Streik der Landwirte und Bauern

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    • tstr schrieb:

      Ich teile auch die Gedanken zur Wertschätzung der Landwirtschaft.
      Aber kein Pilot, keine Ärzt*innen und Pflegende nehmen ihr Arbeitszeug und blockieren ein ganzes Land. Oder greifen den einzig gesprächsbereiten Minister, der mit den Kürzungen gar nichts zu tun hat, an.
      Kein anderer Berufszweig marschiert oder fährt, angeheizt vom KKR Konzern (aka Springer-Presse), mit Galgen und Umsturzplänen durchs Land.
      Warum lassen wir das denen durchgehen?

      Wann kommen Überschriften wie: Hirse-Hisbollah terrorisiert Deutschland

      Mich stört diese massive Ungleichheit der Betrachtungen.

      Darf ich demnächst auch für meinen Berufszweig Demonstrieren, indem ich radiologische Technik auf den Autbahnkreuzen abstelle? So ein CT ist auch groß und teuer.
      Ganz allgemein:
      Wir leben Gott sei Dank in einer Demokratie, mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und auf Versammlungsfreiheit. Ich denke, dass diese Rechte auch Landwirten offen stehen sollten, nicht nur Bevölkerungs- oder Berufsgruppen, die gesellschaftlich besser angesehen sind. Ich denke auch, dass jeder einzelne dafür bereit sein sollte persönliche Abstriche zu machen, auch wenn es zugegebenermaßen anstrengend ist. Schließlich könnte man ja selbst der Nächste sein, der für die Bedürfnisse und Rechte von sich selbst oder anderen auf die Straße geht. Die Demokratie ist aus meiner Sicht auch stark genug und muss dies auch sein, um nicht tolerierbare Entgleisungen und Rechtsverstöße entsprechend zu verfolgen und zu ahnden. Nicht nur bei den Bauern, sondern bei allen anderen auch. Galgen mit Namen dran kennen wir ja leider schon seit 2015.

      Habeck hat, entgegen der Bedenken und des Rates seines Grünen-Kabinettskollegen und Landwirtschaftsministers Özdemir, die Maßnahmen mit den Herren Scholz und Lindner nicht nur beschlossen, sondern sie auch noch gegen die, fachlich aus meiner Sicht berechtigte, Kritik verteidigt. Auch wenn die Angriffe auf ihn durch nichts zu entschuldigen sind und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates verfolgt werden müssen: er hat aus meiner Sicht, gemeinsam mit Scholz und Lindner, dadurch nicht unbedingt die Fachlichkeit, Wertschätzung und das Fingerspitzengefühl gezeigt, die man sich vielleicht von seiner Position als stellvertretendem Regierungschef wünschen würde.
      Mich würde ja interessieren, was passiert wäre, wenn man eine Maßnahme getroffen hätte, die zum einen mehr Wirkungen auf die Klimaziele hätte und zum anderen von einer breiteren Bevölkerungsschicht getragen worden wäre, wie z.B. die Kerosinsteuer, den Wegfall des Geschäftswagenprivilegs, die Einführung einer Luxussteuer wie in Dänemark und höhere Steuersätze auf Kreuzfahrten. Oder auch Spitzensteuersätze, die die Bezeichnung auch verdienen. Bei Dieter Schwarz (LiDL, Kaufland), Reinhold Würth, den Aldi-Brüdern oder den großen Konzernen hätte sich das keiner getraut. Im Gegenteil, siehe Industriestrompreis.
      Die von Özdemir angebrachten „feuchten Träume“ bezüglich diverser Umsturzphantasien gehen doch durch alle Gesellschaftsschichten und die Grundlagen dafür wurden schon in den Regierungsjahren von „Mutti“, Schröder (Agenda 2010, Hartz IV) und Helmut Kohl (Stichwort „blühende Landschaften“) gelegt. Sonst würde es meiner Meinung nach nicht diese Frustration und dieses Gefühl der Ungleichheit in der Gesellschaft geben. Sonst hätte es früher nicht die sogenannten „Republikaner“ und „DVU“ gegeben und sich die AfD niemals gegründet und säße auch nicht in den diversen Parlamenten in Bund, Ländern und Gemeinden. Und diese gesellschaftliche Entwicklung halte ich für problematisch.
      Gruß, Dominik

      e-Golf in White-Silver Metallic
      Bestellt am 21.10.2017, produziert am 22.08.2018, abgeholt in WOB am 29.10.2018

