung ist wirklich selbsterklärlich, sofern man sich schon einmal rudimentär mit einem Tablet auseinandergesetzt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Darstellung der Anzeigen im Blickfeld des Fahrers noch anderweitig anpassen kann. So intensiv hatte ich mich jetzt nicht damit beschäftigt. Diese weichen starkt von den gewohnten Anzeigen ab. Links die Navianzeige, in der Mitte digital die Geschwindigkeitsanzeige, rechts die Verbrauchsangaben. Alles aus meiner Sicht hinnehmbar ohne groß meckern zu müssen, gewöhnungsbedürftig mit geringer Anpassungszeit.
Das Fahren selbst hat für mich die erste wirkliche Überraschung gebracht. Sie unterscheidet sich für mich nicht wesentlich vom e-Golf. Sicher liegt das Model S breiter und satter auf der Straße und vermittelt so einen recht souveränen Eindruck. Was Geräuschkulisse und Rückmeldung des Fahrwerks (Luftfederung) betrifft, habe ich keinen gravierenden Unterschied bemerkt. Klar zieht das Model S flotter vom Fleck und das bei jeder gefahrenen Geschwindigkeit. Aber ich neige nicht mehr dazu, jeden möglichen Moment auf der Autobahn die Sau raus zu lassen. Wer es möchte wird hier aufs Beste bedient. Das Gleiten auf der Autobahn im Geschwindigkeitsbereich von 100 bis 130 km/h mit eingeschaltetem "Autopilot" ist ein Genuss. Und hier stellte sich die zweite Überraschung ein.
Das Model S (Autopilot) und der e-Golf (Tempomat und ACC) reagieren auf der von uns gefahrenen Strecke nahezu identisch. In beiden Fahrzeugen verabschiedeten sich die Fahrhilfen regelmäßigin in den vielen Baustellen auf der A42 und A2 und überließen es mir, die Selbstbeteiligung zu verteidigen. Das Model S schaltete den Autopiloten mit einem freundlichen Dingdong regelmäßig ab, sobald ich zum Überholen ansetzte. Wie ich nach der Probefahrt erfuhr, ist das automatische Überholen wie auch das Steuern durch die Autobahnkreuze noch nicht freigeschaltet. Da wird wohl noch auf die Freigabe von wem auch immer gewartet. Da kann sich der interessierte Käufer die 6.000,00 Euro für die AP Erweiterung zunächst einmal sparen.
Als wir unseren Sohn an seiner Arbeitsstelle besuchten, versammelte sich sofort eine interessierte Schar von Arbeitskollegen um das Model S und ich habe dann mit einigen Mitfahrern einmal den Ludicrous Fahrmodus ausprobiert. Der soll das Model S in 2,7 Sekunden von 0 auf 100 bringen. Wir befanden uns auf dem Gebiet der Zeche Zollverein. Dort gibt es einige gut einsehbare lange Geraden. Ich selbst bin bis vor vier Jahren noch eine Triumph Sprint RS gefahren. Ca. 3,5 Sekunden werden für dieses Motorrad für den Sprint von 0 auf 100 angegeben. Ich hatte die Sprintstärke des Öfteren genutzt, um dieses Achterbahngefühl im Kopf zu spüren. Allerdings gelang mir dies nicht oft, da die Angst vor einem unkontrollierten Wheelie immer vorne im Kopf saß. Jetzt dsa Model S. Ich habe also im Menü auf maximale Leistunf eingestellt. Diese wird allerdings erst wirklich abgerufen, wenn die HV-Batterie die richtig Betriebstemperatur erreicht hat. Das war nun kein Problem, da wir ja schon einige Kilometer hinter uns hatte.
Was soll ich sagen?
Auf der ersten Geraden angekommen habe ich mal ganz locker das Strompedal vehement auf das Bodenblech gestanzt. Was dann abging kann man nicht beschreiben. Man muss es erlebt haben. Von der Rückbank kam nach einigen Millisekunden ein einhelliges, fast gewürgtes "Genug!" und auch ich dachte mir, dass es sicherlich sinnvoller wäre, die Gehirnmasse gleichmäßig im Schädel zu verteilen und nicht als Pfannkuchen im Hinterkopf enden zu lassen. Unglaublich dass ein 2,1 Tonnen Fahrzeug so vehement beschleunigt werden kann. Da lässt 98 Prozent aller Motorradfahrer richtig alt aussehen. Für Speedjunkies ist ein e-Fahrzeug in dieser Leistungsstärke zukünftig ein Muss. Da bin ich mir sicher. Da werden so einige Edeltuner mit ihren Verbrennern Rotz und Wasser heulen.
Na ja. Musste sein.
Und hier mal das Fazit.
Wer entspannt von A nach B kommen möchte und das nicht wöchentlich über mindestens 500 Kilometer, der kann sich getrost in einen e-Golf setzen. Die Reichweite und das Platzangebot sind das absolute Plus, dass das Model S zu bieten hat. Was die Leistung anbelangt, so sollte jeder einmal die Gelegenheit wahrnehmen und den Ludicrous Modus ausprobieren. Diesen einmal zu erleben lohnt auf jeden Fall. Ständig wird man den nicht brauchen. Das würde sich sonst abnutzen. Und man spart eine Menge Geld. Ein Preisunterschied von rund 85.000 zu 145.000 Euro also immerhin 60.000,00 Euro beim Model S lässt sich in einige Achterbahnfahrten inklusive Flug und Hotelübernachtungen umsetzen. Vom Preisunterschied zum e-Golf wollen wir da gar nicht erst reden. Da ist ja fast die Achterbahn mit drin.
Als Fazit bleibt für mich, dass ich mit Spannung dem ID entgegensehen. Das erste als reines e-Auto entworfene Fahrzeug von VW. Es muss nicht die Fahrleistung des Models S aber was ein reines E-Auto zu leisten in der Lage ist, das hab ich heute erlebt.
Hier noch zwei Fotos, die ich von den Anzeigen gemacht habe. Zunächst die sensibel und verhaltene Werbebotschaft nach dem Einschalten
Und hier einmal wie es an den Ladesäulen zugehen sollte. Alle Daten auf einen Blick inklusive der eventuell anfallenden Kosten: