Nicht der Artikel ist ein Genuß, sondern das Zitat von Herrn Berdowski

Solche Aussagen kommen zustande, wenn man ohne Atemschutz ein ausgebranntes Schiff inspiziert.

Das hab ich auch gelesen und mich gewundert. Ich frage mich ob man aus der Aussage ableiten kann, dass es eben KEIN Elektroauto war, was gebrannt hat. Wenn unter den unversehrten Autos 500 elektrische waren und nach dem was man bisher so gehört hat nur 500 Elektroautos an Bord waren, dann kann es ja keines davon gewesen sein...

Die Aussage "Man will nicht, dass die Autos sich durch den Transport erneut entzündeten" muss man vmtl. so verstehen, dass damit die Ladung als Gesamtes gemeint sind mit "die Autos". Könnte ja sein, dass bei der Bergung jetzt auf einmal ein Fehler gemacht wird, ein Elektroauto beschädigt und es deshalb dann zu einem weiteren Brand von bisher unversehrten Fahrzeugen kommt.

Bei solchen Unglücken frage ich mich eh immer, was aus den Fahrzeugen wohl wird. Da gäbe es doch Ersatzteile ohne Ende, wenn die Fahrzeuge so beschädigt sind, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, aber im Inneren ist doch bestimmt etliches heil geblieben.

Bei der Felicity Ace gibt es offenbar auch keine Antwort, was die Ursache für den Brand und das anschließende Sinken war. Und wegen der zu großen Tiefe ist es offenbar nicht möglich, das Schiff zu bergen. Da drängt sich mir dann die Frage auf, ob es da nicht Tauchroboter gibt, die da runter könnten, Autos an Luftkissen befestigen und dann an die Oberfläche treiben. Falls man sie irgendwie aus den Decks raus bekommt. Wäre mal interessant, welche Komponenten davon noch nutzbar wäre, nachdem sie eine Weile auf dem Meeresgrund lagen. So arg viel vielleicht nicht mehr.

Du willst also, dass man einen Tauchroboter, der mehrere tausend Euro am Tag kostet, zu dem Wrack schickt um irgendwelche mittlerweile vergammelte oder vom Wasserdruck zerdrückte Fahrzeuge oder Teile davon an die Oberfläche holt?
Wozu? Wichtiger wäre das Schweröl aus den Tanks zu pumpen. Aber das macht keiner weil es zu aufwändig ist.

Die Höhe des Schadens an der Ladung wird auf 334-401 Mio US$ beziffert. Wenn man da 0,1% des Wertes sichern könnte, wäre es vielleicht schon rentabel.

Die Höhe des Schadens ist 400 Mio. Das heißt aber nicht, dass da unten Werte von 400 Mio. liegen.
Und selbst wenn: 0,1% sind dann 400.000 Dollar abzüglich der Kosten für das Tauchgerät. Für Bergungs-Leute oder Schatzsucher sind das Peanuts.
Außerdem ... was willst du da hoch holen? Verrostete Kotflügel? Verbeulte Plastikverkleidungen? Ein paar Tonnen Kupferkabel?

Ja das ist die Frage was da noch verwertbar ist. Stahl, Lithium, Kobalt, Mangan, Alu, Kupfer? Wirklich nutzbar ist vmtl. wirklich kaum mehr etwas davon. Vielleicht gibt es auch eine Versicherung, die für die Bergung bis zu einer bestimmten Haftungssumme aufkommen müsste?

Die Akkus werden wohl gemäß der aktuellen Richtlinie (welche nach der Felicity Ace überarbeitet wurde) nur noch bis zu einem SoC von 2 % für den Übersee-Transport geladen (was ich verdammt wenig finde). Also aufgrund des schieren Ladezustands kann es schon mal keine erhöhte Gefahr geben...

Bei 2% besteht die Gefahr das der Akku tiefentladen wird, und man Ihn im Zielort überhaupt nicht mehr laden kann.

Korrigiert bitte, falls ich das falsch im Kopf habe.

2% sind recht knapp, aber das dürfte ohne den unteren Pufferbereich sein und ich hoffe die e-Fahrzeuge werden dann im Tiefschlaf transportiert.

Mein e-Golf, Gut der meiner Frau, zeigt auch nach über drei Wochen Urlaub die selbe Restreichweite an.

Wo kann man das nachlesen? Gern eine öffentlich zugängliche Quelle im Internet. Danke!

Interessanter Facebook Beitrag eines "Betroffenen"

Elektroauto D-A-CH-FL Öffentliche Gruppe | Facebook

Dort steht ebenfalls drin, dass nur noch mit ganz wenig SoC beladene Fahrzeuge an Board dürfen.

Sehr sachlich erklärt, wie es an Board zugeht

Im Moment beziehen sich ganz viele Medien auf die gleiche Quelle(n). Ich verlass mich mehr auf den offiziellen Abschlussbericht der Versicherer, wenn er denn mal veröffentlicht wird. Schliesslich sind sie es, die das Risiko bewerten und versichern. Und wenn sich da was rausstellen würde, gäbe es neue Vorgaben und Prämien. Vielleicht gibt es zukünftig nur reine Elektrotransporte und reine Verbrennertransporte. Oder zusätzliche Brandabschnitte. Oder....
Ob einzelne Reedereien E-Auto Verbote aussprechen, ist zwar deren Sache, über kurz oder lang allerdings mit dem Thema Versicherung erledigt.

Ähnlich werden sich die Versicherer zu den angeblichen Garagenbränden äussern. Da sehe ich schon die nächste Gerechtigkeitsdiskussion bar jeder Fakten in Deutschland hochkochen.

Trotzdem: sehr guter Beitrag von @Oberleinsiedler! Und von ARD/ZDF hätte ich genau so einen Beitrag oder Interview erwartet. Nicht das nachplappern jeglicher Aussagen ohne eigenen Mehrwert.

Anbei eine objektive Sicht auf das Thema: Brand von E-Auto Batterien:

Als eine ggf. interessantere Sicht auf den Brand finde ich die Ausführungen von jemandem, der das Verladen und den Transport aus seiner (ehemaligen) Tätigkeit kennt:

Elektroauto D-A-CH-FL Öffentliche Gruppe | Facebook

@Northbuddy

Psst, hatte ich schon in Beitrag 13 kund getan

Allerdings unter dem Aspekt: Doppelt genäht hält besser

Zu den ganzen brennenden (natürlich elektrischen) Autos sollte man auch mal sagen, dass massenweise Teslas (außer den in Deutschland hergestellten) über die Meere geschippert werden, ohne dass da irgend etwas gebrannt hat.
Oder war da mal was?

Wenn es das gegeben hätte, dann wäre in der ARD ein 1 1/2 stündiger Brennpunkt gelaufen, der Bundestag wäre zu einer Sondersitzung zusammengekommen und der VDA wäre landesweit ausgeschwärmt mit Flugblättern zum Erhalt der Verbrennerfertigung in Deutschland.

Mittlerweile schippern nicht nur Teslas über die Weltmeere. Auch VWs, Audis, Porsche, Mercedes-Benz, BMW, Opel, MG, ByD, Nio, usw. usw. usw.

Das Punkt ist schlicht, das die Brandsicherung auf den RoRo's wohl besser werden muss, denn, völlig unabhängig davon, ob ein eAuto, ein Verbrenner oder sonst was den Brand ausgelöst hat: Es sind innerhalb von einem Jahr 2 solche Schiffe ausgebrannt, eines davon gesunken. Man stelle sich das mal bei Flugzeugen vor...... (Stichwort Boing 737 Max).