      5. Internationales e-Golf-Treffen 2020 in Heilbronn.
    • Norman_2 schrieb:

      Meiner Meinung nach sind es nicht die Bauern, die das Land lahmlegen, sondern unsere Regierung. In den Medien wird jetzt der Bauer als das Übel dargestellt. Das Übel aber bezieht Ministergehälter. Ich darf seit 46 Jahren wählen und wurde jeweils vor und nach der Wahl belogen. Meiner Meinung nach (und die darf ich ja NOCH äußern) gehört das ganze Regierungsgesindel in einen Sack und immer mit dem Knüppel drauf. Es trifft immer den richtigen Lumpen.
      Das hört sich aber schon sehr nach der AgD (Aktion gegen Deutschland) an. Das "NOCH", das "... Gesindel" und "Lumpen" klingt nicht nach Menschen mit denen ich mich umgeben würde.
      Abholung ID.3 in der Autostadt am 12. April 2023. <3 <3 <3
    • DaftWully schrieb:

      Sollte dieser Thread nicht langsam geschlossen werden? Oder habe ich etwas verpasst zu einer Ankündigung von VW Nutzfahrzeuge betreff e-Traktor?
      Wir sind hier aber schon noch in der Ecke "Kaffeeklatsch und Geplauder", oder? Und so lange wir und hier nicht anpflaumen, beleidigen oder oder sonstig unflätig benehmen, sehe ich keinen Grund, warum man seine Meinung nicht austauschen darf.

      Ansonsten müsstest du das wohl in fast jedem Post im "Kaffeeklatsch und Geplauder" posten.

      Aber solches "NOCH" und "in einen Sack und immer mit dem Knüppel drauf"-gerede legt ein Ende dieses Threads natürlich nahe :(
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    • Wenn es politisch wird kommt so manches wahre Gemüt zum Vorschein.
      Hier noch ein Bild aus unserer Tagespresse.
      Oder besser gleich 2.
      Nein es wurden keine Straßen blockiert, nur so langsam gefahren bis der Stau da war.
      Selbstverständlich hätten Rettungsfahrzeuge ungehindert vorbeifahren können.
      Klar, Rettungsgasse im Tunnel….



      Gruß Bernhard

      Wir waren dabei ! eGolf Treffen am Bodensee 2016, in Moers 2017, in Ha.-Mü. 2018, 2019, 2021, Heilbronn 2020, 2022 und 2023, Rutesheim 2021, Mühbrook 2022.
      ID. Buzz ab 05. 2023, eGolf ab 03.2015
    • Ist es das, worüber wir diskutieren wollen?



      Zugegeben scheinbar am Rande der Demo.

      Oder ist es das?



      Wo ziehen wir die Grenze?

      Würde es den Bauern reichen, wenn wir uns Mittwoch gegen 17:00 Uhr alle auf die Balkone und Terrassen stellen und ihnen applaudieren?

      Ist es in Ordnung, dass wohlfeil auf die Ampel eingeprügelt wird, auch wenn ALLE Parteien (inklusive Opposition) den Kürzungen zugestimmt haben, einstimmig?



      Alle, die sich in Branchen und den daraus resultierenden Subventionsdschungel eingerichtet haben, sollen bitte benennen, woher das Geld für ihre Interessen herkommen soll. Und bitte jetzt nicht auf Flüchtlinge und Harzer zeigen. Das wird bei weitem nicht reichen.

      Der Haushalt wurde durch Urteil des Verfassungsgerichts zum Implodieren gebracht. Nun legen sich die Kläger genüsslich zurück und lassen den Mob los, begleitet von Sprüchen über Verständnis für deren Situation und den daraus "notwenigerweise" resultierenden Rechtsbrüchen.

      Leute, kommt runter oder raus aus euren Blasen. Wir können nur gemeinsam durch Verzicht an allen Ecken die Lage in den Griff bekommen.

