Dirk Uwe Sauer ist Universitätsprofessor und Lehrstuhlinhaber für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der RWTH Aachen. Im Interview mit Batterie-News.de hat er über die Bedeutung der Lithium-Ionen-Batterie und aktuelle technologische Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland gesprochen.
In heute von den Bändern laufenden Elektro-Pkw ist der Einsatz von Lithium-Ionen-Batterie die Norm. Unternehmen und Forscher arbeiten zwar intensiv an neuen, besseren Energiespeichern wie beispielsweise Festkörper-Akkus, bis auf weiteres werden laut Fachleuten aber die aktuellen Batterien die Praxis prägen. Das sieht auch Sauer so.
„Die Lithium-Ionen-Batterie – dieses Jahr auch mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – ist eine wissenschaftliche und kommerzielle Erfolgsgeschichte“, sagte der Experte im Gespräch mit Batterie-News.de. Es gehe nun vor allem darum, von einem bereits hohen Niveau weitere Kostensenkungen und eine verbesserte Sicherheit zu realisieren sowie die selteneren und entsprechend teuren Materialien zu ersetzen.
Mit Blick auf die Marktsituation sagte Sauer, dass sich Europa bei Lithium-Ionen-Batterien von der Abhängigkeit asiatischer Akkufertiger lösen müsse. Diese beherrschen derzeit den Markt, wodurch steigende Preise und Lieferengpässe drohen. Deutschland dürfe sich bei der Batteriezellen-Fertigung nicht auf einen einzelnen Prozessschritt konzentrieren, sondern müsse die ganze Wertschöpfungs- und Produktionskette adressieren. Dazu gehöre auch eine möglichst emissionsarme Produktion.
Sauer glaubt, dass die Lithium-Ionen-Batterie bei der zukünftigen Mobilität „lange dominieren“ wird. Er wies daraufhin, dass es sich dabei nur um einen Überbegriff über eine Vielzahl von Materialvarianten handele. Er gehe davon aus, dass es im Detail eine Vielzahl von Chemievarianten und auch Zellgeometrien geben wird, diese im Wesentlichen aber in die Klasse der Lithium-Ionen-Batterien fallen werden.
Neue Akku-Technologien lassen auf sich warten
Neue Technologien wie Magnesium-Ionen-, Metall-Luft- und Metall-Schwefel-Batterien werden nach Ansicht des RWTH-Professors bei Pkw in den kommenden 15 Jahren „keine wesentliche Rolle spielen“. Lithium-Schwefel-Batterien könnten allerdings im Bereich des Flugverkehrs bald interessant werden. Lithium-Luft-Batterien seien für die Grundlagenforschung interessant, eine kommerzielle Nutzung aber noch weit weg.
Batterien mit festem statt flüssigem Elektrolyt bezeichnete Sauer als eine evolutionäre Weiterentwicklung der gängigen Lithium-Ionen-Batterien. Bei ihnen gebe es aber noch viele offene Fragen, auch mit Blick auf die Produktion. Anders als einige Kollegen sieht er den Schritt zu Festkörper-Batterien nicht als „Game Changer“ und erwarte „keine wesentlichen Performanceparameter, die die Anwendung von Batterien revolutionieren werden“.
„Das Warten auf einen Technologiesprung oder Game Changer führt nur dazu, die aktuellen Entwicklungstrends zu verpassen“, meinte Sauer abschließend. Letztendlich seien es in fast allen Anwendungen die Kosten, die entscheiden.
Quelle: ecomento.de
In heute von den Bändern laufenden Elektro-Pkw ist der Einsatz von Lithium-Ionen-Batterie die Norm. Unternehmen und Forscher arbeiten zwar intensiv an neuen, besseren Energiespeichern wie beispielsweise Festkörper-Akkus, bis auf weiteres werden laut Fachleuten aber die aktuellen Batterien die Praxis prägen. Das sieht auch Sauer so.
„Die Lithium-Ionen-Batterie – dieses Jahr auch mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet – ist eine wissenschaftliche und kommerzielle Erfolgsgeschichte“, sagte der Experte im Gespräch mit Batterie-News.de. Es gehe nun vor allem darum, von einem bereits hohen Niveau weitere Kostensenkungen und eine verbesserte Sicherheit zu realisieren sowie die selteneren und entsprechend teuren Materialien zu ersetzen.
Mit Blick auf die Marktsituation sagte Sauer, dass sich Europa bei Lithium-Ionen-Batterien von der Abhängigkeit asiatischer Akkufertiger lösen müsse. Diese beherrschen derzeit den Markt, wodurch steigende Preise und Lieferengpässe drohen. Deutschland dürfe sich bei der Batteriezellen-Fertigung nicht auf einen einzelnen Prozessschritt konzentrieren, sondern müsse die ganze Wertschöpfungs- und Produktionskette adressieren. Dazu gehöre auch eine möglichst emissionsarme Produktion.
Sauer glaubt, dass die Lithium-Ionen-Batterie bei der zukünftigen Mobilität „lange dominieren“ wird. Er wies daraufhin, dass es sich dabei nur um einen Überbegriff über eine Vielzahl von Materialvarianten handele. Er gehe davon aus, dass es im Detail eine Vielzahl von Chemievarianten und auch Zellgeometrien geben wird, diese im Wesentlichen aber in die Klasse der Lithium-Ionen-Batterien fallen werden.
Neue Akku-Technologien lassen auf sich warten
Neue Technologien wie Magnesium-Ionen-, Metall-Luft- und Metall-Schwefel-Batterien werden nach Ansicht des RWTH-Professors bei Pkw in den kommenden 15 Jahren „keine wesentliche Rolle spielen“. Lithium-Schwefel-Batterien könnten allerdings im Bereich des Flugverkehrs bald interessant werden. Lithium-Luft-Batterien seien für die Grundlagenforschung interessant, eine kommerzielle Nutzung aber noch weit weg.
Batterien mit festem statt flüssigem Elektrolyt bezeichnete Sauer als eine evolutionäre Weiterentwicklung der gängigen Lithium-Ionen-Batterien. Bei ihnen gebe es aber noch viele offene Fragen, auch mit Blick auf die Produktion. Anders als einige Kollegen sieht er den Schritt zu Festkörper-Batterien nicht als „Game Changer“ und erwarte „keine wesentlichen Performanceparameter, die die Anwendung von Batterien revolutionieren werden“.
„Das Warten auf einen Technologiesprung oder Game Changer führt nur dazu, die aktuellen Entwicklungstrends zu verpassen“, meinte Sauer abschließend. Letztendlich seien es in fast allen Anwendungen die Kosten, die entscheiden.
Quelle: ecomento.de
Gruß
Uwe
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