Warum man bei einem BEV/PHEV immer eine Vollkaskoversicherung haben sollte....

Northbuddy · 21. September 2020, 09:36

Hi,

ich habe ja schon teile der Story am Stammtisch erzählt, aber da sie eine neue Facette bekommen hat, hier mal zusammengefasst.

Ich bin letztens Nachts bei Hockenheim mit meinem BMW PHEV von der A61 auf die A6 gewechselt. Beim Spurwechsel nach links (also mit der Konzentration auf die linke Spur und den Rückwärtigen Verkehr) sah ich leider zu spät einen Gegenstand auf meiner Fahrspur, welchen ich dann mit den rechten Reifen und einem heftigen Schlag überfuhr.

Ich mache es kurz:

1 durchschlagene Alufelge (Riss im Felgenbett)
2 platte 20" RFT Reifen (= 4 Reifen müssen gewechselt werden)
Anschlagspuren am Unterboden
Aufgerissener Unterboden-Fliess-Teppich
Nachvermessung der Spur notwendig

Nun kam heute noch ein weiterer Anruf: Da es sich um einen PHEV handelt, gibt es seitens BMW die Auflage, das der Hochvoltspeicher bei einem solchen Vorkommnis geprüft werden muss. Und das bedeutet, nein, keine Software-Prüfung! Der Gesamte Hochvoltspeicher bzw. alle Module müssen ausgebaut und geprüft werden (es gibt wohl Sollbruchstellen, etc.). Nach danke.

Nun ist es bei mir ein Firmenwagen und somit bin ich persönlich mit einer kleinen Selbstbeteiligung dabei. Abgesehen davon, das der Familie nichts passiert ist heißt es also finanziell: Glück gehabt.

Was für mich aber auch daraus folgt:

Ich würde NIEMALS einen BEV oder PHEV ohne Vollkaskoversicherung fahren. Auch nicht als günstiges Gebraucht-Fahrzeug. Der Arbeitsaufwand für ansonsten ggf. vermeintliche Dinge kann offenbar schnell in ungeahnte Richtungen und Höhe schnellen. In meinem Fall: Der Hochvoltspeicher sitzt unter der Sitzbank der hinteren Passagieren - die Anschläge waren alle vorne rechts bzw. im Fussbereich des Beifahrers.

Maverick78 · 21. September 2020, 09:39

Hmm was ist an so einer Prüfung so ungewöhnlich? Prüfung der Tankaufhängung hatte ich auch schon beim Verbenner nachdem ich Rückwärts auf einen Stein gefahren war. Da gibt es auch Sollbruchstellen.

Northbuddy · 21. September 2020, 09:44

Ungewöhnlich? Keine Ahnung. Ich finde es auch sinnvoll, das es gemacht wird, wenn's als notwendig erachtet wird. Nur hat sich der Arbeitsaufwand wohl dadurch massiv erhöht. Und wie gesagt: Die anderen Schäden (ausser dem Platten hinten rechts) waren alle vorne. Deshalb verbuche ich das unter "Erkenntnisgewinn"

P.S.: Deine Felgen stehen dem Wagen in Natura noch viel besser

beckmic · 21. September 2020, 09:52

Eine Vollkasko habe ich seit ca 20 Jahren auf all meinen Fahrzeugen, auch wenn sie schon 15 Jahre oder auch älter sind.
Der Mehrpreis zur TK ist bei SF Klassen ab 15J und mehr nicht sehr hoch (meist zw 50€und 100€) oder je nach Fahrzeugtyp inkl. VK sogar günstiger als TK und deckt solche Schäden und die eigene Blödheit ab.
Auch ältere Fahrzeuge sind heute mehrere tsd € wert, die Maßgabe von früher, nach 4-5 Jahren auf TK zu wechseln ist lange überholt.

Grüße Michael

DaftWully · 21. September 2020, 20:38

Stellt sich die Frage, ob beim BEV der wirtschaftliche Totalschaden schneller erreicht wird als beim Verbrenner.

Unser Smart ed, 7 1/2 Jahre, 97.000 km auf der Uhr und ein Schaden an der Batterie so wie Northbuddy in beschreibt? Das wär's dann wohl.

Northbuddy · 22. September 2020, 09:22

DaftWully schrieb:

Stellt sich die Frage, ob beim BEV der wirtschaftliche Totalschaden schneller erreicht wird als beim Verbrenner.

Unser Smart ed, 7 1/2 Jahre, 97.000 km auf der Uhr und ein Schaden an der Batterie so wie Northbuddy in beschreibt? Das wär's dann wohl.

Zur Klarstellung:
OB meine Batterie überhaupt einen Schaden hat, weiß keiner. Ich konnte noch problemlos elektrisch fahren. BMW schreibt aber bei solchen Erschütterungen/Beschädigungen am Unterboden vor, das die Werkstatt alle Module ausbauen und prüfen muss. Ob eine Beschädigung (z.B. an Sollbruchstellen) vorliegt wird man dann sehen. Anschließend werden die Pakete dann wieder eingebaut. Aber alleine diese Arbeiten muss man bezahlen und dürften nicht günstig sein.

Und genau der von dir genannte "finanzielle Totalschaden" ist mein Punkt. Bei einem normalen Verbrenner wäre die Werkstatt schon fertig gewesen. Nun braucht sie den Wagen noch bis Ende der Woche....

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