      Tja, ist ein Wunschtraum. Der Egoismus wird siegen. Und vielleicht auch die im Eingangsbild noch verschämt am Rande stehenden. Dann wird das hier keine Plauderecke und auch kein Kaffeklatsch mehr sein.
      Bilder
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      Gruß Rainer

      Teilnehmer 1., 2., 3., 4. und 6. e-Golf Treffen

      e-Golf 190 von 01.2015 bis 03.2019 Verbrauch ab Steckdose
    • DaftWully schrieb:

      ...
      Würde es den Bauern reichen, wenn wir uns Mittwoch gegen 17:00 Uhr alle auf die Balkone und Terrassen stellen und ihnen applaudieren?


      Ist es in Ordnung, dass wohlfeil auf die Ampel eingeprügelt wird, auch wenn ALLE Parteien (inklusive Opposition) den Kürzungen zugestimmt haben, einstimmig?
      ...
      Ich glaube, das einzige, was die wollen, ist, dass die SPD und die Grünen nicht mehr an der Regierung sind. Das sind doch die einzigen beiden, die etwas Klima- bzw. Umweltschutz durchsetzen wollen. Wenn dann mal wieder die CDU mit irgendjemand anderem an der Macht ist, geht der Klima- bzw. Umweltschutz eh wieder den Bach runter.
      Wer will denn, dass Glyphosat verboten wird? Die SPD und die Grünen.
      Wer will denn nicht, dass Glyphosat verboten wird? Die Bauern und bestimmt die CDU.
      Wer möchte bestimmt wieder gerne Atomkraftwerke bauen? Aber daneben wohnen möchte keiner.
      Wer will den CO2 Preis erhöhen? SPD und Grüne.
      Wer will den CO2 Preis lieber gar nicht? Sucht euch die Antwort selbst.
      Mit der Partei, die im Osten die Mehrheit hat, will ich jetzt hier gar nicht anfangen. Die will das ja alles nicht.
      Abholung ID.3 in der Autostadt am 12. April 2023. <3 <3 <3
    • Ich habe Euch da mal einen Text von Markus Reichenberg aus Facebook.... Früher mal wohl Pflanzenöl Lobbyist. Ist eine sehr extreme Ansicht.

      Das was die Bauern hier heute veranstalten, aus niederem Interessen heraus, um ihre Pfründe zu schützen, ist eine Sauerrei! Die Straßen sind vollständig blockiert, keine Möglichkeit für Personal in die Arbeit zu kommen, keine Chance für Notfälle - es gibt keine Rettungswege. Das hat nichts mehr mit Demonstrationsrechten zu tun. Demonstrieren auf den Marienplätzen, ja,... Menschen in Geiselhaft zu nehmen, nein. Die Polizei sollte diejenigen, die die Straßen mutwillig mit Trackern blockieren festnehmen und die Tracktoren konfiszieren. Die Bauern hätten die letzten 15 Jahre Zeit gehabt, vom fossilen Diesel wegzukommen. Sie hätten ihre eigenen Kraftstoffe durch Zuckerrübe und Ölpflanzen (Mischfruchtanbau) produzieren können. Aber sie sind lieber ihrem lobbydurchseuchten Bauernverband gefolgt,... größer, industrieller, teurer, abhängiger,... Jetzt wird ENDLICH der innovationsfeindliche Agrardiesel eingestampft und die Bauern (die Dummen - nicht die Gscheiten) schreien, als würden sie ans Kreuz genagelt. Das Schlimme ist, die Politik hat schon nachgegeben. Özdemier, der grüne Landwirtschaftsminister, zeigt kein Rückgrat,... - wo kommen wir hin, wenn diejenigen, die am lautesten schreien und sich undemokratisch verhalten, Recht bekommen. Es ist richtig, die Subvention zum Agrardiesel endlich zu streichen, um ENDLICH auch in der Landwirtschaft Platz für Innovationen zu machen! P.s. was mir das Recht gibt,... so zu schreiben. Im Jahr 2007 habe ich die Verfassungsbeschwerde "Native Pflanzenöle" initiiert und im Jahr 2004 die Kampagne "Ethanol statt Benzin" gestartet. Habe damit hunderte Landwirte über den Verein "Mobil ohne Fossil" vertreten,... konnten uns aber nicht gegen den Bauernverband, den Mineralölwirtschaftsverband und gegen die große Koalition (CDU/CSU und SPD) durchsetzen. Hätte die Landwirtschaft mit John Deer und Fendt (das Angebot von den Herstellern war da!) auf lokal produzierte Kraftstoffe gesetzt - würden die Tracktoren heute klimafreundlich und günstig betrieben werden können. Es bleibt zu attestieren,... die Bauern haben auf's falsche Pferd gesetzt und baden jetzt ihre eigene Dummheit und Intoleranz aus! !!
      Gruß Dieter
      seit 10.02.2015. über 136.000 km mit dem eGolf...….
      seit 02.11.2020 über 20.000 km mit dem ID.3 1st Max

      Wir waren dabei! e-Golf Treffen am Bodensee Oktober 2016 ,in Moers Oktober 2017, Hann.Münden September 2018 und Hann.Münden September 2019, Heilbronn September 2020, Hann.Münden Oktober 2021
    • energieberater schrieb:

      Ich habe Euch da mal einen Text von Markus Reichenberg aus Facebook.... Früher mal wohl Pflanzenöl Lobbyist. Ist eine sehr extreme Ansicht.

      Das was die Bauern hier heute veranstalten, aus niederem Interessen heraus, um ihre Pfründe zu schützen, ist eine Sauerrei! Die Straßen sind vollständig blockiert, keine Möglichkeit für Personal in die Arbeit zu kommen, keine Chance für Notfälle - es gibt keine Rettungswege. Das hat nichts mehr mit Demonstrationsrechten zu tun. Demonstrieren auf den Marienplätzen, ja,... Menschen in Geiselhaft zu nehmen, nein. Die Polizei sollte diejenigen, die die Straßen mutwillig mit Trackern blockieren festnehmen und die Tracktoren konfiszieren. Die Bauern hätten die letzten 15 Jahre Zeit gehabt, vom fossilen Diesel wegzukommen. Sie hätten ihre eigenen Kraftstoffe durch Zuckerrübe und Ölpflanzen (Mischfruchtanbau) produzieren können. Aber sie sind lieber ihrem lobbydurchseuchten Bauernverband gefolgt,... größer, industrieller, teurer, abhängiger,... Jetzt wird ENDLICH der innovationsfeindliche Agrardiesel eingestampft und die Bauern (die Dummen - nicht die Gscheiten) schreien, als würden sie ans Kreuz genagelt. Das Schlimme ist, die Politik hat schon nachgegeben. Özdemier, der grüne Landwirtschaftsminister, zeigt kein Rückgrat,... - wo kommen wir hin, wenn diejenigen, die am lautesten schreien und sich undemokratisch verhalten, Recht bekommen. Es ist richtig, die Subvention zum Agrardiesel endlich zu streichen, um ENDLICH auch in der Landwirtschaft Platz für Innovationen zu machen! P.s. was mir das Recht gibt,... so zu schreiben. Im Jahr 2007 habe ich die Verfassungsbeschwerde "Native Pflanzenöle" initiiert und im Jahr 2004 die Kampagne "Ethanol statt Benzin" gestartet. Habe damit hunderte Landwirte über den Verein "Mobil ohne Fossil" vertreten,... konnten uns aber nicht gegen den Bauernverband, den Mineralölwirtschaftsverband und gegen die große Koalition (CDU/CSU und SPD) durchsetzen. Hätte die Landwirtschaft mit John Deer und Fendt (das Angebot von den Herstellern war da!) auf lokal produzierte Kraftstoffe gesetzt - würden die Tracktoren heute klimafreundlich und günstig betrieben werden können. Es bleibt zu attestieren,... die Bauern haben auf's falsche Pferd gesetzt und baden jetzt ihre eigene Dummheit und Intoleranz aus! !!
      Da sind wir wieder beim Thema Tank oder Teller. :essen:

      In Frankreich dürfen die Bauern sogar Heizöl tanken.


      Man könnte noch das Thema HVO100 erwähnen, welches in Skandinavien sehr beliebt ist, es wird dort aus Holzabfällen hergestellt und lässt sich in allen Dieselmotoren nutzen.
    • ride the lightning schrieb:

      Sonst hätte es früher nicht die sogenannten „Republikaner“ und „DVU“ gegeben und sich die AfD niemals gegründet und säße auch nicht in den diversen Parlamenten in Bund, Ländern und Gemeinden. Und diese gesellschaftliche Entwicklung halte ich für problematisch.
      Die AfD wurde wegen Griechenland(€) gegründet, im Sommer 15 wurde sie dann allerdings richtig gross. :(
    • super-constellation schrieb:

      Wer will denn nicht, dass Glyphosat verboten wird? Die Bauern und bestimmt die CDU.
      So einfach würde ich es mir nicht machen, ich denke schon dass der selbständige Landwirt abwägen kann ob er seinen Boden / Anbaufläche mit Glyphosat optimiert oder lieber den Boden als giftfreie Anbaufläche der nachfolgenden Generation erhält.
      Aber kann auch aus der Sicht der "Arbeitserleichterung" gesehen werden.

      Ich sehe das Thema Glyphosat eher bei den Agrarkonzernen welche ihren Gesellschaftern eine möglichst hohe Ausschüttung gewährleisten möchten und bei der Industrie.
      Gruß Dieter
      seit 10.02.2015. über 136.000 km mit dem eGolf...….
      seit 02.11.2020 über 20.000 km mit dem ID.3 1st Max

      Wir waren dabei! e-Golf Treffen am Bodensee Oktober 2016 ,in Moers Oktober 2017, Hann.Münden September 2018 und Hann.Münden September 2019, Heilbronn September 2020, Hann.Münden Oktober 2021
    • Outsider64 schrieb:

      Da stimme ich zu. Aber ist das so?
      Das scheint so zu sein

      treffpunkteuropa.de/wo-europai…irt-innen-schaden?lang=fr

      Treffpunkteuropa.de schrieb:

      Drittens: EU-Agrarexporte überfluten afrikanische Märkte

      Ein Außenstehender fragt sich vielleicht, weshalb die EU ein Interesse daran hat, dass kein Zoll auf Milchpulver erhoben wird. Der Grund liegt in der massiven Überproduktion durch die Agrarsubventionen, mit denen die EU ihre eigene Landwirtschaft finanziell unterstützt: Knapp 60 Milliarden Euro werden jährlich an europäische Landwirt*innen ausgezahlt, um diese über Wasser zu halten.
      Alle Landwirt*innen, mit denen ich in Afrika gesprochen habe, bekommen von ihrer Regierung keinen Cent ausgezahlt. Dennoch müssen sie auf ihrem heimischen Markt in Ghana und Liberia mit europäischen Geflügelstücken konkurrieren.


      Outsider54 schrieb:

      Auch da könnte ich zustimmen. Aber bringt das was, wenn man das nur bei den deutschen Landwirten macht?
      Das sollte natürlich nicht so sein. Die Lösung ist dann aber, es auszuweiten und nicht es zu lassen.

      Outsider64 schrieb:

      Auch da würde ich dir prinzipiell zustimmen. Aber Nahrungsmittelproduktion ist schon nochmal deutlich kritischer und spezieller, als wenn man irgendwelche industriell gefertigte Produkte importiert. Hier sollte man in der Lage bleiben, sich selbst zu versorgen und nicht komplett von anderen Ländern abhängig und erpressbar machen, wie das bei der Energie war. Nur dass es bei der Ernährung noch viel schlimmere Folgen hätte. Außerdem hätte man dann keine Kontrolle der Produktionsbedingungen, die dadurch auf jeden Fall nicht besser würden als sie hier sind.
      Die WHO empfiehlt einen maximalen Fleischkonsum von 600g/Woche. Der pro Kopf Konsum der Deutschen beträgt knapp das doppelte und darin sind auch meine 3-jährige Tochter und Vegetarier und Veganer enthalten, woraus sich schließen lässt, dass viele da noch weit drüber liegen. Die Produktion ist aber flächenintensiv und dazu sind wir auch noch Exporteur und haben mit dieser ineffizienten Landnutzung schon Überproduktion. Von daher habe ich da überhaupt keine Sorge.
      Die Produktionsbedingungen hier würde ich auch nicht sooo positiv sehen, die Masse ist halt leider nicht Tierwohlstufe 4 ist und auch was das Ausbringen von Gülle und den Einsatz von Dünger angeht hat doch inziwischen mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun.

      Ich möchte hier dringendst mehr mehr Nachhaltigkeit. Dass die Bauern schon gegen, die Klöckner protestierten, die Ihrerseits schon eine Bremse vor dem Herrn ist und wirklich nur das aller nötigste tut und das auch nur wenn die EU uns verklagt - das spricht doch schon Bände.

      Ich kaufe so ziemlich komplett Bio und zahle dafür stolze Preise, wovon Bauern gut leben können sollten. Ich denke es wäre gut wenn das mehr Menschen täten.

      Abgesehen davon möchte ich alle Agrarsubventionen gestrichen sehen, insbesondere für den Export.
      Und wenn es dadurch für uns teurer wird - gut so, dann wird hoffentlich nicht mehr so viel weggeworfen.

      Wenn ich mir den durchschnittlichen Deutschen so ansehe, erkenne ich da eine kalorische Überversorgung und Bewegungsmangel.
      Ich will mich da gar nicht ausnehmen. Aber ich habe es zumindest eingesehen und versuche, was daran zu ändern.
      Citroën ë-C4

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von karlsson ()

    • ride the lightning schrieb:

      Wir leben Gott sei Dank in einer Demokratie, mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und auf Versammlungsfreiheit. Ich denke, dass diese Rechte auch Landwirten offen stehen sollten, nicht nur Bevölkerungs- oder Berufsgruppen, die gesellschaftlich besser angesehen sind.
      Selbstverständlich.
      Eine Straßensperre würde ich aber als Nötigung und nicht als Meinungsäußerung sehen.

      Vom Glyphosat müssen wir auch weg.

      Frage mich echt, warum man von den Bauern bei Youtube massig blaue Herzen sieht. Die Afd ist doch nun explizit dafür, Subventionen zu beenden.
      Das ist ja in etwa so schlau wie die Vereinigung "Latinas for Trump".
      Citroën ë-C4
    • Hi!

      Mal ehrlich, würden die Bauern und Landwirte "nur" streiken, wäre ich uneingeschränkt auf deren Seite.
      Aber die Streiken nicht, die nehmen das ganze Land in Geiselhaft.

      Wenn möglich bitte diesen Thread in "Proteste der Landwirte und Bauern" umbenennen, das käme der Sache deutlich näher.
      Die GDL streikt, die Bauern protestieren.

      Gruß,
      Burkhard
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    • Ich wüßte ja mal gerne, wie die Landwirte reagieren, wenn wir als Gegenprotest (natürlich genehmigt) die Zufahren zu den Hofläden und Bauernhöfen blockieren würden.
      Ich bin ja auch für eine faire Preisentwicklung für die Landwirte, und ich habe bisher auch gerne in den Hofläden eingekauft, aber ich bin generell gegen Dauer-Subventionen. Wir werden die Anstehenden Herausforderungen nicht lösen, wenn jeder erwartet, dass vor allem die anderen Rücksicht nehmen, aber man selber auf nichts verzichten möchte.

      Und diese Aktion der Landwirte halte ich auch nicht für einen Streik, sondern das ist pöbelhaft und vor allem verbal auf unterstem Niveau.
      Grüßle von In-Golf
      :cs14: * meine Beiträge spiegeln nur meine persönliche Meinung * :s05:
      e-Golf seit 12 2020
      Strom: PV von RCT 10,8 KW, was nicht vom Dach kommt, kommt von der Heidelberger Energiegenossenschaft 8o
      E-Auto-Treffen: 2021 H.Münden, 2022 Mühbrock,
    • Jeglicher Protest ist legitim, ob es uns gefällt, oder nicht. Ds ist - glücklicherweise - das Wesen einer demokratischen Ordnung.

      Dieser Bauernprotest hat jedoch leider hier bei uns Stilblüten getrieben, die für mich die Landwirte meiner Region in ein sehr schlechtes und zweifelhaftes Licht rücken. Die Treckerkolonnen waren durchzogen mit Teilnehmern, die auf ihren Bannern extrem rechtskonsersavtive bis offen rechtsradikale Botschaften zur Schau stellten. Einer der Landwirte hatte seinen Trecker mit einem Schild geschmückt, was unverhohlen die Reichskriegsflagge darstellte und dessen Text in feinster Fraktur geschrieben das Ableben deutscher Politiker forderte.
      Es war für mich zu keinem Zeitpunkt in den letzten 4 Tagen zu erkennen, dass sich die Landwirte von diesen speziellen Teilnehmern distanzieren. Mehr noch: Am Ende des Dienstags standen Landwirte und Nazis einträchtig um eine Feuertonne neben dem Kreisel der B215 unserer Innenstadt.

      Natürlich wäre es nun unfair, alle Landwirte in die rechte Ecke zu rücken, aber einen sehr üblen Beigeschmack hat das schon.

      In einem Nachbardorf haben Treckerfahrer regelrecht Jagt auf Verkehrsteilnehmer gemacht, um diese an der Weiterfahrt zu hindern. Ich weiß nicht, ob diese Form des Protestes noch irgendein echtes Ziel verfolgt. Das Image der Landwirte hat für mich persönlich einen schweren Schaden genommen.
      Gruss, Matz
    • Irgendwie kann ich die Argumentation nicht nachvollziehen:

      Bauern sorgen aus Protest dafür dass ihr Einkommen nicht reduziert wird dafür dass Autos nicht mehr fahren (können) und Leute die aufs Auto angewiesen sind kommen nicht zur Arbeit -> böse.

      Lokführer sorgen aus Protest dafür, dass sie weniger arbeiten müssen und zu angenehmeren Konditionen als zum Zeitpunkt ihrer Einstellung und Leute die auf Züge angewiesen sind kommen nicht um zur Arbeit -> gut, da es ja niemand behindert? :hmm:

      Was wäre, wenn die Bundesregierung beschlossen hätte, dass die Bahn weniger Subventionen bekommt, weil ja alle ihren Beitrag leisten müssen zur Einsparung? Da wäre was los... Dabei ist es in beiden Fällen doch ein Grundbedürfnis der Bevölkerung: Transport von Personen zu erschwinglichen Preisen und niedrige Lebensmittelpreise. Offenbar ist letzteres auch so gewollt von der Regierung. Ich frage mich warum. In kaum einem Land muss man prozentual so wenig von seinem Einkommen für Lebensmittel ausgeben wie in Deutschland.


      EV66 schrieb:

      Natürlich wäre es nun unfair, alle Landwirte in die rechte Ecke zu rücken, aber einen sehr üblen Beigeschmack hat das schon.

      In einem Nachbardorf haben Treckerfahrer regelrecht Jagt auf Verkehrsteilnehmer gemacht, um diese an der Weiterfahrt zu hindern. Ich weiß nicht, ob diese Form des Protestes noch irgendein echtes Ziel verfolgt. Das Image der Landwirte hat für mich persönlich einen schweren Schaden genommen.
      Es stechen immer die wenigen heraus, die etwas anstellen. Das ist doch in jedem Fall so. Die Verbände distanzieren sich eindeutig von so etwas. In jedem Aufruf zu Protesten wird das genannt. Leider gibt es dann auch oft so eine Gruppendynamik wie bei Fußballspielen. Ein paar machen Randale, andere machen mit, obwohl sie eigentlich nicht so sind. Es gibt übrigens auch genügend Fälle, in denen es die Bevölkerung ist, die unangemessen reagiert: nordbayern.de/panorama/autofah…izei-ermittelt-1.13945093

      SoWatt schrieb:

      Ich wüßte ja mal gerne, wie die Landwirte reagieren, wenn wir als Gegenprotest (natürlich genehmigt) die Zufahren zu den Hofläden und Bauernhöfen blockieren würden.
      Ich denke mit Hofläden wird nicht ein Prozent des Umsatzes in der Landwirtschaft gemacht. Da wäre man an der falschen Stelle.

      karlsson schrieb:

      Vom Glyphosat müssen wir auch weg.
      Interessant. Die nächste Parallele Bahn vs. Landwirtschaft. Die Bahn dosiert Glyphosat am übelsten, um ihre Trassen frei von Pflanzenbewuchs zu halten. Ich bin da nicht tief genug drin, wie viel Schaden Glyphosat anrichtet. Gibt es da seriöse Studien, die nicht von Monsanto oder von Greenpeace sind? Aber ein paar Punkte zu bedenken: Das Zeug ist sauteuer und Landwirte nutzen davon nicht mehr als unbedingt nötig. Würde man es abschaffen, hätte das einen erhöhten mechanischen Aufwand zur Folge, was widerum mehr CO2-Ausstoß und teurere Lebensmittelpreise bedeuten würde. Oder mehr Import aus Ländern, in denen es noch erlaubt ist. Dann hätte man teurere Preise, trotzdem das Glyphosat und einfach weniger Landwirtschaft vor Ort. Hilft uns das?

      karlsson schrieb:

      auch was das Ausbringen von Gülle und den Einsatz von Dünger angeht hat doch inziwischen mit Nachhaltigkeit nichts mehr zu tun
      Woran machst du das fest? Hast du mal angesehen wie die Gesetze bzgl. Düngung sind? Was dort für Aufwand für Nährstoffbedarfsermittlung, Bodenproben, Stoffstrombilanzen und Begrenzungen der maximalen Nährstoffmengen betrifft, sowie der Sanktionen die verhängt werden, wenn man dagegen verstößt? Mittlerweile sind die Grenzwerte schon derart niedrig, dass unseren Böden nicht mal mehr die Nährstoffe zugeführt werden, die von den Pflanzen entnommen werden. Das heißt der Boden laugt gesetzlich vorgeschrieben aus. Und abgesehen davon mal wieder: Dünger ist extrem teuer und keiner hat Interesse mehr zu nutzen als wirklich nötig. Dass Landwirte nicht mehr einfach tun können was sie wollen bzgl. Düngung sieht man z.B. auch daran, dass wir als nicht mehr viehhaltender Betrieb von Biogasanlagenbetreibern kostenlos Gärreste mit Nährstoffen geliefert bekommen, weil sie diese nicht mehr auf ihre eigenen Flächen ausbringen könnten.

      karlsson schrieb:

      Ich kaufe so ziemlich komplett Bio und zahle dafür stolze Preise, wovon Bauern gut leben können sollten. Ich denke es wäre gut wenn das mehr Menschen täten.
      Da muss man auch unterscheiden. Das was in den Supermärkten als Bio verkauft wird, ist nur wenig teurer als konventionell erzeugte Lebensmittel. Aber das ist nicht das, was man eigentlich unter echtem Bio versteht. Wenn der Aufwand zur Produktion dreimal so hoch ist, weil nur die Hälfte wächst und der mechanische Aufwand größer ist, dann müsste das Essen das Dreifache kosten. So etwas gibt es und manche Leute kaufen solche Produkte auch vom Landwirt direkt. Aber das sind sehr wenige, die bereit sind das zu bezahlen. Und sehr viele Leute könnten das nicht bezahlen, selbst wenn sie es wollten. Von ein paar Städter, die mal ein paar mal im Jahr zum Ökobauern kommen und dann 1 kg Fleisch und ein paar Eier kaufen, kann auch kein Landwirt nach Abzug seiner Kosten ein jährliches Bruttoeinkommen erwirtschaften, wie es ein normaler Angestellter hat. Bei gleichzeitig viel mehr Wochenstunden. Wenn das nicht in großem Maßstab über den Handel geht, dann fehlt der Umsatz. Und wenn es in den Handel geht, dann diktiert Aldi die Preise.

      energieberater schrieb:

      Hätte die Landwirtschaft mit John Deer und Fendt (das Angebot von den Herstellern war da!) auf lokal produzierte Kraftstoffe gesetzt - würden die Tracktoren heute klimafreundlich und günstig betrieben werden können.
      Dann sollte das aber auch gefördert werden. Warum sollten Landwirte teurere Technik nutzen um die Umwelt zu schonen auf Kosten ihres Einkommens, während alle anderen dies nicht tun? Wirklich effizient ist das aber auch nicht. Aus einem Hektar Raps bekommt man etwa 1600 Liter Rapsöl. Das sind dann etwa 16.000 kWh Energie. Davon muss man noch Energie abziehen für Bodenbearbeitung, Ernte und die Umwandlung in einen anderen Flüssigkraftstoff, der es universell tauglich für Fahrzeuge macht. Mit einem Hektar Photovoltaik erzeugt man über 1 Mio kWh Strom im Jahr und Strom ist die höchste Energieform. Daraus könnte man dann wenn es denn sein muss auch noch e-Fuels machen und hätte noch immer ein Vielfaches der Energie ohne im Boden wühlen zu müssen, ohne Mineralöl zu verbrennen und ohne Pflanzenschutzmittel. Leider wird einem das Leben extrem schwer gemacht, wenn man so etwas aufbauen möchte. Wir arbeiten jetzt schon fast 2 Jahre daran und es gab noch immer keinen Spatenstich.
      Gruß,
      Stephan

      Kraft macht keinen Lärm, sie ist da und wirkt. - Albert Schweitzer